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Teile dieses Artikels scheinen seit 2016 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte ist das Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU aus dem Jahr 2016 Hiermit legt der WBGU einen Beitrag zur bevorstehenden UN Weltkonferenz HABITAT III vor Das Gutachten sieht die Habitat Konferenz in direktem Zusammenhang mit den im Jahre 2014 verabschiedeten Zielen nachhaltiger Entwicklung engl Sustainable Development Goals SDG und dem Klimagipfel in Paris 2015 COP 21 Mit der Welt Konferenz des UN Programms fur Wohnungswesen und nachhaltige Stadtentwicklung in Ecuador hatte die Weltgemeinschaft im Oktober 2016 die Chance zu einer Konkretisierung von SDGs und COP 21 so die Uberzeugung der Autoren 1 Von den Stadten seien die wesentlichen Entscheidungen zu treffen die in den nachsten wenigen Jahrzehnten uber den Erfolg der Grossen Transformation zu einer nachhaltigen Urbanisierung entscheiden 2 3 Dazu sei es notwendig von der Politik der kleinen Schritte wegzukommen und stattdessen strategische Anderungen anzugehen 3 Ein Weiter so ist in den Augen des WBGU keine sinnvolle Option 4 Inhaltsverzeichnis 1 SDG und Paris 2015 2 Stadtebauliche Ausgangsbedingungen 3 Dringlichkeit des Problems 4 Engpass Baustoffe 5 Leitbild und normativer Kompass 6 Positive Beispiele 7 Vorschlage des WBGU 8 Hauptautoren des Gutachtens 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseSDG und Paris 2015 BearbeitenIm Jahr 2015 wurden in der Nachfolge der Millenniumsziele die Ziele nachhaltiger Entwicklung Sustainable Development Goals SDGs verabschiedet Insbesondere das SDG Ziel Nr 10 Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern und das SDG Ziel Nr 11 Stadte und Siedlungen inklusiv Anm 1 sicher widerstandsfahig und nachhaltig machen beziehen sich auf die Themenfelder der Urbanisierung 3 Auch die Ziele des Ubereinkommens von Paris vom Dezember 2015 mit dem angestrebt wird die Klimaerwarmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen werden ohne Kursanderungen in den Stadten nicht erreichbar sein 5 Stadtebauliche Ausgangsbedingungen BearbeitenUnsere Metropolen sind auf unterschiedliche Weise entstanden 4 In Asien und Sudamerika gibt es Beispiele neu angelegter top down geplanter Stadte An den Randern vieler Metropolen sind informelle Siedlungsstrukturen chaotisch entstanden Insbesondere in Europa gibt es fast ausschliesslich reife Stadtstrukturen die historisch gewachsen sind Dringlichkeit des Problems BearbeitenDie UNO geht davon aus dass es bis Mitte des Jahrhunderts etwa 2 5 Mrd zusatzliche Stadtbewohner geben wird 5 Die urbane Bevolkerung wird 2050 grosser sein als die Gesamtheit der heutigen Weltbevolkerung im Jahre 2016 Es wird deshalb erwartet dass in den nachsten drei Jahrzehnten genauso viel an Infrastruktur neu gebaut werden muss wie seit den Anfangen der Industrialisierung entstanden ist 5 Etwa 85 des neuen Wohnbedarfs wird in Schwellen und Entwicklungslandern erwartet davon ca 50 in China 6 Der grosse Urbanisierungsschub wird vor allem in Asien und Afrika stattfinden wahrend es in den westlichen Industrielandern und in Lateinamerika um die Transformation bereits bestehender Stadte geht 7 Bis zum Jahr 2050 gabe es ein Zeitfenster so das Gutachten um die nachhaltigen Stadte fur das 21 und 22 Jahrhundert zu bauen Ansonsten wurden irreversible Pfadabhangigkeiten entstehen 6 Die Dynamik in Asien und Afrika sei von grosser globaler Bedeutung Ob sie auf nachhaltige Weise gelingt wird in der Einschatzung des WBGU uber die Einhaltung der planetarischen Leitplanken die Lebensqualitat vieler Menschen und damit auch uber die Stabilitat und Sicherheit in der Welt entscheiden 7 Engpass Baustoffe BearbeitenIn China wurde von 2008 bis 2010 mehr Zement verbaut als in den USA im gesamten letzten Jahrhundert 6 Sollte der in den nachsten Jahren erforderliche Infrastrukturausbau in den Schwellen und Entwicklungslandern mit den derzeit ublichen Baustoffen Zement Stahl und Aluminium erfolgen wurde mehr als drei Vierteln des CO2 Budgets verbraucht das maximal zur Verfugung steht wenn der Klimawandel auf 1 5 C begrenzt werden soll 6 Deshalb sieht das Gutachten die Notwendigkeit dass in Schwellen und Entwicklungslandern Entwicklungsstufen wie sie die Industrielander durchlaufen haben ubersprungen werden Notig sei ein sogenanntes Leap Frogging englisch fur Bockspringen 6 Mit Holz und anderen naturlichen Baumaterialien stunden Alternativen zu Zement und Stahl zur Verfugung meint der Ko Vorsitzende des WBGU Dirk Messner 8 Anm 2 Leitbild und normativer Kompass BearbeitenAngesichts der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der heutigen Metropolen konne es kein ubergreifendes Leitbild geben 6 Als einer der zentralen Vorschlage empfiehlt der WBGU gleichwohl eine polyzentrische Stadtentwicklung Durch eine Starkung von Klein und Mittelstadten sowie deren Vernetzung mit grosseren Stadten gabe es eine Reihe von Vorteilen 9 bessere Ressourcennutzung weil Wasser Nahrungsmittel Energie nicht mehr von weit her in die wenigen Zentren transportiert werden mussen dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien bessere kulturelle Identitatsbildung hohere Resilienz gegenuber Schocks wie z B Klima Extremereignisse bessere Beteiligungsmoglichkeiten und damit bessere Governance StrukturenStadtebauliche Entscheidungen sollen lt WBGU mit einem normativen Kompass uberpruft werden 3 10 Erhaltung der naturlichen Lebensgrundlagen Sicherstellung politischer und okonomischer Teilhabe der Stadtbewohner Bewahrung der Eigenart der jeweiligen StadteDer WBGU geht von einem erweiterten Verstandnis von Wohlstand aus Demnach reicht es nicht aus den kurzfristig erreichbaren materiellen Wohlstand vom Naturverbrauch zu entkoppeln Vielmehr sollte der Wohlstand zumindest partiell auch vom wirtschaftlichen Wachstum an sich entkoppelt werden 11 Die Forschung wurde zeigen 11 dass es einen Zusammenhang gibt zwischen sozialem Kapital und soziale Ungleichheiten auf der einen Seite und durchschnittlicher Lebenszufriedenheit Gewalt Krankheiten Angst und sozialem Misstrauen auf der anderen Seite Um die gesellschaftliche Stabilitat zu erhohen und Verhaltnisse wie z B in den Banlieues von Paris zu vermeiden musse deshalb ein stadtisches Miteinander angestrebt werden 12 13 Ein Verstandnis von Lebensqualitat das sich am normativen Kompass orientiert ware nach dieser Definition nicht nur an den eigenen Bedurfnissen orientiert sondern auch an den Bedurfnissen der gegenwartig lebenden und zukunftigen Generationen Der WBGU schlagt damit die Erweiterung des kategorischen Imperativs von Immanuel Kant um ein globales und generationenubergreifendes Gerechtigkeitsprinzip vor 12 Positive Beispiele BearbeitenDem Idealbild einer polyzentrischen Stadtlandschaft kommen einige Regionen bereits nahe 14 Ruhrgebiet Emilia Romagna in Italien San Francisco Bay Area in USA Randstad in den Niederlanden Perlflussdelta Guangzhou in China Metropolregion Lima Callao in PeruVorschlage des WBGU BearbeitenNew Urban AgendaIm Rahmen von Habitat III sollten eine politische Strategie fur die nachsten zwei Jahrzehnte entwickelt werden 5 Stadt ChartaIn jeder Stadt sollte eine Vision des Transformationsprozesses aushandeln werden 5 Dazu sollten urbaner Diskursraume etabliert werden 15 16 Durch Bildung sollte ein Verstandnis fur Handlungsoptionen und Losungsansatze geschaffen werden Z B Urbane Reallabore seien ein wichtiger Ort fur die Verbindung transformativer Forschungs und Bildungsprozesse 17 Starkung der StadteWahrend in Europa bis zu 45 Prozent der staatlichen Gelder in Kleinstadte und aufs Land fliessen liegt dieser Anteil in vielen Entwicklungslandern deutlich kleiner als 10 Prozent 18 15 19 50 globale urbane ReallaboreIm Gutachten wird vorgeschlagen global verteilt 50 urbane Reallabore entstehen zu lassen die ein Wissen uber Transformationsprozesse im urbanen Kontext aufbauen und international verfugbar machen 20 Handlungsfelder die bereits international breit diskutiert werden 12 1 Dekarbonisierung Energie und Klimaschutz 2 Mobilitat und Verkehr 3 baulich raumliche Gestaltung von Stadten 4 Anpassung an den Klimawandel 5 Armutsbekampfung und Reduzierung soziookonomische DisparitatenThemenfelder die aus Sicht des WBGU international noch zu wenig Beachtung finden und die Schwerpunkt der Studie sind 7 1 urbane Flachennutzung 2 Materialien und Stoffstrome 3 urbane GesundheitHauptautoren des Gutachtens BearbeitenFrauke Kraas Claus Leggewie Peter Lemke Ellen Matthies Dirk Messner Nebojsa Nakicenovic Hans Joachim Schellnhuber Sabine Schlacke Uwe SchneidewindAnmerkungen Bearbeiten Inklusiv bedeutet in diesem Zusammenhang dass alle gesellschaftlichen Gruppen einbezogen sind Die UN definiert eine inclusive society wie folgt society for all in which every individual each with rights and responsibilities has an active role to play Quelle Creating an Inclusive Society Practical Strategies to Promote Social Integration United Nations Department of Economic and Social Affairs S 4 Neben Alternativen zum Zement sind auch alternative Bindemittel Techniken und weniger problematische Zement Varianten verfugbar Siehe dazu den Artikel Umwelteffekte von Beton Einzelnachweise Bearbeiten Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 8 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 4 a b c d Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 9 a b Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 11 a b c d e Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 12 a b c d e f Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 13 a b c Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 19 Neues Hauptgutachten Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte des WBGU am 25 April an die Bundesregierung ubergeben Deutsches Institut fur Entwicklaungspolitik DIE 25 April 2016 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 10 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 15 a b Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 17 a b c Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 18 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 22 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 5 a b Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 26 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 34 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 37 Christiane Grefe Ein bis zwei Milliarden Menschen konnten in Elendsvierteln landen Interview mit Dirk Messner In Die Zeit 25 April 2016 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 35 Der Umzug der Menschheit Die transformative Kraft der Stadte Zusammenfassung Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen WBGU 25 April 2016 S 42 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Umzug der Menschheit Die 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