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Der Schatz ist ein deutscher Stummfilm von G W Pabst aus dem Jahre 1923 Es handelt sich dabei um Pabsts erste Kinoinszenierung FilmOriginaltitel Der SchatzProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1923Lange 79 MinutenAltersfreigabe FSK 6StabRegie G W PabstDrehbuch Willy HenningsG W Pabstnach einer Novelle von Rudolf Hans BartschProduktion Carl Froelich fur Froelich Film G m b H BerlinMusik Max DeutschKamera Otto ToberBesetzungAlbert Steinruck Svetocar Badalic der Glockengiesser Ilka Gruning Anna seine Frau Lucie Mannheim Beate beider Tochter Werner Krauss Svetelenz der Altgeselle Hans Brausewetter Arno der Goldschmied Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenIrgendwo im heutigen Slowenien Svetocar Badalic seine Frau Anna und beider Tochter leben in einer Glockengiesserei Dort so weiss der Meister zu berichten sollen einst die auf dem Balkan wutenden Turken bei ihrem Ruckzug 1683 die Gegend verwustet und einen kostbaren Schatz vergraben haben Des Glockengiessers Altgeselle Svetelenz wittert die Chance um die Hand von des Meisters Tochter anzuhalten wenn er erst einmal den Schatz aufgespurt hat Mit grosster Verbissenheit sturzt er sich wie sein Meister und dessen Frau in die Suche In dem wenig spater in der Giesserei eintreffenden jungen Goldschmied Arno in den sich Beate prompt verliebt erwachst dem sehr viel alteren Svetelenz massive Konkurrenz Das Schatzfieber hat mittlerweile fast alle angesteckt lediglich Beates Gedanken schwirren um jemand anderen um Arno Der Geselle wird rasend eifersuchtig und uberlegt nachdem er gemeinsam mit Arno tatsachlich den Schatz ausfindig gemacht hat wie er diesen lastigen Konkurrenten loswerden kann In ihm macht sich Habgier breit doch ehe es zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen kommen kann schnappt sich Arno Beate und verlasst mit ihr die Giesserei Dort eskaliert schliesslich die Situation bis zum todlichen Ausgang Svetelenz reisst aus Wut den wichtigsten Stutzpfeiler des Hauses ein das daraufhin auf die verbliebenen drei Personen herabsturzt und alle mit dem geborgenen Goldschatz unter sich begrabt Produktionsnotizen BearbeitenDer Ende 1922 gedrehte Film passierte am 21 Februar 1923 die Filmzensur wurde mit Jugendverbot belegt und am 26 Februar in Dresden uraufgefuhrt Die Berliner Erstauffuhrung erfolgte am 23 April 1923 Erst 76 Jahre darauf erlebte Der Schatz seine deutsche Nachkriegsauffuhrung als er am 14 Oktober 1999 auf ARTE gezeigt wurde 2007 erschien der Film auf DVD Die stark vom Filmexpressionismus bestimmten Bauten wurden von dem diesbezuglich erfahrenen Architektengespann Robert Herlth und Walter Rohrig entworfen und ausgefuhrt Die Plastiken schuf Walter Schulze Mittendorf Kritiken BearbeitenLotte H Eisner bemangelte eine stilistische Uneinheitlichkeit und analysierte Pabsts Debutfilm ausfuhrlich Pabst hat hier noch die Freude deutscher Regisseure am expressionistisch Ornamentalen die Frau des Glockengiessers die eilig einherkommt tragt dicht unter dem Kopf ein ungeheures Tablett der Oberkorper verschwindet mit ihren aufgeblahten Rocken wirkt sie geradezu wie eine jener bauchigen Glocken die ihr Mann giesst Und uber den Ehebetten erhebt sich ein Pfeiler wie ein Baumstamm seine Rippen breiten sich Zweigen vergleichbar aus Pabst lasst in solchen Einstellungen die Kamera lange verweilen Es wirkt uberraschend dass ein Kunstler wie Pabst auf diese Weise beginnt Man spurt hier noch keineswegs seinen personlichen Stil jeder dem Expressionismus zugewandte Regisseur der schone Bildwirkung sucht hatte diesen Film drehen konnen Was jedoch noch mehr auffallt ist dass Pabst der spater die Montage so ungemein subtil beherrscht hier Einstellung an Einstellung ziemlich monoton aneinanderreiht Jede Einstellung ist uberdies zu langatmig zu schwerfallig Jede Situation wird zu ausfuhrlich behandelt Denn Pabst sucht die psychische Reaktion seiner Figuren genau zu sondieren das steht zudem vollig im Widerspruch zu den expressionistischen Forderungen die jede Psychologie verdammen So kommt es hier zu einem besonders fuhlbaren Kontrast mit dem sonst expressionistisch gehaltenen Stil des Films Indes spuren wir auf der anderen Seite in der naturalistischen Fuhrung der Schauspieler bereits die analytische Arbeitsweise die Pabst sich spater zu eigen machen wird Pabst macht sich im Schatz alle expressionistischen Formelemente zunutze das Haus des Glockengiessers ist niedrig aufgedunsen strukturlos eine lehmartige Masse Tief lastet die Decke die Halle ist unheimlich dumpf wie ein Grabgewolbe hier fuhlt man das Vorbild des Golem am starksten durch Die damonische Leinwand 1 Das Lexikon des internationalen Films schrieb Ein lange Zeit unterschatztes Melodram von G W Pabst das in seiner restaurierten mit der Originalmusik eingespielten Fassung durch ambitionierten Kunstanspruch uberzeugt Einer der grossen deutschen Kammerspielfilme zugleich eines der letzten Werke des Expressionismus 2 In CineGraph steht geschrieben In der dumpfen mittelalterlichen Fabel die in Dekoration Rohrig Herlth und Besetzung Steinbruck Krauss in expressionistischem Stil realisiert ist klingt bereits das Motiv von der Verquickung von Sex Geld und Macht an das Pabst in seinen besten Filmen immer wieder aufgreifen wird 3 Im DVD Begleittext heisst es Da sind naturlich die Bilder des wenig bekannten Kameramanns Otto Tober die elaboriert mit Licht und Schatten hantieren Mehr noch die Ausstattung hier beigesteuert von Robert Herlth Buddenbrook und Walter Rohrig Faust Hohepunkte von deren Schaffen sind das Haus das wie ein naturlich gewachsenes Lebewesen wirkt und die Labyrinth artigen Katakomben durch die sich Svetelenz mit seiner Wunschelrute fortbewegt Eindrucklich auch Pabsts Regie die alles zusammenhalt und geschickt mit der Doppelung von Motiven und Figuren arbeitet Fast jedes Ding hat hier seinen Gegenpart Das unterstreicht er manchmal auf etwas holprige Weise ein Schnitt etwa zeigt beide Schatzsucher im Tunnel wenn uns die Dualitat der Szenen langst bewusst ist doch meistens funktioniert das System bravouros Selbst die treibende Kraft des Films namlich die Schatzsuche passiert doppelt indem die Manner das Gold und die junge Frau anpeilen 4 Hal Erickson schreibt On the surface a straightforward tale of the search for a buried treasure the film is a textbook example of German expressionism with the passions of the protagonists conveyed as much through symbolism as action Oberflachlich gesehen handelt es sich um eine stringent erzahlte Geschichte von einem vergrabenen Schatz Der Film ist ein Paradebeispiel fur den deutschen Expressionismus bei dem die Leidenschaften der Protagonisten ebenso durch Symbolismen wie durch Handlung vermittelt werden 5 Einzelnachweise Bearbeiten Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1980 S 173 f Der Schatz In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 5 November 2013 Cine Graph Lieferung 3 Georg Wilhelm Pabst D 1 Marz 1985 Der Schatz Deutschland 1923 bei molodezhnaja Marco Spiess Hrsg abgerufen am 27 September 2019 Der Schatz In artistdirect com Abgerufen am 27 September 2019 Weblinks BearbeitenDer Schatz in der Internet Movie Database englisch Der Schatz bei filmportal deFilme von Georg Wilhelm Pabst Der Schatz Grafin Donelli Die freudlose Gasse Geheimnisse einer Seele Man spielt nicht mit der Liebe Die Liebe der Jeanne Ney Abwege Die Buchse der Pandora Tagebuch einer Verlorenen Die weisse Holle vom Piz Palu Westfront 1918 Skandal um Eva Die Dreigroschenoper Kameradschaft Die Herrin von Atlantis Don Quichotte Du haut en bas A Modern Hero Mademoiselle Docteur Le drame de Shanghai Jeunes filles en detresse Komodianten Paracelsus Der Fall Molander Der Prozess Geheimnisvolle Tiefe Manner ohne Tranen Cose da pazzi Das Bekenntnis der Ina Kahr Der letzte Akt Es geschah am 20 Juli Rosen fur Bettina Durch die Walder durch die Auen Normdaten Werk GND 4644070 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Schatz 1923 amp oldid 229441633