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Der Computer Mein Lebenswerk ist der Titel des 1969 vom Computerpionier Konrad Zuse 1910 1995 geschriebenen autobiographischen Buches in dem der Autor die Entwicklung der Computertechnologie unter besonderer Berucksichtigung seiner eigenen Beitrage nachzeichnet Aus dem Inhalt BearbeitenDurch die muhevollen statischen Berechnungen eines Bauingenieurs motiviert entwickelte der Student Konrad Zuse erste Gedanken zu einer programmgesteuerten Mechanisierung dieser Arbeit Dies fuhrte 1936 zu einer mechanischen binar arbeitenden Maschine mit einem ebenfalls mechanischen Datenspeicher Nach einigen Ausfuhrungen uber Relais allerlei Schaltungen Addierwerken Aussagenlogik und Helmut Schreyers Idee zu einer elektronischen Losung beschreibt der Autor den Beginn der Entwicklung von Rechenmaschinen Die Vorfuhrung der Rechenmaschine Z2 die nur wahrend dieser Vorfuhrung richtig funktioniert haben soll weckte das Interesse der deutschen Versuchsanstalt fur Luftfahrt so dass 1941 die Lochstreifen gesteuerte binar mit gleitendem Komma arbeitende Z3 fertiggestellt werden konnte die zur Berechnung von Flugzeugflugeleigenschaften eingesetzt wurde Ab 1942 arbeitete Zuse an einem verbesserten Modell Z4 was unter Kriegsbedingungen allerdings ein schwieriges Unterfangen war nbsp Die Z4 im Deutschen Museum Munchen An einigen Stellen betont Konrad Zuse seine ablehnende Haltung zum Nationalsozialismus schreibt aber im Abschnitt Fortsetzung der Arbeit mit allerlei Schwierigkeiten Es gehort sich heute zu betonen dass man Gegner des Naziregimes gewesen sei Ich war zwar kein Nazi aber ich bekenne offen dass ich angesichts des Bombenkrieges auf die deutsche Zivilbevolkerung meine Aufgabe nicht gerade darin sah die Bemuhungen um den Bau von Flugabwehrraketen zu sabotieren dd Zusammen mit einigen Mitarbeitern der Firma Zuse Apparatebau Berlin und der fast fertiggestellten Z4 floh Zuse aus Berlin uber die Zwischenstation Gottingen nach Oberjoch wo es zu einem Treffen mit dem ebenfalls dorthin geflohenen Wernher von Braun kam Bei Kriegsende stand die Z4 in einem Schuppen im Allgau alle Vorgangermodelle waren im Krieg zerstort worden Es folgen Uberlegungen zur erforderlichen Leistungsfahigkeit der geplanten Maschine etwa um das Schachspiel beherrschen zu konnen und zum von Zuse entwickelten Plankalkul den man heute eine Programmiersprache nennen wurde Nach philosophischen Betrachtungen zieht der Autor einen Vergleich mit den US amerikanischen Entwicklungen insbesondere mit den Maschinen Mark I und ENIAC von denen er kriegsbedingt erst jetzt erfuhr auch die theoretischen Arbeiten von Shannon und Turing waren ihm bislang unbekannt Der Versuch seine Erfindungen patentieren zu lassen scheiterte es kam schliesslich 1967 zu einer ablehnenden Entscheidung wegen mangelnder Erfindungshohe Das Interesse an Zuses Maschinen stieg nach dem Kriegsende 1949 grundete er die Zuse KG in Neukirchen Die gerettete Z4 wurde 1950 an der ETH Zurich aufgestellt war zu dieser Zeit der einzige auf dem europaischen Festland eingesetzte Computer und lief dort bis 1955 Die funfjahrige Miete der Z4 durch die ETH Zurich und der Folgeauftrag der Schweizer Remington Rand fur den Rechenlocher M9 Z9 bildeten die wirtschaftliche Grundlage fur den Aufbau der Zuse KG Die Z4 kam anschliessend nach Saint Louis bei Basel Der erste Nachkriegsauftrag war die Z5 fur die Firma Ernst Leitz in Wetzlar Nach der immer noch auf Relaistechnik basierenden Z11 wurde auch die erste 1955 produktionsreife elektronische Version Z22 ein wirtschaftlicher Erfolg Die Firma entwickelte 1959 mit dem Graphomat Z64 den ersten Plotter Es ist auch von wirtschaftlichen Irrwegen die Rede etwa vom gescheiterten Versuch einen preiswerten Kleincomputer Z31 zu bauen oder von der nicht finanzierbaren Entwicklung eines unter dem Namen Z70 laufenden Fertigungsuberwachungssystems Zuse beschreibt die sturmische Entwicklung des Rechnereinsatzes in Wissenschaft und Industrie den weiteren Ausbau seiner Firma und schildert die bei der Expansion auftretenden Probleme bis zu seinem eigenen Ausscheiden aus dem Management 1964 Ein Ausblick uber die zukunftigen Entwicklungen des Computers beendet das Buch Bemerkungen BearbeitenDas Buch erschien zunachst 1970 beim Verlag Moderne Industrie und erfuhr zum 100 sten Geburtstag Zuses 2010 eine 5 Auflage bei Springer Die Springer Ausgaben haben eine leicht geanderte Kapitelstruktur und verfugen uber wissenschaftliche Anhange darunter auch Auszuge aus dem Vortrag anlasslich der Verleihung der Ehrendoktorwurde durch die Technische Universitat Berlin 1993 erschien bei Springer die englische Ubersetzung The Computer My Life Literatur BearbeitenKonrad Zuse Der Computer mein Lebenswerk Verlag Moderne Industrie 1970 Konrad Zuse Der Computer Mein Lebenswerk 3 Auflage Springer Berlin 1984 ISBN 3 540 13814 5 Auszuge Erstes Konzept von 1968 als PDF 51 9 MB Konrad Zuse The Computer My Life Springer Berlin 1993 ISBN 3 540 56453 5 Konrad Zuse Der Computer Mein Lebenswerk 5 Auflage Springer Berlin 2010 ISBN 978 3 642 12095 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Computer Mein Lebenswerk amp oldid 222280539