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Das grune Licht der Steppen Tagebuch einer Sibirienreise von Brigitte Reimann kam 1965 in Berlin heraus Das Buch ist das letzte Werk der Autorin dessen Erscheinen sie erlebte Zusammen mit Thomas Billhardt und Kurt Turba begleitete die Schriftstellerin vom 7 bis zum 20 Juli 1964 eine Delegation des Zentralrats der FDJ durch die Sowjetunion 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Form 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Textausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAm 4 Juli 1964 erhalt Brigitte Reimann in Hoyerswerda einen Anruf von Kurt Turba aus Berlin Am 7 Juli soll es losgehen Vor dem Start der Maschine nach Moskau wird die Delegation in Berlin von Horst Schumann empfangen Von einem Besuch im Herbst 1963 her kennt die Schriftstellerin triumphale Moskauer Prachtbauten ehemals als Selbstbestatigung errichtet Gemeint sind die Universitat und der Kutusow Prospekt In Peredelkino das liegt im Sudwesten Moskaus sucht Brigitte Reimann Pasternaks Grab auf Auf dem Empfang in Moskau ermuntert Kurt Turba die Autorin zu Gesprachen mit den russischen Gastgebern Brigitte Reimann kann im Wesentlichen nur einige von Stalins Reden hersagen Eine Fabel von Krylow hat sie auch noch im Repertoire Endlich in Asien gelandet wird die Ich Erzahlerin in Zelinograd mit Mammutsitzungen gefoltert Draussen liegt die kasachische Steppe und Brigitte Reimann muss drinnen am Tisch funf Stunden stillsitzen Im nordkasachischen Koktschetau kommt die Verfasserin mit Frauen ins Gesprach Gemeinsamkeiten werden gefunden Man liest gerne Balzac und Tolstoi Zwar ist die Bevolkerung von gelassenerer Lebensart doch als Brigitte Reimann uber Kopfschmerz klagt wird ihr Gesundheitszustand justament von einer herbeigerufenen Arztin auf Herz und Nieren gepruft Uberhaupt erweist sich die dortige Gastfreundschaft als schwer vergleichlich So lasst es sich der kasachische Gastgeber nicht nehmen die Deutschen ein paar tausend Kilometer nach Nowosibirsk zu begleiten In Russland wird auf dem Flug nach Fernost gewohnlich in Omsk zwischengelandet So auch auf dieser Rundreise In Nowosibirsk am machtigen Ob dann erlebt Brigitte Reimann in der Sibirischen Akademie der Wissenschaften ihr blaues Wunder Zwar dominieren statt der funfstundigen orientalischen Reden nun erfreulich kurze Toasts doch die ganz speziellen Forschungsrichtungen verbluffen Die Gelehrten fragen sich etwa In welchen Einheiten soll man die beruflichen Neigungen messen 2 Des Weiteren werden Grunde fur Fluktuation in Betrieben unter die Lupe genommen Uberhaupt studiert die russische Jugend gern die Jungen Physik und die Madchen Medizin Brigitte Reimann schwarmt von einem attraktiven Mann dem Genossen Aganbegjan Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften Und sie beschreibt das Leben im Nowosibirsker kybernetischen Kaffee Klub Dort erzahlen die Gelehrten den Daheimgebliebenen von ihren Reisen ins Ausland Im Akademischen Stadtchen konnte sich die Autorin in den mathematischen Physiker Prof Ljapunow vergucken Sie bedauert dass er nicht ihr Mathelehrer gewesen war Ihm zuliebe hatte sie sich sogar um die verdammten Logarithmen bemuht 3 Am letzten Abend in Nowosibirsk richtet Prof Budker die kleinglaubigen deutschen Gaste auf Budker sieht das Deutschland vor Hitlers Machtantritt als eine der Wiegen der Naturwissenschaft an und gibt den Abreisenden mit auf den Weg diese zerstorte hohe Kultur musse in Deutschland von den Deutschen wieder aufgebaut werden 4 In den sich offnenden sibirischen Himmelsweiten sieht Brigitte Reimann vor dem Flug nach Irkutsk ihren ersten Sputnik Das sei hier uberhaupt nichts Besonderes winkt einer ihrer russischen Begleiter ab Von Irkutsk aus geht es weiter nach Bratsk Beim Bau des dortigen Kraftwerks habe sich der Kaderleiter seinerzeit vor jungen Bewerbern aus ganz Russland kaum retten konnen Der Mann habe auf einem Sack voller Briefe von Komsomolzen geschlafen Zwanzig Stunden pro Tag hatten die Ingenieure damals dort in Bratsk fur den funf Kilometer langen Damm projektiert Die letzte Station der Reise ist das Eisenerzstadtchen Schelesnogorsk Der Bauleiterin einer 25 jahrigen Oberingenieurin haben die Gaste aus der DDR eine Artur Becker Medaille mitgebracht Die junge Frau heult vor Freude 5 Der Ruckflug von Irkutsk nach Moskau mit der unvermeidlichen Zwischenlandung in Omsk dauert sieben Stunden Brigitte Reimann wird daheim erwartet Form BearbeitenBrigitte Reimann erzahlt frisch von der Leber weg Die Geschichten seien keine Mosfilm Erfindungen 6 Indes ist der Text nicht frei von Lobspruchen auf die grosse Sowjetunion Russische Wissenschaftler haben zum Beispiel Analoga sibirischer mit sudafrikanischen geologischen Gegebenheiten konstatiert Also wird in Sibirien mit Erfolg nach Diamanten gebuddelt In Sibirien kamen alle Elemente nach Mendelejews Tabelle bekannt geworden vor Der sowjetische Gelehrte wird als frei von Arroganz und Besserwisserei und von Ruhmsucht hingestellt 7 Allerdings erzahlt die Autorin mit einem Augenzwinkern Ihre Aufschneidereien a la Baron Munchhausen nimmt sie alsbald mit munteren Spasschen zuruck in diesem masslosen Land sind sogar die Mucken zu gross geraten 8 Etliche solcher lastigen Insekten Spezies waren von den findigen sibirischen Gelehrten in die Holle geschickt worden 9 Von den Umweltschaden verursacht durch die Zellulosefabrik am Baikal 10 ist 1965 zwar noch keine Rede die Fabrik ist ja zu der Zeit erst im Bau doch der Leser spurt wie sich Brigitte Reimanns Umweltgewissen beim Kurzbesuch der Aluminiumstadt Schelechow regt Es scheint so als enthalte die verwendete Ausgabe Fotos einiger besprochener Personlichkeiten S 48 Prof Barajew in Zelinograd S 79 Prof Ljapunow in Nowosibirsk und auch S 114 Oberingenieur Martschuk in Bratsk Mit der russischen Esskultur hat sich Brigitte Reimann wahrscheinlich weniger befasst So umschreibt sie zum Beispiel Piroggen als mit zartem Fleisch gefullte Teigkissen 11 Das Buch enthalt poetische Passagen Wie stellt sich etwa eine Russin den Frieden vor Brigitte Reimann antwortet Nadja 12 das ist die russische Frau von der die Rede ist sahe Bienenstocke unter Apfelbaumen in einem russischen Dorf 13 Rezeption BearbeitenWiesener 14 scherzt Brigitte Reimann erlebe in Nowosibirsk die Gelehrtenrepublik Zwar habe die Autorin manches Kritische aus ihrem Notizbuch nicht veroffentlicht aber die Hinweise auf Russel Einstein und Pauling in Verbindung mit den damals auch noch in der Sowjetunion durchgefuhrten Kernwaffentests seien deutlich 15 Bei alledem signalisiere die Titel gebende Farbe Grun Hoffnung 16 Literatur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Erstausgabe und verwendete AusgabeDas grune Licht der Steppen Tagebuch einer Sibirienreise Fotos von Thomas Billhardt Verlag Neues Leben Berlin 1965 154 SeitenSekundarliteratur Bearbeiten Barbara Wiesener Von der bleichen Prinzessin die ein purpurrotes Pferd uber den Himmel entfuhrte das Utopische im Werk Brigitte Reimanns Univ Diss Dr phil Potsdam 2003 236 SeitenEinzelnachweise Bearbeiten Wiesener S 133 5 Z v o Verwendete Ausgabe S 70 15 Z v o Verwendete Ausgabe S 78 10 Z v u Verwendete Ausgabe S 89 12 Z v o Verwendete Ausgabe S 137 5 Z v o Verwendete Ausgabe S 60 11 Z v u Verwendete Ausgabe S 92 10 Z v u Verwendete Ausgabe S 95 4 Z v o Verwendete Ausgabe S 115 6 Z v u Verwendete Ausgabe S 100 7 Z v u Verwendete Ausgabe S 141 3 Z v o Wiesener S 140 8 Z v u Verwendete Ausgabe S 143 1 Z v u Wiesener S 135 6 Z v u Wiesener S 137 oben Wiesener S 137 5 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das grune Licht der Steppen amp oldid 191599577