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Das blaue Licht ist ein mystisch romantischer Bergfilm aus dem Jahre 1932 Bela Balazs hat in diesem Film die Regie gefuhrt Leni Riefenstahl assistierte ihm und spielte gleichzeitig die Hauptrolle FilmTitel Das blaue LichtProduktionsland DeutschlandOriginalsprache Deutsch ItalienischErscheinungsjahr 1932Lange 86 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Bela Balazsspater durch Leni Riefenstahl ersetztDrehbuch Bela Balazs Carl Mayer ohne Nennung Leni Riefenstahl Entwurf Produktion Leni Riefenstahl Harry R SokalMusik Giuseppe BecceKamera Hans Schneeberger Walter Riml auch Standfotograf Heinz von JaworskySchnitt Leni Riefenstahl Arnold FanckBesetzungLeni Riefenstahl Junta Mathias Wieman Vigo Beni Fuhrer Tonio Max Holsboer Wirt Martha Mair Lucia Francesco Maldacea Guzzi Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenVon der Spitze des Monte Cristallo erstrahlt in Vollmondnachten ein geheimnisvolles blaues Licht das schon viele junge Manner zum nachtlichen Aufstieg verfuhrt und in den Tod gerissen hat Die aberglaubischen Dorfbewohner geben dem Bergmadchen Junta die Schuld und furchten es als Hexe Junta kennt als einzige den Weg zum blauen Licht das von einer Kristallgrotte ausgeht die im Mondlicht schimmert Eines Tages folgt ihr der Maler Vigo heimlich in die Berge Er verrat Juntas Geheimnis und lost eine Katastrophe aus indem er mit dem Abbau der Kristalle aus der Grotte beginnt Juntas Schatz existiert nun nicht mehr Voller Enttauschung ist sie beim Abstieg unachtsam und sturzt ab Am nachsten Morgen findet sie der Maler Vigo tot auf Produktion BearbeitenBei der ersten Auffuhrung des Films 1932 war unter Regie ausschliesslich Bela Balazs genannt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 liess Riefenstahl sich im Vorspann als alleinige Regisseurin eintragen 1 2 3 Mithilfe von Julius Streicher brachte sie den ungarischen Juden Balazs um sein zuruckgestelltes Honorar 1 Seither gilt Das blaue Licht als das Regiedebut Leni Riefenstahls die als Schauspielerin in den Bergfilmen Arnold Fancks bekannt geworden war Gedreht wurde auch wenn der Film am Monte Cristallo bei Cortina d Ampezzo spielt im Tessin in der Brentagruppe und im Sarntal Da Riefenstahl uber die Jahre hinweg je nach Umstanden immer wieder anders uber die Entstehung des Films berichtete gilt Hanno Loewys Untersuchung Das Menschenbild des fanatischen Fatalisten oder Leni Riefenstahl Bela Balazs und Das blaue Licht 4 als zuverlassigere Quelle als Riefenstahl selbst Gustav Renkers Roman Bergkristall 5 diente vermutlich als literarische Vorlage hatten Arnold Fanck und Riefenstahl doch schon 1926 dessen Roman Heilige Berge als Der heilige Berg verfilmt Riefenstahl selber nannte Tanze Traume Marchen und andere Inspirationen 4 Der ungarische Drehbuchautor und Filmtheoretiker Bela Balazs schrieb unter Mitwirkung des in diesem Film ungenannten sehr erfolgreichen Drehbuchautors Carl Mayer das Drehbuch das auf einem Entwurf von Riefenstahl basierte Riefenstahl ubernahm auch die Produktion und uberzeugte ihren alten Verehrer den Produzenten Harry Sokal 4 50 000 Mark zu investieren Balazs kam mit in die Alpen um bei der Regie zu helfen besonders wenn Riefenstahl vor der Kamera stand Hinter der Kamera experimentierte sie auch auf Balazs Rat hatte sie von der Agfa einen neuen infrarot empfindlichen Film erworben welcher mit grunen und roten Filtern vor der Kameralinse kombiniert den Himmel am Tag schwarz erscheinen lasst so dass Nachtszenen am Tag ohne Scheinwerfer gedreht werden konnten Zuruck in Berlin begann Arnold Fanck den Film zu schneiden aber mit dem ersten Schnitt war Riefenstahl sehr unzufrieden mit dem zweiten an dem sie mitarbeitete auch dann nahm sie Fanck das Material weg bis sie nach zwei Nervenanfallen ausschied und Fanck als Freund die Arbeit wieder ubernehmen musste bis es Auseinandersetzungen zwischen ihm und Carl Mayer gab Leni Riefenstahl wird spater in ihren Memoiren die Geschichte des Schnitts ihres Films anders erzahlen Fanck habe ohne sie zu fragen in einer Nacht den Film vollig umgeschnitten Was ich zu sehen bekam war eine Verstummellung Was hatte Fanck mit meinem Film angerichtet Ich habe nie erfahren ob dies ein Racheakt war oder ob er nur keine Beziehung zu dem Thema hatte Sie selbst habe so behauptet sie nun ihren Film gerettet ihn allein aus tausend Rollchen neu geschnitten bis ein richtiger Film daraus entstanden ware 4 Die Rezeption in der Presse war zum grossen Teil gut sogar Carl Mayer wurde erwahnt aber Arnold Fanck war schon aus dem Vorspann verschwunden Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verschwanden auch der Jude Bela Balazs und der Halbjude Harry Sokal aus dem Vorspann schlimmer noch ging es Balazs Riefenstahl zahlte ihm sein Honorar fur die Mitarbeit am Film nicht aus und setzte stattdessen den vulgarantisemitischen Julius Streicher Herausgeber des Sturmers auf ihn an Es gibt keine Informationen daruber ob und wann Balazs begonnen hatte auf rechtlichem Wege seine Anspruche einzuklagen Im Dezember 1933 jedenfalls erschien es Leni Riefenstahl ratsam sich gegen Balazs auch publizistischer Unterstutzung zu versichern Am 11 Dezember schreibt sie auf Briefpapier des Hotel Kaiserhof in Berlin einem traditionellen Treffpunkt der NSDAP Fuhrung eine Vollmacht Ich erteile Herrn Gauleiter Julius Streicher aus Nurnberg Herausgeber des Sturmer Vollmacht in Sachen der Forderung des Juden Bela Balacs sic an mich Leni Riefenstahl 4 Das Negativ des Films war nach Ende des Krieges von den Franzosen beschlagnahmt worden aber aus Resten die die Amerikaner ihr gaben konnte sie den Film 1950 rekonstruieren Diesmal reklamierte sie Regie Drehbuch und Schnitt fur sich selber der schon am 17 Mai 1949 in Budapest gestorbene Bela Balazs wurde fur seine Mitarbeit am Drehbuch genannt Carl Mayers Verdienste um das Drehbuch Arnold Fanck der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fur den Schnitt verantwortlich war und der Produzent Harry Sokal blieben unerwahnt Die Fassung von 1950 ist mit 80 oder in einer anderen Fassung 73 Minuten kurzer als die 86 minutige Originalfassung weil die moderne Rahmenhandlung nicht wiederhergestellt wurde Literatur BearbeitenEric Rentschler Fatal Attractions Leni Riefenstahl s The Blue Light In October Vol 48 Fruhjahr 1989 S 46 68 Weblinks BearbeitenDas blaue Licht bei filmportal de Das blaue Licht in der Internet Movie Database englisch Das Blaue Licht Leni Riefenstahl 1932 oberOn avi Film bei YouTube deutsch mit griechischen Untertiteln Riefenstahls 80 minutige Fassung von 1950 ohne die moderne Rahmenhandlung der 86 minutigen Originalfassung von 1932 Infos zu den Dreharbeiten und Werkfotos des Standfotografen Walter Riml Essay zu Entstehung Rezeption und Interpretation PDF 238 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b Arte Doku zu Leni Riefenstahl Alles nur geklaut Tagesspiegel 17 November 2020 dokumentarfilm info Nina Gladitz versus Leni Riefenstahl Matthias Reichelt Leni Riefenstahl Karriere einer Taterin von Nina Gladitz auf Zukunft braucht Erinnerung 4 April 2021 a b c d e Hanno Loewy Das Menschenbild des fanatischen Fatalisten Oder Leni Riefenstahl Bela Balazs und Das blaue Licht 1999 PDF auf dem Institutional Repository der Universitat Konstanz Abgerufen am 14 November 2018 David B Hinton The Films of Leni Riefenstahl Scarecrow Press Lanham 2000 S 11 Filme von Leni Riefenstahl Das blaue Licht Der Sieg des Glaubens Triumph des Willens Tag der Freiheit Unsere Wehrmacht Olympia Tiefland Impressionen unter Wasser Normdaten Werk GND 7556903 6 lobid OGND AKS VIAF 182746798 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das blaue Licht 1932 amp oldid 229470830