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Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner russisch Selo Stepanchikovo i ego obitateli Selo Stepantschikowo i jewo obitateli ist ein 1858 entstandener Kurzroman von Fjodor Dostojewski der erstmals im November und Dezember 1859 in der Zeitschrift Die Vaterlandischen Annalen Otetschestwennye Sapiski erschien Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Adaption 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Hauptfigur des Romans ist der etwa 40 jahrige fruh verwitwete Oberst Jegor Rostanew Er lebt auf dem von ihm geerbten Landgut Stepantschikowo zusammen mit seinen beiden Kindern sowie seiner ebenfalls verwitweten Mutter Ebenfalls auf Rostanews Landgut lebt ein gewisser Foma Opiskin fruher ein unbedeutender Beamter spater Sekretar beim verstorbenen Ehemann von Rostanews Mutter nun ein vollig untalentierter Schriftsteller der jedoch seinem Werk und seiner eigenen vollig nichtigen Personlichkeit auf eine narzisstische Weise extrem viel Bedeutung beimisst Die ungebildete dumme Mutter Rostanews verehrt Foma der in Stepantschikowo als Kostganger leben darf und dort allseits Hochachtung geniesst auch wenn er immer wieder durch pseudo intellektuelle Besserwisserei und Despotismus gegenuber der Dienerschaft auffallt Ihren Sohn auf dessen Kosten sie lebt mag Rostanews Mutter hingegen nicht da er seinerzeit geheiratet hat ohne hierfur ihren Segen einzuholen Als die heimliche Liebe Rostanews zu der viel jungeren Gouvernante Nastenka mehr oder weniger offenbar wird will seine Mutter die sich von altmodischen Moralansichten Fomas beeinflussen lasst die mogliche Ehe der beiden verhindern und besteht darauf dass ihr Sohn stattdessen die alternde Millionenerbin Tatjana Iwanowna heiratet Der charakterlose und gutmutige Rostanew fur den der Wille seiner Mutter heilig zu sein scheint schreibt auf deren Bestehen seinem Neffen Sergei einem in Sankt Petersburg lebenden Studenten er moge nach Stepantschikowo kommen und die hubsche jedoch mittellose Nastenka um ihre Hand bitten Sergei der im Roman als Ich Erzahler die Handlung aus Sicht eines Augenzeugen schildert fahrt bald darauf dorthin Die offensichtliche Heuchelei Fomas und der um diesen herrschende Personenkult widern ihn an jedoch kann er zunachst gegen die vermeintliche Ubermacht von Rostanews Mutter und Foma nichts tun Als Foma Rostanew nachspioniert und ihn im Garten bei einem heimlichen Stelldichein mit Nastenka erwischt womit auch Sergei klar wird dass Nastenka nur Rostanew liebt und dass dessen Brief wohl nur widerwillig geschrieben worden ist stellt er die beiden am darauffolgenden Tag vor allen Hausbewohnern bloss Rostanew wirft ihn in einem Wutanfall aus dem Haus muss jedoch seiner Mutter nachgeben die ihn weinend anfleht Foma wieder zuruckzuholen Nachdem er das getan hat stellt sich Foma grossherzig und erteilt Rostanew und Nastenka seinen Segen wodurch er noch mehr Hochachtung seitens der Bewohner von Stepantschikowo erfahrt die ihm auch Rostanew zollt Nachdem Foma einige Jahre spater verstirbt daruber erfahrt der Leser in der zusammenfassenden Schilderung des Schlusskapitels und Rostanew und Sergei dessen zuruckgebliebene Manuskripte in Augenschein nehmen wird die Nichtigkeit Fomas als Schriftsteller und Kunstler endgultig klar sie die Manuskripte stellten sich allesamt als der elendeste Schund heraus Hintergrund BearbeitenDer Kurzroman wurde nach seiner Fertigstellung 1859 in der Zeitschrift Otetschestwennyje Sapiski veroffentlicht und 1860 erstmals als Buch gedruckt Damals stiess das Buch bei der Kritik uberwiegend auf ein kuhles Echo erst nach Dostojewskis Tod wurde insbesondere die Schilderung der Figur des scheinheiligen Heuchlers Foma Opiskin uberaus popular Vereinzelt sahen Literaturkritiker in dieser Figur Anleihen an den Moliereschen Tartuffe oder auch an den Schriftsteller Nikolai Gogol Auch einige andere Figuren des Buches wirken mit ihrer bedingungslosen Verbeugung vor Foma sehr komisch zu nennen ist etwa der Diener Widopljassow der sich immer wieder erfolglos als Dichter versucht seine Verse betitelt er selbst als Widopljassows Wehklagen russ Vopli Vidoplyasova nach dieser Bezeichnung nannte sich 1987 die ukrainische Rockband Vopli Vidopliassova Adaption BearbeitenDas Tschechow Kunsttheater Moskau brachte die Geschichte 1917 in einer Dramenbearbeitung auf die Buhne 1 Weblinks BearbeitenDas Gut Stepantschikowo und seine Bewohner im Projekt Gutenberg DE Deutscher Text Reinhard Lauer Kleine Geschichte der russischen Literatur S 126ff http revsoc org archives 3325 russisch Einzelnachweise Bearbeiten Biografie Iwan Moskwins auf kino teatr ru russisch abgerufen am 10 Juli 2020Werke von Fjodor Michailowitsch Dostojewski Romane Arme Leute Njetotschka Neswanowa Erniedrigte und Beleidigte Schuld und Suhne Der Spieler Der Idiot Die Damonen Der Jungling Die Bruder KaramasowNovellen Der Doppelganger Onkelchens Traum Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner Eine Novelle in neun Briefen Die Wirtin Weisse Nachte Das schwache Herz Weihnachtsbaum und 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