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Das Viertel um den Dannebergplatz liegt im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse Es entstand nachdem die Wiener Stadtverwaltung im Jahr 1900 das Palais Arenberg mit seinem grossen Garten gekauft hatte und diesen teilweise parzellieren und verbauen liess Dannebergplatz bei Nr 11StrassentafelDas Viertel liegt zwischen Landstrasser Hauptstrasse und Ungargasse und bildet ein geschlossenes Ensemble grossburgerlicher Hauser im Stil des Spathistorismus Diese Hauser sind grosstenteils funfgeschossig mit Fassadenreliefs die teilweise schon secessionistisch beeinflusst sind Zum Dannebergplatz Viertel werden ein Grossteil des Ziehrer und Sebastianplatzes gerechnet die Neulinggasse vom Ziehrerplatz bis zur Ungargasse die Dapontegasse ein Grossteil der Hintzerstrasse sowie Ries und Engelsberggasse mit Ausnahme des dazwischenliegenden Gemeindebaus 1 2 Alle genannten Verkehrsflachen wurden bei dieser Parzellierung angelegt bzw wie im Fall der Neulinggasse in dieses Gebiet verlangert Alle im Folgenden beschriebenen Gebaude und Anlagen sind Teil der von der Stadt Wien definierten baulichen Schutzzone Landstrasse 3 Inhaltsverzeichnis 1 Arenbergpark 2 Dannebergplatz 3 Dapontegasse 4 Engelsberggasse 5 Hintzerstrasse 6 Neulinggasse 7 Riesgasse 8 Sebastianplatz 9 Ziehrerplatz 10 Einzelnachweise 11 Literatur 12 WeblinksArenbergpark Bearbeiten Hauptartikel Arenbergpark Das Herzstuck des Viertels ist der 1907 angelegte Arenbergpark Die Nordseite des Parks wird von der nach 1900 von der Ungargasse ostwarts verlangerten Neulinggasse begrenzt Ostlich grenzt der Park direkt an Hauser Seit 1943 werden Platz und Park von zwei Flakturmen Flak Fliegerabwehrkanone dominiert Vom Palais Arenberg ist noch ein Gartenpavillon erhalten nbsp Der Arenbergpark mit dem Haus Boerhaavegasse 1 Dannebergplatz 9 nbsp Gedenkstein fur Robert Danneberg nbsp Der ehemalige Gartenpavillon des Palais ArenbergDannebergplatz BearbeitenDer Platz wurde 1906 als Zufahrt zu 1906 1908 westlich und sudlich des Arenbergparks neu errichteten Hausern als Arenbergring eroffnet und 1949 nach dem im KZ Auschwitz umgekommenen sozialdemokratischen Politiker Robert Danneberg einem Exponenten des Roten Wien der an der Reisnerstrasse im 3 Bezirk gewohnt hat benannt Der Dannebergplatz umfasst Suden und Westen des 1900 bzw 1907 eroffneten Arenbergparks daher der fruhere Name ring in Form einer Strasse Auf dem elektronischen Stadtplan der Wiener Stadtverwaltung sind die Gebaude Nr 6 neben dem Haus Barmherzigengasse 1 direkt neben dem Flakturm bis Nr 20 Ecke Neulinggasse 5 eingetragen Fast alle Bauten sind in einem Zug von zwei Architekten Georg Berger Nrn 7 8 10 11 14 15 19 und Wenzel Konig 4 Nrn 7 8 9 10 14 15 18 19 als Bauherr geschaffen worden Ausnahmen sind Nr 12 und 13 Carl Caufal 16 Paul Gutl und Nr 18 Dapontegasse 2 Johann Marschall Am Dannebergplatz wurde 1976 eines der ersten Buddhistischen Zentren Osterreichs gegrundet Nr 9 Das Haus wurde 1908 von W Konig und Friedrich Schlafrig erbaut Die plastisch gegliederte monumentale Fassade ist mit machtigen Giebelbauten und einer reich ausgestalteten Dachpartie ausgestattet die runde Ecklosung ist reich gegliedert Die Ornamentik ist in der Art des Zopfstils gestaltet Nr 11 Das Haus wurde von Georg Berger und Guido Groger gestaltet Es ist das einzige rein secessionistische Gebaude am Platz Es sind Einflusse der fruhen Wagner Schule erkennbar deren Herkunft aber unklar bleibt Die Eisengitter der Balkone schwingen leicht aus das Glasdach mit Eisenrippen springt stark hervor Die Stuckornamentik steht unter dem Einfluss der Wiener Werkstatte und ist mit blauen Kacheleinlagen belegt die unterhalb des Daches zu einem Fries zusammengefasst sind Das Portal ist von maskenartigen Madchenfiguren flankiert Nr 16 Das Haus wurde 1908 von Paul Gutl errichtet Die Fassade ist streng gegliedert der Dekor neoklassizistisch Akzente werden durch langgezogene Balkone gesetzt die Seitenerker sind von Balustern bekront Nr 19 Der Arenberghof stammt aus dem Jahr 1906 von Georg Berger Die monumentale Fassade weist einen machtigen Giebel auf an den Seitenachsen befinden sich Balkonnischen daneben je ein zweiachsiger Erkerbau nbsp Nr 9 nbsp Nr 11 nbsp Portal von Nr 11 nbsp Nr 16 nbsp Nr 19 Arenberghof Dapontegasse BearbeitenDie Gasse wurde 1906 angelegt und nach Lorenzo da Ponte benannt Dieser Gassenzug mit seiner malerischen Fassadenzeile ist vollstandig erhalten in dieser Geschlossenheit liegt auch der stadtebauliche Wert der Strasse Die Fassaden sind oft durch Abrundungen aufgelockert und mit uberdimensionaler Ornamentik ausgestattet wobei neben barockisierenden Elementen gelegentlich auch schon secessionistische treten Zum Dannebergplatz hin sind die Fassaden mit turmartigen Erhohungen besonders markant Laut Kunsttopographie gehoren sie zu den wichtigsten architektonischen Leistungen der letzten Phase des Wiener Historismus 5 Friedrich Achleitner merkt kritisch an dass das was am Dannebergplatz noch ausgewogener und gebandigt erscheine in der Dapontegasse in neureiche Selbstdarstellung umgekippt sei 6 Nr 6 8 Riesgasse 6 Die Zwillingshauser stammen aus dem Jahr 1907 von Leopold Fuchs Der Dekor der Hauser ist uppig mit abgerundeten turmartigen Ecklosungen und kleinen Giebelaufbauten uber den Portalachsen Es weist sowohl Stein als auch Gitterbalkons auf Nr 7 Das Haus wurde 1907 von Ignaz Reiser erbaut Die Fassade ist durch leicht vorgewolbte Erkerbauten mit geschwungenen Giebeln akzentuiert die im dritten Geschoss durch einen Steinbalkon verbunden sind Das Portal weist einen rundbogig abgeschlossenen Giebel mit Madchenmaske als Schlussstein auf Nr 9 Das Haus stammt von Ignaz Reiser aus dem Jahr 1908 Die Fassade ist genutet und weist Steinbalkone auf Dach und Giebelaufbauten sowie Fensterbekronungen sind in barockisierenden Stilformen gehalten Nr 10 Engelsberggasse 6 Das Haus wurde 1907 von Moritz Feldhendler erbaut es weist Gitterbalkone an der abgerundeten Ecke auf Andere Hauser stammen von Jakob Gartner Nr 3 1907 08 Nr 4 1906 Rudolf Erdos Nr 5 1907 Hugo Schuster Nr 11 1909 Rudolf Kmunke Nr 12 1906 und Anton Hein Nr 13 1906 An das Haus Nr 12 schliesst in der Ungargasse Nr 53 und 51 Neulinggasse 15 an die ebenfalls von Rudolf Kmunke aus den Jahren 1905 06 stammen 7 nbsp Portal von Nr 7 nbsp Nr 8 nbsp Nr 9 nbsp Nr 10Engelsberggasse BearbeitenDie Engelsberggasse wurde 1906 nach dem Komponisten E S Engelsberg Pseudonym von Eduard Schon 1825 1879 benannt und 1906 07 verbaut Mit Ausnahme des Gemeindebaus auf Nr 3 Alfred Chalousch und Heinrich Schopper 1926 27 und dem Eckhaus Nr 6 zur Dapontegasse Nr 10 Moritz Feldhendler 1907 stammen samtliche Gebaude von Leopold Fuchs auch die Eckhauser zur Neulinggasse Nr 1 Neulinggasse 11 und Nr 2 Neulinggasse 13 Das Haus Nr 4 steht unter Denkmalschutz nbsp Nr 4Hintzerstrasse BearbeitenDie nach dem Unternehmer und Philanthropen Gottlieb Hintzer 1731 1805 benannte Strasse wurde 1905 1912 verbaut und hat mit Ausnahme des Eckhauses Nr 1 zur Landstrasser Hauptstrasse und der am Ende der Strasse zum Sebastianplatz hin gelegenen Hauser einen ahnlichen Charakter wie die Dapontegasse Die Hauser stammen von Siegfried Kramer Nr 2 1910 Carl Caufal Nr 3 5 beide 1905 Carl Jagersberger Nr 4 1911 Rudolf Erdos Nr 7 1910 W Konig Nr 10 1912 und Carl Pitkowitz Nr 12 1912 Nr 8 Pfarrhofgasse 16 Ziehrerplatz 9a Das Haus stammt aus dem Jahr 1912 von Ernst Ornstein und wirkt nicht zuletzt durch den Polygonalerker als Eckpunkt des Ziehrerplatzes Nr 9 11 Rochushof Diese strassenhofartige Anlage wurde 1910 von Heinrich Kestel erbaut Sie weist eine reich silhouettierte Dachlandschaft mit Erkervorbauten und turmartigen Rundungen auf Die barockisierende Stuckornamentik wird durch Figurenschmuck erganzt an den Strassenfassaden Frauen mit Ahrenkranzen an der Hoffassade Greifen mit Adlerfiguren Achleitner kritisiert die ungunstigen Wohnungsgrundrisse die durch die grosse Trakttiefe bedingt sind 8 nbsp Nr 5 Ziehrerplatz 1 nbsp Nr 8 nbsp Der Rochushof nbsp Nr 12Neulinggasse BearbeitenVon der Neulinggasse gehort nur der Abschnitt vom Ziehrerplatz zur Ungargasse zu diesem Ensemble die vorher nur bis zur Ungargasse reichende Strasse wurde 1906 verlangert Benannt wurde die Strasse 1862 nach dem Gastwirten Vinzenz Neuling 1795 1846 Die Fassaden der Hauser sind hier etwas zuruckhaltender und flachiger 9 Die Bauten stammen von Jakob Gartner Nr 7 Riesgasse 1 1906 Leopold Fuchs Nr 9 Riesgasse 2 1906 Nr 11 Engelsberggasse 1 1906 Nr 13 Engelsberggasse 2 1906 Nr 28 1903 W Konig Nr 10 Ziehrerplatz 6 1914 Nr 12 1914 Nr 14 1914 Rudolf Kmunke Nr 15 1905 Rudolf Erdos Nr 16 Sebastianplatz 9 1906 Nr 18 Sebastianplatz 1 1905 Max Lambert Nr 20 22 beide 1905 Moritz Feldhendler Nr 24 1905 Carl Stephann Nr 26 1904 nbsp Nr 7 Riesgasse 1 nbsp Portal von Nr 11 nbsp Nr 16 Sebastianplatz 9 nbsp Nr 20Riesgasse BearbeitenDie Riesgasse wurde 1906 nach dem Komponisten und Beethoven Biographen Ferdinand Ries 1784 1838 benannt Wie bei der Engelsberggasse gehort der dazwischenliegende Gemeindebau Nr 4 aus dem Jahr 1927 nicht zum Ensemble Die Hauser Nr 3 und 5 wurden 1907 von Max Doring erbaut von Jakob Gartner stammen zwei Eckhauser Nr 1 Neulinggasse 7 Nr 7 Dapontegasse 4 die beiden anderen Nr 2 Neulinggasse 9 Nr 6 Dapontegasse 6 sind von Leopold Fuchs nbsp Nr 3Sebastianplatz BearbeitenAm nach einem der beiden Patroziniumsheiligen der Rochuskirche benannten Sebastianplatz gibt es nur noch vier Bauten die zu diesem Ensemble gehoren Diese stammen von Rudolf Erdos Nr 1 Neulinggasse 18 1905 Nr 7 1908 Nr 9 Neulinggasse 16 1905 sowie Max Lambert Nr 2 1907 Die Schule auf Nr 3 Wilhelm Baumgarten 1934 35 und die anderen Bauten am Platz stammen aus der Zwischen oder Nachkriegszeit nbsp Nr 1 Neulinggasse 18 nbsp Nr 7Ziehrerplatz BearbeitenDer Platz wurde 1905 ursprunglich Rochusplatz benannt nicht zu verwechseln mit dem seit 2016 so benannten Platz rund um den Rochusmarkt und 1933 nach dem Komponisten Carl Michael Ziehrer 1843 1922 umbenannt Zum Ensemble des Dannebergplatzes gehort nur noch die Nord und Westseite auch dort ist es durch den 1929 erbauten Gemeindebau von Theophil Niemann auf Nr 8 durchbrochen Die Bauten stammen von W Konig Nr 6 Neulinggasse 10 1914 Michael Maibaum Nr 7 1914 Ernst Ornstein 9A Hintzerstrasse 8 Pfarrhofgasse 16 1912 Rudolf Erdos Nr 9 Hintzerstrasse 7 1910 Nr 10 1911 Zum Ensemble gehort auch noch das Haus Pfarrhofgasse 13 W Konig 1912 Nr 10 Pfarrhofgasse 15 Das Haus wurde 1910 11 von Rudolf Erdos erbaut Achleitner billigt ihm als Empire Paraphrase eine eigene Musikalitat zu und fuhlt sich ein wenig an Pariser Hauser erinnert 10 nbsp Nr 9 nbsp Nr 10Einzelnachweise Bearbeiten Dehio II IX amp XX Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1993 S 105 106 Geza Hajos amp Eckart Vancsa Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1980 S 29 37 Karte der Schutzzone Anmerkung Die hier verwendete Namensform folgt dem Eintrag uber Wenzel Konig In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Sowohl bei Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 1 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1991 S 123 als auch in der Kunsttopographie wird er Walter Konig genannt Geza Hajos amp Eckart Vancsa Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1980 S 32 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 1 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1990 S 124 Geza Hajos amp Eckart Vancsa Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1980 S 171 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 1 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1990 S 125 Geza Hajos amp Eckart Vancsa Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1980 S 34 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 1 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1990 S 134Literatur BearbeitenDehio Wien II IX amp XX Wien 1993 Verlag Anton Schroll amp Co S 105Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dannebergplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Dapontegasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Hintzerstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 197904 16 39232 Koordinaten 48 11 52 5 N 16 23 32 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dannebergplatz Viertel amp oldid 212258882 Dannebergplatz