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Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe I wurden als Kleinlokomotiven mit geringem Gewicht und geringer Antriebsleistung bis 39 PS 28 6 kW von der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft DRG fur leichte Rangieraufgaben ab 1930 angeschafft Diese Rangierlokomotiven mit Verbrennungsmotoren waren nur fur den Einsatz auf Bahnhofen vorgesehen und sollten diese Bahnanlage auch nicht verlassen Kleinlokomotive der Einheitsbauart 1936 bei der Hespertalbahn Ko 0281 DB 311 281 Kleinlokomotive Ko 0049 von Jung Bj 1933 im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg 2005 Kleinlokomotive Ko 0060 vom Hersteller Gmeinder Bj 1934Kleinlokomotive Ko 0082 von Hersteller Windhoff Bj 1934Kleinlokomotive Ko 0242 Bj 1936 von Windhoff im Bahnbetriebswerk Berlin Schoneweide 2019 Fur die Kennzeichnung von Kleinlokomotiven wurde 1931 von der DRG der Stammbuchstabe K eingefuhrt diesem folgte ein Index fur den verwendete Antriebsart b Benzol stand fur Antrieb durch Vergasermotor und o Ol fur Antrieb durch Dieselmotoren Die Kleinlokomotiven wurden aufgrund der geringen Motorleistung der Leistungsgruppe I zugeordnet und erhielten den Nummernbereich von 0001 bis 3999 Da nur sehr wenige Lokomotiven mit Vergasermotoren Kb ausgeliefert wurden wurde die Bezeichnung Ko I K Kleinlokomotive o Dieselmotor Leistungsgruppe I am gebrauchlichsten Bei der Deutschen Bundesbahn wurden sie ab 1968 als Baureihe 311 gefuhrt und bei der Deutschen Reichsbahn 1970 als Baureihe 100 0 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einheitbauarten 2 1 Technische Daten 3 Einsatz 4 Nach 1945 5 Verbleib 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenNachdem die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft 1925 zunachst einige Versuchslokomotiven beschafft hatte gliederte sie die weitere Kleinlokomotiven Beschaffung ab 1931 in zwei Leistungsgruppen die Leistungsgruppe I Lg I fur Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung bis 39 PS fur Rangiereinsatze auf kleinen Bahnhofen unter einfachen Bedingungen mit einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km h sowie die Leistungsgruppe II fur Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung von 40 PS bis hochstens 150 PS Die beiden ersten DRG Kleinlokomotiven der Lg I waren die von der Furst Stolberg Hutte zu Ilsenburg gelieferten V 6016 und V 6017 mit Dieselmotoren Bauart B dm wobei das V fur Verbrennungslokomotiven stand Aufgrund des neuen Bezeichnungsschemas von 1931 wurden sie in die Leistungsgruppe I eingeordnet und als Ko 0001 und Ko 0002 gefuhrt Beide Lokomotiven bewahrten sich wegen vieler Mangel aber nicht und wurden schon 1932 ausgemustert Wahrend die DRG schon 1931 fur die Lokomotiven der Leistungsgruppe II einige Abmessungen vorgab bestellte sie in der Leistungsgruppe I von 1931 bis 1932 zunachst die vom Hersteller angebotenen Kleinlokomotiven wie sie fur Werkbahnen im Programm waren um den Beschaffungspreis niedrig zu halten Diese Versuchs und Vorauslokomotiven wurden in kleinen Serien von Arnold Jung Lokomotivfabrik Orenstein amp Koppel Windhoff Bahn und Anlagentechnik und Gmeinder amp Co geliefert und als Ko bzw Kb 0003 0027 eingereiht In diesem Nummernkreis befand sich auch je ein Einzelstuck der Firma Breuer Werk AG und der Firma Smoschewer In den folgenden zwei Jahren 1933 und 1934 kamen aufgrund der bisher gesammelten Erfahrungen im Rahmen eines ersten Beschaffungsprogramms zur Ko I mit den Rangierlokomotiven Ko 0028 0104 uberwiegend nur noch die Firmen Gmeinder und Windhoff zum Zuge Lediglich Ko 0042 Ko 0049 lieferte die Firma Jung Mit der Nummer Ko 0080 kam aus dem Hause Gmeinder ein erstes Muster der Einheitsbauart 1934 Alle Fahrzeuge hatten eine mechanische Kraftubertragung und Kettenantrieb mit oder ohne Blindwelle Sie mussten den Bestimmungen der Eisenbahn Bau und Betriebsordnung nicht vollumfanglich entsprechen und durften die Bahnhofe nicht verlassen da sie zu leicht waren um Schienenkontakte zuverlassig auszulosen Die Bauartbezeichnung der Kleinlokomotiven der Lg I waren B dm oder B bm B zwei angetriebene Achsen Treibstoff d Diesel b Benzol Kraftubertragung m mechanisch An den folgenden Lieferungen der Einheitsbauart ab 1934 Ko 0105 ff beteiligte sich zusatzlich die Maschinenfabrik Esslingen Einheitbauarten BearbeitenErst als sich zeigte dass auch der Einsatz der Lokomotiven der Leistungsgruppe I wirtschaftlich war entwickelte die Arbeitsgemeinschaft Motor Kleinlokomotiven eine Einheitsbauart fur die DRG Diese Einheitsbauart 1934 wurde stark an die letzten Lieferungen von Gmeinder angelehnt Dabei wurden alle Bauteile der Kleinlokomotive ausser den Dieselmotoren standardisiert Der Bedienerstand der Lokomotiven war seitlich offen alle Bedienelemente waren auf beiden Seiten der Lok angeordnet Um die Beschaffungskosten im Vergleich zu den Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe II moglichst niedrig zu halten wurde der Rahmen durchgehend in derselben Hohe durchgezogen Die Seitenbleche des Aussenrahmens hatten eine Starke von nur 10 mm Die Rader waren als Schalenhartgussrader ohne Radreifen ausgefuhrt und die Achswelle in einfachen Gleitlagern gefuhrt Die Kleinlokomotiven besassen Puffer und eine sehr einfache Rangierkupplung die selbsttatig gekuppelt und durch einen Fusshebel gelost werden konnte Die Kraftubertragung erfolgte vom mittig montierten Radergetriebe mit einfachen Rollenketten auf beide Achsen Die Lokomotiven besassen lediglich eine Fusshebelbremse und keine Druckluftbremse Im Durchschnitt lag das Gewicht bei etwa 8 t Bereits 1935 folgte die Weiterentwicklung der Bauart zur verstarkten Einheitsbauart 1935 Die Kleinlokomotiven erhielten einen deutlich verstarkten Rahmen und starkere Motoren Durch das hohere Gewicht von etwa 10 t durften diese Lokomotiven auch die Bahnhofe verlassen Die Entwicklung der Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe I endete mit der Einfuhrung der verstarkten Einheitsbauart 1936 wobei nur das Getriebe verbessert wurde und Komponenten wie die Achswellen die Getriebelagerung und die Tragfedern Samtliche Kleinlokomotiven dieser Bauart wurden von Gmeinder amp Co gebaut Um heimische Treibstoffe verwenden zu konnen wurden ab 1942 bis 1945 viele Lokomotiven umgerustet und mit Flussiggas betrieben Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Lokomotiven jedoch bald wieder auf Dieselbetrieb zuruckgebaut Technische Daten Bearbeiten DRG Kleinlokomotiven der Einheitsbauart Leistungsgruppe IEinheitsbauart 1934 verstarkte Einheitsbauart 1935 verstarkte Einheitsbauart 1936Nummerierung Ko 0080 0105 bis 0184 Ko 0185 bis 0244 Ko 0245 bis 0289Hersteller Gmeinder Windhoff Esslingen GmeinderBaujahr e 1934 35 1935 36 1936 38Ausmusterung 1945 bis 1989Achsformel B zwei angetriebene Achsen Spurweite 1 435 mmLange uber Puffer 5 475 mm 5 575 mmHohe 3 005 mm 3 025 mmBreite 2 960 mm 2 962 mmGesamtradstand 2 500 mm 2 506 mmKleinster befahrbarer Halbmesser 50 mGewicht etwa 8 t etwa 10 tHochstgeschwindigkeit 18 bis 23 km hLeistung 18 bis 22 kW 24 30 PS 26 bis 28 kW 35 39 PS Treibraddurchmesser 850 mmBrennstoffvorrat 56 l DieselMotorentyp wassergekuhlte oder luftgekuhlte DieselmotorenLeistungsubertragung mechanisch schaltbares Radergetriebe Rollenketten Lokbremse Fusshebelbremse keine DruckluftbremseEinsatz BearbeitenViele Fahrzeuge der Kleinserien aus den Jahren bis 1932 schieden nach wenigen Betriebsjahren bis Ende der 1930er wegen des hohen Schadbestandes oder Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung aus dem regularen Dienst aus oder wurden allenfalls noch als Gerate im Verschub innerhalb von Werken weiter betrieben In diesen Diensten waren sie teilweise bis in die 1960er Jahre bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn im Einsatz Die Maschinen aus den Baujahren 1933 und 1934 waren dem gegenuber viele Jahre in ihrem geplanten und angestammten Einsatzgebiet dem Verschub auf kleineren Bahnhofen und der Bedienung von Anschlussgleisen fur die Verladung in Dienst Insbesondere die Lieferungen aus dem Hause Gmeinder waren in Staatsbahndiensten und anschliessend verkauft an private Werksbahnen bis in die 1970er Jahre im Einsatz Die letzten zwei Fahrzeuge aus den Lieferungen bis 1933 Ko 0028 Gmeinder und Ko 0049 Jung erlebten sogar noch die Jahrtausendwende Nach 1945 BearbeitenDie Deutsche Bundesbahn musterte bis 1963 die Kleinlokomotiven der Firmenbauarten und die der Einheitsbauart 1934 aus Die restlichen Kleinlokomotiven vereinheitlichte sie von 1954 bis 1962 dabei erhielten die Lokomotiven den starkeren luftgekuhlten 50 PS Motor Deutz F4L514 Aufgrund dieser Leistungssteigerung wurde das Nummernschema abgeandert nunmehr wurden Lokomotiven mit einer Leistung bis 50 PS in die Leistungsgruppe I eingeordnet Die Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe I wurden dennoch von den Kleinlokomotiven der Leistungsgruppen II und III verdrangt Durch den Ruckgang des Stuckgutverkehrs wurden bei der DB in den 1960er und 1970er Jahren viele Lokomotiven ausgemustert Die Lokomotiven der verstarkten Einheitsbauarten 1935 und 1936 mit den Nummern zwischen 0185 und 0281 wurden zum 1 Januar 1968 aufgrund der neuen Nummernbezeichnung zur Baureihe 311 Bei der Deutschen Reichsbahn wurden nur die Motoren der Kleinlokomotiven vereinheitlicht ansonsten gab es nur geringfugige Umbauten In den 1970er Jahren wurden ebenfalls die meisten der Lokomotiven ausgemustert die verbliebenen Kleinlokomotiven gehorten nun zur Baureihe 100 0 Einen Teil der Ausmusterungen deklarierte man offiziell als Umbau tatsachlich wurde jedoch im Raw Dessau eine neue Lokomotive der Leistungsgruppe II gebaut Verbleib BearbeitenEinzige erhaltene Ko I der Ursprungsbauart der Firma Gmeinder ist die Ko 0099 im Technikmuseum Prora bei Binz auf Rugen Nicht betriebsfahig erhalten sind zwei Lieferungen von Windhoff Ko 0073 im Eisenbahnmuseum Dresden Altstadt und Ko 0082 beim Heiligenstadter Eisenbahn Verein Als Denkmal Lok erhalten ist Ko 0278 in Neustadt an der Aisch Einige der Maschinen sind heute noch in ihrer Ursprungsbauart erhalten und bei Museumsbahnen im Einsatz So zum Beispiel Ko 0049 im Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg Erzgeb Ko 0128 der AG Markische Kleinbahn in Berlin Ko 0186 ist in den Galerien fur Kunst und Technik in Schorndorf ausgestellt Ko 0211 ist bei Eisenbahnsonderfahrten Sauren in Aufarbeitung Ko 0225 bei den Bielefelder Eisenbahnfreunden Ko 0242 der Dampflokfreunde Berlin erhalten Ko 0260 der Berliner Eisenbahnfreunde erhalten Ko 0281 als V2 bei der HespertalbahnLiteratur BearbeitenPeter Grosse Horst Troche Die Einheitskleinlokomotiven Leistungsgruppen I und II EK Verlag Freiburg 2002 ISBN 3 88255 217 4 Peter Grosse Der Verbleib der Vorserien Kleinlokomotiven Lg I und Lg II In Horst J Obermayer Michael Obermayer Hrsg Lok Magazin Nr 184 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1994 ISSN 0458 1822 S 2 13 Leopold Niederstrasser Uber die Entwicklung der Kleinlokomotiven In Alfred B Gottwaldt Hrsg Lok Magazin Nr 118 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1983 ISSN 0458 1822 S 21 31 Leopold Niederstrasser Uber die Entwicklung der Kleinlokomotiven Teil 2 zu Heft 118 In Alfred B Gottwaldt Hrsg Lok Magazin Nr 119 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1983 ISSN 0458 1822 S 114 121 Dienstvorschrift der Deutschen Reichsbahn DV 939e Merkbuch fur die Fahrzeuge der Reichsbahn V Kleinlokomotiven Ausgabe 1934 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DRG Kleinlokomotive Leistungsgruppe I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Axel Klatts Kleinlok Seiten deutsche kleinloks de DSB rangertraktorer 1924 2018 bei jernbanen dk AG Markische Kleinbahn Kleinlokomotive Ko 0128 der Leistungsgruppe 1Baureihen deutscher Diesellokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Kleinlokomotive Leistungsgruppe I amp oldid 234075009