www.wikidata.de-de.nina.az
Die DMM Komponente bzw DM Komponente ist eine abgereicherte Magmenkomponente in Erdmantelreservoiren die bei der Entstehung von ozeanischen Krustengesteinen massgeblich beteiligt ist Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Mantelkomponenten 2 1 Charakterisierung der DMM Komponente 3 Entstehung 4 Modellrechnung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBezeichnung BearbeitenDas Akronym DMM oder auch nur DM leitet sich ab vom Englischen Depleted MORB Mantle bzw Depleted Mantle mit der Bedeutung Abgereicherter MORB Mantel oder nur Abgereicherter Mantel MORB ist das Akronym fur Mid Ocean Ridge Basalt dem Basalttyp der Mittelozeanischen Rucken Die Bezeichnung wurde zum ersten Mal von Zindler und Hart im Jahr 1986 eingefuhrt 1 Mantelkomponenten Bearbeiten nbsp Die DMM Komponente im Blei IsotopendiagrammGeochemische Untersuchungen ozeanischer Basaltgesteine haben gezeigt dass ihre im oberen Erdmantel gebildeten Ausgangsmagmen mehrere unterschiedliche Endkomponenten enthalten Folgende Komponenten konnten bisher identifiziert werden abgereicherte DMM Komponente angereicherte EM Komponente die sich in eine EM I Komponente und eine EM II Komponente aufspalten lasst HIMU Komponente FOZO KomponenteMORB Basalte lassen sich meist mit einem binaren Mischvorgang zwischen der DMM und der HIMU Komponente erklaren bei ozeanischen Inselbasalten OIB werden jedoch bereits drei und mehr Komponenten benotigt Charakterisierung der DMM Komponente Bearbeiten Die abgereicherte MORB Mantelkomponente lasst sich geochemisch wie folgt charakterisieren hohes e Nd bzw 143Nd 144Nd Isotopenverhaltnis 0 51326 niedriges D Sr bzw 87Sr 86Sr Isotopenverhaltnis 0 70219 niedrige Blei Isotopenverhaltnisse 208Pb 204Pb 37 280 207Pb 204Pb 15 404 206Pb 204Pb 17 573 208Pb 206Pb 2 121 sehr niedrig niedrige Elementarverhaltnisse an Ba Nb Th Nb und K Nb Ba Nb 2 627 Th Nb 0 046Entstehung BearbeitenDie Abreicherung des silikathaltigen Erdmantels reicht sehr weit in die Erdgeschichte zuruck Sie durfte unmittelbar nach erfolgter Akkretion der Protoerde aus dem chondritischen Sonnennebel und anschliessender im Hadaikum Abspaltung des Eisenkerns eingesetzt haben Der ursprungliche primitive Mantel PRIMA unterlag in der Folgezeit partiellem Aufschmelzen mit gleichzeitiger Verarmung an inkompatiblen Elementen wie beispielsweise Uran Thorium und Kalium Dies ist korrelierbar mit der parallel einhergehenden Bildung der Erdkruste ab dem Archaikum Die Korrelation ist beispielsweise sehr gut an dem LREE Gehalt von Gesteinen zu erkennen kontinentale Krustengesteine sind sehr stark an LREE angereichert wohingegen MORB Basalte sich komplementar entgegengesetzt verhalten Die Krustenbildung ging folglich auf Kosten des Erdmantels der mehr und mehr an inkompatiblen Elementen verarmte abreicherte zumindest in seinem oberen Bereich dem Bereich der DMM Komponente Wieweit die DMM Komponente im Erdmantel herabreicht bleibt weiterhin spekulativ sicher ist nur dass sie die ozeanische Kruste im Bereich der Mittelozeanischen Rucken unterlagert Die meisten Mantelmodelle gehen jedenfalls davon aus dass sie den oberen Bereich des Erdmantels weitgehend ausfullt Berechnungen anhand von radiogenem Argon ergeben dass der Erdmantel mittlerweile zu 50 abgereichert ist 2 Da der Obere Mantel nur rund 30 der Gesamtmasse des Mantels ausmacht muss auch der Untere Mantel von Abreicherungen betroffen worden sein zumindest in seinem oberen Abschnitt Dieses Ergebnis spricht gegen eine Gesamtmantelkonvektion Modellrechnung BearbeitenEine 2004 von Workman und Hart vorgenommene Modellrechnung zur Bestimmung der durchschnittlichen chemischen Zusammensetzung der DMM Komponente beruht auf ihrem partiellen Aufschmelzen unter Erzeugung von MORB Magmen und als Restit zuruckbleibenden abyssalen Peridotit 3 Da Chemismus und Isotopenverhaltnisse der beiden letzten Gesteinsgruppen bekannt sind kann somit indirekt auf die DMM Komponente zuruckgeschlossen werden Gemass den Autoren beginnt der Schmelzvorgang des DMM Mantels im Grenzbereich der oberen Granat Mantelfazies Spinell Mantelfazies ab 80 Kilometer Tiefe wirksam zu werden Die hierbei erfolgte Abreicherung der MORB Magmen an inkompatiblen Elementen verweist auf eine partielle Schmelzbildung von 6 Zum gleichen Ergebnis kommen auch Asimov u a 2004 die ein Aufschmelzen unter Wasserbeteiligung annehmen 4 Die Modellrechnung zeigt ferner dass zur Ausbalancierung der kontinentalen Kruste 33 an DMM Komponente benotigt werden Dieser Anteil wachst sogar auf 43 wenn die ozeanische Kruste mit berucksichtigt wird siehe auch die weiter oben bereits angefuhrten Argon Ergebnisse mit vergleichbarem Resultat Einzelnachweise Bearbeiten Zindler A amp Hart S Chemical geodynamics In Ann Rev Earth Planet Sci Band 14 1986 S 493 571 C Allegre A W Hofmann K O Nions The Argon constraints on mantle structure In Geophysical Research Letters Band 23 Nr 24 1996 ISSN 0094 8276 S 3555 3557 Workman R K und Hart S R Major and Trace Element Composition of the Depleted MORB Mantle DMM In Earth and Planetary Science Letters 2004 Asimov P D u a A hydrous melting and fractionation model for mid ocean ridge basalts Application to the Mid Atlantic Ridge near the Azores In Geochem Geophys Geosyst Band 5 2004 doi 10 1029 2003GC000568 Weblinks BearbeitenBeitrag von Workman und Hart Modellrechnung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DMM Komponente amp oldid 233531815