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Die D 470 russisch D 470 ist eine auf dem sowjetischen Lastwagen ZIL 157 basierende schwere Schneefrase die von 1959 bis 1986 in Serie gebaut wurde Die Schneeraumtechnik wurde in einem Maschinenbauwerk in Rybinsk entwickelt die Serienproduktion erfolgte bei Sewdormasch in Sewerodwinsk am Weissen Meer Aufgrund geanderter Bezeichnungssysteme trugen die Maschinen ab 1968 den Namen DE 204 russisch DE 204 Sie wurden in knapp ein Dutzend Lander exportiert etwa 90 Exemplare kamen auch in die Deutsche Demokratische Republik SewdormaschRestaurierte Schneefrase vom Typ D 470 auf einem Oldtimertreffen 2009 Restaurierte Schneefrase vom Typ D 470 auf einem Oldtimertreffen 2009 D 470Hersteller SewdormaschVerkaufsbezeichnung D 470DE 204Produktionszeitraum 1959 1986Vorgangermodell D 262Nachfolgemodell DE 210Technische DatenBauformen SchneefraseMotoren R6 DieselmotorLeistung 130 kWzul Gesamtgewicht 8 82 t Inhaltsverzeichnis 1 Fahrzeuggeschichte 2 Technische Daten 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksFahrzeuggeschichte Bearbeiten nbsp D 470 aus Armeebestanden in einem ungarischen Museum 2011 nbsp Heckansicht desselben Fahr zeugs Zu sehen Der Aufbau in dem der Motor untergebracht ist 2011 nbsp D 470 im Fruhling abgestellt in Waltersdorf 2014 nbsp D 470 in einem tschechischen Museum 2014 Schon seit 1951 war mit der D 262 eine ahnliche schwere Schneefrase auf Basis des ZIS 151 gebaut worden 1 Die Entwicklung des Nachfolgemodells D 470 begann 1958 im Rybinsker Werk fur Strassenmaschinenbau Chefkonstrukteur des Projektes war W K Korschunow Bereits ein Jahr spater wurde die Entwicklung der D 470 jedoch an das Mechanitscheski Sawod No 6 Mechanisches Werk Nr 6 russisch Mehanicheskij zavod 6 in Sewerodwinsk abgegeben das im Dezember 1962 in Sewdormasch russisch Sevdormash kurz fur Sewerodwinsker Strassenmaschinenwerk umbenannt wurde Die erste Maschine aus der Sewerodwinsker Fertigung wurde zum 1 Mai 1959 fertiggestellt im gleichen Jahr wurden noch elf weitere Fahrzeuge gebaut In den folgenden Jahren stiegen die Fertigungszahlen stark an bis 1966 wurden 1000 Exemplare produziert 2 Die Schneefrase basiert auf dem Lastwagen ZIL 157 aus dem Sawod imeni Lichatschowa Es wurde jeweils die aktuelle Variante als Fahrgestell verwendet Von 1958 bis 1961 der ZIL 157E anschliessend bis 1978 der ZIL 157KE und von da bis zum Ende der Produktion der ZIL 157KDE Bei Sewdormasch wurden die Lastwagen umfassend umgebaut Der 5 55 Liter Ottomotor wurde komplett entfernt der Raum unter der Motorhaube blieb leer Stattdessen wurde auf dem Fahrgestell hinter der Kabine ein Sechszylinder Dieselmotor montiert der uber Getriebe Wellen und Ketten sowohl die drei Achsen als auch die Schneefrase antreibt 2 Der Motor vom Typ U2D6 S2 ist im Grunde ein halbierter Panzermotor Als V12 mit entsprechend zwei Zylinderbanken und deutlich hoherer Leistung wurde er in vielen sowjetischen Panzern seit dem T 34 verwendet Der Sechszylinder hat einen Hubraum von etwas uber 19 Litern und eine Leistung von 175 PS 130 kW Die Schnecken der Schneefrase bestehen aus Stahlrohren die mit Blechen spiralformig umwickelt und verschweisst wurden Hinter den Schnecken sitzt ein Sechsblattrotor der den Schnee zur Seite auswirft Richtung und Winkel des Auswurfs konnen hydraulisch verstellt werden 2 Neben dem Antriebsstrang wurden kleine Anderungen am Fahrzeug vorgenommen Die Frontstossstange entfiel ersatzlos die Scheinwerfer wurden demontiert und auf das Kabinendach verlegt Eine zusatzliche Heizung wurde eingebaut die vom Wasserkreislauf des Dieselmotors unabhangig ist Ein zweiter Stromkreis mit 24 V Nennspannung statt den 12 V Bordspannung des Fahrzeugs wurde erganzt Uber die Produktionszeit hinweg gab es mehrfach Uberarbeitungen die bedeutendste 1978 In diesem Jahr wurde das Fahrzeug technisch mit dem Nachfolger DE 210 vereinheitlicht der auf dem ZIL 131 basiert Diese Schneefrasen wurden als D 470A bzw DE 204A bezeichnet und waren in der Lage bis zu 720 Tonnen Schnee pro Stunde zu beseitigen Sie wurden parallel zur DE 210 noch bis 1986 gefertigt 2 Seit Anfang der 1970er Jahre wurde in einem anderen sowjetischen Werk mit der D 902 zusatzlich eine leistungsstarkere Schneefrase auf Basis des Ural 375 gebaut 3 Schneefrasen vom Typ D 470 wurden sowohl militarisch als auch zivil genutzt Ein grosser Teil fand sich auf militarischen Flugplatzen bei der Sowjetarmee aber auch auf zivilen Flughafen und im Strassendienst wurden sie eingesetzt 2 4 5 Insgesamt wurden etwa 500 Exemplare in folgende Lander exportiert Turkei 109 Stuck DDR 88 Polen 85 Tschechoslowakei 65 Rumanien 46 Iran 35 Bulgarien 30 Ungarn 20 Mongolei 15 Jugoslawien 10 und in den Irak 3 In der Turkei wurde zudem extra ein Servicestutzpunkt fur die Maschinen eingerichtet 2 Einige D 470 sind noch heute im Einsatz 4 Technische Daten BearbeitenFur die Serienfahrzeuge vom Typ D 470 ab 1959 soweit nicht anders vermerkt 2 Basisfahrzeug ZIL 157E 1958 1961 ZIL 157KE 1962 1978 ZIL 157KDE 1978 1986 Motor Viertakt R6 Dieselmotor wassergekuhlt Motortyp U2D6 S2 deutsch U2D6 S2 spater auch U2D6 S3 und U2D6 S4 Leistung 175 PS 130 kW Hubraum 19 440 cm Tankinhalt 2 150 l Getriebe mechanisches Funfganggetriebe mit Ruckwartsgang Untersetzungsgetriebe mechanisch zweistufig Hochstgeschwindigkeit 40 km h Arbeitsgeschwindigkeit 0 4 5 8 km h Bordspannung 12 V 24 V Antriebsformel 6 6Abmessungen und Gewichte Lange 8000 mm Breite 2570 mm Hohe 2530 mm Radstand 3665 1120 mm Spurweite vorne 1755 mm Spurweite hinten 1750 mm Gewicht im einsatzbereiten Zustand 8820 kg Wendekreis 22 4 m Reifengrosse 12 00 18 maximale raumbare Schneemasse pro Stunde 625 Tonnen ab 1978 720 Tonnen maximale Schneehohe 1300 mmEinzelnachweise Bearbeiten Webseite zur D 262 auf Basis des ZIS 151 russisch a b c d e f g Geschichte und Daten zum Fahrzeug auf aviaros narod ru russisch Webseite zur Schneefrase D 902 russisch a b Ralf Kunkel Typenkompass DDR Lastwagen Importe aus der UdSSR S 19 Jewgeni Kotschnew Avtomobili Sovetskoj Armii 1946 1991 Kapitel zum ZIL 157 Literatur BearbeitenW O Awtoexport Shnekorotornyj snegoochistitel D 470 Tehnicheskoe opisanie i instrukciya po ekspluatacii Wneschtorgisdat Moskau 1971 Ralf Kunkel Typenkompass DDR Lastwagen Importe aus der UdSSR Motorbuch Verlag Stuttgart 1 Auflage 2015 ISBN 978 3 613 03799 1 Jewgeni Kotschnew Avtomobili Sovetskoj Armii 1946 1991 Eksmo 2011 ISBN 978 5 699 46736 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons D 470 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fahrzeuggeschichte und Sammlung technische Daten russisch Webseite des ehemaligen Herstellers russisch Memento vom 10 Februar 2005 im Internet Archive Video vom Einsatz einer D 470 auf der Insel Rugen im Winter 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title D 470 amp oldid 238648403