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Der Czapski Palast auch Krasinski oder Raczynski Palast genannt polnisch Palac Czapskich Krasinskich bzw Raczynskich ist eine bedeutende Residenz des Spatbarocks mit Anklangen des Rokokos in Warschaus Innenstadtdistrikt an der Prachtstrasse Krakowskie Przedmiescie Nr 5 damit am Konigsweg Er gehort zu den schonsten Magnatenpalasten Warschaus und wird heute von der Akademie der Bildenden Kunste genutzt Im Verlauf der letzten dreihundert Jahre lebten im Palast sowie in seinen Nebengebauden viele bedeutende Personlichkeiten Czapski PalastFassadeFassadeStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit nach 1600Burgentyp PalastErhaltungszustand RekonstruiertGeographische Lage 52 14 N 21 1 O 52 239448 21 015034 Koordinaten 52 14 22 N 21 0 54 1 OCzapski Palast Masowien p3 Die Ruckseite des Czapski Palastes an der heutigen Pasaz Waclawa NizynskiegoDie Hofeinfahrt von der Krakowskie Przedmiescie aus zum Kerngebaude flankiert von den langgestreckten Nebengebauden Im linken Gebaude lebte im 3 Stock die Familie ChopinWappen Kartusche der Familie Krasinski uber dem Haupteingang zum PalastAnsicht der Frontfassade Anfang des 18 Jahrhunderts Stich eines unbekannten Kunstlers um 1750Zufahrt zum Palast etwa zur Wende zum 20 JahrhundertAusschnitt des Ballsaales mit einer neoklassizistischen Tafelung vor seiner Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Czapskis und Krasinskis 2 2 20 Jahrhundert 3 Bedeutende Bewohner 4 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 LiteraturLage BearbeitenDas Palastensemble welches aus dem Kerngebaude sowie getrennt liegenden Nebengebauden besteht liegt auf einem langgestreckten rund 140 60 Meter grossen Grundstuck dass im Osten von der Krakowskie Przedmiescie im Suden von der Ulica Romualda Traugutta und im Westen von der Pasaz Waclawa Nizynskiego begrenzt ist Im Norden schliesst sich an der Krakowskie Przedmiescie das Mitte des 19 Jahrhunderts von Enrico Marconi entworfene Grodzicki Haus an hinter dem sich parallel zum Czapski Grundstuck heute ein grosser Parkplatz befindet Schrag gegenuber dem Palast an der Nizynskiego wurde in den 1960er Jahren das Hotel Victoria errichtet Hier beginnt der Pilsudski Platz Gegenuber der Krakowskie Przedmiescie befindet sich der Eingang zum Campus der Warschauer Universitat Geschichte BearbeitenAn der Stelle des heutigen Kerngebaudes stand in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts 1 das holzerne Landhaus Aleksander Ludwik Radziwills eines Grossmarschalls von Litauen Nach seinem Tod fiel das Gebaude an seinen Sohn Michal Kazimierz einen litauischen Feldhetmann Er begann im Jahr 1680 mit dem Bau eines gemauerten Palastes Bei seinem Tod 1681 stand allerdings erst das Fundament des neuen Gebaudes Im selben Jahr ubernahm der Bischof Michael Stephan Radziejowski das Anwesen und vollendete 1705 den Bau der vermutlich auf einem Projekt von Tylman van Gameren basierte Der Erbe Radziejowskis Michal Prazmowski verausserte den Palast 1712 an den Krongrosshetmann Adam Mikolaj Sieniawski unter dem das Gebaude in den Jahren 1717 bis 1721 umgebaut wurde An den Arbeiten waren die Architekten Augustyn Wincenty Locci Carlo Bay und Kacper Bazanka beteiligt Bei diesem Umbau erhielt der Palast seine heutige Struktur Nach dem Tode Sieniawskis erbte die Tochter Maria Zofia 1726 den Palast 1732 mussten sie und ihr Mann August Aleksander Czartoryski das Objekt an den Bankier Piotr de Riacour 2 verkaufen da die verschwenderisch lebende Maria Zofia hoch bei ihm verschuldet war Czapskis und Krasinskis Bearbeiten Im Jahr 1736 verkaufte Riacour dann den Palast an den spateren Kronschatzmeister Jan Ansgary Czapski 3 weiter Nach dessen Tod erbte ihn seine Tochter Maria Czapska Unter ihr arbeiteten 1743 und 1744 die Bildhauer Antonio Capar und Samuele Contessa am Palast sie schufen auch die Fassadenstatuen Von 1752 bis 1765 wurde das Gebaude im spatbarocken Stil umgestaltet Zu dieser Zeit entstand auch die mit Adlern und allegorischen Figuren Jahreszeiten dekorierte Einfahrt an der Krakowskie Przedmiescie Den Palast erbte 1784 Konstancja Czapska die mit Dominik Radziwill und folgend mit Stanislaw Malachowski verheiratet war 1790 liess sie von Johann Christian Kamsetzer die dreistockigen Nebengebaude Offizine im klassizistischen Stil an der Krakowskie Przedmiescie errichten die damals Mietwohnungen enthielten Nach dem Tod Malachowskis erbte dessen Stieftochter Maria Urszula Radziwill den Palast Ihr Ehemann war der General Wincenty Krasinski der gemeinsame Sohn der Dichter Zygmunt Krasinski Zu dieser Zeit war der Palast ein Zentrum gesellschaftlichen Lebens in Warschau 1851 und 1852 baute Enrico Marconi die Pavillons des Palastes aus 1867 wurde die zur neu trassierten Traugutta damals Ulica Fiodora Berga liegende Seite des Kernbaus aufgestockt 1890 baute Julian Ankiewicz 4 die Nebengebaude um Etwas fruher waren beim Umbau des Palastes auch Jan Kacpar Heurich und Stefan Szyller tatig 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach mehreren Erbgangen gelangte der Palast 1909 in die Hande von Edward Raczynski der zwischen den Weltkriegen als Botschafter Polens in London tatig war Beim Angriff auf Warschau wurde der Palast von Artilleriegranaten und Fliegerbomben getroffen die ihn zerstorten Dabei ging eine wertvolle Kunst und Buchersammlung verloren Die bis dahin erhaltenen Nebengebaude brannten wahrend des Warschauer Aufstandes 1944 Reste wurden nach dessen Niederschlagung von deutschen Einheiten gesprengt 1946 wurden die Ruinen der Akademie der Bildenden Kunste ubereignet Unter Leitung des Architekten Stanislaw Brukalski baute die Hochschule die Gebaude bis 1959 wieder auf Aussen erhielt der Palast weitgehend sein spatbarockes Erscheinungsbild aus der Mitte des 18 Jahrhunderts der Zentralbau wurde allerdings niedriger ausgefuhrt als er vor der Zerstorung gewesen war Den originalen roten Anstrich erhielt der Palast erst im Jahr 2004 Die Innenraume wurden nicht im Originalzustand wiederhergestellt sie wurden gemass den Nutzungsanforderungen neu geschnitten und ausgestattet Im Kerngebaude befinden sich das Rektorat die Bibliothek der Hochschule sowie ein 1985 eroffnetes Museum zur Geschichte des Instituts welches rund 30 000 Exponate enthalt In den Nebengebauden sind heute die Ateliers der Fakultaten untergebracht Im Jahr 2007 wurde bekannt dass ein Nachkomme des letzten Eigentumers vor der Enteignung Edward Raczynski auf Ruckgabe klagt 5 Auf dem Hof des Palastes steht die bronzene Kopie einer Reiterstatue von Andrea del Verrocchio Sie zeigt den italienischen Feldherrn Bartolomeo Colleoni Dabei handelte es sich ursprunglich um eine Schenkung der Stadt Stettin die Statue stammte aus dem dortigen Stadtmuseum nach dem Krieg Nach der Wende forderte Stettin jedoch seine Statue zuruck heute sieht man hier nur eine Kopie der Kopie Ebenfalls auf dem Gelande befindet sich eine originale neugotische Hofpumpe etwa aus dem Jahr 1850 Sie wurde von der Warschauer Firma Trotzer und Emmel hergestellt der Auslauf ist in Form eines Drachenkopfes gestaltet Bedeutende Bewohner BearbeitenNeben den bereits genannten Personlichkeiten aus Politik Militar und Klerus wohnten im Czapski Palast bzw seinen Nebengebauden weitere beruhmte Zeitgenossen Der Kunstler Zygmunt Vogel war von 1808 bis 1826 Bewohner des Ensembles Von 1827 bis 1830 lebte Frederic Chopin an der Krakowskie Przedmiescie mit seiner Familie es war sein letzter polnischer Wohnort vor seinem Wegzug in das Exil Die grosszugige Wohnung im zweiten Stock die nach von Antoni Kolberg 6 im Jahr 1832 angefertigten Zeichnungen eingerichtet wurde kann heute besichtigt werden Von 1837 bis 1839 wohnte der Dichter Cyprian Kamil Norwid in dem Gebaude Schliesslich lebte hier auch der polnische Aussenminister Jozef Beck in der berufsbedingten Abwesenheit des Eigentumers Raczynski in der Zwischenkriegszeit Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten gem Julius A Chroscicki und Andrzej Rottermund siehe LitVerz S 80 wurde das Holzhaus erstmals 1643 erwahnt Piotr de Riacour auch Pierre oder Peter de Riacour 1691 1768 war ein Bankier und kursachsischer Kammerrat Jan Ansgary Czapski 1699 1742 war ein polnischer Politiker Julian Ankiewicz 1820 1903 war ein polnischer Architekt gem Tomasz Urzykowski Spor o palac Akademii Sztuk Pieknych 1 2 Vorlage Toter Link wiadomosci gazeta pl Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis bei Gazeta pl vom 31 Januar 2007 in Polnisch Karol Kolberg 1815 1882 war ein polnischer Kunstler und MalerSiehe auch BearbeitenListe der Palaste in WarschauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Czapski Palast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Information und mehrere historische Ansichten bei Warszawa1939 pl in Polnisch Artikel im Warschau Wiki in Polnisch Literatur BearbeitenJulius A Chroscicki und Andrzej Rottermund Architekturatlas von Warschau 1 Auflage Arkady Warschau 1978 S 80 Tadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress ISBN 83 223 2049 3 Warschau 1985 S 33ff Malgorzata Danecka Thorsten Hoppe Warschau entdecken Rundgange durch die polnische Hauptstadt Trescher Verlag ISBN 978 3 89794 116 8 Berlin 2008 S 152 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Czapski Palast Warschau amp oldid 235729198