www.wikidata.de-de.nina.az
Die Cunard White Star Line war eine britische Reederei mit Sitz in Liverpool die 1934 aus einer Zwangsfusionierung mit anteiliger Teilhabe zwischen der Cunard Line und der White Star Line entstand In die 15 Jahre andauernde Existenz der Cunard White Star Line fiel die Indienststellung bedeutender Passagierschiffe wie der Queen Mary oder der Queen Elizabeth Nachdem Cunard bereits 1947 alle Anteile der White Star Line ubernommen hatte wurde die Reederei 1949 ganz von der Cunard Line ubernommen und aufgelost Cunard White Star Line Logo Rechtsform Grundung 1934 Auflosung 1949 Auflosungsgrund durch die Cunard Line aufgekauft Sitz Liverpool Vereinigtes Konigreich Leitung Percy Bates Branche Schifffahrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Vorkriegsjahre 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegsjahre 2 Flotte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Wahrend der Weltwirtschaftskrise gerieten mit der Cunard Line und der White Star Line auch zwei der grossten Reedereien Grossbritanniens in finanzielle Schwierigkeiten Geld zum Weiterbau von bereits auf Kiel gelegten Schiffen fehlte Bei White Star handelte es sich hierbei um die Oceanic bei Cunard um die Queen Mary Die Queen Mary konnte mit grosserer Verspatung fertiggestellt werden wahrend der Bau der Oceanic bereits 1929 eingestellt und der unfertige Rumpf abgewrackt wurde Die britische Regierung unterstutzte den Bau der Queen Mary mit Finanzspritzen uber mehrere Millionen Pfund Diese wurden bewilligt wodurch der seit Dezember 1931 stockende Bau im April 1934 fortgesetzt werden konnte 1 Bedingung hierfur war jedoch eine Fusion Cunards mit der finanziell noch schlechter aufgestellten White Star Line um auf diese Weise moglichst beide Unternehmen und somit auch die hiermit verbundenen Arbeitsplatze zu sichern Durch die staatlich angeordnete Zwangfusionierung entstand aus den sich Jahrzehntelang rivalisierenden Reedereien nach Zustimmung aller beteiligter Parteien am 10 Mai 1934 die Cunard White Star Line Cunard gehorte als finanziell starkerer Partner hierbei 62 Prozent des Unternehmens White Star die restlichen 38 Prozent Die Flotte der neuen Reederei bestand aus den bereits vorhandenen Einheiten der Cunard und White Star Line von denen viele der alteren Schiffe jedoch kurze Zeit spater verkauft oder abgewrackt wurden Zu den bekanntesten dieser Schiffe zahlten unter anderem die Mauretania zwei Dampfer der Imperator Klasse die Majestic der White Star Line und die Berengaria der Cunard Line sowie mit der Olympic das Schwesterschiff der 1912 gesunkenen Titanic Insgesamt besass die Cunard White Star Line bei ihrer Grundung 23 Passagierdampfer und eine Frachterflotte Vorkriegsjahre Bearbeiten Die sechs Jahre lang im Bau befindliche Queen Mary konnte 1936 in Dienst gestellt werden und war fortan das grosste Schiff der Welt Im selben Jahr gelang dem neuen Dampfer der Gewinn des Blauen Bandes fur die schnellste Transatlantikuberquerung Beide Titel hatte zuvor die franzosische Normandie inne 1939 folgte mit der zweiten Mauretania ein weiterer bedeutender Neubau zur Erganzung auf der Transatlantiklinie Dritter Neubau des Reedereiverbundes wurde 1940 die nicht mehr in Friedenszeiten fertiggestellte Queen Elizabeth die den Status als grosstes Schiff der Welt von ihrer Flottenschwester Queen Mary ubernommen hatte Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs diente ein Grossteil der Flotte der Cunard White Star Line entweder als Truppentransporter Lazarettschiff oder bewaffneter Hilfskreuzer Mehrere Schiffe wurden von der britischen Regierung aufgekauft und kehrten auch nach Kriegsende nicht mehr in den zivilen Dienst zuruck Vier Passagierdampfer sowie mehrere Frachtschiffe der Reederei gingen im Krieg verloren So wurde im September 1942 die Laconia vom deutschen U Boot U 156 versenkt wobei 1658 Menschen ums Leben kamen Bei der Versenkung der Lancastria durch Einheiten der deutschen Luftwaffe im Juni 1940 starben nach unterschiedlichen Angaben sogar zwischen 3500 und 6500 Menschen was dies zu einem der Schiffsverluste mit den meisten Todesopfern der Geschichte macht Nachkriegsjahre Bearbeiten Nach Kriegsende stellte die Cunard White Star Line zwischen 1947 und 1948 mit der Media und der Parthia zwei kombinierte Fracht und Passagierschiffe in Dienst Letzter Neubau der Reederei wurde die 1949 in Dienst gestellte Caronia die sowohl fur den Transatlantikverkehr als auch als Kreuzfahrtschiff genutzt werden konnte 1947 ubernahm die Cunard Line die finanziell weitaus besser aufgestellt war als die White Star Line deren Firmenanteile Dennoch verblieb der alte Name vor allem aus administrativen Grunden noch weiter bestehen 2 Zwei Jahre spater erfolgte die Auflosung der Cunard White Star Line und die Ubernahme der vorhandenen Flotte durch Cunard Als Ehrerbietung an die White Star Line wurde noch bis 1968 die Flagge der Reederei auf Cunards Schiffen neben der hauseigenen Flagge gehisst Zudem trug das letzte im Dienst befindliche Passagierschiff der White Star Line die Britannic noch bis zu ihrer Ausmusterung im Jahr 1960 die Rumpffarben ihres fruheren Besitzers Der Servicebereich der bis heute existierenden und seit 2006 zur Carnival Corporation gehorenden Cunard Line tragt nach wie vor als Hommage an die Cunard White Star Line die Bezeichnung Cunard White Star Service 3 Flotte BearbeitenAufgezahlt werden nur die Linienpassagierschiffe der Reederei Tenderschiffe sowie Frachter unter der Bereederung der Cunard White Star Line sind nicht genannt Jahr Name Tonnage Werft Status Schicksal 1934 1911 Olympic 45 324 BRT Harland amp Wolff Belfast 1935 abgewrackt 1934 1907 Mauretania I 31 938 BRT Swan Hunter Wallsend 1934 ausgemustert 1935 abgewrackt 1934 1907 Adriatic 24 541 BRT Harland amp Wolff Belfast 1934 ausgemustert 1935 abgewrackt 1934 1913 Ceramic 18 713 BRT Harland amp Wolff Belfast 1934 an die Shaw Savill amp Albion Steamship Company verkauft 1942 versenkt 1934 1913 Berengaria 52 117 BRT AG Vulkan Hamburg 1938 abgewrackt 1934 1922 Homeric 34 351 BRT Schichau Werke Danzig 1936 abgewrackt 1934 1914 Aquitania 45 647 BRT John Brown amp Company Clydebank 1949 ausgemustert 1950 abgewrackt 1934 1922 Majestic 56 551 BRT Blohm Voss Hamburg 1936 ausgemustert 1937 an die britische Admiralitat verkauft 1940 nach Brand abgewrackt 1934 1921 Scythia 19 730 BRT Vickers Barrow in Furness 1949 von der Cunard Line ubernommen 1958 abgewrackt 1934 1922 Samaria 19 602 BRT Cammell Laird amp Company Birkenhead 1949 von der Cunard Line ubernommen 1956 abgewrackt 1934 1922 Laconia 19 680 BRT Swan Hunter Wallsend 1942 versenkt 1934 1922 Antonia 13 867 BRT Vickers Barrow in Furness 1942 an die britische Admiralitat verkauft 1948 abgewrackt 1934 1922 Lancastria 16 243 BRT William Beardmore and Company Glasgow 1940 versenkt 1934 1923 Doric 16 484 BRT Harland amp Wolff Belfast 1935 nach Beschadigung durch Kollision abgewrackt 1934 1923 Franconia 20 158 BRT John Brown amp Company Clydebank 1949 von der Cunard Line ubernommen 1956 abgewrackt 1934 1924 Aurania 13 984 BRT Swan Hunter Wallsend 1942 an die britische Admiralitat verkauft 1961 abgewrackt 1934 1925 Carinthia 20 277 BRT Vickers Barrow in Furness 1940 versenkt 1934 1925 Ascania 14 013 BRT Armstrong Whitworth Newcastle upon Tyne 1949 von der Cunard Line ubernommen 1957 abgewrackt 1934 1925 Alaunia 14 040 BRT John Brown amp Company Clydebank 1944 an die britische Admiralitat verkauft 1957 abgewrackt 1934 1923 Calgaric 16 063 BRT Harland amp Wolff Belfast nie fur die Reederei im Einsatz 1935 abgewrackt 1934 1927 Laurentic 18 726 BRT Harland amp Wolff Belfast ab 1935 nur noch sporadisch im Einsatz 1940 versenkt 1934 1930 Britannic 26 943 BRT Harland amp Wolff Belfast 1949 von der Cunard Line ubernommen 1960 abgewrackt 1934 1932 Georgic 27 759 BRT Harland amp Wolff Belfast 1949 von der Cunard Line ubernommen 1956 abgewrackt 1936 Queen Mary 80 774 BRT John Brown amp Company Clydebank 1949 von der Cunard Line ubernommen seit 1971 Hotelschiff in Long Beach Kalifornien 1939 Mauretania II 35 739 BRT Cammell Laird amp Company Birkenhead 1949 von der Cunard Line ubernommen 1965 abgewrackt 1940 Queen Elizabeth 83 637 BRT John Brown amp Company Clydebank 1949 von der Cunard Line ubernommen 1972 nach Brand gesunken und 1975 abgewrackt 1947 Media 13 345 BRT John Brown amp Company Clydebank 1949 von der Cunard Line ubernommen 1989 nach Brand abgewrackt 1948 Parthia 13 362 BRT Harland amp Wolff Belfast 1949 von der Cunard Line ubernommen 1969 abgewrackt 1949 Caronia 34 183 BRT John Brown amp Company Clydebank 1949 von der Cunard Line ubernommen 1974 nach Schiffbruch abgewracktLiteratur BearbeitenWilliam H Miller Cunard White Star Liners of the 1930s Amberley Publishing Limited Stroud 2015 ISBN 978 1 4456 4969 6 Weblinks BearbeitenEintrag zur Cunard White Star Line auf chriscunard com englisch Website des Cunard White Star Service mit kurzer Geschichte der Cunard White Star LineEinzelnachweise Bearbeiten Eric Niderost Voyages to Victory RMS Queen Mary s War Service In Warfare History Network Abgerufen am 2 Mai 2020 englisch Francis E Hyde Cunard and the North Atlantic 1840 1973 A History of Shipping and Financial Management Springer Publishing New York 1975 ISBN 978 1 349 02390 5 Seite 292 Cunard White Star Service In cunard com Abgerufen am 1 Mai 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cunard White Star Line amp oldid 237163215