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Crangon ist eine Gattung aus der Familie der Crangonidae innerhalb der Ordnung der Zehnfusskrebse Decapoda Zu dieser Gattung gehoren unter anderem die Nordseegarnele CrangonNordseegarnele Crangon crangon SystematikOrdnung Zehnfusskrebse Decapoda Unterordnung PleocyemataTeilordnung CarideaUberfamilie CrangonoideaFamilie CrangonidaeGattung CrangonWissenschaftlicher NameCrangonFabricius 1798 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Okologie und Lebensweise 4 Arten 5 Taxonomie 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenCrangon Arten sind relativ grazile Zehnfusskrebse mit garnelenartigem Habitus sie erreichen etwa 5 Zentimeter Korperlange und sind sandbraun bis weisslich durchscheinend gefarbt Die langgestreckten zweiten Antennen sind fast korperlang Am Carapax ist das Rostrum ein nach vorn reichender Vorsprung zwischen den gestielten Komplexaugen bis auf einen kleinen Zahn reduziert Der Carapax besitzt ausserdem einen mittleren medianen und je einen seitlichen Dorn oder Stachel Das erste Beinpaar der Schreitbeine Peraeopoden tragt eine grosse Schere Chela diese ist als Subchela ausgebildet das heisst das Endglied kann taschenmesser artig gegen das massive Grundglied eingeklappt werden Das schlanke und lange zweite Paar tragt eine winzige Schere die als Putzorgan dient Die ubrigen Peraeopoden sind laufbeinartig wobei das dritte und vierte Paar die langsten sind Zur Differenzierung der Gattung gegenuber verwandten und ahnlichen Formen sind ausserdem folgende Merkmale wesentlich 1 2 3 Die Peraeopoden des Spaltbeins besitzen keinen Aussenast Exopoditen Der Carpus ein Beinsegment des zweiten Peraeopodenpaars ist nicht in Teilglieder unterteilt der Merus ein Beinsegment des ersten Peraeopodenpaars tragt auf der Unterseite ventral einen Dorn Der Dactylus ein Beinglied des vierten und funften Peraeopodenpaars ist nicht zur Verbesserung des Schwimmvermogens verbreitert und abgeflacht Am dritten Maxillipeden einem im Dienst der Nahrungsaufnahme umgewandelten und spezialisierten Rumpfbeinpaar ist eine arthrobranche Kieme vorhanden das bedeutet die Kieme sitzt in der Gelenkmembran zwischen dem Beingrundglied der Coxa und der Korperwand an Verbreitung BearbeitenDie Crangon Arten kommen in den marinen Gewassern der Nordhalbkugel vor Im Atlantik leben drei Arten davon zwei im Nordost und eine im Nordwestatlantik Aus dem Nordpazifik sind 15 Arten bekannt davon je sieben Arten an der asiatischen bzw der amerikanischen Kuste nur eine Art Crangon dalli an beiden Die atlantischen Arten sind die Nordseegarnele und Crangon allmanni im Ostatlantik vor der eurasischen Kuste und Crangon septemspinosa im Westatlantik vor der amerikanischen Kuste Bis auf die fischereiwirtschaftlich interessante Nordseegarnele sind viele Arten schlecht erforscht Ihren Ursprung hat die Gattung aufgrund der hohen Anzahl der Arten wahrscheinlich im Pazifik Die atlantischen und die pazifischen Arten sind bisher nicht genau auch anhand von Typusmaterial gegeneinander abgegrenzt worden sie bilden nach den Beschreibungen teilweise sehr ahnliche Artenpaare die moglicherweise Unterarten einer gemeinsamen Art sein konnten Nach genetischen Daten haben sich die daraufhin untersuchten Arten im Atlantik und Pazifik Crangon septemspinosa und Crangon alaskensis nach den Methoden der molekularen Uhr vor etwa 6 6 Millionen Jahren voneinander getrennt 4 Okologie und Lebensweise BearbeitenCrangon Arten leben am Meeresgrund benthisch meist in der Uferzone und den ufernahen Gewassern Litoral und Sublitoral einige Arten aber bis in einige Hundert Meter Wassertiefe immer auf Weichsubstraten wie Sand oder Schlammgrund selten auf Kiesgrund Von den naher untersuchten Arten sind teilweise mehrere Generationen pro Jahr nachgewiesen oder anhand von Abundanzmaxima erschlossen Einige Arten sind protandrische Zwitter bei ihnen sind junge geschlechtsreife Tier mannlich altere und grossere wandeln sich dann zu Weibchen um Da nur die Weibchen anhand der angehefteten Eisackchen sicher erkennbar sind sind die Verhaltnisse bei den meisten Arten ungeklart Die im Flachwasser lebenden Arten darunter auch die Nordseegarnele setzen die Jungtiere oft bevorzugt im Brackwasser der Flussmundungen ab 4 Einige Arten wie Crangon crangon und Crangon septemspinosa kommen in ihren Lebensraumen teilweise in hoher Dichte und Individuenzahl vor und gelten hier teilweise als okologische Schlusselarten Sie sind einerseits eine wichtige Beute fur Fische und andere Meeresbewohner konnen aber auch selbst als Pradatoren von Fischlarven den Fischbestand begrenzen Mit Ausnahme der gut untersuchten Nordsee Populationen der Nordseegarnele Crangon crangon liegen aber zur Populationsdynamik der Arten kaum Untersuchungen vor 4 Arten BearbeitenDie Gattung Crangon beinhaltet folgende rezente Arten 5 6 Crangon affinis De Haan 1849 Im Nordpazifik an der asiatischen Pazifikkuste vom Gelben Meer bis Japan Crangon alaskensis Lockington 1877 An der amerikanischen Pazifikkuste von der Beringsee sudlich bis Washington Crangon alba Holmes 1900 An der amerikanischen Pazifikkuste von Vancouver Island bis Kalifornien Crangon allmanni Kinahan 1860 An der eurasischen Atlantikkuste vom Weissen Meer bis zur Biscaya und vor Island in grosseren Wassertiefen Crangon amurensis Braznikov 1907 An der asiatischen Pazifikkuste Ochotskisches Meer bis Japan Crangon capensis Stimpson 1860 dubiose Art nach der Erstbeschreibung nie wiedergefunden angegeben vom Kap der Guten Hoffnung Crangon cassiope De Man 1906 Im Nordpazifik an der asiatischen Pazifikkuste vom Gelben Meer bis Japan Crangon crangon Linnaeus 1758 An der eurasischen Atlantikkuste mit Nebenmeeren Nord und Ostsee Mittelmeer Schwarzes Meer sudlich bis Marokko im Flachwasser Crangon dalli Rathbun 1902 Kusten des Nordpazifik vom Puget Sound uber die Tschuktschensee bis Japan Crangon franciscorum Stimpson 1856 An der amerikanischen Pazifikkuste von Alaska bis Kalifornien Crangon hakodatei Rathbun 1902 An der asiatischen Pazifikkuste Ochotskisches Meer bis Gelbes Meer und Sud Japan Crangon handi Kuris amp Carlton 1977 An der amerikanischen Pazifikkuste bis Nordkalifornien Crangon holmesi Rathbun 1902 Im Pazifik vor der Kuste Kaliforniens Crangon lockingtonii Holmes 1904 dubiose Art nach der Erstbeschreibung nie wiedergefunden angegeben von der Bahia Magdalena Baja California Crangon nigricauda Stimpson 1856 An der amerikanischen Pazifikkuste von Alaska bis zur Baja California Crangon nigromaculata Lockington 1877 An der amerikanischen Pazifikkuste vom Gulf of the Farallones im Norden Kaliforniens bis zur Baja California Crangon propinquus Stimpson 1860 An der asiatischen Pazifikkuste Ochotskisches Meer bis Nord Japan Crangon septemspinosa Say 1818 Entlang der amerikanischen Atlantikkuste vom Sankt Lorenz Golf bis vor Florida Crangon uritai Hayashi amp J N Kim 1999 Im Nordpazifik an der asiatischen Pazifikkuste vom Gelben Meer bis Japan ausserdem als Neozoon eingeschleppt in der Port Phillip Bay Australien 7 Des Weiteren sind zwei fossile Arten bekannt 8 Taxonomie BearbeitenDer Gattungsname Crangon war lange Zeit in seiner Anwendung umstritten Zu dem Namen Crangon Fabricius 1798 der schon lange in Gebrauch war wurde von spateren Autoren ein alteres Homonym Crangon Weber 1795 wiederentdeckt so dass ihrer Auffassung nach eine andere Gattung heute die Gattung Alpheus Fabricius 1788 diesen Namen tragen musste Der Streit wurde erst durch einen formlichen Beschluss der International Commission on Zoological Nomenclature entschieden die den Gebrauch des Gattungsnamens im heutigen Sinne festschrieb Ein Synonym fur den Gattungsnamen ist Crago Latreille Die Einteilung der Gattung in Untergattungen die der russische Forscher N A Zarenkov vorgeschlagen hat 9 ist heute kaum noch in Gebrauch Einzelnachweise Bearbeiten Mary K Wicksten Decapod Crustacea of the Californian and Oregonian Zoogeographic Provinces Magnolia Press 2012 ISBN 978 1 86977 936 8 download bei escholarship org Ken Ichi Hayashi Jung Nyun Kim 1999 Revision of the East Asian species of Crangon Decapoda Caridea Crangonidae Crustacean Research 28 62 103 download bei Crustacean Research L B Holthuis The recent genera of the Caridean and Stenopodidean shrimps Class Crustacea Order Decapoda Supersection Natantia with keys for their determination Zoologische Verhandelingen 26 Brill Scientific Publishers 1955 153 Seiten a b c Joana Campos Claudia Moreira Fabiana Freitas amp Henk W van der Veer Short Review of the Eco geography of Crangon In Journal of Crustacean Biology 32 2012 S 159 169 doi 10 1163 193724011X615569 S De Grave amp C H J M Fransen Carideorum Catalogus the Recent species of the dendrobranchiate stenopodidean procarididean and caridean shrimps Crustacea Decapoda In Zoologische Mededelingen 85 Jahrgang Nr 9 2011 ISBN 978 90 6519 200 4 S 195 589 figs 1 59 zoologischemededelingen nl Memento des Originals vom 20 Dezember 2012 im Webarchiv archive today nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zoologischemededelingen nl C Fransen S De Grave M Turkay 2011 Crangon World Register of Marine Species abgerufen am 10 November 2017 Joanne Taylor amp Tomoyuki Komai 2011 First record of the introduced sand shrimp species Crangon uritai Decapoda Caridea Crangonidae from Newport Port Phillip Bay Victoria Australia Marine Biodiversity Records 4 e22 6 pages doi 10 1017 S1755267211000248 Sammy De Grave N Dean Pentcheff Shane T Ahyong et al A classification of living and fossil genera of decapod crustaceans In Raffles Bulletin of Zoology Suppl 21 Jahrgang 2009 S 1 109 rmbr nus edu sg Memento des Originals vom 6 Juni 2011 im Internet Archive abgerufen am 9 Juni 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot rmbr nus edu sg N A Zarenkov 1965 Reviziya Rodov Crangon fabricius i Sclerocrangon G O Sars Decapoda Crustacea Zoologicheskii Zhurnal 44 12 1761 1775 englisch Revision of the genera Crangon Fabricius and Sclerocrangon G O Sars Decapoda Crustacea ubersetzt fur das Fisheries Research Board of Canada Biological Station Nanaimo B C 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Crangon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gattung Crangon in M van Couwelaar Zooplankton and Micronekton of the North Sea Marine Species Identification Portal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Crangon amp oldid 227187729