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Conrad Benjamin 16 Juli 1869 in Stettin 8 Januar 1940 in Berlin war ein deutscher Althistoriker und Gymnasiallehrer der von 1898 bis 1930 am Luisenstadtischen Gymnasium unterrichtete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Wissenschaftliches Werk 4 Literatur 5 Schriften Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenConrad Benjamin war der alteste Sohn des judischen Bankiers Moses Max Benjamin 1839 1901 und der Therese geb Marcussohn 1847 Er wuchs mit vier jungeren Geschwistern in Stettin und Berlin auf sein jungster Bruder war der Kinderarzt Erich Benjamin 1880 1943 Conrad Benjamin besuchte das Konigliche Wilhelms Gymnasium in Berlin und studierte nach der Reifeprufung 17 September 1887 Klassische Philologie und Geschichte zuerst an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin dann vom Sommersemester 1888 bis einschliesslich Sommersemester 1889 an der Universitat Jena Nach seiner Ruckkehr an die Berliner Universitat schloss er sich besonders den Althistorikern Theodor Mommsen und Otto Hirschfeld an 1 Am 3 Juni 1892 wurde er mit einer Dissertation zur Militargeschichte unter Kaiser Justinian I zum Dr phil promoviert Danach bereitete er sich auf die Staatsprufung fur das hohere Lehramt vor die er im ersten Anlauf 27 Juni 1893 mit massigem Ergebnis bestand Er erhielt die Lehrberechtigung in den Fachern Latein Griechisch und Geschichte nur bis zur Unterstufe II Dieselbe Berechtigung erhielt er in einer Erganzungsprufung fur das Fach Deutsch am 8 Mai 1894 Noch im selben Jahr konvertierte Benjamin vom judischen zum christlichen Glauben und liess sich evangelisch taufen 2 Im Anschluss an die Prufungen leistete Benjamin vom 1 Oktober 1894 zum 30 September 1895 den Militardienst als Einjahrig Freiwilliger in Ludwigsburg ab Er blieb seinem Regiment als Reserveoffizier verbunden und wurde am 13 Dezember 1897 zum Leutnant befordert Zuvor hatte er am 21 Januar 1896 in einer Erweiterungsprufung die volle Lehrberechtigung in den Fachern Latein und Griechisch erhalten sowie in Geografie bis zur Quarta Zu Ostern 1896 trat er in das Konigliche Padagogische Seminar in Berlin ein und absolvierte das erste Ausbildungsjahr Seminarjahr dort sowie am Friedrichs Gymnasium Das zweite Ausbildungsjahr Probejahr am Luisenstadtischen Gymnasium wurde unter Anrechnung seines Militardienstes auf sechs Monate gekurzt so dass er ein halbes Jahr ohne Anstellung war Am 1 Oktober 1898 wurde er am Luisenstadtischen Gymnasium als wissenschaftlicher Hilfslehrer angestellt Am Luisenstadtischen Gymnasium wirkte Benjamin bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1 Oktober 1930 ab dem 1 Oktober 1902 als Oberlehrer Am 19 Juli 1911 erhielt er den Titel Gymnasialprofessor Wahrend des Ersten Weltkriegs diente er bei der Landwehr und wurde am 2 August 1915 zum Rittmeister befordert 2 In der Zeit des Nationalsozialismus lebte Conrad Benjamin weiterhin in Berlin im Gegensatz zu seinem Bruder Erich der 1935 seine Lehrbefugnis und seine Approbation als Arzt verlor und 1938 in die USA emigrierte Conrad Benjamin starb am 8 Januar 1940 an einer Lungenentzundung die er sich Weihnachten 1939 zugezogen hatte 3 Familie BearbeitenConrad Benjamin war in erster Ehe mit Lili geb Hasse 1877 1966 verheiratet der Tochter des Zahnarztes Ludwig Haas die er seit seiner Kindheit kannte Bei der Heirat 1897 trat Lilli zum evangelischen Glauben uber Das Paar bekam vier Kinder von denen eines im Alter von zwei Jahren starb Nach der Geburt der Tochter Maria 1906 entfremdete sich das Ehepaar 4 die Ehe wurde 1908 geschieden und die Kinder Helene Wolfgang und Maria blieben beim Vater 5 der ihnen im Juli 1909 den Namen Benning gab 4 Lili Benjamin zog nach Munchen und arbeitete dort als Krankenschwester Am 25 Februar 1909 heiratete sie Conrads Bruder Erich der dort als Kinderarzt arbeitete 6 Conrad Benjamin heiratete 1916 in zweiter Ehe Elise Agnes Placzek geb Hirschwald 1878 die Tochter des Mineralogen Julius Hirschwald 1845 1928 die ihre zwei Kinder Gerda und Heinz mit in die Ehe brachte 7 Gerda und Heinz emigrierten in den 1930er Jahren nach Chile beziehungsweise nach New York wohin auch ihr Vater der Psychiater und Sexualforscher Siegfried Placzek 1866 1946 emigrierte Wissenschaftliches Werk BearbeitenBenjamin beschaftigte sich uber seine Dissertation hinaus mit historischen Themen insbesondere der Spatantike Von circa 1898 bis 1914 verfasste er 110 prosopografische biographische Artikel zu spatantiken Personlichkeiten fur die Neubearbeitung von Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE die von Georg Wissowa geleitet wurde 8 Literatur BearbeitenAchtunddreissigster Jahresbericht uber das Luisenstadtische Gymnasium in Berlin Berlin 1903 S 18 ULB Dusseldorf zitiert bei Franz Kossler Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts Band Baack Buzello Vorabpublikation Giessen 2008 PDF Susanne Oechsle Leben und Werk des judischen Wissenschaftlers und Kinderarztes Erich Benjamin Dissertation Munchen 2004 PDF Dokument 1 7 MB Schriften Auswahl BearbeitenDe Justiniani imperatoris aetate quaestiones militares Berlin 1892 Dissertation Das deutsche Gymnasium im Spiegel der Dichtung seit 1870 Berlin 1904 Schulprogramm Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Conrad Benjamin Quellen und Volltexte Personalbogen von Conrad Benjamin in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Einzelnachweise Bearbeiten Siehe den Lebenslauf in seiner Dissertation De Justiniani imperatoris aetate quaestiones militares Berlin 1892 nach S 41 Internet Archive a b Susanne Oechsle Leben und Werk des judischen Wissenschaftlers und Kinderarztes Erich Benjamin Dissertation Munchen 2004 S 10 PDF Dokument 1 7 MB Todesursache nach Mitteilung von Susanne Oechsle 13 April 2010 a b Susanne Oechsle Leben und Werk des judischen Wissenschaftlers und Kinderarztes Erich Benjamin Dissertation Munchen 2004 S 10 f PDF Dokument 1 7 MB Datum der Ehescheidung nach der Angabe in Benjamins Personalbogen Memento 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