www.wikidata.de-de.nina.az
Codigoro ist eine italienische Gemeinde comune mit 11 179 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 in der Provinz Ferrara Region Emilia Romagna CodigoroCodigoro Italien Staat ItalienRegion Emilia RomagnaProvinz Ferrara FE Koordinaten 44 50 N 12 7 O 44 833333333333 12 116666666667 4 Koordinaten 44 50 0 N 12 7 0 OHohe 4 m s l m Flache 169 km Einwohner 11 179 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 44021Vorwahl 0533ISTAT Nummer 038005Bezeichnung der Bewohner codigoresiSchutzpatron San MartinoWebsite comune codigoro fe it Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Stadtepartnerschaften 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenCodigoro liegt an einem Mundungsarm des Po dem Po di Volano in der Nahe des adriatischen Meeres Die Entfernung zur Provinzhauptstadt Ferrara im Westen betragt 43 Strassenkilometer Nachbargemeinden sind Mesola im Norden und Lagosanto sowie Comacchio im Suden Geschichte BearbeitenWie aus der Tavola Peutingeriana hervorgeht hiess der Ort zur Romerzeit Neroma schwarze Erde bezogen auf die dunkle Farbe des torfhaltigen Bodens der Gegend Im Mittelalter nannte man den Ort Caput Gauri was so viel bedeutet wie Ort an dem der Goro abzweigt Die Flusslaufe im Po Delta haben sich im Laufe der Jahrhunderte auf naturliche Weise und infolge menschlicher Eingriffe vielfach verandert Im Mittelalter zweigte der Po di Goro westlich von Codigoro vom Po di Volano ab und floss in nordlicher an Mezzogoro vorbei in nordlicher Richtung weiter bevor er bei Ariano nel Polesine in den Po di Ariano einen Seitenarm des Po mundete 2 Aufgrund von Versandungen und Trockenlegungsmassnahmen ist dieses ursprungliche bei Codigoro abzweigende Teilstuck des Po di Goro inzwischen ganz verschwunden und nur die Ortsnamen Codigoro und Mezzogoro erinnern noch an das alte Flussbett Wie durch zahlreiche Urkunden belegt ist unterstand der Ort Codigoro im Mittelalter unmittelbar dem Abt von Pomposa Die alteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1018 und enthalt die Investitur mit der einer der Abte den Bewohnern von Codigoro einige Landereien in Erbpacht uberlasst Innerhalb der Ortschaft Codigoro verfugte die Abtei uber das Domus Dominicata den Verwaltungs und Gerichtsbarkeitssitz fur ihre Besitztumer in der Region Dieses ursprunglich im venezianisch chioggianischen Baustil errichtete Gebaude existiert noch heute als Bischofspalast Palazzo del Vescovo weiter doch wurde sein Ausseres im 18 Jahrhundert durch Umbauten stark verandert 1224 uberliess der Abt von Pomposa die Gemeinde Codigoro dem Herzog Azzo d Este und gestand ihm das Recht zu den Burgermeister ernennen zu durfen Mitte des 15 Jahrhunderts als sich die politische und kulturelle Ausstrahlung und Glanzzeit der Abtei von Pomposa allmahlich ihrem Ende zuneigte erbat der Abt von Pomposa die Estensi um Schutz gegen die Raubzuge der Venezianer und um Hilfe bei der Abwehr der fortschreitenden Versumpfung der Region Die Herzoge leiteten Trockenlegungsmassnahmen ein unter ihnen 1464 Borso d Este und hundert Jahre spater Alfonso II d Este Die Bauzeichnungen zur Trockenlegungskampagnen von 1570 bis 1580 waren von dem bekannten Architekten Giovanni Battista Aleotti angefertigt worden Die Entwasserungsmassnahmen waren nur teilweise erfolgreich weil in den trockengelegten Marschen aufgrund der nun hoheren Dichte des Erdbodens Bodensenkungen auftraten Den Entwasserungsmassnahmen abtraglich war ausserdem die Ende des 16 Anfang des 17 Jahrhunderts von der Republik Venedig durch einen Durchstich erzwungene Umlenkung des Po delle Fornaci in sudliche Richtung Die zunehmende Versumpfung des Gebiets und die Ausbreitung von Malaria fuhrten zum endgultigen okonomischen politischen und kulturellen Niedergang der Abtei von Pomposa und der regionalen Zivilisation Codigoro wurde zusammen mit dem Herzogtum Ferrara Teil des Kirchenstaats Anfang des 18 Jahrhunderts forderte der romisch deutsche Kaiser Joseph I von Papst Clemens XI die Ruckgabe der Grafschaft Comacchio da diese ein ehemaliges Reichslehen gewesen sei das sich der Kirchenstaat unrechtmassig angeeignet habe 1708 wurde Codigoro im Zusammenhang mit diesem Rechtsstreit von osterreichischen Truppen besetzt 1725 erfolgte die Ruckgabe der Grafschaft Comacchio an den Kirchenstaat Nach der Erfindung der Dampfmaschine wurde die Entwasserung des Gebiets im Jahr 1878 mit geeigneten Mitteln energisch vorangetrieben In wenigen Monaten wurden Tausende Hektar entwassert und in landwirtschaftliche Anbauflachen umgewandelt Der Grundwasserpegel wird heute mit Hilfe gewaltiger Hochtechnologie Pumpstationen reguliert Einwohnerentwicklung BearbeitenDie Anzahl der Einwohner Codigoros war bis 1951 auf nahezu 20 000 Personen angewachsen sank seither jedoch kontinuierlich 2005 wurden nur noch rund 13 000 Personen gezahlt Sehenswurdigkeiten BearbeitenScariolante Denkmal Monumento allo Scariolante ein Denkmal das den Arbeitern gewidmet ist die an den Trockenlegungsunternehmungen teilgenommen hatten Bischofspalast ein Palast an der Riviera Cavailotti der wichtigsten Strasse der Stadt der wahrend der Glanzzeit der Abtei Pomposa entstanden war und im 18 Jahrhundert im venezianischen Stil restauriert wurde Schleuse von Agrifoglio Chiavica di Agrifoglio alteste Schleuse im Flachland der Provinz Ferrara Personlichkeiten BearbeitenMario Sarto 1885 1955 BildhauerStadtepartnerschaften BearbeitenCodigoro unterhalt eine Stadtepartnerschaft mit der deutschen Gemeinde Eppertshausen im Landkreis Darmstadt Dieburg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Codigoro Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Stadtverwaltung italienisch Informationen uber die Provinz Ferrara auch deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Eine Karte des Podeltas aus dem Jahr 1599 in der der Goro eingezeichnet ist ist ausschnittsweise wiedergegeben in Maurizio Paiola La Casette de Magnavacca una Delizia Estense ritrovato Grafis Edizioni Casalecchio di Reno BO 1995 ISBN 88 8081 041 3 Seite 33 Gemeinden in der Provinz Ferrara in der Region Emilia Romagna Argenta Bondeno Cento Codigoro Comacchio Copparo Ferrara Fiscaglia Goro Jolanda di Savoia Lagosanto Masi Torello Mesola Ostellato Poggio Renatico Portomaggiore Riva del Po Terre del Reno Tresignana Vigarano Mainarda Voghiera Normdaten Geografikum GND 4638107 7 lobid OGND AKS VIAF 249403924 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Codigoro amp oldid 238941401