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Das Gigantengrab Coddu Vecchiu liegt bei Arzachena in der Provinz Nord Est Sardegna auf Sardinien Die in Sardu Tumbas de sos zigantes und italienisch Tombe dei Giganti plur genannten Bauten sind die grossten pranuraghischen Kultanlagen Sardiniens und zahlen europaweit zu den spatesten Megalithanlagen Die 321 bekannten Gigantengraber sind Monumente der bronzezeitlichen Bonnanaro Kultur 2 200 1 600 v Chr die Vorlauferkultur der Nuraghenkultur ist Das Gigantengrab von Coddu Vecchiu bei Arzachena in der Gallura auf Sardinien Inhaltsverzeichnis 1 Typenfolge 2 Beschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksTypenfolge BearbeitenBaulich treten Gigantengraber in zwei Varianten auf Die Anlagen mit Portalstelen und Exedra gehoren zum alteren Typ Bei spateren Anlagen besteht die Exedra statt aus monolithischen Stelen aus einer in der Mitte deutlich erhohten Quaderfassade aus bearbeiteten und geschichteten Steinblocken Das Gigantengrab Coddu Vecchiu ist eine Anlage des alteren Typs mit Portalstele Die Megalithanlage wurde 1966 von Editta Castaldi ausgegraben Sie wird als Teil einer archaologischen Dreiheit betrachtet deren ubrige Bestandteile der Nuraghe La Prisgiona ungefahr 600 m sudostlich liegend und der nur 20 m entfernte Nuraghe Demuro bilden Von letzterem blieben nur einige Steinreihen erhalten Es war eine Nuraghe der komplexen Art Neben der zentralen Tholos hatte sie wenigstens zwei weitere Turme in einer mittels Mauern vervollstandigten Bastion Coddu Vecchiu nbsp Die zweiphasige Anlage Coddu Vecchiu nbsp Das Gigantengrab Coddu Vecchiu nbsp Modell mit Portalstelen Exedra nbsp Kammer vom Ende gesehen nbsp Innenansicht der Kammer mit Blickrichtung Zugang nbsp Die zweiteilige Portalstele mit der Lunette im oberen BereichBeschreibung BearbeitenDas immer noch gute Erscheinungsbild besterhaltene Anlage ihrer Art ist das Ergebnis zweier Bauphasen Zunachst wurde eine Art Kiste oder Galerie gebaut Spater wurde die Exedra davor gesetzt Sie besteht aus der phallischen Zentralstele und einer bogenformig in Reihe aufgestellter senkrechter Tafeln die die Fassade bilden Sie wird von einer dahinter liegenden gewolbten Mauer aus mittelformatigen Steinen gehalten die auch die Exedra uber eine Zwischenkammer mit der alteren Galerie verbindet Die Hohe der nur bei dieser Anlage zweiteilig erstellten zentralen Stele in deren unterer Platte sich der Zugang zur Kammer befindet betragt 4 04 m ihre Breite betragt unten 1 9 m Die beiden seitlichen anschliessenden Tafeln sind bereits deutlich niedriger Sie werden zu den Seiten hin durch einst jeweils sechs noch niedrigere Tafeln erganzt Wie bei der nahe gelegenen doppelt so grossen Anlage von Li Lolghi bildet die vorgesetzte Fassade das bemerkenswerteste Element des Monumentes Die dahinter liegende im Verhaltnis zur Exedra rustikal wirkende Galerie ist aussen 10 0 m lang was einer kleineren Variante der Gigantengraber entspricht und 3 5 4 0 m breit Sie umschliesst relativ eng eine rechteckige Kammer deren innere Seite aus Granitblocken bestehen Die Decke wird von Sturztafeln gebildet Die heute sichtbare fruher vermutlich in einem Hugel verborgene Aussenfront des Galerieteils wird durch Reihen von Steinen mittlerer Dimensionen gebildet Die Menge der mittelformatigen Steine fuhrte zu der These dass es einmal einen Tumulus gab der die Struktur bedeckte Der nur im Mittelteil erhaltene gepflasterte Boden folgt der naturlichen Neigung des Gelandes Das ausgegrabene Material hat eine kulturelle Abfolge bestatigt die den verschiedenen Bauabschnitten entspricht Die Mehrheit der Artefakte wurde im Gebiet der Exedra gefunden weil der interne Teil zu verschiedene Zeiten ausgeraumt und das restliche Material ausgeraubt worden ist Man fand Pfannen Schusseln und Teller mit Kammdekoration sowie Vasen mit zuruck gebogenen Halsen All dies gehort zur letzten Phase der Bronzezeit und der Nuraghenkultur Es gibt aber auch Fragmente von Vasen die mit der typischen Dekoration der Bonnanaro Kultur versehen sind Siehe auch BearbeitenListe vor und fruhgeschichtlicher archaologischer Fundplatze auf SardinienLiteratur BearbeitenEditta Castaldi Tombe di Giganti nel Sassarese In Origini Bd 3 1969 ISSN 0474 6805 S 119 274 hier S 132 143 164 171 199 202 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Coddu Vecchiu Sammlung von Bildern Beschreibung ital und Bilder41 050138888889 9 3558333333333 Koordinaten 41 3 0 5 N 9 21 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Coddu Vecchiu amp oldid 233517847