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Clara Ewald 22 Oktober 1859 in Dusseldorf Rheinprovinz 15 Januar 1948 in Belfast Nordirland war eine deutsche Portrat und Genremalerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Portrat von Emil Strub 1913 nbsp Portrat von Stephanie Strub 1913Ewald wuchs als Clara Philippson auf die ersten acht Jahre in Dusseldorf und Bonn dann in Zurich und Berlin Vaterlicherseits stammte sie aus einer deutsch judischen Familie die bekannte Rabbis Lehrer Journalisten Bankiers und Wissenschaftler aufzuweisen hatte 1 etwa die Rabbiner Ludwig Philippson und Gustav Philippson und den Mediziner Phobus Moses Philippson Ihr Vater Ferdinand Carl Philippson 1824 1905 der mit dem Berliner Unternehmer Louis Schwartzkopff kooperierte 2 3 als Kaufmann die Bessemer Steel Works in Deutschland und Frankreich vertrat 4 und sich als Autor bzw Ubersetzer patentrechtlicher liberaler wirtschaftsgeografischer und dem Kolonialismus kritisch gegenuberstehender Schriften profilierte 5 6 7 8 9 10 war Urenkel des Oberrabbiners Jakob Jehoschua Falk Enkel des Talmudlehrers Reb Phoebus Philipp Moses Arnswald gest 1794 und Neffe des Schriftstellers Moses Philippson Er hatte die sich zum evangelisch lutherischen Glauben bekennende Marie Kapp 1836 1905 geheiratet die Tochter von Alexander Kapp 1799 1869 eines Oberlehrers am Archigymnasium Soest 11 und dessen Ehefrau Ottilie geb von Rappard 1803 1857 Deren Bruder und somit Claras Onkel mutterlicherseits war der Jurist Politiker und Hotelbesitzer Conrad von Rappard der Vater der Malerin Clara von Rappard Der Bruder ihres Grossvaters Alexander Kapp war der Hegelianer Ernst Kapp einer der Begrunder der Technikphilosophie Clara Philippson wurde in der Glaubensrichtung ihrer Mutter erzogen Sie besuchte zunachst Schulen in Bonn spater fur funf Jahre eine Schule in Zurich wohin die Eltern 1867 gezogen waren Dort erwarb sie Fremdsprachenkenntnisse in Englisch Franzosisch und Italienisch Eigentlich wollte sie Medizin studieren und Arztin werden doch die Konventionen ihres gesellschaftlichen Milieus liessen dies seinerzeit nicht zu Nachdem sich ihre Eltern ab 1878 dauerhaft in Berlin niedergelassen hatten begann sie Malerei zu studieren 12 Dort wurde sie Privatschulerin von Otto Brausewetter Wie ihre Cousine Clara von Rappard besuchte sie auch die Damenklasse von Karl Gussow Spater um 1891 studierte sie ausserdem bei William Adolphe Bouguereau in Paris 1885 machte sie sich in Berlin als Portrat und Genremalerin selbstandig und bezog ein eigenes Apartment worin sie ein professionelles Atelier einrichtete Im gleichen Haus lebte damals ihr kunftiger Ehemann der Historiker Philologe und Privatdozent Paul Ewald ein Sohn des Historien und Genremalers Arnold Ferdinand Ewald und ein Cousin des Historienmalers und Kunstlehrers Ernst Ewald Paul Ewald machte ihr den Hof und heiratete sie 1886 13 Die Hochzeitsreise des Paars fuhrte im gleichen Jahr nach Rom wo Clara Ewald die Vatikanischen Museen besichtigte wahrend ihr Mann in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek Handschriften kollationierte 14 Am 14 Oktober 1887 drei Monate vor der Geburt des Sohns Paul Peter Ewald starb ihr Gatte nach kurzer Krankheit Wahrend sie mit Unterstutzung ihrer Familie ihren Sohn aufzog betatigte sie sich weiterhin als Malerin und beschickte Ausstellungen der Berliner Akademie Als ihr Sohn in Berlin und Potsdam seine Schulausbildung absolviert hatte und nach Stationen an der University of Cambridge 1905 1906 und an der Georg August Universitat Gottingen 1906 1907 seine Karriere als Physiker durch ein Studium an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1907 1912 vorbereitete zog Clara Ewald im Jahr 1909 in die Kunstlerkolonie Holzhausen am Ammersee 15 Dort nahe Utting am Ufer des Ammersees hatten sich kurz nach der Jahrhundertwende das Kunstlerehepaar Mathias und Anna Gasteiger sowie in deren Gefolge vor allem Kunstler der Munchener Secession und der Vereinigung Die Scholle in einfachen Hausern niedergelassen Clara Ewald bezog damals ein Haus an der Ammerseestrasse das noch heute existiert 1911 entstand dort ihr wohl bedeutendstes Portrat das Bildnis des befreundeten britischen Dichters Rupert Brooke heute Teil der Sammlung der National Portrait Gallery London ausserdem in den fruhen 1930er Jahren das Portrat von Albert Schweitzer heute ebenfalls in der National Portrait Gallery 16 Ewald besass auch ein Apartment in Munchen Schwabing 17 in dem bildende Kunstler und Schriftsteller verkehrten etwa Karl Wolfskehl 18 nbsp Gedenkplakette am letzten Wohnsitz Ewalds 55 Rugby Road BelfastAls durch die Nurnberger Gesetze Menschen judischer Abstammung im nationalsozialistisch gefuhrten Deutschen Reich zunehmenden Einschrankungen und Bedrohungen ausgesetzt waren verliess Ewald die nach diesen Gesetzen in die Kategorie judischer Mischling fiel am 30 Oktober 1938 ihr Haus am Ammersee das spater zu einem Kinderheim umfunktioniert wurde und ging in die Emigration 19 Mit der Familie ihres Sohns der 1933 sein Rektorat an der Technischen Hochschule Stuttgart niedergelegt hatte und seit 1937 als Research fellow an der University of Cambridge arbeitete 20 wanderte sie nach Grossbritannien aus Von Cambridge aus wo sie 1938 den Nobelpreistrager Paul Dirac portratiert hatte zog sie spater ihrem Sohn nach Belfast nach Dort starb sie im Alter von 88 Jahren Literatur BearbeitenEwald Clara In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 11 Erman Fiorenzo E A Seemann Leipzig 1915 S 116 Textarchiv Internet Archive Ewald Clara nee Philippson In Emmanuel Benezit Dictionnaire critique et documentaire des peintres sculpteurs dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays Band 5 Grund Paris 1999 S 224 Sven Wieland Staps Ewald Clara geb Philippson In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 34 Saur Munchen u a 2002 ISBN 3 598 22774 4 S 461 Weblinks BearbeitenClara Ewald Datenblatt im Portal rkd nl Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie Clara Phillippson genealogisches Datenblatt im Portal gw geneanet org Women s Resource and Development Agency Celebrating Belfast women a city guide through women s eyes Belfast Women s History Tour pdf Seite 36 Clara Ewald Auktionsresultate im Portal artnet deEinzelnachweise Bearbeiten Astrid Mehmel Philippson In Neue Deutsche Biographie Band 20 2001 S 395 397 The London Gazette 15 Juli 1859 S 2777 Nr 1607 PDF The London Gazette Ausgabe vom 19 August 1862 S 4115 Nr 1091 PDF Ewaldiana In DGK Mitteilungen 44 S 78 PDF Michael Schubert Der schwarze Fremde Das Bild des Schwarzafrikaners in der parlamentarischen und publizistischen Kolonialdiskussion in Deutschland von den 1870er bis in die 1930er Jahre Dissertation Universitat Oldenburg 2001 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 515 08267 0 S 83 books google de F C Philippson Die Reform der Patent Gesetzgebung Dusseldorf 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OGND AKS VIAF 96490675 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ewald ClaraALTERNATIVNAMEN Philippson Clara Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Portrat und GenremalerinGEBURTSDATUM 22 Oktober 1859GEBURTSORT Dusseldorf RheinprovinzSTERBEDATUM 15 Januar 1948STERBEORT Belfast Nordirland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clara Ewald amp oldid 235829771