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Der Cimitero Monumentale von Mailand ist ein 1866 eroffneter Zentralfriedhof mit zahlreichen kunstlerisch interessanten oder sonst beruhmten Grabern Das EingangsgebaudeKuppel der Ehrenhalle von innenDas Grab Manzonis im KuppelsaalAbgegrenzter judischer FriedhofsteilBlick von der Ehrenhalle auf den HauptfriedhofFoto aus dem 19 JahrhundertDie Grabstatte von Arturo ToscaniniDie Grabstatte L AraturaDer Haupteingang befindet sich am Piazzale del Cimitero Monumentale Als Architekt fungierte Carlo Maciachini 1818 1899 Der Famedio Ruhmestempel dient als Grabstatte fur einige der beruhmtesten Italiener Von kunstlerischem und generellem Interesse sind allerdings auch zahlreiche andere Grabstatten in denen das Mailander Grossburgertum sich gegenseitig an Prunk und Pomp zu ubertreffen suchte Zu nennen sind etwa die Graber der Familien Falck Natoli Bocconi Grunder des Warenhauskonzerns La Rinascente Bernocchi und Campari Treccani degli Alfieri Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 3 Auswahl bekannter Grabstatten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMailand besass um 1750 funf Friedhofe Santi Carlo e San Aquilino auch San Rocco fuori Porta Romana San Gregorio fuori Porta Orientale San Rocco al Gentilino fuori Porta Ticinese Santi Giovanni Battista e Carlo fuori Porta Vercellina sowie San Giuseppe alla Mojazza fuori Porta Comasina Die meisten wurden auf sogenannte fopponi errichtet Orte in denen Leichen anonym in der Nahe zu ihren fruheren Wohnstatten begraben wurden weil die Angehorigen nicht die Moglichkeit hatten sie in Kirchen beizusetzen 1 Zwar gab es 1788 ein Dekret Josephs II um dieses Handeln zu untersagen doch kam ein Sinneswandel erst mit dem Erfolg der Sepolcri von Ugo Foscolo 1807 In diesem Carmen beklagte Foscolo den Verlust des Grabes von Giuseppe Parini 1729 1799 2 Mit der Notificazione governativa vom 20 Oktober 1838 die u a den Gemeinden offene und mindestens 200 Meter von Wohnhausern und Gemeindekirchen entfernte Friedhofe vorschrieb schrieb die Gemeinde Mailands einen Wettbewerb zum Bau eines neuen Friedhofs aus Und es gab noch ein weiteres Problem dem Codice dei delitti e delle gravi trasgressioni politiche vom 1 Oktober 1815 entsprechend mussten Selbstmorder in unmittelbarer Nahe zu einem Friedhof beigesetzt werden doch war dies in Mailand aufgrund Platzmangels nicht moglich 3 Er sollte die bereits existierenden Friedhofe 1825 war noch ein weiterer fuori Porta Tosa hinzugekommen zusammenfassen Die Bauarbeiten begannen jedoch erst 1860 nachdem auch Mailand zum Konigreich Italien gehorte obwohl die Ortswahl schon uber ein Jahr fruher getroffen wurde Im gleichen Jahr kam aber ein dermassen grosser Protest gegen den von Giulio Aluisetti im klassischen Stil entworfenen Bau auf dass ein neuer Wettbewerb ausgelobt werden musste den Carlo Maciachini gewann Sein Entwurf entsprach einem mittelalterlich pisanischem Stil 2 Aufbau BearbeitenGewahlt wurde sein Entwurf da er sowohl reprasentative als auch praktische Zwecke erfullte Durch eine geschickte Gebaudeaufteilung durchquert man eine Art Ehrenhof um das Friedhofsportal zu erreichen Die offene Gestaltung des Eingangsgebaudes dessen Mittelpunkt der Famedio die Ehrenhalle bildet gestattet ein zugiges Betreten des eigentlichen Graberfeldes Die beanspruchte Flache betrug damals circa 180 000 m Der auf Symmetrie bedachte Grundriss des Friedhofs spiegelt sich an seiner Langsachse die vom Famedio in nordwestlicher Richtung zum Tempio Crematorio verlauft Der Ossario centrale und die Necropoli befinden sich als einzige Gebaude auf der Achse Insgesamt wirkt der Grundriss sehr geometrisch Durch das Eingangsgebaude auch optisch abgegrenzt liegen im Osten und im Westen der Friedhofsteil fur Angehorige des judischen Glaubens respektive der fur Nichtglaubige Beide Teile verfugen uber einen separaten Eingang Die judischen Graber sind mittlerweile zum grossten Teil dem Verfall preisgegeben Der architektonische Stil des Friedhofs ist als eklektizistisch zu bezeichnen diese Stilwahl ermoglichte eine individuelle Ausgestaltung der Grabmaler Charakteristisch fur den Friedhof ist seine Zweifarbigkeit die sich durch den Einsatz von weissem Stein und roten Ziegeln ergibt 4 EingangsgebaudeDas Eingangsgebaude setzt sich aus dem Famedio und den zwei von ihm abgehenden Galeriearmen zusammen In beiden Armen befinden sich sowohl Gallerie superiori als auch Gallerie inferiori Der Famedio war zunachst als Kirche geplant worden aber aufgrund eines veranderten Leitbildes in einen Pantheon umgewandelt worden 5 Tempio CrematorioEine Besonderheit stellte der Tempio Crematorio dar Gestiftet von dem Seidenhandler und produzenten Alberto Keller 1800 1874 anlasslich der Beerdigung seiner Gattin war er das erste Krematorium in Italien Sein Bau und die Inbetriebnahme erfolgte als es noch gegen den Gedanken der Auferstehung der Toten verstiess wenn man eine Leiche einascherte 6 Maciachini selbst ist auf dem Monumentale beerdigt worden nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick uber den Friedhof vom Eingangsgebaude her aufgenommenAuswahl bekannter Grabstatten BearbeitenDie Hauptattraktion des Friedhofs ist fur viele Besucher der Sarg Alessandro Manzonis in der Ehrenhalle Dieser wurde 1883 zehn Jahre nach dem Ableben Manzonis hierher verlegt 5 Fur das Grabmal der Familie Campari edicola Davide Campari hat Giannino Castiglioni 1939 das Abendmahl von Leonardo da Vinci als bronzene Plastik geschaffen Am 13 Juli 1947 wurde auf dem judischen Friedhofsteil in Anwesenheit des Mailander Burgermeisters Vertretern aller judischen italienischen Gemeinden Umberto Terracinis und Amintore Fanfanis ein Monumento al Sacrificio Ebraico eingeweiht Es entstand auf Initiative von Raffaele Cantoni dem Prasidenten der Unione delle Comunita Israelitiche Italiane Entworfen wurde es vom Architekten Manfredo D Urbino In ihm wurden zwolf Mitglieder der Gemeinde die an verschiedenen Orten ermordet worden waren sowie Asche die aus dem KZ Dachau kam beigesetzt 7 Auf dem Monumentale finden sich Werke von Paolo Troubetzkoy Leonardo Bistolfi Giacomo Manzu Agenore Fabbri Lucio Fontana der Gebruder Gio und Arnaldo Pomodoro sowie Maciachini selbst 8 Auf dem Cimitero monumentale beigesetzt wurden unter anderem Alberto Ascari 1918 1955 Rennfahrer Antonio Ascari 1888 1925 Rennfahrer Ernesto Bazzaro 1859 1937 Bildhauer Luca Beltrami 1854 1933 Architekt Antonio Bernocchi 1859 1930 Politiker Textilunternehmer und Mazen Remo Bianco 1922 1988 Maler und Bildhauer Ferdinando Bocconi 1836 1908 Unternehmer und Grunder der Universita Commerciale Luigi Bocconi Arrigo Boito 1842 1918 Komponist und Librettist Camillo Boito 1836 1914 Architekt Kunstkritiker Sergio Bonelli 1932 2011 Comicautor und Verleger Gino Bramieri 1928 1996 Schauspieler Benedetto Cacciatori 1794 1871 Bildhauer Davide Campari 1867 1936 Unternehmer Candido Cannavo 1930 2009 Sportjournalist Herausgeber der Gazzetta dello Sport Luigi Canonica 1764 1844 Architekt Achille Castiglioni 1918 2002 Industriedesigner Carlo Cattaneo 1801 1869 Philosoph Patriot Alfredo Catalani 1854 1893 Komponist Alik Cavaliere 1926 1998 Bildhauer Professor der Accademia di Belle Arti di Brera Walter Chiari 1924 1991 Schauspieler Franco Corelli 1921 2003 Tenor Guido Crepax 1933 2003 Grafiker Roberto Crippa 1921 1972 Maler Giovanni D Anzi 1906 1974 Komponist Marcello Dudovich 1878 1962 italienischer Maler Illustrator und Plakatkunstler Hermann Einstein 1847 1902 Unternehmer Franco Faccio 1840 1891 Komponist und Dirigent Giangiacomo Feltrinelli 1926 1972 Verleger Politiker Revolutionar Ambrogio Fogar 1941 2005 Abenteurer und Autor Carlo Forlanini 1847 1918 Mediziner Giorgio Gaber 1939 2003 Sanger Komponist Schauspieler Dina Galli 1877 1951 Schauspielerin Luigi Giussani 1922 2005 katholischer Priester Grunder von Comunione e Liberazione Francesco Hayez 1791 1882 Maler Lithograf Kupferstecher Vladimir Horowitz 1903 1989 Pianist Domenico Induno 1815 1878 Maler Girolamo Induno 1827 1890 Maler Enzo Jannacci 1935 2013 Sanger Songtexter Komponist Schauspieler Kabarettist Herbert Kilpin 1870 1916 Fussballspieler und trainer Anna Kuliscioff 1857 1925 Revolutionarin Feministin Sozialistin Emilio Longoni 1859 1932 Maler Carlo Maciachini 1818 1899 Architekt Alessandro Manzoni 1785 1873 Dichter Filippo Tommaso Marinetti 1876 1944 Schriftsteller Politiker Begrunder des Futurismus Antonio Maspes 1932 2000 Radrennfahrer Piero Mazzarella 1928 2013 Schauspieler Giuseppe Meazza 1910 1979 Fussballspieler und trainer Namensgeber des Giuseppe Meazza Stadions in Mailand Alda Merini 1931 2009 Poetin und Romanautorin Carl Thomas Mozart 1784 1858 Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart kenotaph 9 10 Bruno Munari 1907 1998 Kunstler Amedeo Natoli 1888 1953 Finanzmann und Philanthrop Antonino Natoli 1857 1919 Geschaftsmagnat und Philanthrop Aldo Natoli 1906 1971 Finanzmann und Philanthrop Ada Negri 1870 1945 Dichterin 1976 verlegt nach Lodi Bob Noorda 1927 2010 Architekt und Designer Mario Palanti 1885 1978 Architekt Renzo Palmer 1929 1988 Schauspieler Francesco Maria Piave 1810 1876 Librettist und Regisseur Emilio Polli 1901 1983 Sportbotschafter und Schwimmmeisterin Mara Polli Natoli 1908 1996 Philanthrop Amilcare Ponchielli 1834 1886 Komponist und Musikpadagoge Salvatore Quasimodo 1901 1968 Lyriker Nobelpreis fur Literatur 1959 Giovanni Raboni 1932 2004 Lyriker Schriftsteller und Journalist Franca Rame 1929 2013 Theaterschauspielerin Dramatikerin und politische Aktivistin Medardo Rosso 1858 1928 Bildhauer Titta Ruffo 1877 1953 Opernsanger Giovanni Schiaparelli 1835 1910 Astronom Giuseppe Sirtori 1813 1874 Offizier in den italienischen Freiheitskriegen Temistocle Solera 1815 1878 Dichter und Librettist Rosina Storchio 1872 1945 Opernsangerin Arturo Toscanini 1867 1957 Dirigent Filippo Turati 1857 1932 Politiker Leo Valiani 1909 1999 Schriftsteller Adolfo Wildt 1868 1931 BildhauerLiteratur BearbeitenSandra Berresford Italian Memorial Sculpture 1820 1940 A Legacy of Lov Introductory Essays by James Stevens Curl Fred S Licht Additional Articles by Francesca Bregoli Franco Sborgi Photographs by Robert W Fichter Robert Freidus Frances Lincoln London 2004 ISBN 0 7112 2384 X Giovanna Ginex Il Cimitero Monumentale di Milano guida storico artistica Silvana Editoriale 1996 ISBN 8836605117 italienisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cimitero Monumentale Mailand Sammlung von Bildern comune milano it Cimitero Monumentale auf der offiziellen Website der Stadt Mailand italienisch youtube com Video mit Fotos uber den FriedhofEinzelnachweise Bearbeiten Paola Zocchi Il comune e la salute Amministrazione municipale e igiene pubblica a Milano 1818 1859 Storia Studi e Ricerche Collana 357 F Angeli Mailand 2006 ISBN 88 464 7154 7 S 177 a b Giuseppe de Finetti Milano Costruzione di una citta U Hoepli Mailand 2002 ISBN 88 203 3092 X S 105 Paola Zocchi Il comune e la salute Amministrazione municipale e igiene pubblica a Milano 1818 1859 Storia Studi e Ricerche Collana 357 F Angeli Mailand 2006 ISBN 88 464 7154 7 S 178 Website des Cimitero Monumentale Memento des Originals vom 9 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www monumentale net a b Website des Cimitero Monumentale Memento des Originals vom 9 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www monumentale net Website des Cimitero Monumentale Memento des Originals vom 9 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www monumentale net Guri Schwarz L elaborazione del lutto La classe dirigente ebraica italiana e la memoria dello sterminio 1944 1948 In Michele Sarfatti Hrsg Il ritorno alla vita Vicende e diritti degli ebrei in Italia dopo la seconda guerra mondiale Giuntina Florenz 1998 ISBN 88 8057 076 5 S 167 180 hier S 174 f Touring Club Italiano Hrsg Milano Guida d Italia 10 Auflage T C I Mailand 1998 ISBN 88 365 1249 6 S 255 257 carlo mozart Foto di Cimitero Monumentale Milano TripAdvisor Abgerufen am 21 Marz 2017 carlo mozart Foto di Cimitero Monumentale Milano TripAdvisor Abgerufen am 21 Marz 2017 45 485831 9 179056 Koordinaten 45 29 9 N 9 10 44 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cimitero Monumentale Mailand amp oldid 235182444