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Guido Crepax eigentlich Guido Crepas 15 Juli 1933 in Mailand 31 Juli 2003 ebenda war ein italienischer Graphiker der die Entwicklung des europaischen Erwachsenencomics in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts stark beeinflusst hat Guido Crepax 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Werk 2 1 Valentina 2 2 Bianca 2 3 Geschichte der O 3 Veroffentlichungen 3 1 Valentina Serie 3 2 Andere Heldinnen 3 3 Andere Arbeiten 3 4 Deutschsprachige Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenGuido Crepax wuchs zunachst in Mailand auf Bereits im Alter von zwei bis vier Jahren schnitt er Figuren aus Zeitungspapier aus ohne diese vorgezeichnet zu haben Wegen des Krieges ubersiedelte seine Familie 1942 nach Venedig Da Spiele nur schwer erhaltlich waren bastelte er sich die Figuren selbst und entwickelte eigene Regeln dafur zum Teil inspiriert von amerikanischen Comics 1945 kehrte die Familie nach Mailand zuruck wo Crepax als Zwolfjahriger den Film The Invisible Man von James Whale fur den ersten eigenen Comic adaptierte Nach dem Besuch eines naturwissenschaftlichen Gymnasiums studierte Crepax in Mailand Architektur und promovierte dort 1958 Nebenbei arbeitete er als Illustrator von Buchumschlagen und Schallplattencovern Dabei handelte es sich uberwiegend um Veroffentlichungen der klassischen Musik und des Jazz Sein erster Illustrationsauftrag war die Gestaltung eines Albumtitels fur Fats Waller 1957 zeichnete er Plakate fur eine Werbekampagne des Olkonzerns Shell und gewann damit die italienische Goldene Palme der Werbung Seitdem hat Crepax fur unterschiedliche Werbeagenturen und Zeitschriften gearbeitet unter anderem entwarf er 200 Covers fur die medizinische Fachzeitschrift Tempo Medico In der zweiten Ausgabe der Comic Zeitschrift Linus begann er 1965 die Comicserie Neutron eine Superheldengeschichte Die Hauptfigur der mit ubersinnlichen Fahigkeiten ausgestattete Kunstkritiker Philipp Rembrandt wurde bereits in der dritten Folge von der Reporterin Valentina abgelost Die Serie Valentina machte Crepax international bekannt Ihr folgten die Heldinnen Bianca und Anita Ab 1973 widmete sich Crepax der Umsetzung literarischer Vorlagen wie Geschichte der O Justine Emmanuelle und anderen Fur die franzosische Sach Comic Reihe La Decouverte du Monde steuerte er die Bande uber Francis Drake und Charles Darwin bei In der Folge beschaftigte er sich uberwiegend mit weiteren Adaptionen Mary Shelleys Frankenstein war 2002 seine letzte Veroffentlichung Werk BearbeitenCrepax fertigte uberwiegend Schwarz Weiss Zeichnungen die sich sehr an den Elementen der Pop Art orientieren dabei aber eine eigene Bildsprache entwickeln Er bediente sich Techniken der Bildmontage die aus Filmen bekannt sind und ubernahm in seinen Comics Effekte wie Zoom und Kameraschwenks Zeitlupen entstanden durch Bildhaufungen Haufig zeigte er Nahaufnahmen teilte seine Figuren auf und zeigte jeweils Details oder Korperteile in Einzelbildern So folgen zum Beispiel einzelne Panels einem Kleidungsstuck uber die Brust Bauch Becken und Beine bis zum Boden Zentrales Motiv jedes Panels ist das Kleidungsstuck das ausgezogen wird der Korper und die vollstandige Figur entstehen erst im Kopf des Lesers durch das Zusammensetzen der einzelnen Bilder In dem Band Laterna Magica verzichtete Crepax 1979 vollstandig auf beschreibenden Text und Dialoge Erst 1980 entstanden farbige Abenteuer von Valentina und Anita Grossen Einfluss auf sein Werk hatten die Arbeiten des Bondage Kunstlers John Willie dessen Knotentechniken sich in einigen Werken wiederfinden Wiederholt wurden Comics von Guido Crepax von der Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Medien indiziert 1983 erfolgte dies fur Justine 1987 fur Venus im Pelz 1 Die letzten Veroffentlichungen waren 2015 Valentina und 2016 Valentina Underground im Avant verlag Valentina Bearbeiten Seine bekannteste Schopfung ist die Figur der emanzipierten Foto Reporterin Valentina die Crepax 1965 nach dem Vorbild der von ihm verehrten Schauspielerin Louise Brooks schuf Mit ihrer hellen Haut und dem dunklen Pagenschnitt diente sie 1926 bereits John Striebel als Vorlage fur die Comicfigur Dixie Dugan 2 Crepax fuhrte 1976 einen Briefwechsel mit ihr in dem sie sich von seiner Darstellung geschmeichelt zeigte Valentina zeigt Nacktheit Kleidungsfetischismus und Fesselspiele in verschiedenen Erzahlebenen Parallel werden die Realitat Traume und Erinnerungen gezeigt Die Valentina Serie wurde durch Crepax aussergewohnlichen Zeichenstil ihre starke grafische Orientierung am Stil der 60er Jahre traumahnliche Geschichten und ihren starken Gehalt an Erotik international bekannt Bianca Bearbeiten Die Serie Bianca erzahlt von den sexuellen Ausschweifungen der 15 jahrigen Internatsschulerin Bianca die in ihren Tagebuchaufzeichnungen Realitat und Phantasie miteinander verspinnt Geschichte der O Bearbeiten 1973 erhielt Crepax von dem franzosischen Verleger Jean Jacques Pauvert den Auftrag die Geschichte der O zu adaptieren Die Comicversion erschien 1975 in Frankreich und Italien eine aufwandig im Siebdruckverfahren hergestellte signierte und nummerierte Edition im Format 52 36 5 cm mit Vorworten von Roland Barthes und Alain Robbe Grillet gilt als der teuerste Erstdruck eines Comics Die Geschichte der O in der Fassung von Crepax wurde auch in den USA Japan und Brasilien veroffentlicht und ist sein meistverkauftes Buch 3 In Deutschland ist der Comic wie schon der Roman von Dominique Aury wegen des sadomasochistischen Inhalts und expliziter Gewaltdarstellungen von der Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Medien auf den Index gesetzt worden 4 Veroffentlichungen BearbeitenValentina Serie Bearbeiten Valentina 1968 Milano Libri Valentina speciale 1969 Milano Libri Valentina con gli stivali 1970 Milano Libri Baba Yaga 1971 Milano Libri all interno di Ali Baba Yaga Ciao Valentina 1972 Milano Libri Valentina nella stufa 1973 Milano Libri Diario di Valentina 1975 Milano Libri A proposito di Valentina 1975 Quadragono Libri editiert von Francesco Casetti Valentina in giallo 1976 Milano Libri Valentina assassina 1977 Milano Libri Ritratto di Valentina 1979 Milano Libri Riflesso di Valentina 1979 Arnoldo Mondadori Lanterna Magica 1979 Edizioni d arte Angolare Valentina pirata 1980 Milano Libri Farbe Valentina sola 1981 Milano Libri Farbe Valentina storia di una storia 1982 Olympia Press nach Die Geschichte des Auges von Georges Bataille Per amore di Valentina 1983 Milano Libri Io Valentina la vita e le opere 1985 Milano Libri Nessuno 1990 Milano Libri Valentina e le altre 1991 Mondadori collana Oscar Valentina la gazza ladra 1992 Rizzoli Milano Libri Valentina a Venezia 1992 E Valentina va 1994 Rizzoli Milano Libri Al diavolo Valentina 1996 In arte Valentina 2001 Lizard Edizioni nach Die Geschichte des Auges von Georges Bataille Valentina 2003 Panini ComicsAndere Heldinnen Bearbeiten La casa matta feat Bianca 1969 Edip Anita una storia possibile 1972 Persona Ennio Ciscato Editore Histoire d O 1975 Franco Maria Ricci Editore nach dem Roman Geschichte der O von Pauline Reage Emmanuelle 1978 Olympia Press nach dem Roman von Emmanuelle Arsan Justine 1979 Olympia Press nach dem Roman Justine oder das Ungluck der Tugend von de Sade Hello Anita 1980 L isola trovata Farbe Belinda 1 amp 2 1983 Editori del Grifo I viaggi di Bianca 1984 Milano Libri inspiriert durch den Roman Gullivers Reisen von Jonathan Swift Venere in pelliccia 1984 Olympia Press inspiriert durch den Roman Venus im Pelz von Leopold von Sacher Masoch Bianca 2 Odesseda 1987 Editori del Grifo Emmanuelle l antivergine 1990 Rizzoli Eroine alla fine Salome 2000 Lizard EdizioniAndere Arbeiten Bearbeiten Neutron 1965 Linus Magazin L astronave pirata 1968 Rizzoli Il dottor Jekill 1972 Persona Ennio Ciscato Editore Circuito interno 1977 Edizioni Tempo Medico Casanova 1977 Franco Maria Ricci Editore L uomo di Pskov 1977 CEPIM Sergio Bonelli Editore Farbe L uomo di Harlem 1979 CEPIM Sergio Bonelli Editore La calata di Macsimiliano XXXVI 1984 Editori del Grifo Conte Dracula 1987 Rizzoli Milano Libri nach dem Roman Dracula von Bram Stoker Dr Jekyll e Mr Hide 1987 Rizzoli Milano Libri nach dem Roman von Robert Louis Stevenson Giro di vite 1989 Olympia Press nach dem Roman The Turn of the Screw von Henry James Nessuno 1990 Milano Libri Le clinicommedie 1990 Editiemme Il processo di Franz Kafka 1999 Piemme nach dem Roman Der Prozess von Franz Kafka Frankenstein 2002 Grifo Edizioni nach dem Roman von Mary ShelleyDeutschsprachige Veroffentlichungen Bearbeiten Valentina 1970 Lukianos Verlag Bern Bianca torturata 1971 H M Hieronimi Verlag Bonn Valentina und Bianca torturata 1975 Zweitausendeins Frankfurt am Main Geschichte der O 1977 Belrose Edition Rotterdam Der Mann Aus Harlem 1979 Taschen Comics Verlag Emmanuelle 1980 Bahia Verlag Munchen Justine 1980 Editions Belrose Rotterdam Valentina in Stiefeln 1981 Bahia Verlag Munchen Valentina im Ofen 1981 Bahia Verlag Munchen Bianca 1982 Bahia Verlag Munchen Hello Anita 1982 Bahia Verlag Munchen Die Geschichte der O n 2 1985 Blue Circle Amsterdam Venus im Pelz 1986 Sombrero Verlag Amsterdam Justine 1992 Edition Erotik Munchen Julia 1992 Schreiber amp Leser Munchen Dr Jekyll und Mr Hyde 1996 Schreiber amp Leser Munchen Valentina in Nadelstreifen 1997 Schreiber amp Leser Munchen Valentina 2015 Avant Berlin Valentina Underground 2016 Avant BerlinLiteratur BearbeitenVincenzo Mollica Mauro Paganelli Guido Crepax Bahia Verlag Munchen 1981 Der Autor und seine Comics Bd 1 ISBN 3 922699 06 5 Paolo Caneppele Gunter Krenn Film ist Comics Wahlverwandtschaften zweier Medien die Projektionen des Filmstars Louise Brooks in den Comics von John Striebel bis Guido Crepax Filmarchiv Austria Wien 1999 ISBN 3 901932 03 8 Roland Seim Zur Geschichte der Zensur Entwicklungen und ausgewahlte Beispiele in Roland Seim Josef Spiegel Hrsg Ab 18 zensiert diskutiert unterschlagen Beispiele aus der Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland Telos Verlag Munster 2002 ISBN 3 933060 01 XQuellen BearbeitenAndreas C Knigge Comic Lexikon Ullstein Verlag Berlin 1988 ISBN 3 548 36554 X Andreas C Knigge Sex im Comic Ullstein Verlag Berlin 1985 ISBN 3 548 36518 3 Roman Gubern Claude Moliterni Comics Kunst und Konsum der Bildgeschichten Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1978 ISBN 3 499 17171 6Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Guido Crepax im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Guido Crepax in der Lambiek ComiclopediaEinzelnachweise Bearbeiten Die Datenschlag Chronik des Sadomasochismus Memento vom 3 Februar 2007 im Internet Archive Rezension von Film ist Comics Wahlverwandtschaften zweier Medien Die Projektionen des Filmstars Louise Brooks in den Comics von John Striebel bis Guido Crepax Caneppele Krenn Film ist Comics S 116 S 200 Bundesanzeiger Nr 244 vom 29 Dezember 2006 Normdaten Person GND 118522701 lobid OGND AKS LCCN n79058377 NDL 00512694 VIAF 41838507 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crepax GuidoALTERNATIVNAMEN Crepas Guido wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG italienischer Comic KunstlerGEBURTSDATUM 15 Juli 1933GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 31 Juli 2003STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guido Crepax amp oldid 239493659