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Die Christus Konig Kirche in Hovel ist eine romisch katholische Filialkirche Die einstmals selbststandige Christus Konig Gemeinde ist heute Teil der Gemeinde Heilig Geist Turm Turm Ruckseite Innenhof Kirche und Anbauten Eingangsbereich Innenhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauzustand und Ausstattung 2 1 Glocken 2 2 Orgel 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Bau der Kirche wurde notwendig als in den 1920er Jahren die Bevolkerung in Bockum Hovel besonders in der Kolonie der Zeche Radbod rasant anstieg Die bestehenden katholischen Kirchen die St Pankratius Kirche und die St Stephanus Kirche wurden dadurch zu klein Man dachte zunachst daruber nach eine grosse Kirche in der Mitte der Zechenkolonie zu errichten gab diesen Plan jedoch aus seelsorgerischen Grunden bald wieder auf Stattdessen wurde der Bau zweier kleinerer Kirchen ausserhalb der Zechenkolonie beschlossen Die Christus Konig Kirche entstand schliesslich an der Eichstedtstrasse in Hovel parallel zur Herz Jesu Kirche an der Hammer Strasse in Bockum Zu diesem Zweck wurde zunachst die St Pankratius Gemeinde geteilt Im sudlichen Ortsbereich erfolgte die Einrichtung eines eigenen Seelsorgebezirks den man Christus Konig nannte Der Name wurde gewahlt weil Papst Pius XI 1925 ein Fest zu Ehren des Konigtums Christus gestiftet hatte das den Aufbruch der Kirche nach dem Ersten Weltkrieg signalisieren sollte Der Bischof von Munster genehmigte den beiden Pfarrkirche Stephanus und Pankratius die Durchfuhrung einer Haus und Kirchenkollekte fur den Bau der geplanten neuen Kirchgebaude Schon bald war ein Baufonds in betrachtlicher Hohe zusammengetragen der den baldigen Baubeginn ermoglichte Am 30 Oktober 1927 wurde der Grundstein fur das von dem Gelsenkirchener Architekten Josef Franke geplante erste Gotteshaus gelegt Der Sakralbau konnte am 25 Oktober 1928 durch den Bischof eingeweiht werden Es handelte sich um ein einfaches Backsteingebaude auf rechteckigem Grundriss mit einem hohen Satteldach einem einstockigen sechzehn Meter hohen Turm an der Schmalseite und eingezogenem rechteckigen Chor im Osten Der schlichte Kirchensaal offnete sich zum Altar hin mit einem Triumphbogen Dieser hatte eine parabolische Form die einem Streb unter Tage nachempfunden war schliesslich waren die meisten mannlichen Gemeindemitglieder Bergleute Die neue Gemeinde war zunachst Rektoratsgemeinde der St Pankratius Pfarre Der erste Pfarrrektor trug den Namen Kaup Der Kirchbau uberstand den Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen unbeschadet Unter Pfarrrektor Wansing wurde die Gemeinde am 1 April 1952 zur Pfarrgemeinde erhoben Wansing wurde ihr erster Pfarrer Ihm folgte Pfarrer Hoppe danach kam Pastor Kupfer Im Laufe der Jahre zeigte sich dass die Kirche von 1928 erhebliche Baumangel aufwies So fanden sich zunehmend Risse im Mauerwerk Auch wurde der Besucherzustrom im Laufe der Jahre immer grosser Deshalb beschloss man schliesslich einen Neubau zu errichten Architekt Alfons Leitl aus Koln ging 1975 als Sieger aus einem beschrankten Wettbewerb hervor verstarb aber noch im gleichen Jahr Die weitere Planung des Neubaus ubernahm deshalb Architekt Hans Mirbach aus Munster Die Kirche wurde auf die andere Strassenseite verlegt Auf diese Weise war gewahrleistet dass der Altbau bis zur Fertigstellung weitergenutzt werden konnte 1976 erfolgte die Grundsteinlegung dieser ist im Fussboden vor der Altarinsel in der neuen Kirche gekennzeichnet Im Folgejahr 1977 konnte die Kirche geweiht werden 1978 wurde dann die alte Kirche abgebrochen Christus Konig ist erheblich niedriger als die etwa ein Jahrzehnt fruher entstandenen lichten und hohen Kirchbauten im Hammer Norden die Kirchen Herz Jesu in Heessen und Maria Konigin in Bockum Hovel Der auf polygonalem Grundriss errichtete Zentralbau bildet zusammen mit seinen Anbauten fur die unterschiedlichen Gemeindezwecke einen zur Beethovenstrasse also nach Osten hin offenen Halbkreis In seiner Mitte wurde zehn Jahre spater im Jahre 1987 ein alleinstehender sechseckige Turm von 25 50 Meter Hohe errichtet Viele Gemeindemitglieder zeigten sich unzufrieden mit dem Flachbau zu einer richtigen Kirche gehore auch ein Glockenturm Der Bau erwies sich als schwierig Die Arbeiten konnten erst beginnen nachdem die Maurer das Fundament mit Betonpfeilern gesichert hatten die bis zu einer Tiefe von zwolf Metern in den Boden getrieben werden mussten In Hamm ist die Christus Konig Kirche eines der letzten grossen sakralen Bauwerke der katholischen Kirche Nur eine Kirche ist noch spater errichtet worden die Marienkirche in Heessen Dasbeck Dass die notigen Gelder zusammengetragen werden konnten geht vor allem auf den Einsatz des Pfarrers Franz Josef Kupfer zuruck der sich um namhafte Kunstler fur Bau und Ausgestaltung der Kirche ebenso bemuht hat wie darum bei seiner durch den Bergbau gepragten Gemeinde mit einem zunehmenden Anteil an Aussiedlern Verstandnis fur ihr Werk zu wecken Vor dem Hintergrund der Veranderungen im kirchlichen Leben und des zunehmenden Priestermangels forderte Bischof Reinhard Lettmann durch Schreiben vom 14 Juni 1999 die Christen im Bistum Munster auf Kooperationsuberlegungen anzustellen Die Pfarrgemeinderate und Kirchenvorstande der vier Bockum Hoveler Pfarrgemeinden traten daraufhin zusammen und verstandigten sich auf das Modell Seelsorgeeinheit Dies bedeutet dass alle Bockum Hoveler Pfarrgemeinden gemeinschaftlich durch ein Seelsorgerteam betreut werden sollten Der so gegrundete neue Seelsorgerat tagte zum ersten Mal am 30 Oktober 2000 Auf diese Weise wollten die vier Gemeinden in enger Kooperation ein Netzwerk bilden in dem Haupt und Ehrenamtliche eine offene Kirche leben konnten Vom 6 und 7 Januar 2001 an wurden die Sonntagsmessen sowohl in der Anzahl als auch im Zeitplan aufeinander abgestimmt Zum 1 Januar 2005 wurde die ehemals selbstandige Kirchengemeinde Christus Konig mit den Gemeinden St Stephanus Herz Jesu und St Pankratius zur neuen katholischen Kirchengemeinde Heilig Geist Bockum Hovel zusammengelegt Die Auflosung der vier Kirchengemeinden in Bockum Hovel erfolgte zum 31 Dezember 2004 Neue Pfarrkirche ist St Pankratius die anderen Kirchen werden als Filialkirchen genutzt Dieses gegen Widerstande seitens der traditionell lokalpatriotischen Gemeindemitglieder Bockums und Hovels durchgesetzte Vorgehen war dem Priestermangel einer drohenden Finanzlucke und einem Schwund an Glaubigen durch Bevolkerungsruckgang und schwindender Kirchenbindung geschuldet Heilig Geist hat somit zwischen 12 000 und 13 000 Mitglieder Pro Woche werden in den Kirchen etwa dreissig Gottesdienste gefeiert Pfarrer und Hauptamtliche betreiben eine Seelsorge mit Angesicht Rhetorisch ist von den vier Gemeinden der Pfarrei Heilig Geist die Rede um zu verdeutlichen dass man sie nicht nur als vier Bezirke einer kunstlich geschaffenen Verwaltungseinheit betrachtet Bauzustand und Ausstattung BearbeitenGemass den Planungen der Architekten Leitl und Mirbach ist ein nach aussen vielgestaltiger wenig hoher Klinkerbau unter einem durchweg flachen Dach entstanden Dieses steigt nur im Altarbereich leicht an d h uber der nach Westen reichenden stumpfen Spitze Von dort aus breitet sich der Gemeinderaum flugelartig im Halbkreis nach Sudosten bzw Nordwesten aus Die Wand die nach Nordosten hin abschliesst offnet sich mit einer Flugeltur zu einem achteckigen Agape Raum der kleineren Gottesdiensten dient Daruber hinaus finden sich hinter den Abschlusswanden Nebengelasse die fur Eingangsbereich Sakristei und Beichtraum notwendig sind Das Gebaude fallt durch seine Ungleichformigkeit auf Es gibt kaum eine Wand die gleich lang ist oder in die gleiche Richtung zeigt wie eine andere Dadurch wird jeder Winkel in der Wandfuhrung durch vom Boden bis zur Decke reichende Fensterstreifen gewissermassen entmaterialisiert Es gestaltete sich entsprechend schwierig den Raum einladend zu gestalten weshalb man auf die Werke namhafter Kunstler zuruckgegriffen hat Tonangebend ist hier Rolf Crummenauer aus Dusseldorf Dieser hat wiederholt in Westfalen gearbeitet So hat er den Altar und Kryptabereich in der St Ida Kirche in Herzfeld neu gefasst Arbeiten im Ludgerus Dom in Billerbeck durchgefuhrt und das Kardinal von Galen Grab im Chorumgang des Doms zu Munster gestaltet Durch Crummenauer wurden die Banke im gewunschten Halbrund angeordnet so dass Gemeinschaft symbolisiert wird aber jeder auch fur sich sein kann Ein breiter Weg fuhrt in der Achse des Gebaudes mitten durch die Bankblocke auf die Altarinsel zu Er endet mit dem vor der Altarinsel eingelassenen Grundstein und beginnt an dem von Crummenauer gestalteten Taufbrunnen Bei diesem besteht die Besonderheit dass das Wasser im Stein versiegt und nicht abgelassen oder abgeschopft werden muss Der Taufbereich wird von einer nebenan stehenden streng gearbeiteten Holzfigur beschirmt Diese zeigt Barbara von Nikomedien die als heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute gilt Ziel des Mittelgangs ist die um wenige Stufen inselartig erhohte Plattform auf der sich ein Zelebrationsaltar aus geschliffenem Anrochter Dolomit befindet Sudlich davon findet sich der Ambo nordlich eine Saule wo sich eine vom Bildhauer Elmar Hillebrand aus Koln gearbeitete Madonna aus dem gleichen Anrochter Stein befindet Vor einem senkrecht vom Boden zur Decke reichenden schmalen Fensterschlitz hinter dem Altartisch steht ein hoher Tabernakel rechts daneben das Altarkreuz das noch der alten Kirche entstammt Als Zentrum der sich versammelnden Gemeinde hat der fur Verkundigung und Opferhandlung herausgehobene Ort eine ungewohnliche aber uberzeugend wirkende kunstlerische Gestaltung erhalten In diese fugen sich Sedilien ein die von einem Gemeindemitglied gefertigt worden sind An der linken sudostlichen Seite des Gebaudes befindet sich eine lange Wand die von einer Nische unterbrochen wird In dieser befindet sich uber einem Brunnen mit Waschbecken eine eindrucksvolle Pieta von Hillebrand In der aussersten sudostlichen Ecke des Kirchbaus steht die grosse Orgel in einem modernen Stahl Glasgehause Sie wurde 1984 von der Firma Franz Breil aus Dorsten aufgestellt Die vom Boden bis zur Decke reichenden schmalen Fenster wurden von dem Glasmaler Ludwig Schaffrath entworfen und bei der Firma Blaskunst Klinge in Rheine gefertigt Sie erhellen den schlichten bis ins Detail aufeinander abgestimmten Raum Die leicht ansteigende Decke mit den daruber verteilten Lampen fuhrt auf den Altarbereich hin der zusatzlich durch einige in das Dach eingelassene Lichtkuppeln beleuchtet wird Die Fenster sind im flachen Winkel mit einem Pfeiler in der Mitte gebrochen und kennzeichnen jeweils eine Wendung der Aussenwande Eine weitere Besonderheit sind die Fensterbander mit ihren zur Seite hin immer enger zueinandergeruckten bleigefassten Scheiben Jeder Anflug von Regelmassigkeit wird gelegentlich durch Schleifen und Haken unterbrochen Die Fuhrung und Qualitat des Lichts werden damit mit dem Ziel gesteigert Ruhe und Konzentration zu fordern ohne dass dies aufdringlich wirken wurde Glocken Bearbeiten 1935 wurde ein erstes Gelaut angeschafft das aus drei Glocken bestand wahrscheinlich fis1 a1 h1 Zwei grosse Glocken wurden dann im Zweiten Weltkrieg vernichtet 1951 erhielt man Ersatzglocken die man bis zur Errichtung des neuen Turms von 1987 im Pfarrgarten lagerte und 1988 aufhangte 1991 wurde eine grosse d1 Glocke angeschafft Zwei Uhrschlagglocken von 1956 und 1995 traten an die Stelle alterer Schlagglocken aus Zinklegierung 1991 Petit amp Gebr Edelbrock Ton d 6 Durchmesser 1383 mm Gewicht ungefahr 1650 kg 1951 Petit amp Gebr Edelbrock Ton fis 5 Durchmesser 1091 mm Gewicht ungefahr 830 kg 1951 Petit amp Gebr Edelbrock Ton a 5 Durchmesser 900 mm Gewicht ungefahr 470 kg 1935 Petit amp Gebr Edelbrock Ton h 5 Durchmesser 803 mm Gewicht ungefahr 330 kg 1956 Petit amp Gebr Edelbrock Ton d 1 Durchmesser 660 mm Gewicht ungefahr 150 kg 1995 Petit amp Gebr Edelbrock Ton g 5 Durchmesser 520 mm Gewicht ungefahr 90 kgOrgel Bearbeiten Erbauer Orgelbauwerkstatt Franz BreilDisposition II P 22 I Hauptwerk C g31 Prinzipal 8 2 Rohrflote 8 3 Gamba 8 4 Oktave 4 5 Rohrflote 4 6 Sesquialter 2 f 7 Gemshorn 2 8 Mixtur 5 f 9 Trompete 8 10 Tremulant II Oberwerk C g311 Hohlflote 8 12 Koppelflote 4 13 Salicional 4 14 Prinzipal 2 15 Sifflote 1 1 3 16 Scharff 3 f 1 17 Rohrschalmey 8 18 Tremulant 8 III Pedal C f119 Subbass 16 20 Offenbass 8 24 Gedackt 8 25 Choralbass 4 26 Rauschpf 4 f 2 2 3 27 Fagott 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 2 freie Kombinationen 1 Pedalkombination Pleno Handregister 1 Einzelnachweise Bearbeiten Internetprasenz von HeiligGeist zum Thema Kirchenmusik Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 5 Januar 2017 abgerufen am 5 Januar 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot heiliggeisthamm de Literatur BearbeitenGunter Beaugrand Friedrich Wilhelm Jerrentrup Hans Gerd Nowoczin Ilsemarie von Scheven Claus Peter Kirchen der Neuzeit in Hamm Hamm 2002 ISBN 3 924966 31 1 Willi E Schroeder Ein Heimatbuch Zwei Stadtteile stellen sich vor Bockum und Hovel Bockum Hovel 1980 Fritz Schumacher Hartmut Greilich Bockum Hovel Aus Geschichte und Heimatkunde Hamm 1956 Neuauflage 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christus Konig Bockum Hovel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Pfarrei Heilig Geist im Hamm Bockum Hovel Hamm Wiki Beitrag Filialkirche Christus Konig 51 695277777778 7 7680555555556 Koordinaten 51 41 43 N 7 46 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christus Konig Kirche Bockum Hovel amp oldid 235328145