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Christoph August Joseph Traxel auch bekannt als August Traxel und unter den Pseudonymen Alberti Victor Lenz Moselmann August Sanger 1 August 1802 in Bitburg 7 Oktober 1839 in Mannheim war ein deutscher Autor und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographie Bearbeiten nbsp Archaologisch topologischer Plan von Athen 1836 von Traxel gefertigtDatum 1836 Christoph August Traxel entstammte vaterlicherseits einer Familie von sogenannten Bitburger Tirolern deren Vorfahren im 18 Jahrhundert aus Sudtirol nach Bitburg eingewandert waren Seine Mutter war Anna Maria Flugel aus Alf an der Mosel der Vater hiess Franz Traxel und betrieb eine Gastwirtschaft Ein Jahr nach dessen Tod im Jahre 1815 heiratete die Mutter von zwei Sohnen Christoph und der 1806 geborene Mathias den Kolner Baumeister Johann Hugo Krakau die Familie zog nach Koln in das Haus Thieboldsgasse 33 in der Innenstadt 1 Nach dem Besuch der Volksschule in Bitburg wechselte Christoph August Traxel mutmasslich zunachst auf das Gymnasium in Trier und dann auf ein Gymnasium in Koln Anschliessend studierte er fur kurze Zeit Architektur und Philosophie in Bonn 2 Der folgende Lebensweg von Traxel ist im Detail bekannt Er wurde als Autor und Journalist tatig und verstiess immer wieder gegen die preussische Zensur oder lehnte sich gegen die Obrigkeit auf Daher wurde er spatestens ab 1823 aufmerksam vom preussischen Staat beobachtet und es liegen zahlreiche Berichte der Behorden und der Polizei uber ihn vor Ab 1822 wohnte Traxel wieder in Koln wo 1823 sein erster Gedichtband Minnelieder und Wahrheitsklange erschien In den folgenden Jahren verfasste er vorrangig parodistisch satirische Prosa Lyrik und Dramatik spater journalistische Berichte und Reisebeschreibungen 1824 leistete er seinen Militardienst beim Kaiser Alexander Garde Grenadier Regiment Nr 1 in Berlin ab sein Versuch diesen zu verweigern blieb ohne Erfolg 3 1824 schrieb er eine Hymne auf Napoleon und ein satirisches Gedicht fur die Zeitschrift Colonia in dem er sich uber das preussische Militar lustig machte und die deshalb verboten wurde 2 Er selbst wurde verhaftet und musste ein halbes Jahr Festungshaft in Magdeburg verbussen 1825 zog Traxel nach Mulheim heute Koln Mulheim und arbeitete unter anderem fur das Kolnische Unterhaltungsblatt Ab 1827 studierte er an der Berliner Bauakademie und war anschliessend als Journalist und Privatgelehrter in Koln tatig 1832 wurde er wegen der angeblichen Beteiligung an einer Verschworung und der Veroffentlichung antipreussischer Artikel in franzosischen Zeitungen erneut verurteilt dieses Mal zu funf Jahren Festung und im Jahr darauf nochmals zu sechs Monaten Es gelang Christoph August Traxel nach Paris zu fliehen wo er Heinrich Heine und Ludwig Borne kennenlernte Er trat dort dem Deutschen Volksverein bei und arbeitete nach dessen Auflosung im Jahre 1834 bei der Zeitschrift Der Geachtete des Bundes der Geachteten mit Er war Pariser Korrespondent der von Brockhaus in Leipzig herausgegebenen Blatter fur literarische Unterhaltung und der Dresdner Abend Zeitung 1833 wurden seine Schauspiele veroffentlicht uber die der Rezensent namens xyϱ der Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung befand dass unter allen Seltsamkeiten ist doch noch Niemand darauf verfallen Shakespear und die franzosischen Melodramatiker in einem Tiegel zusammenzuwerfen um einen neuen Kuchen daraus zu backen 4 1834 35 unternahm Traxel eine Studienreise nach Italien und Griechenland Bis 1838 war er Mitarbeiter des Kolner Welt und Staatsboten und 1839 Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift Forum fur Kunst Literatur und Geschichte in Paris die allerdings nur drei Mal erschien Die Leipziger Allgemeine Zeitung des Judenthums bezeichnete Traxel unter dessen Pseudonym Victor Lenz als argsten und gehassigsten Judenfeind 5 So sprach er sich zwar entschieden fur die Emanzipation der Juden aus aber nur um diese zu notigen dem Judaismus zu entsagen und einer anderen christlichen oder heidnischen Konfession beizutreten oder aber blos mit Sack und Pack das Land zu verlassen 6 Er selbst erklarte sein politisches Ziel sei ein katholisch monarchisches Europa 7 1837 ging Traxels bis dahin enge Arbeitsbeziehung mit Heinrich Heine in die Bruche weil seine spitze Zunge auch vor dem Freund nicht halt gemacht hatte 8 Er stellte sich in Berlin den Strafverfolgungsbehorden wurde zwar amnestiert aber anschliessend in der Irrenabteilung der Charite untergebracht 2 In einem Brief an den Schriftsteller Heinrich Laube berichtete der Abteilungsdirektor der Psychiater Karl Wilhelm Ideler Traxel bilde sich ein von einem Komplott erbitterter Feinde verfolgt zu werden die ihm nach dem Leben trachteten und deshalb seine Warter bestochen hatten ihm Gift unter die Speisen zu mischen eine vollstandige Heilung sei aber zu erhoffen 9 Nach seiner Entlassung machten die Zensurbehorden es Traxel nahezu unmoglich seine Beitrage veroffentlichen zu lassen Zuletzt wollte er sich in Osterreich niederlassen wurde dort aber ausgewiesen weil er auf einer Liste der Demagogen stand 10 Christoph August Traxel starb im Oktober 1839 im Alter von 37 Jahren in Mannheim wahrend einer Reise mutmasslich an einem heftigen Nervenfieber wie die damaligen Zeitschriften berichteten 11 Die kalte unerbittliche Hand des Todes hat der Stirn der deutschen Literatur ein junges frisches Lorbeerblatt entrissen und es in den kuhlen Schooss der Erde gepflanzt Am 7 Oktober Abends starb zu Mannheim der durch seine zahlreichen Schriften in ganz Deutschland und Frankreich bekannte Publicist August Traxel der unter seinem Pseudonamen Victor Lenz einer der geistvollsten und thatigsten Mitarbeiter fast aller deutschen Zeitungen war 12 Die Allgemeine Literatur Zeitung schrieb indes in ihrem Nachruf uber Traxel dieser sei durch die unglucklichen Schicksale seines Lebens wie durch die meist verungluckte Schriftstellerei in verschiedenen Fachern bekannt geworden 13 Im Jahr nach seinem Tod erschien die von ihm verfasste Broschure Das katholische Europa oder Erhaltung Fortschritt Friede und Freiheit die wie der Rezensent im Repertorium der gesamten deutschen Literatur schrieb von einer Sehnsucht nach gemuthlicheren Zustanden durchzogen sei die Annahme des unglucklichen Traxel dass dieser erwunschte Zustand mit dem Katholizismus im Zusammenhang stehe von diesem aber nicht bewiesen worden sei 14 Werke Auswahl BearbeitenGedichte und Erzahlungen 1822 in der Zeitschrift Colonia Koln Minnelieder und Wahrheitsklange Koln 1823 Kolner Carnevalsalmanach 1830 Koln 1829 Hrsg mit J B Bernhard Rave Schauspiele Erster Theil Enthaltend Frauengrosse Schauspiel in 5 Akten Heinrich V Melodrama in 3 Akten J W Dietz Koln 1832 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Briefe aus Frankreich 1833 Memoiren eines Fluchtlings 1835 Mit Charles Gavard Topographischer Plan der Staedte Athen Abtheilung der Hafenstadt Pireus Wie sie unter Pericles Hadrian und den Turken war wie sie ist und sein wird Partie des ports du Piree Dessine sur les lieux et compare avec les auteurs anciens et modernes par Auguste Traxel Paris et Stuttgard au printemps 1836 Anarchus Germanikos oder die Kreuzzuge eines Cosmopoliten 1836 und 1838 Literatur BearbeitenAlfred Estermann Inhaltsanalytische Bibliographien deutscher Kulturzeitschriften des 19 Jahrhunderts Band 5 Saur Munchen 1995 ISBN 3 598 23310 8 S 247 248 google de Enno Stahl Nach Vorarbeiten von Gertrud Wegener und unter Mitwirkung von Heribert A Hilgers Kolner Autoren Lexikon 1750 2000 Everhard Kleinertz Hrsg Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Koln Band 88 Band 1 1750 1900 Emons Koln 2000 ISBN 3 89705 192 3 S 234 5 Peter Neu Bitburger Personlichkeiten Frauen und Manner aus 2000 Jahre Bitburger Geschichte Hrsg Kulturgemeinschaft Bitburg e V Bitburg 2006 S 46 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christoph August Traxel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christoph August Traxel in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Neu Personlichkeiten S 46 a b c Heinrich August Pierer Pierer s Universal Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart oder Neuestes encyclopadisches Worterbuch der Wissenschaften Kunste und Gewerbe Pierer 1863 S 777 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Neu Personlichkeiten S 47 Jenaische Allgemeine Literaturzeitung Januar 1935 Sp 055 056 Allgemeine Zeitung des Judenthums 9 Dezember 1937 S 1 Blatter fur literarische Unterhaltung 24 Juni 1832 S 711 Akademische Zeitschrift 1 Januar 1846 Heidelberg S 98f Neu Personlichkeiten S 57 Handschriftensammlung Teil 2 Deutschland In resolver staatsbibliothek berlin de Abgerufen am 27 Marz 2022 Neu Personlichkeiten S 59 Kolnische Zeitung 12 Oktober 1839 S 1 Deutscher Postillon 11 Oktober 1839 Nr 44 Nach Akademische Zeitschrift 1 Januar 1846 Heidelberg S 98f Allgemeine Literatur Zeitung Ubersicht 1839 S 2 Repertorium der gesamten deutschen Literatur F A Brockhaus 1840 S 62 63 Normdaten Person GND 1051214599 lobid OGND AKS VIAF 308715815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Traxel Christoph AugustALTERNATIVNAMEN Traxel Christoph August Joseph vollstandiger Name Traxel August alternativ Lenz Viktor Pseudonym Sanger August Pseudonym Alberti Pseudonym Moselmann Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und AutorGEBURTSDATUM 1 August 1802GEBURTSORT BitburgSTERBEDATUM 7 Oktober 1839STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph August Traxel amp oldid 234249182