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Die Christkirche ist ein Gotteshaus der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Rendsburg Christkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau und Ausstattung 3 Pastoren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebaude der Christkirche entstand 1695 bis 1700 im Zusammenhang mit der Erweiterung der Rendsburger Festungsanlage Neuwerk nach einem Entwurf von Hans van Steenwinckel Die Ausfuhrung wurde zunachst D Vijfhuysen anvertraut ab 1698 dem Architekten Dominicus Pelli Die Kirche diente nach ihrer Einweihung im Jahr 1700 als Garnisonskirche fur die Offiziere und Soldaten der damals danischen Garnison Ihren Namen verdankte sie neben Jesus Christus dem danischen Konig Christian V auf dessen Anordnung sie gebaut worden war Der Gottesdienst mit Propst Johann Friedrich Callisen am 3 April 1848 war der Auftakt der Schleswig Holsteinischen Erhebung Die Gemeinde umfasste zunachst ein grosseres Gebiet Nachdem 1949 die Kirchengemeinde Budelsdorf und Rickert und 1968 die Kirchengemeinden Fockbek St Jurgen Rendsburg und Westerronfeld selbststandig wurden verblieben bei der Christkirchengemeinde die Rendsburger Stadtteile Neuwerk Hoheluft und Rendsburg Sud und das Kreishafengebiet Auch durch den Abzug von Truppenteilen aus der Stadt Rendsburg ist die Bedeutung der Garnison fur die Christkirchengemeinde deutlich zuruckgegangen Am 1 Januar 2022 fusionierten die drei Rendsburger Kirchengemeinden St Marien in der Altstadt die Christkirche und die 1953 aus der Christkirchengemeinde ausgegliederte St Jurgen Gemeinde zur Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Rendsburg 1 Bau und Ausstattung BearbeitenDie Christkirche ist ein schlichter Backsteinbau auf dem Grundriss eines Griechischen Kreuzes nach dem Vorbild der Kopenhagener Holmens Kirke Der Westturm ist aus festungstechnischen Grunden nur niedrig Am Ostflugel wurden eine Gruft fur die Familie des 1720 verstorbenen Stadtkommandanten Andreas Fuchs und die Sakristei angebaut Im Inneren kreuzen sich zwei Brettertonnengewolbe Die nuchterne Architektur wird durch die reiche Ausmalung und das teilweise vergoldeten Inventar aus dem fruhen 18 Jahrhundert prachtvoll ausgeglichen Die meisten Ausstattungsstucke wurden extra fur die Christkirche angefertigt nur der Altaraufbau stammt bereit von 1662 63 und hatte zuvor in der Kirche in Gluckstadt gestanden Die Konigsloge an der Sudseite des Chors gegenuber der Kanzel tragt das Monogramm von Friedrich IV und darf nach wie vor nur von Mitgliedern des danischen Konigshauses benutzt werden nbsp Kanzelkorb von Hans PahlKanzel Eine von dem Rendsburger Hans Pahl Geschaffene Kanzel befindet sich an der Nordostecke der Vierung Das im Jahre 1696 geschaffene Werk wird von reichem plastischem Schmuck geziert Ein vierseitiger Korb mit Feldern in denen sich vollplastische Apostelfiguren zeigen wird von gedrehten Saulen flankiert Getragen wird dieser Korb von der Figur des Moses In Fortsetzung des Korbes verlauft eine Treppe mit funf Feldern in denen sich weitere Apostelfiguren befinden Eine Tur mit Pilasterrahmung und einem gesprengten Segmentgiebel wird von zwei Figuren der Aposteln geschmuckt Ein zugehoriger Schalldeckel ist mit einer kronenden Christusfigur besetzt der Putti und Akanthuslaubwerk als Sockelrahmung dient Insgesamt ist es eine prachtvolle Arbeit des Akanthusbarock Altar Der Altaraufbau wurde nicht fur diese Kirche geschaffen sondern er stammt aus Gluckstadt wo er im Jahre 1662 von J Steinel hergestellt wurde 2 Er bildet einen zweigeschossigen Aufbau mit Knorpelbarockanschwungen Im Hauptfeld bilden vollplastische Figuren den Gekreuzigten der von Maria und Johannes flankiert wird In der Predella zeigt sich ein plastisches Abendmahl An den Barockanschwungen des Hauptfeldes und des Aufbaus stehen die Schnitzfiguren der vier Apostel Und als Bekronung steht der Salvator der unter sich im Knorpelbarockrahmen die Wolken sichtbar werden lasst in denen seine Fusse die Auffahrt in den Himmel zeigen Konigsloge Die Konigsloge oder der Konigsstuhl ist das auffallendste Prunkstuck in dieser Kirche Sie befindet sich gegenuber der Kanzel und des Taufbeckens In ihren zwei Etagen ist Platz fur Kommandanten Amtmann Bischoff und anderen wichtigen Personen Sie stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts und zeigt reichliche Dekorationen in Form von Putti Konigskrone Pilastergliederungen und Felder mit den danischen Reichswappen Epitaph Fuchs Ein sehr auffalliges Epitaph befindet sich gegenuber der Konigsloge neben der Kanzel Es stammt aus dem Jahr 1720 und ist dem Amtmann von Fuchs gewidmet Eine lebensgrosse Figur diese Mannes ist von Tuchdraperien und Trophaen umhullt Im Unterbau sind Spruche der Wurdigung zu entnehmen Taufe Ein weiss gefasstes Taufbecken mit reichlicher Vergoldung wurde im Jahr 1700 von Hans Pahl aus Rendsburg geschaffen Das achteckige Taufbecken wird von volutenumrankten Putti getragen Zu diesem holzernen Taufbecken ist in gleichem Stil ein Schalldeckel geschaffen worden Deren Akanthusvoluten schwingen sich in die Hohe auf denen Putti sitzen Uber den Kopfen tragen vergoldete Akanthusvoluten ein Podest auf dem die Figur Johannes des Taufers den kronenden Abschluss bildet mit einem Lamm zu seinen Fussen Der Rand des Taufdeckels enthalt eine umlaufende Beschriftung der obere Rand ist mit Spiegelmonogrammen ausgestattet Im Jahre 1976 wurde das Taufbecken mit Taufdeckel von Boto Mannewitz aus Bad Oldeslohe restauriert 3 Orgel nbsp OrgelprospektDie Orgel geht zuruck auf ein Instrument das 1714 1716 von Arp Schnitger mit 29 Registern auf zwei Manualen und Pedal erbaut worden war Auffallend sind die ausladenden Blindflugel aus vergoldetem Rankenwerk Der Mittelturm zeigt das danische Reichswappen das von Trompeten Engeln gehalten wird wahrend auf den Pedalturmen das bekronte spiegelbildliche Monogramm von Konig Frederik IV zu sehen ist Im Laufe des 18 und 19 Jahrhunderts wurde das Instrument mehrfach umgebaut und auch erweitert Johann Friedrich Schulze reparierte 1827 und 1836 das Instrument und nahm jeweils Umdisponierungen vor ebenso 1878 79 die Orgelbaufirma Marcussen amp Son Apenrade Danemark 1917 mussten die Zinn Prospektpfeifen zu Kriegszwecken abgeliefert werden 1954 1960 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Eberhard Tolle Preetz restauriert und um ein Manualwerk erweitert Ein Ruckpositiv hat die Orgel nie besessen 1973 erbaute die Orgelbaufirma Karl Schuke Berlin ein neues Orgelwerk in dem das noch erhaltene Pfeifenmaterial von Schnitger und Marcussen wiederverwendet wurde Zugleich wurden die alten Gehauseverhaltnisse wiederhergestellt Das Schleifladen Instrument hat heute 51 Register auf vier Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch Das Instrument ist mit einer 4000 fachen elektronischen Setzeranlage ausgestattet 4 I Unterpositiv C g30 1 Gedackt 0 8 0 M0 2 Quintade 0 8 0 3 Prinzipal 0 4 0 4 Rohrflote 0 4 M0 5 Oktave 0 2 0 6 Spitzflote 0 2 M0 7 Sesquialtera II00 8 Quartan II0 9 Scharff IV10 Rankett 16 11 Trichterregal 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g312 Quintade 16 0 S13 Prinzipal 0 8 14 Spielflote 0 8 15 Oktave 0 4 M16 Gedacktpommer0 0 4 17 Spitzquinte 2 2 3 S18 Oktave 0 2 M19 Mixtur IV VI20 Scharff IV21 Fagott 16 22 Trompete 0 8 III Brustwerk C g323 Holzgedackt 0 8 24 Spitzgedackt0 0 4 25 Prinzipal 0 2 26 Quinte 1 1 3 27 Scharff III28 Musette 0 8 Tremulant IV Schwellwerk C g329 Bordun 16 0 M30 Koppelflote 0 8 31 Gambe 0 8 M32 Prinzipal 0 4 M33 Flute douce 0 4 34 Nasat 2 2 3 35 Nachthorn 0 2 36 Terz 1 3 5 37 Sifflote 0 1 38 Grossmixtur VI039 Cymbel III40 Trompete 0 8 41 Krummhorn 0 8 Tremulant Pedal C f142 Prinzipal 16 043 Subbass 16 M44 Oktave 0 8 S45 Gedackt 0 8 S46 Gemshorn 0 4 47 Rauschpfeife III0 0 4 S48 Mixtur V S49 Posaune 16 M50 Trompete 0 8 51 Klarine 0 4 Koppeln I II III II IV II IV III I P II P III P IV P AnmerkungenS Register von Arp Schnitger 1716 M Register von Marcussen 1879 Pastoren BearbeitenJohann Bielfeldt 1925 1945 Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 3 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2009 ISBN 978 3 422 03120 3 S 797 799 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christkirche Rendsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christkirchengemeinde Rendsburg Neuwerk Abgerufen am 14 Dezember 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Fusion der Rendsburger Kirchengemeinden Beseler Kunsttopografie Schleswig Holstein 1969 S 641 Kirsten Riechert Taufbecken in Nordelbingen In Dissertation 2010 S 325 Nahere Informationen zur Geschichte und Disposition der Orgel Abgerufen am 16 September 2022 Normdaten Geografikum GND 4604161 8 lobid OGND AKS 54 299413906 9 66313939 Koordinaten 54 17 57 9 N 9 39 47 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christkirche Rendsburg amp oldid 232172660