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Die Holmens Kirke ist eine evangelisch lutherische Kirche in Kopenhagen in der Nahe des Parlaments direkt am Holmens Kanal Holmens Kirke im Vordergrund die Sakristei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inventar 2 1 Taufbecken 2 2 Orgel 2 3 Epitaphien 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Holmens Kirke war 1562 ursprunglich als Ankerschmiede der unter Konig Christian III angelegten militarischen Dockeinrichtungen auf dem Bremerholm erbaut worden Damit der Anblick des langgestreckten flachen Werkstattgebaudes den Ausblick vom koniglichen Schloss nicht storte wurde es hinter einem Turm im italienischen Renaissancestil versteckt Christian IV siedelte auf dem Holm Angehorige der Koniglichen Marine an fur die eine eigene Kirche benotigt wurde Nachdem 1617 eine neue Schmiede errichtet worden war wurde das bisherige Werkstattsgebaude zu einer Kirche umgewandelt und am 5 September 1619 geweiht Der ursprungliche Grundriss blieb erhalten Der italienische Turm im Renaissancestil diente als Glockenturm Da die Kirche ursprunglich ein profanes Gebaude war ist sie nicht geostet Ihr Eingangsportal befand sich an der sudostlichen Schmalseite Gestuhl und Altar schuf Engelbret Melstede Wo der Altar in dieser ersten Kirche stand ist nicht uberliefert Das kleine Gebaude wurde bald zu eng fur die wachsende Gemeinde nbsp Der Westgiebel der Holmens Kirke direkt am Holmens Kanal wurde 1641 aus dem 1562 errichteten Turm gebildet 1641 wurde die Kirche zu ihrem heutigen kreuzformigen Grundriss erweitert Der aus den Niederlanden stammende Baumeister Leonhard Blasius 1644 fugte die etwas kurzeren Querarme hinzu integrierte den Turm im Sudwesten der Kirche als Westgiebel und stockte das alte Gebaude auf die Hohe des Turmes auf Die Kirche steht auf einem Fundament von Granitsteinen Die neuen Gebaudeteile sind aus gelben Ziegeln errichtet die etwas kleiner sind als bei dem Turm Die neuen Giebel die nach dem Vorbild des renaissancezeitlichen Turmes entstanden sind wesentlich schlichter als dieser Sie wurden verputzt Das rot gelbe Mauerwerk ist nur aufgemalt um das gleiche Material wie beim Turm vorzuspiegeln Dies Bemalung wurde 1763 erneuert Das Portal der alten Kirche wurde an den Ostgiebel versetzt Uber der Vierung wurde ein Dachreiter fur die Glocken errichtet nbsp Die am Ufer des Holmens Kanal liegenden GrabkapelleGegen Ende des 17 Jahrhunderts wurden an die Kirche mehrere kleine Grabkapellen angebaut darunter 1697 die fur Niels Juel 1705 08 wurde die grosse Kapelle hinzugefugt die sich entlang des Kanalufers erstreckt und in der u a Christian Frederik Hansen beigesetzt ist Auch Niels Juel wurde dorthin umgebettet Seine Grabkapelle wurde durch eine Sakristei ersetzt 1776 wurde die Decke mit Stuck verziert In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts fanden mehrere grosse Reparaturen und Umgestaltungen statt Heute dient die Kirche den Einwohnern der Stadtteile Bremerholmen Gammelholmen und Slotsholmen als Pfarrkirche sowie als Seemannskirche 1967 heiratete hier Konigin Margarethe II Inventar BearbeitenDie Brande von Stadt und Schloss 1728 und 1794 die Belagerung von 1658 bis 1660 und das Bombardement 1807 uberstand die Kirche weitgehend unbeschadet weshalb ihr Inventar aus dem 17 Jahrhundert erhalten blieb Der 1614 fur die Kirche geschaffene Altar wurde 1661 ersetzt Den alten Altar bekam die Kirche in Grenaa Der sich noch heute in der Kirche befindliche Altar stammt von dem Organisten und Bildschnitzer Abel Schroder 1606 1676 aus Naestved der auch die Kanzel und die Figuren auf dem Chorgitter der Kirche schuf Letztere befinden sich heute an der Orgelempore Auf der Ruckseite wurde 1702 eine Inschrift angebracht auf der die Geschichte der Kirche berichtet wird 1 Taufbecken Bearbeiten Die Kirche besitzt drei Taufbecken Das schmiedeeiserne Taufbecken von 1641 ein Werk des an der Holmer Schmiede beschaftigten Schmiedemeisters Hans Ulriksen Svitzer tragt das Monogramm von Christian IV Es stand ursprunglich umgeben von einem Gitter nahe dem ostlichen Hauptportal Bei einer Vergrosserung des Gestuhls wurde es Ende des 17 Jahrhunderts an der Nordrand des ostlichen Querschiffes verlagert 1756 wurde eine neue Taufkapelle in der sudwestlichen Ecke geschaffen fur die der englischstammige Bildhauer Carl Frederik Stanley ein klassizistisches Taufbecken herstellte Das schmiedeeiserne Taufbecken wurde aus der Kirche entfernt und kam 1824 ins Nationalmuseum Die Taufkapelle wurde 1872 erneuert Dafur schuf Ludvig Fenger ein neues Taufbecken aus Sandstein und Marmor das sich heute in der grossen Kapelle befindet Stanleys Becken fand einen neuen Platz erst in der Hvidovre Kirke und dann in der Kopenhagener Nikolaikirche Seit 1921 befindet das schmiedeeiserne Taufbecken sich wieder in der Kirche im Zentrum der Kompassrose im Mittelpunkt der Vierung Als die Nikolaikirche 1957 sakularisiert wurde kehrte auch Stanley weisses Marmorbecken an seinen ursprunglichen Platz in die Holmens Kirke zuruck nbsp Altar von 1661 nbsp Kanzel von Abel Schroder nbsp Schmiedeeisernes Taufbecken von 1641 nbsp Klassizistisches Marmortaufbecken von Carl Frederik Stanley nbsp Taufbecken von 1872Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel mit historischem Prospekt von 1737 1740Eine erste offenbar recht kleine Orgel wurde 1646 von Johan Lorentz aufgestellt 1737 1740 erbaute Lambert Daniel Kastens eine neue Orgel III P 43 deren Prospekt bis heute erhalten ist Der Komponist Niels Wilhelm Gade trat 1858 sein Amt als Organist an der Holmens Kirke an und schlug sogleich einen Orgelumbau vor Es dauerte aber noch bis 1870 bis der danische Orgelbauer Daniel Kohne gerade von seiner Ausbildung in Paris bei Aristide Cavaille Coll zuruckgekehrt hier seinen ersten grossen Orgelneubau in Kopenhagen ausfuhrte Kohne behielt Kastens Orgelgehause bei wenn auch mit nun stummen Prospektpfeifen und baute darin eine romantische Orgel mit pneumatischer Traktur Gade spielte auf dieser Orgel bis zu seinem Tod 1890 In zwei Umbauten 1924 1925 und 1930 veranderte die Orgelbaufirma Marcussen amp Son das Instrument im Sinne der Orgelbewegung Die pneumatische Traktur wurde aber beibehalten Erst mit Bau der heutigen Orgel ebenfalls von Marcussen amp Son 1956 erhielt die Kirche wieder ein konsequent am barocken Ideal orientiertes Instrument 2 1980 wurden einzelne Register geandert und umintoniert 1995 wurde eine neue Setzeranlage und 2006 elektrische Koppeln eingebaut Die Disposition lautet III P 50 3 4 I Hovedvaerk C g3Quintaton 16 Principal 8 Spidsflojte 8 Anm 1 Gedakt 8 Oktav 4 Nathorn 4 Spidsquint 2 2 3 Oktav 2 Fladflojte 2 Mixtur VIScharf IVTrompet 16 Trompet 8 II Rygpositif C g3Principal 8 Anm 2 Rorflojte 8 Quintaton 8 Oktav 4 Daekflojte 4 Oktav 2 Gemshorn 2 Nasat 1 1 3 Sesquialtera IIScharf IVDulcian 16 Krumhorn 8 Regal 8 Glockenspiel c c3 Tremulant III Brystvaerk C g3Gedakt 8 Spidsgamba 8 Anm 3 Principal 4 Rorflojte 4 Nasat 2 2 3 Blokflojte 2 Terts 1 3 5 Waldflojte 1 Cymbel IIIVox humana 8 Skalmeje 8 TremulantZimbelstern Pedal C f1Bordun 32 Anm 4 Principal 16 Subbas 16 Oktav 8 Anm 5 Gedakt 8 Anm 6 Oktav 4 Kobbelflojte 4 Nathorn 2 Mixtur VIBasun 16 Fagot 16 Trompet 8 Zink 4 Koppeln mechanisch II I III I I P II P III P elektrisch II I sub II I super III I sub III I super III II III II sub III II super III III sub III III super III P super Spielhilfen 4 256 Setzerkombinationen Schweller fur das Brustwerk Traktur Schleifladen mechanische Spieltraktur elektrische RegistertrakturAnmerkungen C H zusammen mit Gedakt 8 C F zusammen mit Rorflojte 8 C H zusammen mit Gedakt 8 C H akustisch aus 10 2 3 Subbas 16 c h aus Subbas 16 c1 f1 selbststandiger 32 C f aus Principal 16 C f aus Subbas 16 Epitaphien Bearbeiten In der Kirche und der grossen Grabkapelle befinden sich ungefahr 350 Grabmaler die meisten davon steinerne Deckplatten fur die Erdbegrabnisse in den Kirchengangen Etwa 250 weitere sind in alterer Literatur erwahnt aber nicht mehr vorhanden Als erster in der Kirche beigesetzt wurde 1645 der Pastor Niels Mikkelsen Aalborg Bis 1834 fanden Bestattungen in der Kirche statt nbsp Epitaph der Familie Numsens von 1652 das alteste Epitaph in der Kirche gemalt von Karel van Mander III nbsp Grabkapelle nbsp Grabmal von Niels Juel in der grossen GrabkapelleLiteratur BearbeitenNationalmuseum Kopenhagen Hrsg Holmens Kirke Kobenhavn By pdf 43 3 MB In Danmarks Kirker Band 1 2 Kopenhagen 1965 S 3 222 abgerufen am 8 September 2021 danisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holmens Kirke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www holmenskirke dkEinzelnachweise Bearbeiten Inschrift auf der Altarruckseite in der danischsprachigen Wikisource Danmarks Kirker wie unter Literatur S 109f Disposition auf der Seite des Dansk Organist og Kantor Samfund danisch Orgelbeschreibung auf der Homepage der Kirche danisch 55 676555555556 12 583666666667 Koordinaten 55 40 35 6 N 12 35 1 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holmens Kirke amp oldid 235300336