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Christian Gottfried Gruner 8 November 1744 in Sagan 5 Dezember 1815 in Jena war ein deutscher Mediziner und Medizinhistoriker der als Professor der Medizin in Jena wirkte Christian Gottfried Gruner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften und Ehrungen 3 Familie 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGruner war der Sohn des Fleischermeisters Balthasar Gruner und dessen Frau Maria Dorothea Golisch Er hatte seine schulische Grundausbildung an seinem Geburtsort genossen 1762 besuchte er das Gymnasium in Gorlitz und begann 1765 ein Studium der Theologie an der Universitat Leipzig Hier besuchte er anfanglich an der theologischen Fakultat die Vorlesungen von Johann August Ernesti und Samuel Friedrich Nathanael Morus Daneben beschaftigten ihn an der philosophischen Fakultat die Ausfuhrungen von Christian Furchtegott Gellert Christian August Clodius Johann Heinrich Winckler und Christian Gottlieb Seydlitz Nach dem Tod seines Vaters wendete er sich den medizinischen Wissenschaften zu wobei er die Vorlesungen von Ernst Gottlob Bose Johann Christoph Pohl Johann Carl Gehler Anton Wilhelm Plaz Carl Wilhelm Porner 1732 1796 und Christian Gottlieb Ludwig frequentierte Nachdem er am 22 Dezember 1769 an der Universitat Halle zum Doktor der Medizin promoviert worden war wurde er im Folgejahr Stadtarzt in Sagan Ende September 1773 wurde er Professor der Botanik und der theoretischen Medizin an der Universitat Jena Als solcher wurde er 1776 Hofrat des Herzogs von Sachsen Weimar sowie 1791 geheimer Hofrat und Leibarzt des Herzogs von Sachsen Coburg Zu seinen Schulern in Jena gehorte zum Beispiel Barthel von Siebold 1 Im Jahr 1797 stieg er in die zweite medizinische Professur auf und war 1803 erster Professor der praktischen Medizin und Chemie Auch beteiligte sich Gruner an den organisatorischen Aufgaben der Jenaer Salana und war in den Wintersemestern 1775 1779 1785 1791 1795 1799 1805 Rektor der Alma Mater Gruner ist vor allem als Historiker medizinischer Zusammenhange in Erscheinung getreten Er war eine treibende Kraft im Atheismusstreit gegen Johann Gottlieb Fichte Seine Zeitzeugen schildern ihn als jahzornigen Charakter welcher weniger genehmen Kollegen wie Justus Christian Loder und Johann Christian Stark der Altere starke Antisympathie entgegenbrachte Dennoch genoss er grosses Ansehen zu seiner Zeit So verkehrte er privat mit Johann Wolfgang von Goethe und gilt als Begrunder der medizinhistorischen vor allem der historischpathologischen Studien Mitgliedschaften und Ehrungen BearbeitenGruner war Mitglied mehrerer Gelehrtengesellschaften seiner Zeit So 1774 Mitglied der Lateingesellschaft in Jena 1774 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz am 1 Februar 1776 Leopoldinischen Akademie der Naturforscher 1776 Mitglied der hessischen akademischen Sozietat der Wissenschaften in Giessen 1776 Mitglied der Societas excolendis literis Rossicis in Moskau 1783 Mitglied der kurbayrischen Gesellschaft der sittlichen und Landwirtschaftlichen Wissenschaften in Burghausen 1783 Mitglied der Zeeuwsch Genootschap der Wetenschapen in Vlissingen 1785 Mitglied des koniglich franzosischen Collegium medicum in Nancy 1785 Mitglied der Academie des Sciences Arts et Belles Lettres in Nancy 1786 Mitglied der Societe royale de Physique d Histoire naturelle et des Arts in Orleans 1787 Mitglied der Societe royale d Agriculture in Paris 1788 Mitglied der Academie des Sciences Arts et belles Lettres in Dijon 1788 Mitglied der Koniglich hollandischen Gesellschaft der Wissenschaften in Haarlem 1789 Mitglied der Batavischen Gesellschaft fur experimentelle Philosophie in Rotterdam niederlandisch Bataafsch Genootschap der Proefondervindelijke Wijsbegeerte te Rotterdam 1789 Mitglied der provinziellen Utrechtschen Gesellschaft der Wissenschaften und Kunste in Utrecht niederlandisch Proviciaal Utrechtsch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen 1790 Mitglied der Koniglich englischen medizinischen Sozietat in London 1790 Mitglied der Reale Accademia in Florenz 1791 Academie des sciences belles lettres et arts in Lyon 1791 Mitglied der Helvetischen Gesellschaft korrespondierender Arzte und Wundarzte 1793 wurde er Grundungsmitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Jena 1793 Mitglied der Societe de medecine in Bordeaux 1793 Mitglied der Koniglichen Akademie der Wissenschaften in Uppsala 1795 Mitglied des Koniglichen Collegium medicum in Stockholm 1796 Mitglied der Koniglich Grossherzoglichen Akademie der Wissenschaften in Siena 1796 Mitglied der Reale Accademia di Scienze e Belle Lettere in Mantua 1797 Mitglied der Koniglichen Akademie der Wissenschaften in Neapel 1797 Mitglied der Sydenhamischen Gesellschaft in Halle Saale 1797 Ehrenmitglied der herzoglichen Mineralogischen Gesellschaft in Jena 1798 Assessor der Naturforschenden Gesellschaft Westfalens in Brockhausen 1800 Mitglied der Societe de medecine in Paris 1805 Mitglied der furstlich Hessischen Gesellschaft fur Alterthumer in Kassel 1805 Mitglied der Koniglich bayrischen Akademie der Wissenschaften in Munchen sowie ab 1808 deren korrespondierendes Mitglied und 1812 Mitglied des arztlichen Kunstvereins in Altenburg Gruner erhielt 1815 vom koniglichen Collegium medicum in Stockholm die silberne Vaccinationsmunze und wurde Oktober 1815 Ritter des koniglich schwedischen Wasaordens Familie BearbeitenGruner hatte sich 1777 mit Christina Margaretha Hasse die Tochter des Ziegelmullermeisters Christoph Hasse verheiratet Aus der Ehe stammen vier Sohne und vier Tochter Von diesen kennt man die Mediziner Carl Friedrich Ferdinand Gruner 21 Juni 1787 in Jena 2 Dezember 1818 ebd und Friedrich Wilhelm Moritz Gruner 3 Dezember 1790 in Jena 11 Dezember 1818 ebd Schriften Auswahl BearbeitenCensura Liborum Hippocrateorum qua veri falsis integri a suppositis segregantur Breslau 1772 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Gedanken von der Arzneiwissenschaft und den Aerzten Breslau 1772 Digitalisat in der Google Buchsuche Neque Eros neque Trotula sed Salernitanus quidam medicus isque christianus auctor libelli est qui de morbis mulierum inscribitur Jena 1773 Analecta ad antiquitates medicas quibus anatome Aegyptiorum et Hippocratis nec non mortis genus quo Cleopatra regina periit explicantur Breslau 1774 Digitalisat in der Google Buchsuche Morbum antiquitates collegit ex optimis quibusque auctoribus recensuit ordinavit et suo quemque morbum loco collocandum curavit Breslau 1774 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Semiotice in usum praelectionum academicarum Halle 1775 auch erschienen unter dem Titel Physiologische und pathologische Zeichenlehre zum Gebrauche der akademischen Vorlesungen und als Repertorium fur Praktiker 2 Aufl Jena 1794 Digitalisat in der Google Buchsuche 1801 Digitalisat in der Google Buchsuche Joannis Jacobi Reiskii et Joannis Ernesti Fabri opuscula medica ex mnumentis Arabum et Ebraeorum iterum recensuit praefatus est vitasque auctorum indicemque rerum adjecit Halle 1776 Via et ratio formulas medicas conscribendi in usum praelectionum academicarum Halle 1778 Digitalisat in der Google Buchsuche auch unter dem Titel Anleitung Arzneien zu verschreiben ubersetzt von K A Zwierlein Heidelberg 1782 3 Aufl Heidelberg 1789 Digitalisat in der Google Buchsuche Joannis Ernesti Hebenstreit palaeologia therapiae qua veterum de morbis curandis placita potiora recentiorum sententiis aequantur etc Halle 1779 Bibliothek der Alten Aerzte in Ubersetzungen und Auszugen Leipzig 1780 und 1782 Digitalisat in der Google Buchsuche 2 Bde Wochentliche literarische Nachrichten vom Jahre 1781 Erfurt 1781 Almanach fur Aerzte und Nichtarzte Jena 1781 1795 15 Bde 1791 Digitalisat in der Google Buchsuche Oribasii medicinalium collectum lib I et II et fragmentum aliud e codice Mosquensi Jena 1782 Kritische Nachrichten von kleinen medicinischen Schriften inn und auslandischer Akademien Leipzig 1783 1788 3 Bde 2 Bd Digitalisat in der Google Buchsuche Sammlung der gemeinnutzigen Schriften der Koniglichen medicinischen Gesellschaft zu Paris Halle 1784 Christiani Langii professoris medicinae quondam Lipsiensis facies Hippocratica levi penicillo adumbrata Jena 1784 Ordinis Medici In Vniversitate Litteraria Ienensi H T Decanvs D Christ Gothfridvs Grvner Sollemnia Inavgvralia Candidati Ioannis Conradi Schroll Schoenberga Onoldini A D XVIII Maii MDCCLXXXIIII Habenda Indicit Qvaedam Praefatvs De Infanticidio Non Temere Admittendo Jena 1784 Digitalisat Dissertatio Inavgvralis Medica De Mastvrbatione Peste Ivventutis Longe Perniciosissima Jena 1784 Digitalisat Der gemeinschaftliche Kelch nebst einigen historischen und medicinischen Zweifeln Jena 1785 Baptistae Codronchii de morbo novo prolapsu mucronatac cartilaginis dicto libellus Jena 1786 Ordinis Medici In Vniversitate Litteraria Ienensi H T Decanvs D Christianvs Gothfrid Grvner Bot Et Theoret Prof Pvbl Ord Sollemnia Inavgvralia Clarissimi Medicinae Canditati Ioannis Bernardi Schnobel Lvbecensis A D III Maii MD CCLXXXVI Habenda Indicit Recusus datur Baptistae Codronchii De morbo nouo prolapsu mucronatae cartilaginis dicto libellus Ienae Litteris Hellerianis 1786 Digitalisat Die venerische Ansteckung durch gemeinschaftliche Trinkgeschirre und durch den gemeinschaftlichen Kelch aus Theorie und Erfahrung bewiesen Jena 1787 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Sendschreiben an den Bergrath Muller in Berlin Leipzig 1788 Digitalisat in der Google Buchsuche Aphrodisiacus sive de lue venera in duas patres divisus quarum altera continet ejus vestigia in veterum auctorum monumentis obvia altera quos Aloysius Luisinus temere omisit scriptores medicos et historicos ordine chronologico digestos Jena 1789 2 Bde Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Jani Cornarii professoris quondam medicinae in universitate litterarum Jenensi celeberrimi conjecturae et emendationes galenicae Jena 1789 De variolis et morbillis fragmenta medicorum arabistarum Constantini Africani Matthaei Sylvatici Bernardi Gordoni Joannis anglici de Gaddesden Gentilis de Fulginio Michaelis Scoti Rolandi Parmensis Guidonis de Cauliaco Guilielmi Varignanae Valesci de Taranta Joannis de Concoregio Petri Hispani Antonii de Gradis Menghi Faventini Blasii Astarii et Joannis Saliceti Jena 1790 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Dissertatio Inavgvralis Medica Sistens Pathologiam Sangvinis Jena 1791 Digitalisat De morbo gallico scriptores medici et historici patrim inediti partim rri et notationibus aucti Accedunt morbi gallici origines maranicae Jena 1793 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Dissertat Inavg Medico Chirvrgica De Vsv Forcipis In Arte Obstetricia Jena 1794 Digitalisat Nosologigia historica ex monumentis medii aevi lecta animadversionibus historicis ac medicis illustrata Jena 1794 1795 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Vitae liberae et dissolutae encomium Jena 1795 Joannis Stephani Bernardi reliquiae medico criticae Jena 1795 1796 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek De convulsione cereali Epidemica novo morbi genere Facultatis Medicae Marburgensis responsum Jena 1795 Digitalisat in der Google Buchsuche Ein paar Worte zur Belehrung Beherzigung und Besserung des Herrn Exprofessors Fichte Jena 1799 Digitalisat in der Google Buchsuche Pandectae medicae sive succincta explicatio rerum medicarum in institutionibus digestis novellis obviarum Jena 1800 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Itinerarium sudoris anglici ex actis designatum Jena 1805 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Isidis christiani et pappi philosophi jusjurandum chemicum nunc primum graecae wt latine editum Jena 1807 Lusus medici orationibus expressi Insunt gonorrhoeae et calvitiei encomium Jena 1808 Zosimi Panopolitani de zythorum confectione fragmentum nunc primum graece ac latine editum Accedit historia zythorum sive oerevisiarum quarum apud veteres mentio fit Solisbacci 1814 Literatur BearbeitenGeorg Gottlieb Guldenapfel Hrsg Jenaischer Universitats Almanach J G Schreiber Jena 1816 S 123 140 Digitalisat Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion 95 Band Brockhaus Leipzig 1875 S 282 f August Hirsch Gruner Christian Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 38 40 August Hirsch Hrsg Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker Urban amp Schwarzenberg Wien Leipzig 1885 2 Bd S 671 Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Walther Fischer Gruner Christian Gottfried In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 230 f Digitalisat Weblinks Bearbeitenwww deutsche digitale bibliothek de kalliope verbund infoEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 125 und 826 Gruner Christian Gottfr Amadeus Normdaten Person GND 116895160 lobid OGND AKS LCCN n87864016 VIAF 22904887 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gruner Christian GottfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und HistorikerGEBURTSDATUM 8 November 1744GEBURTSORT SaganSTERBEDATUM 5 Dezember 1815STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Gottfried Gruner amp oldid 237237670