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Christian Bogner 1955 in Herford ist ein deutscher Straftater und langjahriger Strafgefangener Sein ursprunglicher Name ist Bernhard Lenz 1 Am 26 Oktober 2004 totete er den Gartner Engelbert Danielsen um dessen Identitat anzunehmen Bogner wurde am 30 Oktober 2004 gefasst und wird ob seiner Gefahrlichkeit und seiner Fluchten regelmassig in Sicherheitsstationen verschiedener Justizvollzugsanstalten in Niedersachsen verlegt 2 Im jungsten Fall wurde seine Flucht Thema des Landtagswahlkampfes in Schleswig Holstein Von der Springer Presse Hamburger Abendblatt Die Welt Lubecker Nachrichten wurde Bogner der Ausbrecherkonig genannt Bogner ist funfmal aus Gefangnissen zweimal aus Haftkrankenhausern und einmal aus einem Gerichtssaal entkommen Er hat bis heute weit mehr als die Halfte seines Lebens im Gefangnis verbracht Inhaltsverzeichnis 1 Erste Straftaten 2 Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Lubeck 3 Mord 4 Festnahme 5 Reaktionen 6 Prozess 7 Urteil 8 Einzelnachweise 9 PresseartikelErste Straftaten BearbeitenIn den 1970er Jahren lebte Bogner in einem Mehrfamilienhaus in der Herforder Altstadter Feldmark wo er zweimal die in der Nahe gelegene Filiale der Sparkasse Herford uberfiel Wegen dieser und weiterer Bankuberfalle verbusste er seine erste Haftstrafe Nachdem 1995 sein Schulfreund Thomas Ranke verschwunden war lebte Bogner mehrere Monate unter Rankes Identitat in Ostdeutschland wo er durch die Ermittlungstatigkeit von Rankes Schwager festgenommen wurde Der Mord an Ranke konnte Bogner nicht nachgewiesen werden Die Strafe fur die Bankuberfalle sass er in der Justizvollzugsanstalt Lubeck ab Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Lubeck BearbeitenIn den fruhen Morgenstunden des 26 Oktober 2004 gelang ihm die Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Lubeck Mit Hilfe eines Gabelstaplers und einer in der Anstaltsschlosserei selbst produzierten Leiter drang er uber die mit Stacheldraht und High Tech Sensoren teuer aufgerustete Gefangnismauer in den Aussenbereich vor 3 Bogner fuhr mit einer direkt in der Nahe der Anstalt abgestellten angemieteten Limousine der Marke Mercedes Benz E Klasse in den Bezirk Lubeck Kucknitz wo er sich bis etwa 13 Uhr aufgehalten haben soll Vermutlich hat er dort auch seine Kleidung gewechselt Seine Flucht setzte er mit Jackett und Krawatte fort Ein Zeuge will Bogner kurz nach dem Ausbruch in einem Lubecker Cafe gesehen haben Dort habe er eine halbe Stunde lang gefruhstuckt Bogner soll das Cafe abrupt verlassen haben nachdem im Radio eine Meldung uber seine Flucht zu horen gewesen sei Mord BearbeitenAnschliessend suchte er laut Polizeiangaben die Eutiner Wohnung des arbeitslosen Landschaftsgartners Engelbert Danielsen auf und fuhr mit diesem vermutlich gegen 14 Uhr uber die Autobahn in Richtung Hamburg Nach den bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll Bogner Danielsen eine Arbeit im Raum Sindelfingen versprochen haben Bogners Bruder soll beide laut Anklage zusammengebracht haben Bogner selbst gibt an Danielsen am Nachmittag am Hamburger Hauptbahnhof abgesetzt zu haben Danach habe er sich in den Raum Egestorf in der Nordheide Landkreis Harburg begeben um sich dort Banken anzusehen vermutlich fur spater geplante Uberfalle Tatsachlich konnte sicher ermittelt werden dass er sich um etwa 17 Uhr im Bereich Salzhausen Nordheide aufgehalten hat Zu diesem Zeitpunkt war Danielsen nach Polizeiangaben bereits tot Die Mordkommission geht davon aus dass Bogner sein Opfer noch am Nachmittag getotet hat Laut Anklage wollte er Danielsens Identitat annehmen und untertauchen Festnahme BearbeitenNach verdeckt gefuhrten Ermittlungsmassnahmen unter Leitung der Zielfahndung des Landeskriminalamtes Schleswig Holstein wurde Christian Bogner am 30 Oktober 2004 gegen 9 40 Uhr durch Beamte des Kieler Mobilen Einsatzkommandos sowie des Eutiner Spezialeinsatzkommandos auf der Trappenstrasse im Lubecker Stadtteil St Lorenz Nord festgenommen Bogner war nicht bewaffnet schien uberrascht und leistete keinen Widerstand Auch das Fluchtfahrzeug das Bogners Bruder organisiert haben soll wurde durchsucht Eine Schaufel ein Spaten und Kabelbinder die sich unmittelbar vor der Flucht darin befunden haben sollen wurden darin nicht gefunden Bogner wurde zunachst erneut in die Justizvollzugsanstalt Lubeck spater dann in die JVA Oldenburg verbracht Reaktionen BearbeitenDer Ausbruch am 26 Oktober 2004 loste heftige Reaktionen aus Er wurde Thema im schleswig holsteinischen Landtagswahlkampf 2005 in dem CDU Kandidat Peter Harry Carstensen die damalige Ministerprasidentin Heide Simonis SPD nach dem Ausbruch aufforderte die Zustande innerhalb der JVA Lubeck Lauerhof zur Chefsache zu machen Justizministerin Anne Lutkes Bundnis 90 Die Grunen wies Rucktrittsforderungen der FDP und CDU zuruck Sie lehnte eine personliche Verantwortung ab und leitete stattdessen Disziplinaruntersuchungen gegen Mitarbeiter der Anstalt ein Die Gewerkschaft der Polizei GdP ubte anschliessend scharfe Kritik am Kieler Justizministerium das schon lange uber Sicherheitsdefizite wegen Personalmangels explizit in der Schlosserei informiert gewesen sei Prozess BearbeitenAm 12 August 2006 begann der Gerichtsprozess gegen Bogner und seinen Bruder Martin Lenz beim Landgericht Lubeck Bogner war wegen Mordes an dem Gartner Danielsen angeklagt Lenz war wegen Gefangenenbefreiung und Beihilfe zum Mord angeklagt Wegen der Gefahrlichkeit Bogners fand der Prozess unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt Bogner wurde in Hand und Fussfesseln vorgefuhrt sein Bruder in Handfesseln 47 Zeugen sollten in dem Prozess befragt werden Im Schlusspladoyer beantragte die Staatsanwaltschaft Bogner zu lebenslanger Haft mit anschliessender Sicherungsverwahrung zu verurteilen Am darauffolgenden Verhandlungstag forderte die Verteidigung Freispruch denn der Mord an Danielsen sei Bogner nicht nachzuweisen Urteil BearbeitenAm 5 September 2006 wurde Christian Bogner zu lebenslanger Haft mit anschliessender Sicherungsverwahrung verurteilt Das Gericht sah es als erwiesen an dass Bogner um eine neue Identitat zu erlangen Danielsen in eine Falle gelockt und getotet hatte Das Gericht stellte eine besondere Schwere der Schuld Bogners jedoch nicht fest da der Ablauf der eigentlichen Totungshandlung nicht festgestellt werden konnte Die durch Bogner gegen das Urteil beim Bundesgerichtshof eingelegte Revision wurde abgelehnt das Urteil war somit nach Ausschopfung der Rechtsmittel rechtskraftig Bogners Bruder wurde am gleichen Tag zu drei Jahren und drei Monaten Haft wegen Beihilfe zum Mord und wegen Gefangenenbefreiung verurteilt 4 Einzelnachweise Bearbeiten Eva Maria Mester Christof Bock Morder wollte Gartner werden In Stern 12 August 2005 Karsten Krogmann 5000 Tage Einzelhaft Der Fall Bogner Nordwest Zeitung vom 5 Juli 2018 Abgerufen am 24 Dezember 2018 Es war sein achter Ausbruch Hamburger Abendblatt 28 Oktober 2004 www faz netPresseartikel BearbeitenEs war sein achter Ausbruch In Hamburger Abendblatt 28 Oktober 2004 Michael Frohlingsdorf Gefahrliches Chamaleon In Der Spiegel 12 2005 21 Marz 2005 S 52 56 Gartner getotet Mordanklage In Hamburger Abendblatt 21 April 2005 Mordprozess gegen Ausbrecherkonig Bogner In Die Welt 14 Juni 2005 Ausbrecher totete seinen Doppelganger In Hamburger Abendblatt 14 Juni 2005 Fur Ausbrecherkonig Bogner wird es eng In Hamburger Abendblatt 14 September 2005PersonendatenNAME Bogner ChristianALTERNATIVNAMEN Lenz Bernhard Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher SchwerverbrecherGEBURTSDATUM 1955GEBURTSORT Herford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Bogner amp oldid 219196885