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Christian Andreas Friedrich Cothenius auch von Cothenius 14 Februar 1708 in Anklam 5 Januar 1789 in Berlin war ein deutscher Arzt und als Generalfeldstabsarzt ein Reorganisator des preussischen Lazarettwesens Christian Andreas Cothenius portratiert von Anna Dorothea Therbusch 1777 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian Andreas Cothenius wurde als jungstes Kind des Regimentfeldschers Eberhard Wolfgang Coth Cothenius und dessen Ehefrau Elisabeth geborene Kehvell geboren Seine Geburtsstadt Anklam gehorte damals zu Schwedisch Pommern Cothenius besuchte die Stadtschule in Anklam spater die Schulen in Stettin und Stralsund Er folgte mit diesen Schulwechseln seinem Lehrer Christoph Pyl 1678 1739 1 Ab 1728 studierte er Medizin an der Universitat Halle 1732 erwarb er den Doktortitel und nachdem er 1737 die Approbation mit Lob erhalten wurde er 1738 als Stadtphysikus in Havelberg angestellt Seine wissenschaftlichen Kenntnisse seine personliche Ausstrahlung und sein unermudlicher Fleiss machten ihn zu einem gefragten Spezialisten der standig in der Altmark im Magdeburgischen oder in Mecklenburg unterwegs war Dieses rastlose Schaffen und seine medizinischen Leistungen sprachen sich herum und als der mecklenburgische Hof Cothenius eine Leibarztstelle anbot sah Konig Friedrich II die Zeit fur gekommen und ernannte ihn 1748 zum Hofarzt und Stadtphysikus in Potsdam zum ordentlichen Arzt des grossen Militarwaisenhauses und zum Physikus zweier Landkreise Cothenius trat damit die Nachfolge von Johann Theodor Eller 2 an Die Behandlung vieler Mitglieder des koniglichen Hofes und weiterer Prinzen und Fursten brachten ihm manchen Titel und andere furstliche Belobigungen ein Zwischen 1756 und 1763 wahrend des Siebenjahrigen Krieges wirkte er als oberster Militararzt und organisierte im Auftrag des Konigs etwa die Einrichtung von Feldlazaratten 3 und eine mustergultige Ordnung in das bis dahin ausserst unzulangliche Lazarettwesen In der Zeit der Belagerung von Prag fehlte es plotzlich an einem Lazarett fur innerlich Kranke Cothenius an Fieber erkrankt und eigentlich bettlagerig erwiderte in einem Brief dem Konig Friedrich II Ich hoffe in drei Tagen mit einem Lazarett von 1000 Mann zustande zu kommen und binnen 12 14 Tagen sollen allda 2000 ihre notige Besorgung finden Nach der Schlacht von Leuthen gab es nicht nur viele Verwundete Preussen und Osterreicher sondern es waren auch viele Soldaten an Fleckfieber erkrankt Die vorhandenen Feldapotheken waren leer und nur durch den personlichen Einsatz Cothenius gelang es aus Dresden entsprechende Heilmittel und Medikamente in grosserem Umfang herbeizuschaffen Die Feldapotheken liess Cothenius auffullen und gab ausserdem noch jeder Feldapotheke einen Laboranten bei damit notwendige Medikamente bei Bedarf auch selbst hergestellt werden konnten Uber 100 Rezepturen hat der Generalstabsmedikus fur die Apotheken ausgearbeitet und den Laboranten fur ihre Arbeit eine wesentliche Hilfe geschaffen Nach Friedensschluss rief ihn der Konig nach Berlin Hier galt es die ganzlich in Unordnung geratene Hofapotheke neu zu gestalten Auch uberwachte er die Krankenhauser der Stadt und die Charite 1758 wurde nach seinem Vorschlag Johann Christian Anton Theden Dritter Generalchirurg 4 In seiner eigenen Praxis behandelte er taglich die armen Menschen aus dem Volk mit gleichem personlichen Einsatz wie er bisher fur die Mitglieder des Hofes und des Adels tat Dazu eine Ausserung des Leibarztes Friedrich II Dr Moehsen Die bestandigen Krankenbesuche waren ihm Dr Cothenius so zur Gewohnheit ja fast zur Leidenschaft geworden dass er sich nicht glucklich fand als wenn er recht vielen Hilfsbedurftigen nutzlich sein konnte Alle und jeder Arme und Notleidende hatten bei ihm taglich freien Zutritt und er stand ihnen bis auf die letzten Tage seines Lebens mit Rat und Tat zur Seite Obwohl er schon das 80 Lebensjahr erreicht hatte war er noch unermudlich tatig Allerdings gingen ihm jetzt einige jungere Arzte zur Hand da die Sehkraft seiner Augen merklich nachliess Am 5 Januar 1789 mittags 12 Uhr starb Cothenius an Altersschwache nach nur wenigen Tagen Krankheit Er wurde auf dem Friedhof I der Jerusalems und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor beigesetzt Das Grab ist nicht erhalten 5 Das umfangreiche Vermogen Bucher und seine naturwissenschaftliche Sammlung erhielten die Akademie in Berlin und die Universitat in Halle Finanzielle Zuwendungen stiftete er u a auch fur die Stadtschule seiner Geburtsstadt Anklam Als Mitglied und XIII Director Ephemeridum der Akademie vermachte er ihr testamentarisch 1000 Taler in Gold mit der Bestimmung deren Zinsen alle zwei Jahre zur Verleihung einer goldenen mit dem Bilde des Stifters gezierten Denkmunze im Wert von 60 Talern courant fur die beste Bearbeitung einer Preisfrage aus dem Gebiet der praktischen Medizin zu verwenden Die Pragestempel fur die Medaille wurden noch zu Lebzeiten von Cothenius angefertigt Die Cothenius Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina deren Mitglied er seit dem Jahr 1743 war ist nach ihm benannt Literatur BearbeitenErnst Graf zur Lippe Weissenfeld Cothenius Christian Andreas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 517 f Manfred Sturzbecher Cothenius Christian Andreas von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 375 f Digitalisat Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 302 309 passim sowie 324 und 453 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Andreas Cothenius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Christian Andreas Cothenius in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Hans Reddermann Christian Andreas Cothenius In Die Pommersche Zeitung Nr 25 2008 S 2 Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 302 Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 302 Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie 1876 S 324 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 212 Normdaten Person GND 118907417 lobid OGND AKS VIAF 62347144 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cothenius Christian AndreasALTERNATIVNAMEN Cothenius Christian Andreas Friedrich vollstandiger Name Cothenius Christian Andreas von Cothenius Christian Andreas Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 14 Februar 1708GEBURTSORT AnklamSTERBEDATUM 5 Januar 1789STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Andreas Cothenius amp oldid 229359801