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Chishtiyya auch Tschischtiyya persisch چشتیه Tschischtiya DMG Cistiya Urdu چشتیہ ist ein gemassigter islamisch orthodoxer Sufi Orden Tariqa der ursprunglich aus dem indischen Raum stammt mittlerweile aber weltweit Anhanger gefunden hat Grunder dieses Ordens ist Abu Ishaq asch Schami arabisch ابو اسحاق الشامي DMG Abu Isḥaq as Sami auch persisch ابو اسحاق شامى DMG Abu Isḥaq i Sami 940 die bekanntesten Vertreter waren Muinuddin Chishti Muʿin ud Din Cisti 1141 1230 36 und Salim Chishti Salim Cisti 1478 80 1572 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 3 Lehre 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name des Ordens leitet sich ab von Chisht einer kleinen Ortschaft etwa 140 Kilometer ostlich von Herat Afghanistan Der erste der sich selber Chishti nannte war Abu Ishaq asch Schami ein Sufi aus Syrien wahrscheinlich aus der Stadt Damaskus arabisch دمشق DMG Dimasq auch as Sam Dieser traf einen anderen Sufi der ihm sagte sich in Chisht niederzulassen woraufhin er Abu Ishaq Schami Chishti genannt wurde Im Jahr 940 starb er in Damaskus und wurde auf dem Berg Qasyun begraben auf dem spater auch die Grabstatte des bekannten Mystikers Ibn Arabi errichtet wurde Muinuddin Chishti kam im Jahr 1193 nach Delhi und liess sich schliesslich in Ajmer nieder Dieser Ort war kurz darauf ein wichtiges Zentrum fur die Islamisierung Indiens besonders der mittleren und sudlichen Landesteile Die Chishtiyya breitete sich relativ schnell in diesen Gebieten aus nicht zuletzt waren die meisten Bekehrungen zum Islam in Indien jener Zeit grosstenteils den Chishtiyya Heiligen zu verdanken Viele Hindus waren damals von den schlichten Predigten und der Praxis der Liebe zu Gott und zum Nachsten beeindruckt vor allem Hindus aus niedern Kasten und auch Kastenlose Muinuddins Grabstatte befindet sich in Ajmer zur Zeit der Mogulherrschaft wurde dort ein prachtiges Marmorheiligtum errichtet Noch heute zieht es tausende von glaubigen Muslimen an zum Jahrestag des Heiligen ziehen sogar grosse Pilgerstrome deswegen von Pakistan nach Indien Pakistanische und nordindische Qawwali Musiker fuhren normalerweise die Silsila Abstammungslinie des in ihrer Gruppe gepflegten Musikstils als Lehrer Schuler Reihe bis zum Grunder des Chishtiyya Ordens in das 13 Jahrhundert zuruck Aufbau BearbeitenIn den Zentren des Ordens Khanqahs wurden zwischen den Schulern keine Unterschiede gemacht es existierte eine Art klassenlose Gesellschaft Dies zog viele Hindus vor allem die armeren in ihren Bann Die Schuler eines Zentrums wurden von einem Sheikh geleitet Ausserdem wurden von den Khanqahs keine Geldspenden von den jeweiligen Herrschern des Landes angenommen denn sie lehnten es ab irgendetwas mit einer weltlichen Regierung zu tun zu haben Man verliess sich ausschliesslich auf Spenden aus dem Volk wobei sich die Erhaltung der Khanqahs oft als schwierig erwies Die Chishtis nahmen im Unterschied zu fast allen anderen Tariqas niemals Kontakt zu Staatsregierungen oder staatlichen Beamten auf weil sie den Staatsdienst als unvereinbar mit spirituellem Fortschritt erachten Lehre BearbeitenMuinuddin Chishti hatte die Lehre der Chishtiyya in drei Prinzipien zusammengefasst Demnach sollte ein Sufi Grossmut wie die des Ozeans Milde wie die der Sonne und Bescheidenheit wie die der Erde besitzen Die Chishtis beachten die ublichen islamischen Gebote im Unterschied zu heterodoxen Sekten wie den Qalandar Zu ihrer Glaubenspraxis gehoren Poesie Musik und Tanze samaʿ oder qawwali 1 Literatur BearbeitenTahir Kamran Amir Khan Shahid Shariʿa Shiʿas and Chishtiya Revivalism Contextualising the Growth of Sectarianism in the Tradition of the Sialvi Saints of the Punjab In Journal of the Royal Asiatic Society Band 24 Ausgabe 3 Juli 2014 S 477 492 K A Nizami Cishtiyya In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 2 Brill Leiden 1965 S 50b 56bWeblinks BearbeitenSufi Ajmer The Silsila of the Chishti Order of Sufis for the Gudri Shahi Branch of the Chishti Order Ubertragungskette Silsila eines OrdenszweigesEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Raziuddin Aquil Music and Related Practices in Chishti Sufism Celebrations and Contestations In Social Scientist Bd 40 Nr 3 4 Marz April 2012 S 17 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chishtiyya amp oldid 213836178