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Charles Bertin 5 Oktober 1919 in Mons Hennegau 21 Oktober 2002 in Sint Genesius Rode Flamisch Brabant war ein belgischer Jurist Gewerkschaftsfunktionar und Schriftsteller der sich in seinem Wirken mit zahlreichen Facetten literarischen Schaffens wie Poesie Drama Journalismus und Literaturkritik befasste und sich immer wieder mit der Thematik der Einsamkeit in verschiedenen Lebenssituationen auseinandersetzte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und berufliche Tatigkeiten 1 2 Schriftstellerisches Wirken 2 Veroffentlichungen 3 WeblinksLeben BearbeitenStudium und berufliche Tatigkeiten Bearbeiten Bertin ein Neffe des Politikers und Schriftstellers Charles Plisnier absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechts und Politikwissenschaften an der Universite libre de Bruxelles ULB und verfasste wahrend des Studiums 1939 Artikel fur die Zeitschrift La Faluche das Organ des Zirkels wallonischer Studenten an der ULB dem er als Mitglied angehorte Nachdem er 1941 sein Studium als Doktor der Rechte abgeschlossen hatte war er von 1942 bis 1947 als Rechtsanwalt in Mons tatig Anschliessend war er zwischen 1947 und 1949 als stellvertretender Kabinettschef des Ministers fur Arbeit und Soziales tatig ehe er danach Rechtsberater des Federation generale du travail de Belgique FGTB war des Dachverbands der Gewerkschaften Belgiens Im Anschluss war er von 1952 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1984 Generalsekretar der Gewerkschaft der Metallarbeiter Zu Beginn der 1950er liess er sich in Sint Genesius Rode nieder einer Stadt in Flamisch Brabant die im flamisch wallonischen Konflikt eine besondere Rolle spielt da sie die einzige der sechs Fazilitatengemeinden in der Umgebung Brussels ist die sowohl an die Region Brussel Hauptstadt als auch an die Wallonische Region grenzt Dort trat er insbesondere fur die kulturellen Rechte der frankophonen Einwohner ein Im Juni 1976 gehorte Bertin mit 141 anderen Personlichkeiten wie Fernand Dehousse Francis Delperee Joseph Hanse Maurice Leroy Jean Rey und Marcel Thiry zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes an Konig Baudouin Darin forderten die Unterzeichner einen wahren lebendigen Foderalismus der sich auf die Anerkennung der Menschenrechte und die Gleichheit der Burger stutzte und die politische Gleichheit der Gemeinden und Regionen forderte Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Literarisch trat er bereits wahrend seiner Tatigkeit als Rechtsanwalt in Erscheinung und veroffentlichte 1946 mit Trois poemes einen ersten Gedichtband dem bereits 1947 mit Psaumes sans la grace ein zweiter Band folgte Fur das Buhnenwerk Don Juan 1947 wurde er 1947 daruber hinaus mit dem Prix Triennal d Art dramatique ausgezeichnet 1949 veroffentlichte er mit Chant noir einen dritten Gedichtband dem 1952 Christophe Colomb folgte das 1954 vom Theatre National de Belgique als Radiohorspiel aufgenommen sowie 1961 mit dem Prix Italia ausgezeichnet wurde und in dem Bertin anhand der Hauptperson Christoph Kolumbus die Einsamkeit von Macht und Abenteuer darstellt Im Roman Journal d un crime 1961 der 1965 in einer deutschsprachigen Ubersetzung von Gerhard Vorkamp unter dem Titel Tagebuch eines Verbrechens erschien beschrieb er die Einsamkeit einer nicht freiwilligen sondern beangstigenden inneren Verantwortung 1963 verfasste er mit dem Theaterstuck L oiseau vert eine Adaption von Carlo Gozzis philosophischer Marchenfabel L augellin belverde aus dem Jahr 1765 Der Roman Le bel age 1964 der mit dem Prix Victor Rossel 1964 sowie dem Prix triennal du roman 1966 gewurdigt wurde behandelt die Feindschaft der Bewohner einer Provinzstadt gegenuber der Hauptperson In dem Theaterstuck Le Roi Bonheur 1966 verspottete er die Welt der Erwachsenen durch die Hauptperson einer Art lacherlichem Caligula In Je reviendrai a Badenburg 1970 befasste er sich mit der Einsamkeit des Todes und stellt darin einen Mann dar der auf der Suche nach sich selbst versagt und weiter das Leben eines Libertin fuhrt Die metaphorische Darstellung der Zivilisation war Thema in Les jardins du desert 1981 in dem die Handlung auf einer einsamen Insel im 21 Jahrhundert spielt deren Bewohner die Uberlebenden einer Katastrophe sind die von einem aufgeklarten Despoten angefuhrt werden Weitere spatere Romane waren Les jardins du desert 1981 Voyage d hiver 1989 und La petite dame en son jardin de Bruges 1995 die allerdings nicht an die fruheren Erfolge anknupfen konnten Zuletzt veroffentlichte er mit Jadis si je me souviens bien im Jahr 2000 seinen letzten Roman Bertin der Mitglied der Standigen Kommission von Radio television belge de la Communaute francaise RTBF und Prasident des belgischen Komitees der Schriftstellergesellschaft war war seit 1967 Mitglied der Academie royale de langue et de litterature francaises de Belgique Veroffentlichungen BearbeitenDon Juan 1947 Journal d un crime 1961 deutsch Tagebuch eines Verbrechens Munchen 1965 Le bel age 1964 Christophe Colomb 1966 Le Roi Bonheur 1966 Je reviendrai a Badenburg 1970 Les jardins du desert 1981 Le voyage d hiver 1989 La petite dame en son jardin de Bruges 1996 Charles Plisnier 1996 Marcel Thiry 1997 Jadis si je me souviens bien 2000Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen in Open Library Biografie in Cent Wallons du siecle Institut Jules Destree Charleroi 1995Normdaten Person GND 119191792 lobid OGND AKS LCCN n50007593 VIAF 110278113 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bertin CharlesKURZBESCHREIBUNG belgischer Jurist Gewerkschaftsfunktionar und SchriftstellerGEBURTSDATUM 5 Oktober 1919GEBURTSORT Mons HennegauSTERBEDATUM 21 Oktober 2002STERBEORT Sint Genesius Rode Flamisch Brabant Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Bertin amp oldid 239456636