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Das Castello di Champorcher auch Torre dei Signori di Bard oder Torre di Champorcher genannt ist ein hochmittelalterlicher Turm auf einer Anhohe mit 1392 Meter Seehohe in Zentrum des Hauptortes der italienischen Gemeinde Champorcher im Aostatal Castello di ChamporcherCastello di ChamporcherCastello di ChamporcherAlternativname n Torre di Champorcher Torre dei Signori di BardStaat ItalienOrt ChamporcherEntstehungszeit 11 oder 12 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand restauriertBauweise BruchsteinGeographische Lage 45 37 N 7 37 O 45 6230698 7 6225337 1392 Koordinaten 45 37 23 1 N 7 37 21 1 OHohenlage 1392 m s l m Castello di Champorcher Aostatal Im Unterschied zu anderen Burgen des Aostatals diente das Castello di Champorcher uber die Jahrhunderte nur Verteidigungsaufgaben und niemals als Wohnhaus Von der ursprunglichen Hohenburg die zerstort wurde ist heute nur noch der Turm erhalten der aus dem 14 Jahrhundert stammt er wurde im Mittelalter als Signalturm genutzt Heute ist er das Kennzeichen der Siedlung Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Einzelnachweise und Bemerkungen 4 Quellen 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenMan nimmt an dass die ursprungliche Burg aus dem 11 Jahrhundert vorwiegend aus Holz war Heute ist davon nichts mehr erhalten Der Burgturm existiert heute noch es ist der alte Bergfried aus dem 12 Jahrhundert Er ist etwa 15 Meter hoch und ist von Rundzinnen gekront In der Vergangenheit hatte der Turm auch ein Holzschindeldach 1 Die Eingangsture war wie es bei einfachen mittelalterlichen Burgen im Aostatal ublich war aus Grunden der besseren Verteidigbarkeit erhoht angebracht in diesem Falle 4 Meter uber dem Erdboden erreichbar nur uber eine Leiter die bei einem Angriff abgenommen werden konnte 2 Der Turm hat einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlange von 6 4 Metern nbsp Der Bergfried aus dem 12 JahrhundertIm Inneren des Turms so denkt man befand sich im Erdgeschoss ein Lager wogegen in den drei 3 oberen Geschossen andere Raume waren die durch Holzzwischengeschosse getrennt und lediglich durch schmale Schiessscharten belichtet waren darin war in der Sommersaison eine kleine Garnison untergebracht 1 Unter den architektonischen Elementen die man noch am Gebaude erkennen kann ist ein steinerner Kamin wogegen aussen ein vorspringender Aborterker zu sehen ist 1 Unter den Vizegrafen von Savoyen war die Burg mit einer 150 Meter langen Umfassungsmauer umgeben und man konnte uber eine Psudozugbrucke in die Burg gelangen Man erzahlt sich dass die Burg eine eigene Kapelle gehabt habe die die erste Pfarrkirche des Dorfes gewesen sei Gemass einigen Quellen 4 stand die Kapelle auf der heutigen Corseria also auf dem Kirchhof der Pfarrkirche San Nicola wogegen andere Quellen 5 behaupten dass sie dort stand wo heute sich der Chor der Pfarrkirche befindet Geschichte BearbeitenDas Castello di Champorcher im Aostatal ist einfach gestaltet und stammt vermutlich aus 11 Jahrhundert 6 nach einigen Quellen aber auch aus dem 12 Jahrhundert also aus derselben Zeit wie das Castello di Cly und das Castello di Graines 3 Es wurde auf Geheiss der machtigen Herren von Bard 7 8 9 errichtet um zu verhindern dass sich alternative Wege fur den profitablen Handelsverkehr entwickelten der strategisch entlang der alten Via delle Gallie dt Gallierweg uber die Klamm von Bard verlief Die Passage durch Bard wurde durch die Obere Festung heute Festung von Bard kontrolliert an die der Wegezoll bezahlt werden musste Das Castello di Champorcher wurde zwischen 1212 und 1214 8 von Ugo II von Bard im Krieg gegen seinen dritten 10 Bruder Gugliemo Stammvater von Pont Saint Martin niedergebrannt in dessen Verlauf auch die Siedlung Donnas zerstort wurde Wahrend der Vater Ugo I von Bard den Grafen von Savoyen Treue geschworen hatte wollte Ugo II von Bard die Unabhangigkeit zuruckerobern und daruber hinaus das Recht der Wegezollerhebung durch die Klamm von Bard geniessen im Unterschied zum anderen Bruder Gulgiemo der in der vaterlichen Linie fortfahren wollte 11 9 Am Ende des Konfliktes 1214 wurde das Territorium von Champorcher zwischen den Brudern in zwei Teile aufgeteilt die Ressorts genannt wurden 8 nbsp Castello di Champorcher und Glockenturm der Pfarrkirche San Nicola1242 eignete sich Amadeus IV von Savoyen einen Teil des Lehens im Tal von Champorcher vom undisziplinierten Ugo II von Bard zusammen mit dem was von der Burg ubrig blieb an 5 und zwar im Rahmen einer Enteignungskampagne die er so gut wie im gesamten Aostatal vorantrieb und so begannen die Savoyer sich direkt mit ihren Lehen zu befassen Seit damals gelangte die Burg nicht wieder in die Hande der Herren von Bard Nach einigen Quellen wurde die Burg vor 1276 wieder aufgebaut 4 aber andere Dokumente bezeugen dass die Bauarbeiten an dem Turm eher 1312 mit einer teilweisen Restaurierung begannen 1 8 Eine komplette Uberarbeitung fand ab 1319 1320 auf Geheiss des Hauses Savoyen statt Im Turm wurden der Kamin die Maueroffnungen eine Holztreppe und ein Vorfuss eingebaut die Zinnen aufgesetzt und das Dach gedeckt Dieser Epoche werden auch die Zugbrucke und ein Kurtine zugeschrieben die heute verschwunden sind Im 13 und 14 Jahrhundert war die Burg ein echter militarischer Aussenposten der mit einer kleinen Garnison belegt war wie aus den erfassten Aufgaben in den Aufzeichnungen des Kastellans von Bard das direkt in den Handen der Savoyer war hervorgeht 5 1590 wollten die Savoyer verschiedene Personen belohnen die sich als treu erwiesen hatten darunter reiche Kaufleute die in den Adelsstand erhoben wurden einige Offiziere der koniglich sardischen Armee und verschiedene Funktionare des Hofes Das Lehen Champorcher und die Burg wechselten mehrmals per koniglichem Patent unter diesen neuen ortlichen Adelsfamilien den Besitzer dazu gehorten die Riccarands die Bruisets die D Albards die Tilliers die Reverdins und die Freydozs 5 8 1861 loste die Gemeinde Champorcher die Adelsrechte fur die kommunalen Territorien ein und wurde Eigentumer der Burg 5 In den 1980er Jahren wurde der Turm einer wichtigen erhaltenden Restaurierung unterzogen 1 Einzelnachweise und Bemerkungen Bearbeiten a b c d e Castello di Champorcher ICastelli it abgerufen am 27 April 2020 italienisch Der Architekt Carlo Nigra erwahnt in seinem Buch uber die Burgen des Aostatals das 1974 veroffentlicht wurde dass der Turm ohne Ture sei da er diese vermutlich durch vorhergehende Restaurierungen verborgen vorgefunden hatte a b Mauro Minola Beppe Ronco Valle d Aosta Castelli e fortificazioni Macchione Varese 2002 ISBN 88 8340 116 6 S 25 26 a b Castello di Champorcher Regione Valle d Aosta archiviert vom Original am 2 Mai 2014 abgerufen am 28 April 2020 italienisch a b c d e Andre Zanotto Castelli valdostani Musumeci Quart 1980 2002 ISBN 88 7032 049 9 S 77 Giuseppe Giacosa I castelli valdostani L F Cogliati 1905 S 13 abgerufen am 28 April 2020 italienisch Die Herren von Bard waren auch Barone von Champorcher und kontrollierten Teile des Mandats von Chatel Argent und der Territorien der heutigen Gemeinden Arnad Bard Donnas Hone Pont Saint Martin und Vert a b c d e Storia ed Economia Comune di Champorcher archiviert vom Original am 21 Januar 2013 abgerufen am 28 April 2020 italienisch a b Carlo Nigra Torri e castelli e case forti del Piemonte dal 1000 al secolo XVI La Valle d Aosta Musumeci Quart 1974 S 98 Jean Baptiste de Tillier Historique de la vallee d Aoste L Mensio 1887 S 199 200 abgerufen am 28 April 2020 franzosisch Eigenartigerweise vertauscht Carlo Nigra die Rollen der Bruder Quellen BearbeitenAndre Zanotto Castelli valdostani Musumeci Quart 1980 2002 ISBN 88 7032 049 9 S 77 Carlo Nigra Torri e castelli e case forti del Piemonte dal 1000 al secolo XVI La Valle d Aosta Musumeci Quart 1974 S 98 Jean Baptiste de Tillier Historique de la vallee d Aoste L Mensio 1887 S 199 200 abgerufen am 28 April 2020 franzosisch Giuseppe Giacosa I castelli valdostani L F Cogliati 1905 abgerufen am 28 April 2020 italienisch Mauro Minola Beppe Ronco Valle d Aosta Castelli e fortificazioni Macchione Varese 2002 ISBN 88 8340 116 6 S 25 26 Guida Rurale della Valle d Aosta Comunita Montana Mont Rose Walser Alta Valle del Lys Assessorato Agricoltura e Risorse Naturali Regione Autonoma Valle d Aosta S 11 abgerufen am 28 April 2020 italienisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castello di Champorcher Sammlung von Bildern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castello di Champorcher amp oldid 236146204