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Carl Scheppig 18 Januar 1803 in Berlin 22 Februar 1885 in Sondershausen vollstandiger Name Carl Friedrich Adolph Scheppig war ein deutscher Architekt und Baubeamter des Spatklassizismus sowie ein bedeutender Schuler des Architekten Karl Friedrich Schinkel Carl Scheppig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berliner Zeit 1 2 Sondershauser Zeit 2 Architekt fur Schwarzburg Sondershausen 3 Werk unvollstandig 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerliner Zeit Bearbeiten Carl Scheppig kam in Berlin als eines von zehn Kindern des Tischlermeisters und Holzhandlers Carl Benjamin Scheppig und dessen Ehefrau Marie Louise geb Schmidt zur Welt nbsp Carl Scheppig als junger MannEr besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster wahrend dieser Zeit erwarb er zahlreiche Auszeichnungen Auf Grund seines Interesses an Mathematik und Bauwesen begann er 1822 eine Architekturlaufbahn Scheppig studierte an der Berliner Bauakademie und an der Berliner Kunstakademie Nach einem entsprechenden Praktikum erfolgte 1823 die Feldmesserprufung als erster Schritt der preussischen Baubeamtenausbildung 1832 absolvierte Carl Scheppig schliesslich seine Baumeisterprufung Sein erstes Projekt war die Reparatur der Turme des Deutschen und Franzosischen Domes auf dem Gendarmenmarkt in Berlin im Jahr 1824 Dabei machte er Karl Friedrich Schinkel auf sich aufmerksam sodass Scheppig zwischen 1825 und 1831 als freier Mitarbeiter in Schinkels Buro arbeiten durfte Neben Friedrich August Stuler wirkte Scheppig 1827 als Bauleiter am Umbau des Palais des Prinzen Karl von Preussen mit 1827 wurde Scheppig Mitglied im 1824 gegrundeten Architektenverein zu Berlin und beteiligte sich mehrfach erfolgreich an den von diesem Verein ausgeschriebenen Monatskonkurrenzen Bei einem Architekturwettbewerb 1830 1831 gewann er mit seinem Entwurf einer Akademie der Kunste ein vierjahriges Stipendium fur Auslandsaufenthalte in Italien Er reiste uber Prag Wien Munchen Mailand Venedig und Florenz nach Rom Wieder in Berlin wurde er Bauleiter bei dem von Friedrich Wilhelm Langerhans konzipierten Umbau der Jerusalemkirche Im Jahr 1836 suchte Furst Gunther Friedrich Carl II von Schwarzburg Sondershausen 1801 1888 Schinkel auf weil das Residenzschloss von Sondershausen umgebaut werden sollte Daraufhin betraute Schinkel Scheppig mit diesem Projekt welcher sich daraufhin fur funf Jahre als Baurat des Fursten verpflichtete Sondershauser Zeit Bearbeiten Als leitender Architekt und Baurat im Furstentum Schwarzburg Sondershausen besass Carl Scheppig eine zentrale Bedeutung Dabei war er schaffenskraftig am furstlichen Hof bei der Kammerverwaltung und im Landesbauwesen Er entwickelte sich rasch zu einem hochgestellten Ratgeber Im Dezember 1852 wurde er als Mitglied zur Grundung des Furstlichen Alterthumsvereins berufen er hatte den Vorsitz ab 1854 bis zu seinem Lebensende inne Er heiratete im April 1843 Therese Wilhelmine Auguste Kleemann 1819 1905 die Tochter des Amtsrates und Domanenpachters Johann Friedrich Wilhelm Kleemann aus Ebeleben 1 Mit ihr hatte er zwei Kinder Marie 29 Januar 1844 30 Mai 1909 heiratete 1867 den Rittergutspachter Conrad Zahn 2 Richard 17 November 1845 24 Dezember 1903 nbsp Entwurf zum Schloss Sondershausen Parkansicht um 1840Drei seiner Schwestern Auguste 1814 1864 Minna 1817 1892 und Henriette Arper geb 1819 folgten ihm nach Sondershausen Somit baute er sich eine neue Heimat auf und integrierte sich rasch in das Sondershauser Leben Beruflich und im Ansehen stieg er im Laufe der Jahre immer weiter auf 1857 wurde er zum Oberbaurat ernannt wurde Landesbaumeister und galt als fuhrender Architekt des Furstentums Auf dem Frauenberg bei Jechaburg so bekannt liess Scheppig 1873 Grabungen ausfuhren wobei die Reste einer steinernen romanischen Kapelle Unserer Lieben Frauen aus dem 12 Jahrhundert entdeckt wurden Im Jahr 1876 wurde er schliesslich nach vierzigjahriger Dienstzeit pensioniert Mit 82 Jahren starb Carl Scheppig nach langerem Leiden als erfolgreicher und ehrenwerter Burger Beigesetzt wurde er auf dem ehemaligen Friedhof am Rosengarten in der Alexander Puschkin Promenade in Sondershausen Architekt fur Schwarzburg Sondershausen Bearbeiten nbsp Entwurf zum Schloss Sondershausen Westflugel 1843 nbsp Westflugel Gartenseite ganz links die Galerie zum ehemaligen Schlosstheater nbsp Die Lohhalle am LohplatzScheppigs Wirken im Furstentum begann mit dem ehrgeizigen Projekt des Fursten Gunther Friedrich Carl II sein unregelmassig vierflugeliges Residenzschloss in Sondershausen zu sanieren und dem Geschmack seiner Zeit anzupassen Auch drangte die kunstsinnige Furstin Mathilde geb von Hohenlohe Ohringen zur Neugestaltung Dazu bezog das furstliche Paar 1835 das am Markt gelegene Prinzenpalais Der Entwurfe zur Umgestaltung konnten jedoch nie in vollem Umfang verwirklicht werden Ursprunglich war geplant den im Barock umgebauten Renaissanceflugel im normannischen Stil umzugestalten Die Fassade hatte eine umlaufende Zinnenbekronung Balkons und Altane erhalten Der neue Nord und der Westflugel sollten zu einem barock klassizistischen Wohnpalais mit Kuppel uber der nordwestlichen Hofeinfahrt umstrukturiert werden Waren Scheppigs Plane vollstandig umgesetzt worden hatte das Schloss zu den programmatischsten und charakteristischsten Schopfungen des deutschen Spatklassizismus gehort Der kostspielige Umbau musste allerdings durch finanzielle Engpasse und die Beziehungsprobleme des Furstenpaares in den 1840er Jahren stark eingeschrankt werden Am Osthang des Schlossberges zum Markt erfolgte 1837 bis 1839 eine Umgestaltung mit der Scheppig das monumentalste und bedeutendste Ensemble der Baukunst des Klassizismus in Thuringen 3 schuf Dabei hat die sogenannte Alte Wache eine grosse Ahnlichkeit mit Berlins Neuer Wache Der eigentliche Umbau am Schloss wurde auf den neuen Nord und den Westflugel reduziert Die erforderlichen Massnahmen erfolgten 1845 bis 1851 Auf dem Schlossgelande entstanden weiterhin im Nordwesten ein Marstall im klassizistischen Stil und eine zum erhoht liegenden Hoftheater fuhrende Galerie mit einer Rotunde Des Weiteren entwickelte Scheppig in seiner Sondershauser Zeit Plane fur die 1837 gebaute Lohhalle auf dem Lohplatz als Musikpavillon fur die einst beruhmten Sondershauser Lohkonzerte Sie galt bis zu ihrem Abriss 1972 1973 als Symbol der bedeutenden Stellung Sondershausen als Musikmetropole des 19 Jahrhunderts mit der man beispielsweise Max Bruch und Franz Liszt verbindet Zahlreiche weitere Bauten Carl Scheppigs entstanden in dem vom Fursten genannten Stadtteil Carlsstadt in Sondershausen aber auch in anderen Teilen des Furstentums Werk unvollstandig Bearbeiten nbsp Deutscher Dom in Berlin nbsp Alte Wache Sondershausen 1837 39 konzipiert und gebaut von Carl Scheppig nbsp Hotel Munch im April 1945 von Bomben zerstort1824 Baureparatur an den Turmen des Deutschen und Franzosischen Domes in Berlin 1827 Bauleiter beim Umbau des Palais des Prinzen Karl von Preussen in Berlin 1829 1831 Bauleiter beim Umbau des Palais des Grafen von Redern am Pariser Platz 1836 Bauleiter beim Umbau der Jerusalemkirche in Berlin 1837 Lohhalle und Lohplatz in Sondershausen 1837 1839 Konzipierung und Bau der Alten Wache in Sondershausen 1837 1851 Umgestaltung des Residenzschlosses in Sondershausen 1851 1853 Bau des Amtsgerichts des Gefangnisses und des Marstalls in Sondershausen 1855 Gebaude der Thuringer Bank in Sondershausen 1857 Hotel Munch in Sondershausen 1856 Umbau des Sondershauser Rathauses 1840 1842 Burgerschule in ArnstadtLiteratur BearbeitenFriedrich Apfelstedt Bau und Kunstdenkmaler des Furstenthums Schwarzburg Sondershausen Erstes Heft Die Unterherrschaft 1886 Kulturamt der Stadt Sondershausen Hrsg Personlichkeiten in Sondershausen Sondershausen 1993 Bildarchiv Rottig Hrsg Liebeserklarung an eine Stadt Sondershausen 2000 Kulturamt der Stadt Sondershausen Hrsg Personlichkeiten in Sondershausen Carl Scheppig Sondershausen 2000 Hendrik Barnighausen Carl Scheppig 1803 1885 Ein Schinkel Schuler in Berlin Rom und Sondershausen Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 46 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Scheppig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kirchenamtsangabe in Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 27 Mai 1843 S 170 Kirchenamtsangabe in Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 12 Januar 1867 S 44 Personlichkeiten in Sondershausen Carl Scheppig S 3 Hrsg Kulturamt der Stadt Sondershausen 2000Normdaten Person GND 129161691 lobid OGND AKS LCCN no2012052324 VIAF 33069222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheppig CarlALTERNATIVNAMEN Scheppig Carl Friedrich Adolph Scheppig KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und BaubeamterGEBURTSDATUM 18 Januar 1803GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 22 Februar 1885STERBEORT Sondershausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Scheppig amp oldid 225449104