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Carl Lampe 10 Juli 1804 in Leipzig 15 Dezember 1889 ebenda war ein deutscher Unternehmer Kunstmazen und Eisenbahnpionier Carl Lampe Lithographie von 1850 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Carl Lampe in seinen letzten Lebensjahren Fotografie vor 1889 nbsp Carl Lampe in der Ratsstube des Alten Rathauses zusammen mit Burgermeister Otto Koch am runden Tisch im Hintergrund sitzend etwa 1858 Carl Lampe war der Sohn von Johann Caspar Lampe 1766 1817 dem Hauptteilhaber der Drogenhandlung Bruckner Lampe amp Co die aus einer 1750 von David Heinrich Bruckner aus Merseburg gegrundeten Drogerie 1 mit Geschaftsbeziehungen bis nach Russland und Amerika hervorgegangen war Lampe baute das vaterliche Unternehmen als Grosshandelsgeschaft aus und erganzte es durch eine Fabrik fur atherische Ole und chemische Produkte Mit regelmassig herausgegebenen Handelsberichten verschaffte er der Fachwelt eine Ubersicht uber den Arzneimittelmarkt und forderte so auch die gesamte pharmazeutische Branche Ausserdem stiftete er der Universitat Leipzig eine pharmakognostische Sammlung Auf Anregung von Carl Lampe und Hermann Hartel 1803 1875 kamen im November 1836 funfzehn Leipziger Burger unter ihnen Kaufleute und Verlagsbuchhandler in seinem Haus Milchinsel zur Grundung des Leipziger Kunstvereins zusammen Der Zweck des Vereins war ein Kunstmuseum zu errichten was 1848 mit der Eroffnung des Stadtischen Museums auch geschah Dem Museum stiftete er eine Sammlung von mehr als 1 600 nach didaktischen kunsthistorisch systematisierenden Prinzipien zusammengestellten Kunstblattern Damit legte er den Grundstock fur die Grafische Sammlung des Museums Auch zahlreiche historische Aufnahmen in der Fotografischen Sammlung und das Tafelbild Der Schmerzensmann von Meister Francke 2 stammen aus Lampes Besitz nbsp Carl Lampe Mitte stehend im Kreise des Direktoriums der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie 1852 Carl Lampe war von 1834 bis 1838 Stadtrat und Stadtverordneter Als Stadtrat setzte er sich fur die Ideen Friedrich Lists zum Bau einer Eisenbahnstrecke nach Dresden ein 1835 war er Mitbegrunder der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie und Mitglied des ersten Direktoriums der Gesellschaft 1832 gehorte er zu den Mitbegrundern des Gustav Adolf Werks Uber 50 Jahre lang wirkte er als ehrenamtlicher Schatzmeister des Zentralvorstands des Vereins Im selben Jahr wurde er in die Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen 1845 liess Lampe in Erinnerung an den in der Volkerschlacht bei Leipzig zuerst eroberten Teil des Leipziger Stadtgebiets auf seinem Gut Milchinsel das Kugeldenkmal aufstellen Das vor dem Hintertor gelegene Grundstuck erwarb bereits Lampes Vater im Jahr 1807 Dort befand sich der Wohnsitz der Familie Lampe Im Jahr 1845 gehorte Lampe zu den Grundern des Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig Er liess auf seinem Grundstuck einen Turnplatz fur den Verein einrichten In den 1840er Jahren kaufte er Land der Rittergutschaft Schonefeld das durch den Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig Dresden die damals entlang der heutigen Eisenbahnstrasse verlief seinen landwirtschaftlichen Wert verloren hatte Lampe legte zugleich einen Entwurf zur Parzellierung dieses Gebietes vor Auf 78 Bauplatzen entstanden so Hauser mit je sechs Mietwohnungen Die neu angelegten Strassen benannte er nach den Vornamen seiner acht Kinder Georgstrasse seit 1907 Melchiorstrasse 3 Clarastrasse seit 1890 Teil der Strasse Rabet 3 Friedrichstrasse seit 1905 Thummelstrasse 3 Philippstrasse Sophienstrasse Rudolfstrasse und Heinrichstrasse All diese Strassennamen sind heute aufgrund von Umbenennungen Abriss oder Uberbauung nicht mehr erhalten 1845 bekam der Ort den Namen Neuschonefeld Carl Lampe starb im Alter von 85 Jahren Seine Grabstatte auf dem Neuen Johannisfriedhof mit einem von ihm selbst entworfenen Neorenaissance Grabdenkmal ist nicht mehr erhalten Siehe auch Liste von Personen im SchienenverkehrEhrungen Bearbeiten1860 Ehrendoktor der philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig fur seine kunstgeschichtlichen Verdienste 1884 Ehrendoktorwurde der medizinischen Fakultat der Universitat Leipzig fur die Stiftung der pharmakognostischen Sammlung 1884 Benennung der Lampestrasse im Leipziger Musikviertel 3 1878 Ehrenburgerwurde der Stadt Leipzig fur das verdienstvolle Wirken bei der Begrundung der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie 1878 Aufnahme von Lampes Namen auf die vier Tafeln am Eisenbahnobelisken in den Schwanenteich Anlagen an der Leipziger Goethestrasse 4 1887 Benennung der Brucke uber den Pleissemuhlgraben zwischen Haydnstrasse und Hoher Strasse in Lampebrucke 5 6 Literatur BearbeitenWerner Wendt Beitrage zur Sozialgeschichte Leipziger Kaufleute des 19 Jahrhunderts am Beispiel von Johann Marc Albert Dufour Feronce 1798 1861 Gustav Harkort 1795 1865 und Carl Lampe 1804 1889 Frankfurt Main Univ Diss 2010 urn nbn de hebis 30 88457 Karsten Hommel Carl Lampe Ein Leipziger Bildungsburger Unternehmer Forderer von Kunst und Wissenschaft zwischen Romantik und Kaiserreich Sax Verlag Beucha 2000 ISBN 3 930076 95 0 Horst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 330 403 433 Albert Dufour Feronce Hundertfunfzig Jahre einer deutschen Drogenhandlung 1750 1900 Ein Beitrag zur Geschichte ihrer Firma herausgegeben am 7 Februar 1900 von Bruckner Lampe amp Co Leipzig Berlin Hamburg Meisenbach Riffahrt amp Co Leipzig 1900Weblinks BearbeitenCarl Lampe im Leipzig Lexikon Datenbank Universitatsmuseen und sammlungen in Deutschland Geschichte der Pharmakognostischen Sammlung der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Ingrid Kastner Geschichte der pharmakognostischen Sammlung und des pharmakognostischen Unterrichts an der Leipziger Universitat In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 18 1999 S 223 240 hier S 225 f Meinhard Michael Schmerzensmann Das kleine Bild von Meister Francke aus dem 15 Jahrhundert ist einer der grossen Schatze des Bildermuseums in Leipziger Blatter Passage Verlag Leipzig Heft 32 1998 S 14 16 ISSN 0232 7244 a b c d Gina Klank Gernot Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 25 60 109 131 149 174 209 Markus Cottin et al Leipziger Denkmale Hrsg vom Leipziger Geschichtsverein e V Sax Verlag Beucha 1998 ISBN 3 930076 71 3 S 86 Bettina Weil Leipziger Brucken I Brucken uber Pleisse Muhlpleisse Flossgraben und Pleissemuhlgraben Stadt Leipzig Amt fur Statistik und Wahlen Leipzig 2008 S 38 Die in der Wolbleitung nicht mehr vorhandene Lampebrucke soll nach Offenlegung des uberwolbten Muhlgrabens an gleicher Stelle wiedererstehen Normdaten Person GND 116663650 lobid OGND AKS LCCN nr2001005879 VIAF 47519279 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lampe CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 10 Juli 1804GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 15 Dezember 1889STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Lampe Unternehmer amp oldid 233726734