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Carl Friedrich Hermann Klenze 4 September 1795 in Sankt Pauli Bezirk Altona Herzogtum Holstein 27 Februar 1878 in Burg Dithmarschen war ein deutscher Jurist und Klosterpropst in Uetersen Er engagierte sich in der Schleswig Holsteinischen Erhebung Carl Friedrich Hermann Klenze 1795 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 3 1 Beitrage im Itzehoer Wochenblatt 3 2 Sonstige 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als Sohn des Kaufmanns Adolf Philipp Klenze und seiner Frau Anna geb Madel seine Grossmutter war eine Schwester des Hamburger Burgermeisters Johann Adolph Poppe geboren Von 1803 bis 1810 besuchte er die danische Internatsschule der Herrnhuter Brudergemeine in Christiansfeld Danach sollte er den Beruf eines Kaufmannes erlernen wegen der Hamburger Franzosenzeit brachte sein Vater ihn jedoch zu dem Theologen Johann Wilhelm Mannhardt in Hanerau Hademarschen bei dem er seine Kenntnisse in Griechisch und Latein vervollstandigen und sich kunstlerisch und musikalisch weiterbilden konnte Danach studierte Klenze von 1818 bis 1822 zunachst unter Bernhard Friedrich Thibaut evangelische Theologie an der Georg August Universitat Gottingen Spater wechselte er in die juristische Fakultat der Christian Albrechts Universitat zu Kiel In dieser Zeit knupfte er Verbindungen und schloss Freundschaften die seinen Werdegang und die Richtlinien seines Schaffens beeinflussten 1822 bestand Klenze sein juristisches Examen in Gluckstadt mit sehr ruhmlicher Auszeichnung II Char m s r A und erhielt kurze Zeit spater das Naturalisations Patent 1 Nach einer funfjahrigen Tatigkeit als Amtssekretar beim Pinneberger Landdrosten Ernst August von Doring 1767 1850 wurde er im Jahr 1827 zum Klostersyndikus in Uetersen gewahlt und heiratete im September desselben Jahres seine Frau Anna eine geb van der Smissen die er bereits aus Hanerau Hademarschen kannte Aus dieser Ehe gingen funf Kinder hervor Am 23 Juni 1840 wurde Klenze vom Konig Christian VIII von Danemark und Norwegen zum Justizrat ernannt Als Vertreter des 8 holsteinischen Wahlbezirks sass Klenze ab 1841 in der Holsteinischen Standeversammlung in Itzehoe In der Schleswig Holsteinischen Erhebung wirkte er als gewahlter Abgeordneter der Schleswig Holsteinischen Landesversammlung in Kiel bis zu ihrer Auflosung am 11 Januar 1851 Damit endete auch Klenzes politische Tatigkeit und ihm blieb nur seine Stellung als Klostersyndikus in Uetersen Durch die Anderung der schleswig holsteinischen Gerichts und Verwaltungsverfassung verlor er 1867 seine offentlichen Amter Im 75 Lebensjahr legte er auch das Klosteramt nieder Nach eigener Aussage wurde es ihm dadurch verleidet dass der Klosterpropst allzu preussisch eingestellt war Klenze starb mit 82 Jahren in Burg in Dithmarschen Sein Grab zierte ein einfacher Stein mit der Inschrift Hier ruhet Carl Friedrich Hermann Klenze im Glauben an seinen Heiland entschlafen Wirken Bearbeiten Hauptartikel Herzogtum Holstein Als Abgeordneter der Holsteinischen Standeversammlung und Mitglied der Gesellschaft fur vaterlandische Geschichte brachte Klenze zahlreiche Vorschlage ein die zum Teil grosse Beachtung fanden und auch umgesetzt wurden Er verfasste viele gesellschaftspolitische und wirtschaftspolitische Schriften und beteiligte sich durch Diskussionen in den deutsch danischen Auseinandersetzungen in der Zeit um 1850 Auf sein Bestreben wurde am 6 Oktober 1842 die erste deutschsprachige schleswig holsteinische Erwachsenenbildungseinrichtung als Volkshochschule als Tagesschule an der sudlichen Grenze des Herzogtums Schleswig eroffnet In Rendsburg wurde 1842 auf seine Anregung die erste Fortbildungsschule fur Landwirte eroffnet die aber schon 1848 wieder geschlossen wurde Seine Ideen der Erwachsenenbildung war der Grundstein fur die spatere Grundungen der Volkshochschulen in Schleswig Holstein Klenze war nicht nur ein Verfechter des Rechts und der Menschenwurde sondern auch Initiator der Gemeindereform und Forderer der heimischen Wirtschaft und des gesellschaftlichen Zusammenlebens So trieb er mit dem ersten Uetersener Burgermeister Ernst Heinrich Messtorf die Anerkennung des Marktfleckens zur Stadt voran 1864 erhielt der Ort den Lokalstatus und ubernahm 1869 die neugeschaffene schleswig holsteinische Stadte und Fleckenverordnung als bindendes Verwaltungsrecht fur den Ort so dass der Ort am 13 Januar 1870 zur Stadt erhoben wurde 1840 grundete er die noch heute bestehende Uetersener Liedertafel die sich schnell zum kulturellen Mittelpunkt des aufstrebenden Fleckens entwickelte Als Syndikus des Klosters Uetersen ubernahm er 1827 die Amtsgeschafte und kummerte sich bald um Angelegenheiten die uber seine eigentlichen Tagesarbeiten hinausgingen So entwarf er einen Bewasserungsplan fur den ortlichen Muhlenteich damit zusatzlich zur Wassermuhle eine Furniermuhle betrieben wurden konnte und beriet Geschafts und Privatleute in rechtlichen Angelegenheiten Er war Mitbegrunder der Uetersener Spar und Leihkasse und auf seine Anregungen wurde eine Volkskuche fur Bedurftige eine Vermittlungseinrichtung fur die Vermittlung von Arbeitsplatzen fur Frauen und Manner eingerichtet Werke BearbeitenUber das Verfassungswerk von Schleswig Holstein Eine Beleuchtung der Schrift des Herrn Kanzeleiraths und Landvogts U J Lornsen uber denselben Gegenstand 1830 Versuch uber die Bedeutung der Provinzialstande mit besonderer Beziehung auf den Danischen Staat I Von den Preussischen Provinzialstanden Unbekannter Ort 1832 Versuch uber die Bedeutung der berathenden Provinzialstande mit besonderer Beziehung auf den danischen Staat Altona 1833 Ueber die Staatseinheit des danischen Staats Eine staatswissenschaftliche Skizze aus dem Gesichtspunkte des historischen Rechts Der stillen Jubilarfeier des 14 April 1784 gewidmet Aue Altona 1834 Ueber die Staatseinheit Holsteins Eine staatswissenschaftliche Betrachtung uber die erste Adresse der Holsteinischen Volksvertreter Unbekannter Ort 1835 Historisch politischer Versuch das Bewusstsein der Gegenwart zu ergrunden des Versuches uber die Bedeutung der Provinzialstande allgemeiner und erster Theil Perthes Besser amp Mauke Hamburg 1836 Historisch politischer Versuch die Lehre von dem Organismus des Staatsbaus u die Staatsformen u Reformen zu begrunden Perthes Besser amp Mauke Hamburg 1837 Prufung der Eisenbahn Projecte Schleswig Holsteins Resultat Kiel Gluckstadt Hamburg Altona Itzehoe Schonfeldt Itzehoe 1840 Die letzten Grunde zwischen den Danen und Schleswig Holsteinern oder staatsrechtlicher Beweis der Staatseinheit Schleswig Holsteins Perthes Besser u Mauke in Comm gedruckt bei Schonfeldt Itzehoe 1843 Versuch eines Planes der neuen Districtseintheilung Schleswig Holsteins als Grundlage der in Gemassheit des Staatsgrundgesetzes zu erlassenden organischen Gesetze M Bruhn Schleswig 1849 Ueber das Princip der Garantien fur die Herzogthumer Perthes Besser amp Mauke Hamburg 1857 Die Anklage des Aufruhrs welche die Unterthanen Sr Majestat des Konigs in Danemark und in den Herzogthumern Schleswig und Holstein gegen einander erhoben haben rechtlich und politisch gepruft Perthes Besser amp Mauke Hamburg 1859 Danemarks innere Politik im Widerstreite mit seiner aussern Politik Dens Hamburg 1861 Der Kampf zwischen Recht und Macht und das Suum Cuique in der Schleswig Holsteinischen Sache Perthes Besser amp Mauke 1865 Beitrage im Itzehoer Wochenblatt Bearbeiten Der Schleswig Holsteinische Wegebau 1837 Schleswig Holsteinische Chausseen 1838 Der 6 seine Gegenwart und seine Zukunft 1838 Entgegnung auf viele Einwendungen gegen seinen Aufsatz 1838 An Dahlmanns Freund 1839 Schreiben an einen politischen Freund 1840 Offenes Schreiben an mehrere Standedeputirte in Holstein und Schleswig 1841 Ueber die Halbbildung Was wollen wir Wie richten wir es aus 1843 Dass der Begriff des politischen Mandates der Abgeordneten weder unjuristisch noch gesetzwidrig noch endlich in seinen Folgen nachtheilig seiSonstige Bearbeiten Klenze schrieb nicht naher anzugebende Aufsatze im Hamburgischen Correspondent Literatur BearbeitenDetlef Detlefsen Geschichte der holsteinischen Elbmarschen Band 1 und 2 Gluckstadt 1891 und 1892 Wilhelm Ehlers Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg Verlag J W Groth Elmshorn 1922 Hans Ferdinand Bubbe Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen Band 1 Kapitel I C D C Heydorns Verlag Uetersen 1932 Hans Ferdinand Bubbe Justizrat Carl Friedrich Hermann Klenze Klostersyndikus in Uetersen Ein Kampfer fur Freiheit Gerechtigkeit und Ehre Schleswig Holsteins Heydorn Uetersen 1953 Lothar Mosler Blickpunkt Uetersen Geschichte und Geschichten 1234 1984 C D C Heydorns Verlag 1985 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Friedrich Hermann Klenze im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Lexicon der Hamburger Schriftsteller Band 3 Seite 618 620 Normdaten Person GND 11622262X lobid OGND AKS VIAF 57361026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klenze Carl Friedrich HermannALTERNATIVNAMEN Klenze Karl Klenze C F H Klenze C F HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Autor Justizrat Superintendent und SyndikusGEBURTSDATUM 4 September 1795GEBURTSORT Sankt Pauli Bezirk Altona Herzogtum HolsteinSTERBEDATUM 27 Februar 1878STERBEORT Burg Dithmarschen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Hermann Klenze amp oldid 209520801