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Dieser Artikel hat den Mediziner Rasse und Sozialhygieniker Carl Coerper als Thema Zum deutschen Marineoffizier 1854 1942 ahnlichen Namens siehe Carl von Coerper Carl Arthur Johannes Coerper 24 September 1886 in Elberfeld 4 Januar 1960 in Wuppertal war ein deutscher Mediziner sowie Rasse und Sozialhygieniker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wirken wahrend des Nationalsozialismus 1 2 Wirken in der Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCoerper war der Sohn eines evangelischen Pfarrers Er absolvierte ein Medizinstudium in Tubingen Kiel und Bonn und wurde 1911 approbiert und 1912 zum Dr med in Heidelberg promoviert Sein Medizinalpraktikum leiste er in der Heidelberger Kinderklinik und im deutschen Hospital in London ab Ab 1913 war er als Assistenzarzt im Sauglingsheim Barmen tatig 1 Am Ersten Weltkrieg nahm er durchgehend als Marine Oberassistenzarzt teil 2 Ab 1918 war er wieder an der Kinderklinik Barmen als Sekundararzt und 1920 als Kreiskommunalarzt im Landkreis Dusseldorf tatig 1924 wurde er nach dem Kreisarztexamen zum Leiter des Gesundheitsamtes Koln ernannt 1926 stieg er zum Stadtobermedizinalrat und Beigeordneten fur das Gesundheits und Wohlfahrtswesen in Koln auf 1928 war Coerper Mitbegrunder der Deutschen Gesellschaft fur Soziale Hygiene Er habilitierte sich 1932 uber das Verhaltnis von Sozialhygiene zur Sozialbiologie und Soziologie 1 Wirken wahrend des Nationalsozialismus Bearbeiten Coerper blieb nach 1933 in seinem Amt da er die neuen rassehygienischen Gesetze der Nationalsozialisten begrusste Er trat zum 1 Mai 1933 in die NSDAP Mitgliedsnummer 2 096 207 3 und in den NS Lehrerbund sowie den NSD Arztebund ein Coerper organisierte das Gesundheitswesen in Koln nach rassehygienischen Gesichtspunkten und legte eine Erbgesundheitsdatei von rund 400 000 Kolnerinnen und Kolnern an Von ihnen wurden uber 3000 Menschen zwangssterilisiert 4 Seit 1937 lehrte Coerper als Professor fur Sozialhygiene Rassenhygiene und Volksgesundheit an der Universitat Koln und war Kurator der medizinischen Fakultat Nach den schweren Bombenangriffen auf Koln im Mai 1942 liess Coerper die Anstalten Hausen Waldbrol und Klosterhoven raumen und in Hilfslazarette fur Kolner Bombenopfer umwandeln Zahlreiche Patienten und Patienten aus Hausen Waldbrol und Klosterhoven wurden nach Hadamar gebracht und dort ermordet 5 Wirken in der Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Carl Coerper aus seinen Amtern als Stadtobermedizinalrat Beigeordneter der Stadt Koln und Lehrbeauftragter der Universitat Koln entlassen Ende 1945 stellte ihn der diakonische Unternehmer Karl Pawlowski fur sein Evangelisches Hilfswerk Westfalen ein Coerper leitete das Referat Gesundheitsdienste Carl Coerper nutze alte Kontakte im Gesundheitswesen um fur das Evangelische Hilfswerk Westfalen grosse Mengen an Medikamenten im Wert von mehreren Millionen Reichsmark zu sammeln Bis 1948 grundete Coerper dreissig Krankenhauser und Heime fur seinen neuen Arbeitgeber Coerpers Beziehung zu seinen Freunden Richard Siebeck und Viktor von Weizsacker ermoglichten Karl Pawlowski die Grundung der ersten psychosomatischen Fachklinik in Westdeutschland der Klinik Wittgenstein in Bad Berleburg 6 1950 ubernahm Coerper die Geschaftsfuhrung der Arbeitsgemeinschaft fur Gesundheitswesen AGG am Institut zur Forderung offentlicher Angelegenheiten Frankfurt M ab 1955 Deutsche Zentrale fur Volksgesundheitspflege 1952 nahm er seine Dozententatigkeit fur das Fach Sozialhygiene an der Universitat Koln wieder auf und vertrat ein leistungsbezogenes Gesundheitsverstandnis 7 Ab 1954 war er stellvertretender Vorsitzender des Bundesausschusses fur gesundheitliche Volksbelehrung Am 4 Januar 1960 verstarb Carl Coerper in Wuppertal Schriften BearbeitenUber zuckerspaltende Fermente in der Faeces des gesunden und kranken Sauglings Kohler Elberfeld Barmen 1912 Dissertation Universitat Heidelberg 1913 Die Bedeutung des fiktionalen Denkens fur die medizinische Wissenschaft Annalen der Philosophie Bd 1 Leipzig 1919 Mitarbeit Karl Anton Worringen Hrsg Was muss der Arzt von den Leibesubungen wissen Ein Ratgeber fur jeden Arzt und ein Leitfaden fur die sportarztliche Praxis Gesundheit und Sport Bd 2 J F Lehmann Munchen 1927 Das Jugendlichenalter In Paul Selter Hrsg Praktische Gesundheitsfursorge Bd 2 Enke Stuttgart 1929 S 143 204 Die Sozialhygiene in ihrem Verhaltnis zu Sozialbiologie Soziologie und Sozialphilosophie Leopold Voss Leipzig 1932 Uber die Aufgaben der Klinik auf dem Gebiete der sozialen Pathologie In Munchener medizinische Wochenschrift Bd 34 1933 S 1329 1332 Die sozialbiologische Diagnose Veroffentlichungen aus dem Gebiet des Volksgesundheitsdienstes Bd 49 3 R Schoetz Berlin 1937 Mitarbeit Lothar Loeffler Hrsg Arbeit Freizeit und Familie im Hinblick auf die Ehe das Alter und die Jugend Referate und Ergebnisse der Arbeitstagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft fur Jugend und Eheberatung 1955 in Nurnberg Thieme Stuttgart 1955 Literatur BearbeitenSonja Endres Zwangssterilisationen in Koln 1934 1945 Schriften des NS Dokumentationszentrums Bd 16 Emons Koln 2010 Horst Schutz Gesundheitsfursorge zwischen humanitarem Anspruch und eugenischer Verpflichtung Entwicklung und Kontinuitat sozialhygienischer Anschauungen zwischen 1920 und 1960 am Beispiel von Prof Dr Carl Coerper Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Bd 98 Matthiesen Husum 2004 Gerald Schwalbach Der Kirche den Blick weiten Karl Pawlowski 1898 1964 diakonischer Unternehmer an den Grenzen von Kirche und Innerer Mission Luther Verlag Bielefeld 2012 Coerper Carl Dr med In Alfons Labisch Florian Tennstedt Der Weg zum Gesetz uber die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3 Juli 1934 Entwicklungslinien und momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland Teil 2 Akademie fur offentliches Gesundheitswesen in Dusseldorf 1985 ISSN 0172 2131 S 391f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Coerper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Carl Coerper In Udo Schagen Sabine Schleiermacher 100 Jahre Geschichte der Sozialhygiene Sozialmedizin und Public Health in Deutschland Eine Dokumentation der Deutschen Gesellschaft fur Sozialmedizin und Pravention DGSMP CD Rom Berlin 2005 Einzelnachweise Bearbeiten a b 100 Jahre Sozialhygiene Sozialmedizin und Public Health in Deutschland Hrsg von Udo Schagen und Sabine Schleiermacher im Auftrag der Deutschen Gesellschaft fur Sozialmedizin und Pravention DGSMP CD ROM Institut fur Geschichte der Medizin Charite Berlin 2005 Coerper Carl Dr med In Alfons Labisch Florian Tennstedt Der Weg zum Gesetz uber die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3 Juli 1934 Entwicklungslinien und momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland Teil 2 Akademie fur offentliches Gesundheitswesen in Dusseldorf 1985 ISSN 0172 2131 S 391f Bundesarchiv R 4901 13260 Hochschullehrerkartei Sonja Endres Zwangssterilisationen in Koln 1934 1945 Schriften des NS Dokumentationszentrums Bd 16 Emons Koln 2010 Gerald Schwalbach Der Kirche den Blick weiten Karl Pawlowski 1898 1964 diakonischer Unternehmer an den Grenzen von Kirche und Innerer Mission Luther Verlag Bielefeld 2012 S 313 Gerald Schwalbach Der Kirche den Blick weiten Karl Pawlowski 1898 1964 diakonischer Unternehmer an den Grenzen von Kirche und Innerer Mission Luther Verlag Bielefeld 2012 S 314 und S 396 ff Horst Schutz Gesundheitsfursorge zwischen humanitarem Anspruch und eugenischer Verpflichtung Entwicklung und Kontinuitat sozialhygienischer Anschauungen zwischen 1920 und 1960 am Beispiel von Prof Dr Carl Coerper Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Bd 98 Matthiesen Husum 2004 Normdaten Person GND 128985038 lobid OGND AKS VIAF 77380823 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coerper CarlALTERNATIVNAMEN Coerper Carl Arthur Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und Rasse und SozialhygienikerGEBURTSDATUM 24 September 1886GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 4 Januar 1960STERBEORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Coerper amp oldid 230812220