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Carl Alexander Herzog von Wurttemberg Pater Odo OSB 12 Marz 1896 in Stuttgart 27 Dezember 1964 in Altshausen war ein Mitglied des Hauses Wurttemberg und ein Benediktinermonch Wahrend und nach der Zeit des Nationalsozialismus engagierte er sich in der Hilfe fur Fluchtlinge Juden und Kriegsgefangene und wurde dafur von den NS Herrschern des damaligen Deutschen Reiches ausgewiesen Carl Alexander von Wurttemberg in der Mitte mit seinen Geschwistern im Jahre 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Emigration in die Vereinigten Staaten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Alexander war der jungste von drei Sohnen des Herzogs Albrecht von Wurttemberg und seiner Gemahlin der Erzherzogin Margarete Sophie von Osterreich Er wurde zuhause unterrichtet und machte 1914 das Abitur Im Ersten Weltkrieg kampfte er an Westfront sowie in Italien Nach der Novemberrevolution 1918 schied er als Hauptmann aus dem aktiven Militardienst aus Wenige Monate danach trat er als Chorpostulant in die Erzabtei St Martin Beuron ein und wurde 1920 als Frater Odo in das Noviziat aufgenommen Im Februar 1921 legte er die Profess ab und wurde 1926 zum Priester geweiht Im Sommer 1930 wurde Pater Odo in die nicht weit vom Schloss Altshausen entfernte Abtei St Martin Weingarten entsandt wo er nicht nur mehrere Amter im Kloster innehatte sondern sich auch als Jugendmissionar sehr stark in der katholischen Jugendarbeit engagierte Dadurch aber auch durch den klerikal konservativen Katholizismus seiner Familie gepragt geriet er von Anfang an in die Opposition zum Nationalsozialismus und wurde bereits 1933 mehrfach von der Geheimen Staatspolizei verhort Zunachst verliess er Wurttemberg und trat 1934 in die nicht lange zuvor gegrundete badische Abtei vom heiligen Bartholomaus Neuburg ein welche sich jedoch in einer Krise befand Die nationalsozialistische Regierung burgerte Pater Odo 1936 aus dem Deutschen Reich aus Er fand in Klostern in der Schweiz und in Italien Zuflucht In der Schweiz grundete er die Internationale Katholische Fluchtlingshilfe und unternahm Reisen in ganz Europa Als Vertreter der Katholischen Fluchtlingshilfe nahm er auch an der internationalen Konferenz von Evian vom 6 bis 15 Juli 1938 teil bei der es um Hilfsmassnahmen fur die von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen judischen Glaubens ging 1 Emigration in die Vereinigten Staaten BearbeitenAls die schweizerische Regierung 1940 erklarte dass sie fur die Sicherheit des Benediktinerpaters nicht mehr garantieren konne entschloss er sich zur Emigration in die Vereinigten Staaten Er musste alle seine personlichen Papiere vernichten so dass seine Aktivitaten in der Fluchtlingshilfe heute kaum mehr detailliert nachgezeichnet werden konnen Seit 1941 wohnte Pater Odo in Washington D C und baute seine internationale Fluchtlingshilfe weiter aus Er half auch verfolgten Juden bei der Emigration aus dem Deutschen Reich und den besetzten Gebieten wobei bis heute ungeklart bleibt welche Erfolge seine Bemuhungen hatten Belegt ist aber dass sich Pater Odo bei katholischen Stellen intensiv fur die Gefangenen im sudfranzosischen Lager Camp de Gurs einsetzte wo viele Menschen judischen Glaubens und andere aus dem Deutsche Reich ausgewiesene Personen unter schlimmsten Bedingungen interniert waren Ferner engagierte er sich seit 1943 auch in der seelsorgerlichen Betreuung der deutschen Kriegsgefangenen in den amerikanischen Lagern Der Historiker und Archivar des Hauses Wurttemberg Eberhard Fritz hat die Vermutung geaussert dass Claus Graf von Stauffenberg auch durch seine Beziehungen zum Haus Wurttemberg zum Widerstand gegen Adolf Hitler motiviert worden sein konnte Da er Pater Odo personlich kannte wusste er von dessen entschiedenem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Vergleichende Forschungen belegen immer wieder dass solche starken Impulse nachwirken selbst wenn sie zeitweise verschuttet sind 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs grundete Pater Odo die Central European Rehabilitation Association Inc CERA mit dem Ziel Lebensmittel Kleider Medikamente und andere benotigte Artikel in das vom Krieg zerstorte Zentraleuropa zu senden Er warb dafur bedeutende Spenden ein Nach der Auflosung der CERA die ihren Zweck erfullt hatte kehrte der Pater 1949 nach Deutschland zuruck und trat wiederum in die Abtei vom heiligen Bartholomaus Neuburg ein Aufgrund eines Herzleidens musste er 1952 das Leben im Kloster beenden und in das Schloss seiner Familie in Altshausen zuruckkehren Dort verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens und war einer der Wiederbegrunder der Burgergarde zu Pferd Gelbe Husaren von 1748 der Gemeinde Altshausen Nach seinem Tod wurde Pater Odo seinem letzten Willen gemass auf dem Friedhof der Abtei St Martin in Weingarten beigesetzt Siehe auch BearbeitenStammliste des Hauses WurttembergLiteratur BearbeitenEberhard Fritz Das Haus Wurttemberg und der Nationalsozialismus Motive des Widerstands gegen Hitler und seine Bewegung In Christopher Dowe Hg Adel und Nationalsozialismus im deutschen Sudwesten Stuttgarter Symposion Band 11 Stuttgart 2007 S 132 162 Eberhard Fritz Claus Schenk Graf von Stauffenberg und die Herzoge von Wurttemberg Uberlegungen zu den Motiven des Attentats vom 20 Juli 1944 In Zeitschrift fur Hohenzollerische Geschichte 47 48 2012 S 225 261 Wurttemberg Odo von in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 836Einzelnachweise Bearbeiten Dennis Laffer The Jewish Trail of Tears The Evian Conference of July 1938 Master Thesis University of South Florida 2011 S 219 Eberhard Fritz Das Haus Wurttemberg und der Nationalsozialismus siehe unter Literatur Normdaten Person GND 1018389016 lobid OGND AKS VIAF 220890996 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wurttemberg Carl Alexander Herzog vonALTERNATIVNAMEN Pater Odo Ordensname KURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger BenediktinermonchGEBURTSDATUM 12 Marz 1896GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 27 Dezember 1964STERBEORT Altshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Alexander Herzog von Wurttemberg amp oldid 235067699