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Camp Astrid kaemp astrid ist der Name einer ehemaligen belgischen Kaserne die nach dem Zweiten Weltkrieg von der damaligen belgischen Besatzungsmacht 1948 auf 37 Hektar im Propsteier Wald bei Eschweiler im damaligen Landkreis Aachen heute Stadteregion Aachen errichtet wurde Der offizielle Name war Quartier Reine Astrid auf Franzosisch bzw Kwartier Koningin Astrid auf Niederlandisch benannt nach Astrid von Schweden Der Kaserne angegliedert war ein Material und Munitionsdepot Der umlaufende Zaun der gesamten Liegenschaft hatte eine Lange von etwa 10 km und umschloss ein Areal von 350 Hektar Wappen Belgische Streitkrafte in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Stutzpunkt der Belgischen Streitkrafte in Deutschland 2 Militarische Aufgabe und Tatigkeitsschwerpunkte 3 Nachmilitarische Nutzung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStutzpunkt der Belgischen Streitkrafte in Deutschland Bearbeiten nbsp Camp Astrid ehemalige Belgische Kaserne und Materialdepot nbsp Karte des BSD KorridorsIn Camp Reine Astrid waren Logistikeinheiten und der Stab des 29 Logistikbataillon der Belgischen Streitkrafte in Deutschland BSD stationiert 1 Angegliedert waren mehrere Materialdepots fur Fahrzeuge Ersatzteile usw und ein Munitionsdepot des 1 Belgischen Armee Corps Das Camp und das Munitionsdepot waren durch einen Zaun voneinander getrennt In dem Depot lagerte Munition fur die in Deutschland stationierten belgischen Bataillone Bis zu 1 200 Soldaten waren in Camp und Depot zeitgleich stationiert Im direkten Umland befanden sich weitere belgische Einrichtungen des 1 Belgischen Armee Corps so in Aachen Merzbruck Eschweiler Duren und Vogelsang Die BSD unterhielten in ihrem Korridor von Aachen bis Kassel zahlreiche weitere Garnisonen Weiden Hauptquartier des 1 Belgischen Corps Aachen Hitfeld Aachen Brand Merzbruck Duren Euskirchen Koln Koln Dellbruck Koln Longerich Koln Ossendorf Flughafen Koln Butzweilerhof Bergisch Gladbach Bensberg Troisdorf Spich Siegen Ludenscheid Arnsberg Werl Soest Brakel Marsberg Essentho Bad Arolsen Kassel und weitere kleinere Standorte Bis zum Eintritt der Bundeswehr in die NATO 1955 und die Aufgabe des Besatzerstatus Aufenthaltsvertrag stellte die Liegenschaft exterritoriales Gebiet dar Militarische Aufgabe und Tatigkeitsschwerpunkte BearbeitenDie primare Aufgabe war der Nachschub die Versorgung der Einheiten mit sogenannten Verbrauchsgutern Daraus resultierten die Tatigkeiten des militarischen Transports der Umschlag das Lagern und das Bewachen von Material und Munition das Bergen und Instandsetzen der Fahrzeuge und der Geratschaften das Gewahrleisten der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und des Gerates Weiterer Schwerpunkt und Aufgabe war die Ausbildung der Soldaten in militarischer Hinsicht und in ihren fachlichen Verwendungen Die Anlage verfugte uber einen eigenen Gleisanschluss so dass Transporte auch uber die Schiene abgewickelt werden konnten Ferner hatte sie eine nur fur militarische Fahrzeuge zugelassene Autobahnanschlussstelle unmittelbar an der Raststatte Aachener Land Das im Wald gelegene Camp hatte viele Einrichtungen die den belgischen Soldaten das Arbeiten und Leben fur sie und ihren Familien angenehm machen sollten Kirche Casino Kino Freibad Post Einkaufsladen Sportplatz Tennisplatz Sporthalle und Angelteich Die Familien der Zeit und der Berufssoldaten wohnten hingegen in Stolberg in eigenen Siedlungen ausserhalb der Kaserne Die Kinder gingen in eigene Schulen Ende 1946 war auch der Baubeginn des Camp Eschweiler im Eschweiler Stadtwald beim Donnerberg Es wurde spater in Camp Zeebrugge umbenannt und ist zusammen mit Camp Astrid die zweite belgische Kaserne auf Eschweiler Stadtgebiet Die ersten belgischen Soldaten ruckten im Sommer 1947 ein Am 20 Dezember 1956 wurde das belgische Camp Zeebrugge teilweise von der neu aufgestellten Bundeswehr ubernommen und als Donnerberg Kaserne Eschweiler besteht sie heute noch Das 1 Belgische Corps wurde mit Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO 1955 von der Besatzungsmacht zur Schutzmacht und war Teil der NATO Krafte in dem den Belgiern zugewiesenen Korridor der auf 270 km Lange und 190 km Breite von Aachen bis Kassel reichte Volker Ruhe von 1992 bis 1998 Bundesminister der Verteidigung uberreichte 1995 personlich in Anerkennung gemeinsamer Arbeit fur Friede und Freiheit das Fahnenband der Bundesrepublik Deutschland nbsp Camp Astrid 1969 am Tag der offenen Tur hier der Sudeingang nahe Atsch nbsp Offiziersmesse 1969 nbsp MannschaftsunterkunftNachmilitarische Nutzung BearbeitenDurch den Einfluss von Glasnost und Perestroika den Fall der Mauer und dem Ende des Kalten Krieges wurden auch bei den belgischen Streitkraften Umstrukturierungen vorgenommen Ein Grossteil der belgischen Einrichtungen in Deutschland wurden aufgelost die Soldaten nach Belgien zuruck versetzt Camp Astrid wurde 1995 aufgegeben und mit Abzug der belgischen Soldaten nach fast 50 Jahren und dem Ende der militarischen Nutzung fiel die Liegenschaft an die Bundesrepublik Deutschland zuruck Die Liegenschaft lag seit 1995 brach Die Stadt Stolberg erwarb vom Bundesvermogensamt 32 Hektar vom sudlichen Teil des Kasernengelandes um auf 23 Hektar ein Gewerbegebiet mit Namen Camp Astrid einzurichten 2004 wurden die baulichen Einrichtungen des Camps abgetragen und grosse Teile des Waldgebietes auf Stolberger Seite gerodet Vorhandene Fichtenwaldflachen wurden in Mischwald umgewandelt und 5 ha neuer Wald als Ausgleichsmassnahme neu angepflanzt Ende 2006 wurde nachdem die Stadt Eschweiler ein weiteres Gelandestuck abgetreten hatte eine neue sudliche Zufahrt gebaut die uber eine Brucke die Trasse der Bahnstrecke Koln Aachen uberquert Die ersten Grundstucke fur eine gewerbliche Bebauung wurden 2007 verkauft Die Stadt Eschweiler wollte den Propsteier Wald als Naherholungsgebiet erhalten und hat mehrere Bereiche als Biotope ausgewiesen Im Bereich des ehemaligen Munitionsdepots auf Eschweiler Stadtgebiet sind noch hunderte ehemalige Munitionsbunker und Lagerraume vorhanden Der Abriss bzw Ruckbau von rund 400 Verwaltungsgebauden und Munitionsbunkern und hutten annahernd 400 Gebauderuinen wurden seit Dezember 2021 beseitigt Rund 9000 Tonnen Bauschutt sind entsorgt worden Weiterhin existierende Fundamente der Gebaude sollen in den kommenden Jahren noch nach und nach abgetragen werden Die Politik verfolgte drei Ziele fur den Propsteier Wald stadtnahe Erholung durch Offnung eines Teil der Liegenschaft fur Spazierganger Fahrradfahrer und Jogger Ursprunglich geplant war diese Offnung fur Ende 2022 Anfang 2023 Errichtung einer grossen Photovoltaikanlage auf dem grossen zentralen Platz des Camps da dessen Fundamente sich als zu tief und zu massiv herausgestellt hatten als das sie zuruckgebaut werden konnten teilweiser Erhalt der herausragenden Biodiversitat die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte hervorragend entwickelt hat Am 3 August 2023 fand die Offnung des Propsteier Waldes durch Lokalpolitiker mit den Worten Der Prop ist auf Willkommen im Burgerwald statt Das ausgewiesene Wegenetz dessen Verlassen durch unzahlige Warnschilder es sollen mehr als 260 Stuck sein verboten wird ist recht uberschaubar und nur wenige Kilometer lang Ein Zugang ist uber die Eschweiler Seite Glucksburg als auch uber die Stolberger Seite Gewerbegebiet Camp Astrid moglich nbsp Kirche des ehemaligen Camps 2005 nbsp Sudeingang mit Wachhauschen 2011 nbsp Informationstafel am Zugang Glucksburg am 6 August 2023 nbsp Gesperrter Bereich im ehemaligen Munitionsdepot am 6 August 2023 nbsp Gebaudefundament im Propsteier Wald am 6 August 2023Siehe auch BearbeitenInfanteriekaserne Eschweiler Belgische Annexionsplane nach dem Zweiten Weltkrieg Aufenthaltsvertrag Propsteier VillaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Camp Astrid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Youtube Video Die letzten Tage des Camps Rundwanderweg im Propsteier Wald eroffnet Pressemitteilung auf eschweiler de Historische Aufnahmen Camp Astrid Militargeschichte Camp AstridEinzelnachweise Bearbeiten Historiek van ons Bataljon Nicht mehr online verfugbar In 29bataljonlogistiek be 29 Logistikbataillon archiviert vom Original am 24 Juni 2012 abgerufen am 26 Mai 2023 niederlandisch 50 806111111111 6 2097222222222 Koordinaten 50 48 N 6 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camp Astrid amp oldid 236726467