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Der Butjadinger Bahn T 2 ist ein zweiachsiger Triebwagen der Butjadinger Bahn in Niedersachsen Er wurde auf verschiedenen Eisenbahnstrecken vorrangig als Schlepptriebwagen verwendet und mehrfach umgebaut er ist heute noch unter der Bezeichnung T121 bei der Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn DHE vorhanden und wird als Museumstriebwagen Jan Harpstedt betrieben Ein gleichartiger Triebwagen war 1938 1939 an die Isergebirgsbahn geliefert worden und war da als VT 11 eingesetzt er wurde vermutlich in die UdSSR gebracht Butjadinger Bahn T 2WerkfotoWerkfotoNummerierung Butjadinger Bahn T 2Butjadinger Bahn T 121DHE T 121Anzahl 1Hersteller WUMAG GorlitzBaujahr e 1940Bauart urspr AA dm nach Umbau AA dhSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer urspr 14 500 mm nach Umbau 14 800 mmLange 13 500 mmHohe 3 600 mmBreite 3 100 mmGesamtradstand urspr 8 260 mm nach Umbau 8 300 mmDienstmasse ab 1957 20 700 kgHochstgeschwindigkeit 65 km hTraktionsleistung urspr 2 95 5 kW 2 130 PS ab 1957 2 107 kW 2 145 PS Raddurchmesser urspr 900 mm nach Umbau 1 000 mmMotorentyp urspr KHD A6M517 ab 1957 KHD A8L614Motorbauart urspr Sechszylinder Viertaktdieselmotor mit Wasserkuhlung nach Umbau Achtzylinder Viertakt Dieselmotor mit LuftkuhlungLeistungsubertragung urspr mechanisch mit Mylius Getriebe nach Umbau hydrodynamischTankinhalt 2 150 lBremse Druckluftbremse Bauart KnorrSitzplatze urspr 60 nach Umbau 54Stehplatze urspr 20 nach Umbau 30Fussbodenhohe 1 280 mmKlassen 3 ab 1956 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Butjadinger Bahn T2 1 2 Butjadinger Bahn T 121 1 3 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn T 121 2 Konstruktive Merkmale 2 1 Ursprungsausfuhrung 2 2 Umbau 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenButjadinger Bahn T2 Bearbeiten Der Triebwagen wurde 1940 an die Butjadinger Bahn ausgeliefert und versah im Oktober des gleichen Jahres seine Probefahrt am 1 November nahm er mit der Bezeichnung T2 den offentlichen Betrieb auf 1 Der Triebwagen erhielt auf Grund seiner Reichsbahnlackierung 2 den Spitznamen Silberpfeil 1 Die Laufleistungen betrugen 1940 3 979 km und 1941 14 534 km 3 Diese Leistungen sind auf Grund von Kraftstoffkontigentierung zu erklaren 1942 wurden nur noch 3 479 km in das Betriebsbuch eingetragen Bei der Wiederinbetriebnahme nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte das Betriebsbuch den Kilometerstand 37 949 ohne eingetragene Laufleistungen 3 Butjadinger Bahn T 121 Bearbeiten 1952 ubernahm das Niedersachsischen Landeseisenbahnamt NLEA die Betriebsfuhrung der Bahn Die Bezeichnung des Fahrzeuges wurde in T 121 geandert Es existiert ein Foto aus dem Jahr 1955 dass den Triebwagen als Solofahrzeug zeigt 4 Wahrend dieser Zeit hatte der Wagen drei Unfalle zwei Auffahrunfalle und einen Unfall an einem Bahnubergang Die Unfallfolgen konnten in der eigenen Werkstatt beseitigt werden 1 Die Laufleistungen waren nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich hoher und erreichten 1954 den Hochststand mit 104 450 km 1956 beendete die Butjadinger Bahn den Personenverkehr und der uberzahlige Triebwagen wurde an die Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn abgegeben Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn T 121 Bearbeiten nbsp DHE T 121 als Jan HarpstedtHier wurde der Triebwagen im Guterverkehr eingesetzt Es mussten bis zu 800 000 Tonnen Sand fur den Bau der Bundesstrasse 75 befordert werden 5 Dieser Einsatz dauerte bis zum April 1957 Danach wurde er in der Betriebswerkstatte der Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn in Harpstedt fur den Einsatz im Guterverkehr angepasst So wurde das Untergestell verstarkt die Maschinenanlage durch eine starkere mit automatischem Getriebe ersetzt und die Stirnfront mit einer durchgehenden Frontscheibe modernisiert In dieser Form bewaltigte der Triebwagen mit den anderen beiden Wagen dem T 148 und dem T 172 den Verkehr Der T 121 war im gemischten Verkehr unterwegs im Personenverkehr mit bis zu zwei zweiachsigen Beiwagen im Guterverkehr meist im Viehtransport 6 Der T 121 hatte gegenuber den anderen Triebwagen den Vorteil der besseren Einsatzmoglichkeit durch das Vorhandensein der Zug und Stosseinrichtung des besseren Masse Leistungsverhaltnisses gegenuber dem T 172 und des Vorhandenseins einer SIFA weshalb er ebenso wie eine Diesellokomotive der Gesellschaft auf Gleisen der Deutschen Bundesbahn eingesetzt werden durfte 5 So blieb er bis zum Ende des Personenverkehrs bei der DHE und ubernahm gelegentlich Ersatzleistungen fur eine ausgefallene Diesellok Erst ab 1976 gab es fur den Triebwagen wieder ein neues Betatigungsfeld mit der Aufnahme des Museumsverkehrs Jan Harpstedt In dieser Form fahrt der Triebwagen bis heute ganzjahrlich Sonderfahrten im Raum Oldenburg 7 Zum 1 Januar 2023 wurde er an die Delmenhorst Harpstedter Eisenbahnfreunde verkauft Diese wollen ihn aufarbeiten und wieder fur Sonderfahrten einsetzen 8 Konstruktive Merkmale BearbeitenUrsprungsausfuhrung Bearbeiten Der Triebwagen mit der Fabriknummer 71 004 gehorte zu einer Serie von Fahrzeugen fur die Kleinbahnen in Deutschland von denen die Waggon und Maschinenbau Gorlitz WUMAG in Gorlitz 1933 die Konstruktion erstellt hatte Anfangs besassen die Fahrzeuge wie der VT 135 520 noch keine Zug und Stosseinrichtung Der gegenuber der WUMAG Bauart 2 2 wesentlich grossere Triebwagen fur Privatbahnen hatte aber bereits ab Werk Kuppelmoglichkeiten mit Beiwagen und kann als der grosste bekannte zweiachsige Triebwagen seiner Zeit angesehen werden Der Achsstand von 8 3 m konnte erst mit den MAN Schienenbussen ubertroffen werden Das Untergestell und das Kastengerippe das in der Spantenbauart hergestellt war und aussen mit 1 5 Millimeter starkem Blech verkleidet war bestanden aus elektrisch verschweissten Baustahlprofilen Die Inneneinrichtung unterteilte sich in das Fahrgastabteil und die beiden Einstiegsraume mit Fuhrerstanden Sie waren durch Trennwande und Drehturen voneinander getrennt Das Fahrgastabteil war und ist in Grossraumbauweise gestaltet Der Fussboden bestand aus Kiefernholz das mit Linoleum belegt war Uber Klappen im Fussboden konnte die Maschinenanlage gewartet werden Die Fenster waren und sind als Klappfenster gestaltet Die Maschinenanlage hatte eine Leistung von ursprunglich 2 130 PS und war mit je einem Mylius Getriebe ausgestattet In dieser Form war der Triebwagen wesentlich starker als bei anderen Privatbahntriebwagen seiner Zeit ausgerustet Die Motoren konnten einzeln oder gemeinsam betrieben werden 9 Motor und Schaltgetriebe waren in einem separaten Rahmen gelagert der am Hauptrahmen des Fahrzeuges federnd aufgehangt war Beheizt war das Fahrzeug uber eine Warmwasserheizung die so ausgelegt war dass das Innere des Wagens bei 20 C Aussentemperatur auf 20 C beheizt werden konnte Die Heizung konnte fur die Vorwarmung des Motorkuhlwassers auf eine Temperatur von 70 C verwendet werden 10 Als Bremse besass er eine einlosige Bremse der Bauart Knorr die fur Beiwagenbetrieb vorgesehen war Die elektrische Ausrustung des Wagens bestand aus der Lichtmaschine und einer Batterie die fur das 24 Volt Bordnetz die Energie lieferten Die fur die Bremse Schaltung und Hilfsbetriebe erforderliche Druckluft lieferten zwei Luftpumpen die mit dem Motor direkt verbunden waren Der Triebwagen war mit zwei Typhonen und zwei Lautewerken ausgerustet 9 Umbau Bearbeiten Wahrend des Umbaues von 1957 bis 1959 wurden in den Rahmen zusatzliche Trager eingesetzt und eine stabilere Zug und Stosseinrichtung eingebaut denn es hatte sich herausgestellt dass das Untergestell fur den Guterverkehr etwas zu schwach ausgelegt war Bei diesem Umbau wurde auch der Radstand vergrossert wurde er ursprunglich wie bei dem Kleinbahn Bielstein Waldbrol 32 auf 8 260 mm angegeben 11 so erscheint er in der Skizze nach dem Umbau mit 8 300 mm 3 Die Rader wurden mit einem Durchmesser von 1 000 Millimetern ausgelegt Ausserdem wurde fur eine bessere Streckensicht die Vorderfront mit einer durchgehenden Frontscheibe ausgestattet und der Lokomotivfuhrer erhielt seinen Arbeitsplatz in der Mitte der Stirnseite 7 Die Sitze wurden mit einer dunnen Polsterung uberzogen 9 Die Zahl der Sitzplatze sank von 60 auf 54 Der grosste Umbau wurde bei der Maschinenanlage vollzogen diese wurden in der Leistung auf 2 145 PS gesteigert Die Motoren waren nun luftgekuhlt Dem Motor nachgeschaltet ist je ein Differentialwandlergetriebe und ein Schaltgetriebe Rangier Streckengang womit der Lokfuhrer nicht mehr durch Schalthandlungen von der Streckenbeobachtung abgelenkt werden kann Die Geschwindigkeit betragt im Streckengang 60 km h im Rangiergang 40 km h 9 Literatur BearbeitenP Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 In Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V A Hille Delmenhorst Bremen 1990 Evert Heusingveld Axel Meyer Andreas Wagner Die Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn Verlag Kenning Nordhorn 2001 ISBN 3 927587 93 1 Weblinks BearbeitenDatenblatt der Butjadinger Bahn mit Erwahnung des T 121 Datenblatt von den Fahrzeugen der Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn mit Erwahnung des T 121 Datenblatt des T 121 bei Jan Harpstedt Vermarktung des T 121 bei der Delmenhorst Harpstedter EisenbahnEinzelnachweise Bearbeiten a b c P Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V Seite 2 a b Wolfgang Theurich Aus alten Archiven in Eisenbahn Magazin 4 95 Seite 22 a b c P Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V Seite 8 P Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V Seite 4 a b P Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V Seite 3 Rolf Lottgers Die Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn in Eisenbahn Kurier 5 83 Seite 31 a b Klaus Uwe Holscher Historische Kleinbahn Jan Harpstedt in Maschinen im Modellbau 1 2014 Seite 62 Dieseltriebwagen T 121 ubernommen In eisenbahn magazin Nr 2 2023 S 33 a b c d P Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V Seite 7 Wolfgang Theurich 160 Jahre Waggonbau in Gorlitz EK Verlag Freiburg 2009 ISBN 3 88255 564 5 Seite 304 P Krause A Wagner 50 JAHRE WUMAG TRIEBWAGEN T 121 Delmenhorst Harpstedter Eisenbahn e V Seite 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Butjadinger Bahn T 2 amp oldid 238716427