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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Burgkeller Begriffsklarung aufgefuhrt Der Burgkeller ist das alteste nachweisbare stadtische Wirtshaus in Leipzig und hatte uber mehrere Jahrhunderte hinweg das alleinige Privileg in der Stadt auswartige Biere auszuschenken und zu verkaufen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht des Burgkellerblocks auf einer Stadtansicht 1646 nbsp Burgkeller in der Reichsstrasse um 1890Die erste urkundliche Erwahnung eines Burgkellers fur Burgerkeller stehend in Leipzig stammt aus dem Jahr 1419 Uber den genauen Standort wird hier keine Auskunft gegeben nur der Hinweis dass sich die Keller des Schankhauses am Markt zu finden waren 1 1459 wurde durch ein Privileg von Kurfurst Friedrich II dem Burgkeller der Stadt die alleinige Erlaubnis erteilt auswartige Biere einzufuhren auszuschenken und zu verkaufen Dieses exklusive Recht hatte die Institution bis zum Jahr 1839 und war damit zeitweise eine wichtige Einnahmequelle Leipzigs 2 1565 wurde durch die Stadt zwischen Naschmarkt und Reichsstrasse ein Hauserkomplex errichtet in dem neben dem Burgkeller auch die stadtischen Fleisch und Brotbanke Garkuchen sowie zunachst auch die Schuhmacher und Kurschnerinnungen ihren Sitz hatten Der Burgkeller befand sich im Unter und Erdgeschoss eines zweigeschossigen Gebaudeblockes auf der Naschmarktseite 1572 wurde er ausgebaut 1621 wurde auf Wunsch der Leipziger Handwerkszunfte das Gebaude teilweise aufgestockt und im zweiten Obergeschoss eine zusatzliche Trinkstube eingerichtet 1859 zogen die Leipziger Fleischbanke in die Georgenhalle um der Burgkeller ubernahm die Raumlichkeiten in der Reichsstrasse In den folgenden Jahren wurde der reprasentative Renaissancebau mit auffalligen Ziergiebeln umfassend ausgebaut und erweitert Es entstanden mit Schwerpunkt auf den Gastbetrieb ein imposanter dreiteiliger Gastraum ein Eiskeller und eine grosse Speisekammer sowie eine moderne Kuche Dazu wurden im Gebaude zeitgemasse Gasbeleuchtung und Wasseranschlusse installiert Im innenliegenden Hof wurde der Transport von Bierfassern organisiert Im Jahr 1905 wurde eine Neubebauung des ganzen Hauserkomplexes zwischen Naschmarkt und Reichsstrasse auch Burgkellerblock genannt beschlossen von 1907 bis 1908 erfolgte der Abriss des historischen Karrees Ein Jahr spater wurde an gleicher Stelle der Handelshof ein von Georg Weidenbach und Richard Tschammer entworfener stadtischer Messepalast eingeweiht 1908 begann der Leipziger Stadtbaurat Otto Wilhelm Scharenberg mit der Errichtung eines Schulgebaudes in der Leipziger Mobiusstrasse heute Humboldt Gymnasium und setzte dem im Abriss befindlichen Giebel des Burgkellers ein Denkmal indem er ihn am Schulneubau mehrfach zitierte Es soll sogar Material des Abrissgiebels verbaut worden sein 3 Der Burgkeller wurde beim Neubau des Handelshofs als historisch bedeutsame Institution der Stadt berucksichtigt auf der Naschmarktseite an seiner ursprunglichen Lage wurden Raumlichkeiten mit architektonischem Bezug auf das alte Wirtshaus eingerichtet 1913 ubernahm die Sternburg Brauerei aus Lutzschena das Wirtshaus die es bis zum Jahr 1955 betrieb Nach dem schweren Luftangriff auf Leipzig in der Nacht zum 4 Dezember 1943 wurde der Handelshof erheblich beschadigt und brannte teilweise aus kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnten zumindest provisorisch aussere Gebaudeteile wiederhergestellt werden 1947 wurde ebenerdig an der Ecke Naschmarkt Grimmaische Strasse das Burgkellercafe mit 300 Platzen mit Konferenzraum eroffnet im Untergeschoss war eine Bar zu finden 1955 wurde der Burgkeller bis zum Ende der DDR zu einer HO Gaststatte im Keller waren in diesen Jahrzehnten unter anderem eine Cocktailbar und Spezialitatenrestaurants zu finden 1991 erwarb zunachst die Leipziger Messe GmbH den gesamten Gebaudekomplex um ihn 2005 weiter zu veraussern Eine umfassende Sanierung des gesamten Hauses fand von 2007 bis 2011 statt Der ehemalige Burgkeller auf der Naschmarktseite Ecke Grimmaische Strasse wird bis heute durch verschiedene Anmieter als Restaurant betrieben nbsp Naschmarkt mit Burgkeller rechts 1749 nbsp Naschmarkt mit Burgkeller rechts 1830 nbsp Gastraum im Leipziger Burgkeller um 1900 nbsp Burgkellerkomplex vor dem Abriss um 1906Literatur BearbeitenEtwas uber den alten Leipziger Bierschank In Der Leipziger Illustrierte Wochenschrift 1921 Nr 27 S 638 639 Arno Kapp Oswald Winde Geschichte des Leipziger Burgkellers Leipzig 1931 Herbert Pilz Bier und Bierschank im alten Leipzig In Leipziger Kalender 1996 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 1996 ISBN 3 930846 09 8 S 98 113 Herbert Pilz Wohl bekomm s und guten Appetit Leipziger Gastronomiegeschichte n Leipziger Medien Service Leipziger Volkszeitung Leipzig 2011 ISBN 978 3 942360 04 3 S 20 24 Wilma Rambow die Kellere czu nucze schenghuse Der Burgkeller zur Geschichte des altesten stadtischen Schank und Wirtshauses In Leipziger Blatter 2013 Nr 62 S 26 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgkeller Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Carl Friedrich von Posern Klett Hrsg Urkundenbuch der Stadt Leipzig Band 1 No 132 1419 11 Jan Codex diplomaticus Saxoniae regiae Hauptteil 2 Band 8 Giesecke amp Devrient Leipzig 1868 S 84 Digitalisat Wilma Rambow die Kellere czu nucze schenghuse Der Burgkeller zur Geschichte des altesten stadtischen Schank und Wirtshauses In Leipziger Blatter 2013 Nr 62 S 26 Heinz Lohse 100 Jahre Schulgebaude Mobiusstrasse 8 In Die Humboldtschule im Wandel der Zeiten Zur 100jahrigen Geschichte eines Leipziger Gymnasiums Teil 1 1910 1960 3 Auflage Leipzig 2011 DNB 102528447X S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgkeller amp oldid 238048190