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Die Brauerei Sternburg ist ein ehemaliges Brauhaus im Leipziger Ortsteil Lutzschena welches zwischen 1822 und 1991 bestand Die Brauerei ist der Namensgeber fur die Biermarke Sternburg die an der Strasse Zur alten Brauerei gelegenen und uberwiegend denkmalgeschutzten Gebaude sind noch weitestgehend erhalten Brauerei Sternburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1822 1945 1 2 1945 bis heute 2 Bilder der Brauerei um 1907 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1822 1945 Bearbeiten nbsp Maximilian Speck von Sternburg nbsp Brauerei Sternburg Lutzschena Leipzig um 1877 nbsp Brauerei Sternburg Lutzschena Leipzig rechts unten Ansicht der Aussenstelle Schkeuditz um 19071822 erwarb der Leipziger Kaufmann und Wollhandler Maximilian Speck das Rittergut in Lutzschena um dort ein landwirtschaftliches Mustergut mit Viehzucht zu errichten Zu diesem Zeitpunkt stand auf dem Gelande bereits ein Brauhaus welches spatestens seit Mitte des 18 Jahrhunderts Bier herstellte und 1795 die Genehmigung erhielt Bier auszuschenken und zu verkaufen 1 Im Jahr 1823 erhielt Speck als neuer Eigentumer der Brauerei die Erlaubnis im seit 1492 bestehenden Leipziger Ausschank Burgkeller heute Naschmarkt 1 3 Einfach und Vollbier zu verkaufen 1829 hielt sich Speck nunmehr Freiherr Speck von Sternburg auf Einladung von Konig Ludwig I in Bayern auf wo er unter anderem das Kloster Sankt Veit pachtete Aus Sankt Veit brachte er den bis dahin dort tatigen Braumeister mit nach Lutzschena der die Rittergutsbrauerei zu einem Brauhaus bayerischer Art umwandelte in dem untergarige Lagerbiere hergestellt wurden Ab diesem Zeitpunkt wurde das Bier unter dem Namen Sternburg zunehmend erfolgreich verkauft und vermarktet Aus Kapazitatsgrunden wurde von 1834 bis 1836 eine neue und grossere Brauerei ausserhalb des Schlossparkes erbaut die ab da meist unter dem Namen Freiherrliche Speck von Sternburg sche Bairische Bierbrauerei bekannt war Im gleichen Jahr begann Speck von Sternburg auch mit dem Hopfenanbau fur die eigene Bierproduktion 1846 47 musste erstmals aufgrund des gestiegenen Absatzes das Gelande erweitert werden es entstanden drei neue Lagerkeller Alexander Maximilian jungster Sohn von Speck von Sternburg erbte nach dem Tod seines Vaters 1856 die Lutzschenaer Guter und damit auch das Brauhaus 1864 erfolgten Verkauf und Ausschank des Bieres neben dem Leipziger Burgkeller uber zwei eigene Lokalitaten dem Gasthof zu Lutzschena und dem Lutzschenaer Keller in Specks Hof weitere Restaurationen in der Messestadt wurden bis 1880 erworben Zwischen 1876 und 1930 wurde in mehreren Schritten die Brauerei umfassend ausgebaut und laufend modernisiert was vor allem technische Einrichtungen wie Sudhaus Malzerei Dampfkessel und Dampfmaschinenanlagen sowie Gar und Lagerkeller betraf 1892 wurde der Flaschenbierversand eingefuhrt 1911 konnte die Anschlussgleisanlage zum Guterbahnhof Wahren in Betrieb genommen werden Alexander Maximilian Speck von Sternburg bewirtschaftete die Brauerei bis zu seinem Tod im Jahr 1911 sein Sohn James Alexander 1856 1916 wandelte die Brauerei 1913 zur Brauerei Sternburg G m b H Leipzig Lutzschena um Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen die grosste Einnahmequelle der Familie Speck von Sternburg und zahlte zu den grossten Brauhausern Mitteldeutschlands 2 1913 kaufte die Brauerei den Leipziger Burgkeller zwischen 1915 und 1924 war kriegsbedingt die Bierproduktion eingeschrankt Im Jahr 1940 gab der langjahrige Betriebsleiter der Brauerei Oswald Winde anlasslich seines 50 jahrigen Dienstjubilaums eine grossformatige und uber 650 Seiten umfangreiche Festschrift heraus Fur den Text des inhaltlich teilweise ausufernden und dem Nationalsozialismus huldigenden Privatdrucks wurde der Leipziger Schriftsteller Paul Daehne beauftragt der zwischen 1900 und 1940 unter anderem mehrere Festschriften Leipziger Unternehmen verfasste In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges wurden in der Brauerei Zwangsarbeiter beschaftigt 3 1945 bis heute Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gab die Familie Speck von Sternburg ihre Guter in Lutzschena auf ab 1946 verwaltete die sowjetische Militaradministration die Brauerei 1947 wurde das Unternehmen verstaatlicht und den VVB Brauereien mit Sitz in Dresden zugeordnet ab 1968 war die Brauerei Betriebsteil des VEB Getrankekombinates Leipzig 1972 wurde die bis dahin halbstaatliche Markranstadter Brauerei im einhundertsten Jahr ihres Bestehens vollstandig verstaatlicht und der Brauerei Sternburg als Betriebsteil VII angegliedert Damit endete die Produktion von Markranstadter Bieren und Limonaden und es wurden Sternburg Bier und Erfrischungsgetranke wie zum Beispiel die bekannte Quick Cola abgefullt Die in der DDR ausserst erfolgreiche Sternburg Brauerei hat beispielsweise im Jahr 1989 durch etwa 500 Mitarbeiter ca 500 000 Hektoliter Bier produziert Nach der politischen Wende wurde 1990 in Kooperation mit dem Stuttgarter Hofbrau das Unternehmen Sternburg Brauerei GmbH gegrundet Durch den Wegfall von Exportmoglichkeiten ging das Produktionsvolumen stark zuruck Am 15 Mai 1991 wurde die Brauproduktion eingestellt am 31 August des gleichen Jahres die Anlage endgultig geschlossen Die Reudnitzer Brauerei fuhrt seit 1992 die Marke Sternburg weiter Das teilweise denkmalgeschutzte Gelande der Brauerei liegt seit 1991 brach im Mai 2018 wurde vorgeschlagen das Gelande zu einem Wohnkomplex umzubauen 4 5 Am 13 Mai 2018 brach an funf verschiedenen Stellen ein Grossbrand in der ehemaligen Brauerei aus 6 Bilder der Brauerei um 1907 Bearbeiten nbsp Kuhlapparaturen der Brauerei um 1907 nbsp Transportfasser fur das Bier um 1907 nbsp Fahrzeuge des Fuhrparks der Brauerei um 1907 nbsp Garkeller der Brauerei um 1907 nbsp Hof der Brauerei Sternburg um 1907 nbsp Pichhalle der Brauerei Sternburg um 1907 nbsp Oberirdische Abfullhalle der Brauerei Sternburg um 1907 nbsp Flaschenbiertransport der Brauerei Sternburg um 1907Literatur BearbeitenSpeck Sternburg Maximilian Landwirthschaftliche Beschreibung des Ritterguts Lutzschena bei Leipzig mit seinen Gewerbszweigen Tauchnitz Leipzig 1842 S 150 161 Digitalisat Speck von Sternburg Alexander Beschreibung und Taxation der Bairischen Bier Brauerei zu Lutzschena bei Leipzig Leipzig 1864 Brauerei Sternburg Lutzschena Die Geschichte einer deutschen Brauerei Sonderabdruck der Sternburg Nummer der Zeitschrift Deutsche Industrie Deutsche Kultur Jg 5 1907 Nr 10 Eckstein Biographischer Verlag Berlin 1909 Paul Daehne Lutzschena im Wandel der Zeit Ein Ehrenbuch der Brauerei Sternburg fur Freunde des Bieres und fesselnder Begebenheiten Weber Leipzig 1940 Pawlitzky Horst Lutzschena und sein Bier Die Geschichte der Sternburg Brauerei zu Lutzschena 2005 zuletzt abgerufen am 27 Mai 2018 Pawlitzky Horst Seit wann gibt es Sternburg Bier In Auen Kurier Ortszeitung fur Lutzschena Stahmeln 2013 Nr 2 S 1 Digitalisat Wolf Dietrich Speck von Sternburg Entstehung des Sternburg Bieres In Ders Geschichte der Ritter v Speck Freiherren v Sternburg Passage Verlag Leipzig 2015 S 129 150 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sternburg beer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Bieretiketten der BrauereiEinzelnachweise Bearbeiten Paul Daehne Lutzschena im Wandel der Welt Ein Ehrenbuch der Brauerei Sternburg fur Freunde des Bieres und fesselnder Begebenheiten Weber Leipzig 1940 S 526 Wolf Dietrich Speck von Sternburg Entstehung des Sternburg Bieres In Ders Geschichte der Ritter v Speck Freiherren v Sternburg Passage Verlag Leipzig 2015 S 134 135 Steffen Held Thomas Fickenwirth Fremd und Zwangsarbeit im Raum Leipzig 1939 1945 Archivalisches Spezialinventar und historische Einblicke Leipziger Kalender Sonderband Band 2001 2 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2001 ISBN 3 935693 25 7 S 226 Alte Sternburg Brauerei soll Wohnviertel werden In Leipziger Volkszeitung 10 Mai 2018 abgerufen am 27 Mai 2018 Ehemalige Brauerei wird Wohnsiedlung In Leipziger Volkszeitung 2018 Nr 108 vom 11 Mai 2018 S 15 Feuer in alter Sternburg Brauerei In Leipziger Volkszeitung 2018 Nr 110 vom 14 Mai 2018 S 13 Historische Leipziger Brauereien Aktienbierbrauerei Gohlis Brauerei Bauer Brauerei Naumann Kronen Brauerei Stadt Brauerei Sternburg Brauerei Lutzschena VEB Getrankekombinat Leipzig Vereinsbrauerei 51 38428 12 28238 Koordinaten 51 23 3 4 N 12 16 56 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brauerei Sternburg amp oldid 235892911