www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das Gebaude Siehe auch Speckshof Ortsteil in Bayern Specks Hof ist ein Geschaftshaus mit der altesten erhaltenen Ladenpassage in Leipzig Die Anlage nahe der Nikolaikirche steht beispielhaft fur Leipzigs Messe und Handelshauser die Anfang des 20 Jahrhunderts erbaut wurden Specks Hof von der Nikolaistrasse aus 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Kugelpanoramen der Lichthofe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenSpecks Hof erstreckt sich uber 82 Meter langs des Schuhmachergasschens zwischen Reichs und Nikolaistrasse in denen das Gebaude Frontlangen von 40 bzw 47 Metern besitzt Nach Suden grenzt es an den Reichshof das Hansahaus und an den Nachkriegsneubau mit dem Furstenerker Die Postadressen sind Reichsstrasse 4 und Nikolaistrasse 3 9 Specks Hof ist sechsgeschossig In den ersten drei Oberetagen ist das Prinzip des Stutze Riegel Systems durch die Betonung der durchgehenden Pilaster deutlich zu erkennen Die oberen beiden Etagen sind hinter einer Balustrade bzw einem schmalen Dachstreifen leicht zuruckgesetzt In jeder der drei angrenzenden Strassen befindet sich ein korbbogenartiger Passageneingang von denen jeder ebenso wie die beiden Gebaudeecken durch einen gerundeten Risalit betont ist An der mit Trachyttuff und Betonwerkstein verkleideten Front findet sich reichlich Architekturschmuck sowohl in Stein als auch auf dem Sockel uber dem Erdgeschoss und uber dem dritten Obergeschoss in Kupfer getrieben Die Figuren sind der griechischen Gotterwelt entlehnt und stehen in keiner Beziehung zur Zweckbestimmung des Gebaudes 1 Der sudliche spater entstandene Teil der Front in der Nikolaistrasse weicht in seiner Gestaltung vom ubrigen Gebaude ab Er ist schlichter gehalten und besitzt statt der oberen beiden Etagen einen dreigeschossigen turmartigen uber die Firstlinie der Nebengebaude hinausreichenden Aufbau mit einem Pyramidendach Das Erdgeschoss des Gebaudes durchziehen tonnengewolbte Passagengange zum Teil noch mit gepragter Kupferdecke Ein Gang verlauft von der Reichs zur Nikolaistrasse mit einer Abzweigung ins Schuhmachergasschen ein Zweig fuhrt ins Hansahaus Die Gange werden durch drei glasbedachte Lichthofe unterbrochen die im Westen beginnend mit A B und C bezeichnet werden und Grundflachen zwischen 40 und 50 m besitzen Ihre Wande sind kunstlerisch gestaltet nbsp Passagengang nbsp Lichthof A nbsp Details in Lichthof B nbsp Lichthof C mit Cafe nbsp Treppenhausfenster Lichthof BIm Hof A sind 33 weisse Terrakottaplatten von Peter Makolies 1936 angebracht Uber dem vierten Obergeschoss befindet sich ein Bildfries des Leipziger Malers Bruno Griesel 1960 mit dem Thema Psychologie der Zeit Im Hof B sind auf Meissner Fliesen nach einem Entwurf des Leipziger Malers Heinz Jurgen Bohme 1952 grossformatig die Vorgangerbauten in der Nikolaistrasse links und der Reichsstrasse rechts dargestellt Daruber erhebt sich auf uber 20 000 farbigen keramischen Platten uber mehrere Stockwerke der Wandfries von Moritz Gotze 1964 Der Morgen der Mittag der Abend Den Lichthof C schmucken 16 Medaillons mit der Darstellung von Alltagsgegenstanden vornehmlich Schuhen in einer Emaille Glasurtechnik von Johannes Grutzke 1937 2017 In den Treppenhausern der Lichthofe A und B sind noch originale Bleiglasscheiben nach Entwurfen des Malers Paul Horst Schulze 1876 1937 vorhanden Wahrend sich in den oberen Etagen Buros befinden ist das Erdgeschoss vollstandig von Einzelhandelseinrichtungen einschliesslich zweier Gastronomiebetriebe belegt von denen zahlreiche auch oder auch nur uber die Passagen und die Lichthofe erreichbar sind Geschichte Bearbeiten nbsp Der Vorgangerbau in der Reichsstrasse um 1900 nbsp Ein Vorgangerbau an der Nikolaistrasse Nurnberger Hauschen um 1900 Seit etwa 1430 befand sich an der Reichsstrasse Ecke Schuhmachergasschen ein grosses Gebaude das als Wohnhaus Brauhaus und Weinkeller diente Die letzte Gestaltung der Fassade war barock allerdings zum Teil schon mit modernen grossen Fensterflachen Das Haus wurde 1815 von Maximilian Speck von Sternburg 1776 1856 gekauft und hiess von da an Specks Hof Am 16 Dezember 1889 wurde es erbteilungshalber versteigert wobei Maximilians Sohn Alexander Maximilian 1821 1911 es kaufte und die ubrigen Erbberechtigten auszahlte Bereits 1890 verausserte er das Gebaude an Karl Gottlieb Scheller welcher es neun Jahre spater an Frau Dr Johanna Petersmann verkaufte Von dieser erwarben es am 15 Marz 1908 der Kaufmann Paul Schmutzler und der Architekt Emil Franz Hansel 1870 1943 Nachdem im Ubergang zur Mustermesse 1897 das Stadtische Kaufhaus in Leipzig als erstes Messehaus erbaut worden war begann in der Stadt ein Bauboom solcher Gebaude und Gebaudekomplexe Das betraf auch Specks Hof An der Reichsstrasse beginnend wurde nach Planen der erste Bauabschnitt des heutigen Gebaudes mit 5000 m Ausstellungsflache errichtet Nach Erwerb und Abriss der zur Nikolaistrasse gelegenen Gebaude darunter auch das sogenannte Nurnberger Hauschen konnte 1911 der zweite Bauabschnitt fertiggestellt werden 1928 folgte der dritte Bauabschnitt auf dem der Nikolaikirche gegenuber gelegenen Grundstuck Nikolaistrasse 3 Dieser wurde vom Jugendstil der ersten Abschnitte abweichend im Stil des Art deco errichtet Ein weiteres Stockwerk des bereits uber das ubrige Gebaude hinausreichenden Abschnitts verhinderte der Einspruch der Nikolai Kirchgemeinde Mit 10 000 m Ausstellungsflache war Specks Hof nun das grosste Messehaus der Stadt Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebaudekomplex beim Luftangriff am 4 Dezember 1943 stark beschadigt und busste seine Dachaufbauten ein Der Wiederaufbau begann 1947 und zog sich bis 1960 hin Das Messehaus stand nun den Branchen Leder Galanterie und Schmuckwaren zur Verfugung 1981 1982 wurde der Passagenbereich renoviert Dabei stellten die Leipziger Maler Heinz Jurgen Bohme und Detlef Lieffertz 1949 die 1927 von Otto Josef Olbers und Theodor Illing geschaffenen und im Krieg zerstorten Handelsszenen im Lichthof C wieder her Diese Arbeit ging bei der umfassenden Restaurierung des Gebaudes von 1993 bis 1995 mit Vergrosserung des Lichthofs C verloren Bei dieser Restaurierung wurde auch die ursprungliche Dachlandschaft des Gebaudes wieder hergestellt und der grosste Teil der kunstlerischen Ausschmuckungen der Lichthofe entstand Zunachst sollten dabei die historischen Passagen beseitigt werden Widerstande aus der Bevolkerung und von Denkmalschutzern fuhrten schliesslich zu dem Kompromiss die Passagen und einen Lichthof zu erhalten und zwei Lichthofe zu vergrossern Diese Restaurierung ausgefuhrt vom Dusseldorfer Architekturburo RKW gewann 1996 auf der weltgrossten Immobilienmesse MIPIM in Cannes den Preis fur das schonste in diesem Jahr sanierte Burogebaude Refurbished Office Building Kugelpanoramen der Lichthofe Bearbeiten nbsp Lichthof AAls Kugelpanorama anzeigen nbsp Lichthof BAls Kugelpanorama anzeigen nbsp Lichthof CAls Kugelpanorama anzeigenLiteratur BearbeitenWolfgang Hocquel Specks Hof In Die Leipziger Passagen amp Hofe Architektur von europaischem Rang Sax Verlag Beucha Markkleeberg 2011 ISBN 978 3 86729 087 6 S 36 41 und 133 Horst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 556 f Bauaktenarchiv Leipzig Bauakte Specks Hof Band 1 Paul Schmutzler Funfundzwanzig Messen in Specks Hof zu Leipzig Leipzig 1922 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Specks Hof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Specks Hof Abgerufen am 26 April 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Hocquel Die Leipziger Passagen amp Hofe S 3851 340369 12 377396 Koordinaten 51 20 25 3 N 12 22 38 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Specks Hof amp oldid 237672875