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Burg Konigsberg wurde auf einem Gipfel uber dem Ortsteil Konigsberg der Gemeinde Biebertal im Landkreis Giessen in Hessen in der Mitte des 13 Jahrhunderts von den Grafen von Solms erbaut Burg Konigsberg Schloss auf den Burgmauern Schloss auf den BurgmauernStaat DeutschlandOrt Biebertal KonigsbergEntstehungszeit Mitte des 13 JahrhundertsBurgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand MauerresteStandische Stellung Grafen LandgrafenGeographische Lage 50 39 N 8 32 O 50 644672222222 8 5355388888889 Koordinaten 50 38 40 8 N 8 32 7 9 OBurg Konigsberg Hessen p3 Das alte Schloss Zeichnung von Reiffenstein 1858Reste der Burgmauern neben dem heutigen SchlossDer Burgberg mit dem historischen OrtskernGeschichte BearbeitenDie Entstehung der Gipfelburg geht vermutlich auf die Zeit um 1240 50 zuruck als die Grafschaft Solms in die Territorien Solms Konigsberg Solms Burgsolms und Solms Braunfels geteilt wurde Der Erbauer war wohl Graf Marquard von Solms 1225 1257 der als Ahnherr der Linie Solms Konigsberg zur Verwaltung seines Herrschaftsgebiets und als Wohnsitz eine eigene Burg benotigte Denkbar ist allerdings auch dass die Burg bereits vorher bestanden hat und bei der Teilung Marquard lediglich zugeteilt wurde Marquards Sohn Reimbold I von Solms 1240 1277 war der erste der sich nach seiner Residenz auf Burg Konigsberg 1257 und erneut 1266 Graf von Cunigesberg nannte Das Verhaltnis der Solmser auf Konigsberg zu ihren Vettern in Braunfels und Burgsolms war stets gespannt Wahrend die Verwandten sich dem Mainzer Erzbischof anlehnten schlossen die Konigsberger schon 1257 einen ersten Freundschaftsvertrag mit dem Landgrafen von Hessen Durch diese hessenfreundliche Politik verlor Burg Konigsberg fur die Vettern als Stutzpunkt immer mehr an Wert sodass sie um 1321 unmittelbar gegenuber von Konigsberg auf dem Altenberg die Burg Hohensolms erbauten Als sich nach dem Tod seines Sohnes Reimbold im Jahr 1349 abzeichnete dass sein Haus ohne Erben bleiben wurde verkaufte Graf Philipp von Solms Konigsberg im Jahr 1350 die ganze Herrschaft Konigsberg mit der Burg und allem Zubehor fur 2000 kleine Gulden und eine lebenslangliche Rente von 300 Pfund Heller jahrlich an Landgraf Heinrich II von Hessen Bis zu seinem eigenen Tod durfte Philipp noch auf der Burg wohnen bleiben Ein 1353 abgeschlossener Burgfrieden zwischen ihm und dem Landgrafen regelte die Verhaltnisse in der Burg und im Tal Konigsberg Mit Philipp starb im Jahr 1363 die Linie der Solms Konigsberger aus In den folgenden Jahrhunderten diente die Burg nun vorrangig als Verwaltungssitz des hessischen Amtes Konigsberg Der erste Amtmann ist bereits 1368 mit Volpert Hose belegt Zwischenzeitlich gab es jedoch auch immer wieder Phasen in denen Burg und Amt an andere Machte verpfandet waren so etwa von 1468 bis 1517 an die Grafen von Solms Lich Von kriegerischen Auseinandersetzungen blieb die Anlage verschont bis im Dreissigjahrigen Krieg Anfang Juni 1647 im sogenannten Hessenkrieg niederhessische Truppen unter dem Kommando von Kaspar Kornelius Mortaigne de Potelles vor Konigsberg ruckten Der hessen darmstadtische Kommandant Leutnant Heller lehnte die verlangte Ubergabe ab worauf die Belagerer vom Altengraben aus mit der Beschiessung von Burg und Stadt begannen Nachdem die nur 48 Mann zahlende Besatzung sich einen Tag lang tapfer zur Wehr gesetzt hatte ergab sie sich am darauffolgenden Tag den Angreifern nachdem diese den Turm miniert hatten und bereits in das Innere der Anlage eingedrungen waren Etliche Werke der Burg welche zu diesem Zeitpunkt noch unversehrt waren wurden erst nach der Eroberung von den Niederhessen demoliert und in Brand gesetzt Die mittelalterliche solmsische Burg war damit zerstort Es folgte der Wiederaufbau Er war bereits um 1654 56 beendet und fand wohl vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Zweckmassigkeit statt So bestand die aus Kalksandsteinen errichtete neue Schlossanlage die fortan in erster Linie Verwaltungsfunktionen genugen musste neben einem grossen Amtshaus vor allem aus Scheunen Schweinestallen einem Fruchtspeicher Hof und Garten sowie verschiedenen vom Vorgangerbau ubriggebliebenen Mauer und Turmresten 1657 wurde auf Schloss Konigsberg der Schriftsteller und Kirchenliederdichter Philipp Balthasar Sinold genannt Schutz als Sohn des damaligen Amtmanns geboren 1821 wurde das Amt Konigsberg aufgehoben Danach hatte eine Oberforsterei ihren Sitz auf dem Schloss Um diese Zeit soll sich auch eine Schankwirtschaft darin befunden haben Mitte des 19 Jahrhunderts war das Schloss im Besitz des Fursten von Solms Braunfels Von diesem erwarb es 1861 die Stadt Konigsberg welche die durch Vernachlassigung schadhaft gewordenen Gebaude zwischen 1872 und 1874 wegen Baufalligkeit abreissen liess Die Steine aus dem Abriss konnten von Privatleuten genutzt werden Eine Scheune wurde an anderer Stelle wieder aufgebaut 1922 wurde das Gelande mit allen Bauresten vom Fursten zu Solms Lich fur 2000 Goldmark an den Konigsberger Lehrer Christian Haibach verkauft Dessen Schwiegersohn Hermann Tamschick ebenfalls Lehrer in Konigsberg plante zunachst den Bau eines dreistockigen Erholungsheims wobei ihm der Konservator am Bauamt Giessen zur Auflage machte ein schlossahnliches Gebaude zu erstellen sowie die Turmruine und das rund 4000 Quadratmeter grosse Schlossgelande unverandert zu lassen So errichtete Tamschick ab 1924 auf den alten Stutzmauern und Kellergewolben ein zweistockiges villenartiges Wohnhaus wobei die Bruchsteinreste des alten Schlosses erneut zur Verwendung kamen Das reprasentative Wohnhaus ist als hochster Punkt des Ortes weithin sichtbar Mit seiner burgartigen kubischen Form einem hohen verschieferten Walmdach einem mit einer Welschen Haube bedeckten Turmerker zur Dorfseite Seitenerkern und einem Mittelrisalit zur Nordseite hin wird es heute als Schloss bezeichnet Zusammen mit der benachbarten Kirche und dem alten Baumbestand ist es der markanteste Teil der historisch gewachsenen Ortsansicht Die gesamte Anlage ist aus stadtebaulichen geschichtlichen sowie aus wissenschaftlichen und kunstlerischen Grunden Kulturdenkmal Das privat bewohnte Haus beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Zeitlang auch eine Pension und einen Weinausschank mit Kuche Von den Vorgangeranlagen sind heute nur noch der etwa zehn Meter hohe Altemarksturm Wehrturm Fundamentreste des Palas sowie die kreisformigen Zwingermauern und die Ringmauer erhalten Die Lange der Umfassungsmauern betragt rund 800 m Von der Burg zweigen zudem mehrere unterirdische Gewolbegange in unterschiedliche Richtungen ab Aussenwerke der Burg sollen sich am Fortfeld sowie am Altengraben befunden haben Literatur BearbeitenBurg Konigsberg und die Burgsiedlung In Heimat an Lahn und Dill 17 1970 S 3 4 Julius Brumm Konigsberg in Nassau In Nassovia 15 1914 Martina Emmerich Hundert Jahre Hausergeschichten Ein ortskundlicher Spaziergang durch Konigsberg Biebertal 1998 Willi Gorich Burg Konigsberg sudlich Hohensolms In Aus der Vergangenheit Marburg 1952 Nr 101 Christian Haibach Chronik von Konigsberg o J Heimatverein Rodheim Bieber e V Hg 30 jahriger Krieg im Gleiberger Land Biebertal 2018 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 292 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Konigsberg Biebertal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Konigsberg in Merians Topographia Hassiae Quellen und Volltexte Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Reste der Burg Konigsberg und Wohnhaus In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen www burgenlexikon eu Burg Konigsberg Tonia Simone Poppler Mittelalterliche Burgen Schlosser und Ruinen im Kreis Giessen Folge 7 Schloss Konigsberg In Giessener Zeitung vom 21 Marz 2009 www biebertal de Abschnitt Geschichte von KonigsbergBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Giessen Altes Gronauer Schloss Altes Schloss Giessen Burg Arnsburg Badenburg Bellersheimer Burgen Brandsburg Busecker Schloss Burg Cleeberg Burg Ellhaus Schloss Friedelhausen Burg Gleiberg Sudliche Burg Grossen Buseck Burgstall Grunberg Burg Gruningen Hofburg Schloss Hungen Burgstall Kirchberg Burg Konigsberg Biebertal Schloss Laubach Burgstall Lauter Schloss Lich Burgstall Londorf Burgstall Muschenheim Neues Schloss Giessen Burg Nordeck Burgstall Queckborn Burgstall Reiskirchen Burg Rodenscheid Burg Staufenberg Burg Treis Staufenberg Burgstall Trohe Burg Vetzberg Burg Warnsberg Weissburg Burg Westwich Burg Winnerod Burg Wirberg Zaunburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Konigsberg Biebertal amp oldid 227369019