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Die Buchenwollschildlaus Cryptococcus fagisuga ist eine Art aus der Familie der Eriococcidae die zu den Schildlausen zahlt Die Art lebt ursprunglich auf der in Europa heimischen Rotbuche Fagus silvatica Sie sitzt oft kolonieweise besonders auf dunner Rinde an freiliegenden Wurzelansatzen oder Asten Mit ihren langen Saugrusseln bohren sie den Baum an und ernahren sich vom Phloemsaft BuchenwollschildlausBuchenwollschildlause Cryptococcus fagisuga auf Rinde der Rotbuche Fagus sylvatica SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Pflanzenlause Sternorrhyncha Familie EriococcidaeGattung CryptococcusArt BuchenwollschildlausWissenschaftlicher NameCryptococcus fagisugaLindinger 1936Unter ungunstigen Bedingungen fur die Rotbuche oder bei gleichzeitigem Pilzbefall kann die Buchenwollschildlaus zum Schadling werden Die Rotbuche ist dabei weniger anfallig als die Amerikanische Buche Fagus grandifolia Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Schadigung befallener Baume 3 Verbreitung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVon der Art sind bisher Stand 2010 keine Mannchen bekannt Die Weibchen vermehren sich parthenogenetisch d h ohne Befruchtung Sie sind halbkugelformig haben einen Durchmesser von 0 75 bis 1 Millimeter sind beinlos flugellos gelb und tragen auf dem Rucken Flocken Buschel weisser Wachswolle Von Juni bis Oktober legen die Weibchen bis zu 50 unbefruchtete Eier aus denen sich lebhafte Lauf Larven entwickeln die noch Beine haben Diese Larven lassen sich vom Wind verbreiten und besiedeln geeignete Stellen an Buchen Sie zapfen gleichfalls mit einem auffallend langen Russel den Saftstrom der Baume an Im Fruhjahr des zweiten Jahres entwickeln sich diese Larven weiter zu den Mutterlausen Diese haben keine Beine und nur winzige Fuhlerstummel Schadigung befallener Baume BearbeitenStark befallene Buchen sehen auf Grund der Wachswolle der Buchenwollschildlaus von Weitem aus als waren sie mit weisser Farbe gestrichen Das vom Saugen durchbohrte Gewebe der Baume kann zur Neubildung von Zellen angeregt werden und bei starkem Befall vier bis zwolf Jahre spater zu krebsartigen Wucherungen anwachsen Dabei kommt es haufig zum so genannten Schleimfluss und zu Infektionen durch die Pilze Nectria coccinea var faginata und Nectria galligena Bakterien und andere Insekten Durch solche Kombinationen konnen selbst grosse Buchen deutlich geschwacht werden Im Extremfall sterben Rinde und Bast ab und losen sich vom Holzkorper wodurch der Baum stirbt Verbreitung BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet der Buchenwollschildlaus in Europa entspricht der Verbreitung der Rotbuche und erstreckt sich somit von Sudschweden bis in die Turkei Um 1890 wurde die Buchenwollschildlaus mit Pflanzen nach Nova Scotia im Sudosten Kanadas eingeschleppt Sie zahlt dort zu den Neozoen und befallt die Amerikanische Buche Bis 1980 hatte sie sich auf die Neuengland Staaten New York und das ostliche Pennsylvania ausgebreitet 1981 wurde die Art erstmals im Monongahela National Forest in West Virginia gefunden 1984 wurde sie im Holden Arboretum im Lake County Ohio gefunden in den folgenden Jahren in geringen Haufigkeiten auch in anderen Teilen Ohios 1 2 Literatur BearbeitenGeorg Benz und Markus Zuber Die wichtigsten Forstinsekten der Schweiz und des angrenzenden Auslandes Verlag der Fachvereine Zurich 1993 ISBN 3 7281 2053 7 Heiko Bellmann Klaus Honomichl Biologie und Okologie der Insekten Ein Taschenlexikon Begrundet von Werner Jacobs und Maximilian Renner 4 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Elsevier GmbH Heidelberg 2007 ISBN 978 3 8274 1769 5 Wolfgang Schwenke u a Hrsg Die Forstschadlinge Europas Ein Handbuch in 5 Banden Band 1 Wurmer Schnecken Spinnentiere Tausendfussler und hemimetabole Insekten Parey Hamburg u a 1972 ISBN 3 490 11016 1 Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes 4 neubearbeitete Auflage Parey Hamburg u a 1981 ISBN 3 490 09116 7 Bernhard Klausnitzer Konrad Senglaub Hrsg Exkursionsfauna von Deutschland Begrundet von Erwin Stresemann Band 2 Hans Joachim Hannemann Wirbellose Insekten 10 durchgesehene Auflage Spektrum Akademischer Verlag Elsevier GmbH Heidelberg u a 2005 ISBN 3 8274 1698 1 M E Mielke D B Houston D R Houston First Report of Cryptococcus fagisuga Initiator of Beech Bark Disease in Virginia and Ohio The American Phytopathological Society St Paul MN 1985 doi 10 1094 PD 69 905g Ashley B Morris R L Small M B Cruzan Investigating the Relationship Between Cryptococcus fagisuga and Fagus grandifolia in Great Smoky Mountains National Park In Southeastern Naturalist 1 H 4 2007 ISSN 1528 7092 S 415 424 Einzelnachweise Bearbeiten M E Mielke 1985 Ashley B Morris 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buchenwollschildlaus Cryptococcus fagisuga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchenwollschildlaus amp oldid 215567889