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Bruno Vogel 29 September 1898 in Leipzig 5 April 1987 in London war ein deutscher Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Es lebe der Krieg 3 Alf 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1916 meldete Vogel sich als Kriegsfreiwilliger in den 1 Weltkrieg 1 Nach Kriegsende kehrte er nach Leipzig zuruck Das Gefuhl der Ohnmacht angesichts des Krieges beforderte seinen pazifistischen Standpunkt Hinzu kam seine homosexuelle Orientierung die strafbar war Wie konnte es Recht sein dass ein Staat die Legitimation zum Morden erteilte gleichzeitig aber die gleichgeschlechtliche Liebe unter Mannern mit Zuchthaus bestrafte 1922 grundete er zusammen mit einigen Freunden eine Homosexuellengruppe die sich Wir nannte 1923 erschien ein erster Artikel von ihm in der Leipziger Volkszeitung Ab dieser Zeit schrieb er fur verschiedene Zeitungen und Zeitschriften unter anderem in Besinnung und Aufbruch meist Glossen 1925 erschien mit Vogels Es lebe der Krieg das erste deutsche Antikriegsbuch 1926 grundete er zusammen mit Kurt Hiller die Gruppe Revolutionarer Pazifisten 1929 wurde er als Beisitzer in den Vorstand des Wissenschaftlich humanitaren Komitees gewahlt 1931 emigrierte er nach Osterreich Bereits zwei Jahre spater 1933 verliess er Osterreich uber die Schweiz und Frankreich nach Norwegen Von dort aus ging er 1937 nach Sudafrika 1953 kehrte er von Sudafrika nach Europa zuruck und lebte seither bis zu seinem Tod 1987 in London Fur seine ab den 1950er Jahren in Englisch verfassten Manuskripte Slegs vir Blankes Afrikaans Only for Whites Erzahlungen und Mashango Roman fand er keine Verleger mehr Es lebe der Krieg BearbeitenDas 1924 im Leipziger Verlag Die Wolfe erschienene Buch Es lebe der Krieg war eines der ersten deutschen Antikriegsbucher nach dem Ersten Weltkrieg Im darauffolgenden Jahr wurde ein Prozess gegen Vogel dessen Verleger und den Illustrator des Buches Rudiger Berlit angestrengt Die Anklage lautete auf Gotteslasterung und Verbreitung unzuchtiger Schriften Von den 5 000 Exemplaren der ersten Auflage konnte keines beschlagnahmt werden da bereits alle verkauft waren Von einer im Jahr 1925 gedruckten zweiten Auflage von 10 000 Exemplaren konnten nur 2 000 verkauft werden die anderen 8 000 wurden beschlagnahmt Der Prozess endete im Marz 1929 mit einer Verurteilung des Verlegers und dem Verbot die beanstandeten Kapitel Der Tod des gefreiten Muller III und Die ohne Zukunft weiter abzudrucken Alf BearbeitenBruno Vogels Alf erzahlt die Geschichte zweier Gymnasiasten im Wilhelminischen Deutschland um 1915 Felix und Alf verlieben sich ineinander und entdecken zusammen ihre Sexualitat doch die von der Kirche der Schule und dem Staat gesetzten Grenzen zerstoren ihr kurzes Gluck Alf meldet sich als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg und findet den Heldentod Felix verspricht daraufhin dem toten Freund Ich will mitkampfen gegen Bosheit und Dummheit mithelfen dass andere Menschen nicht wie wir beide aus Unwissenheit so Schweres durchmachen mussen Alf ist ein gegen den Zeitgeist der Weimarer Republik gerichteter antimilitaristischer Jugendroman der dem ungemildeten Hass eines Pazifisten gegen die Obrigkeit jeglicher Observanz Ausdruck verleiht Es ist das Werk eines Kriegsgegners und es ist mehr Alf kampft gegen jede Reglementierung gegen die des Gewissens der Uberzeugung des Glaubens der Freundschaft des Korpers Vogel geisselt was ihn bis zum Zeitpunkt der Niederschrift emport hat kleinburgerlich vermufftes Elternhaus verstockte Schule Religion und Spiessermoral Dieser Klassiker der homosexuellen Emanzipationsliteratur hat eine besondere Rezeptionsgeschichte Die Erstausgabe erschien 1929 im Berliner Asy Verlag und bei der Gilde freiheitlicher Bucherfreunde Schon 1931 erfolgte eine zweite Auflage die stark zensiert wurde 1977 erschien Alf erneut im Verlag Achenbach Lollar an der Lahn und 2011 brachte der Hamburger Verlag Mannerschwarm den Roman als Band 59 in seiner Reihe Bibliothek rosa Winkel mittlerweile in der vierten Auflage wieder heraus Eine englische Ubersetzung wurde 1992 von Samuel B Johnson im Londoner Verlag GMP Publishers Ltd vorgelegt Werke BearbeitenEs lebe der Krieg Leipzig 1924 Berlin Guhl 1978 Original 1924 ISBN 978 3 88220 091 1 Ein Gulasch und andere Skizzen Rudolstadt 1928 Alf Gilde freiheitlicher Bucherfreunde Berlin 1929 Alf eine Skizze und ausgewahlte Kurzprosa Neuausgabe hrsg von Raimund Wolfert Hamburg Mannerschwarm Verlag 2011 ISBN 978 3 86300 059 2 Ein junger Rebell Erzahlungen und Skizzen aus der Weimarer Republik Tribune Berlin 1986 ISBN 3 7303 0079 2Literatur BearbeitenMartin Baumeister Asthetik der Abschreckung Der Versuch einer pazifistischen Kriegsdarstellung Bruno Vogel Es lebe der Krieg Ein Brief 1925 In Amsterdamer Beitrage zu neueren Germanistik Band 53 S 165 180 books google de Raimund Wolfert Get to Know Bruno Vogel In The Gay amp Lesbian Review Worldwide Band 17 Nr 1 2010 S 29 31 Raimund Wolfert Nirgendwo daheim Das bewegte Leben des Bruno Vogel Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2012 ISBN 978 3 86583 635 9 Joachim S Hohmann Geschichte n der Verfemten Homosexuelle Literatur in Deutschland von den Anfangen bis zur Gegenwart In Joachim S Hohmann Hrsg Entstellte Engel Homosexuelle schreiben Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt 1983 S 279 348 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bruno Vogel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Raimund Wolfert Das leidvolle Leben des Bruno Vogel lambdanachrichten at PDF S 30 33 Michael Halfbrodt Vorlaufiges uber Bruno Vogel In Direkte Aktion anarcho syndikalistische Zeitung der FAU IAA Nr 173 174 175 2006 1 Teil S 14 direkteaktion org PDF 2 Teil S 15 direkteaktion org PDF 3 Teil S 15 direkteaktion org PDF syndikalismusforschung info Teilnachlass Bruno Vogel im Deutschen Exilarchiv der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Joachim S Hohmann Entstellte Engel Homosexuelle schreiben Hrsg Joachim S Hohmann Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1983 S 303 ff Normdaten Person GND 11753000X lobid OGND AKS LCCN n86819892 VIAF 10625768 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 29 September 1898GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 5 April 1987STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Vogel amp oldid 237828964