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Bruno Schirra 1958 in Illingen ist ein deutscher Journalist und Autor Er arbeitet als freier Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Juristische Auseinandersetzungen um Geheimnisverrat 2 1 Hausdurchsuchung und Beschlagnahme 2005 2 2 Ablehnung des Strafverfahrens gegen Schirra 2006 2 3 Verfassungsbeschwerden 2 4 Schirras Schadigung durch Verfahren 3 Zitate 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBruno Schirra wurde im Saarland geboren in Rheinland Pfalz machte er eine Ausbildung zum Winzer 1 Er fuhr danach einige Jahre Lastwagen unter anderem nach Afghanistan und lernte so sein spateres Arbeitsfeld kennen Schirra hat die Evangelische Journalistenschule in Berlin Charlottenburg absolviert und war anschliessend Redakteur des deutschen Wochenblattes Die Zeit Dort hat er sich zusammen mit seinem Kollegen Thomas Kleine Brockhoff mit Recherchen zur Leuna Affare einen Namen gemacht Seit seinem Ausscheiden bei der Zeit schreibt Schirra unter anderem fur das Monatsmagazin Cicero aus dem Schweizer Verlagshaus Ringier und die Tageszeitung Die Welt Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung ist der Nahe Osten Juristische Auseinandersetzungen um Geheimnisverrat BearbeitenHausdurchsuchung und Beschlagnahme 2005 Bearbeiten Im September 2005 wurden die Redaktionsraume des Cicero und das Privathaus Schirras von der Polizei durchsucht Anlass war ein Artikel im April Heft in dem Schirra den irakischen Terroristen Abu Musab az Zarqawi portratiert hatte und dabei Informationen aus vertraulichen Akten des Bundeskriminalamtes zitierte 2 Die Durchsuchung wurde in der deutschen Presse als Angriff auf den unabhangigen Journalismus und die Pressefreiheit kritisiert und es werden Parallelen zur Spiegel Affare 1962 gezogen Cicero Chefredakteur Wolfram Weimer und Schirra werden Beihilfe zum Geheimnisverrat vorgeworfen FDP Die Grunen und Linkspartei PDS erwogen dazu einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss Im Oktober 2005 fand darum eine Sondersitzung des Bundestagsinnenausschusses statt bei der der verantwortliche Bundesinnenminister Otto Schily in nichtoffentlicher Sitzung zu Vorwurfen der Staatsanwaltschaft Stellung beziehen sollte die wegen Verdachts des Geheimnisverrates initiierte Durchsuchung bei Cicero sei unverhaltnismassig gewesen Im Rahmen der Durchsuchung des Privathauses von Bruno Schirra wurden unter anderem die gesamten Kellerraume mit den dort gelagerten Akten aus den letzten 15 Jahren von Schirras journalistischer Tatigkeit durchsucht und die gefundenen Materialien ca 100 Aktenordner vollstandig abtransportiert Zwischenzeitlich wurde zwar das ursprungliche Verfahren gegen Bruno Schirra eingestellt allerdings wurde ein weiteres Verfahren gegen ihn eingeleitet da man unter den gefundenen Akten auch vertrauliche Unterlagen aus der Leuna Affare fand Die gerichtliche Verwertung dieser als Zufallsfunde von der Staatsanwaltschaft deklarierten Akten im Rahmen des zwischenzeitlich eingeleiteten Verfahrens wird von Juristen als unzulassig angesehen Ablehnung des Strafverfahrens gegen Schirra 2006 Bearbeiten Unter Berufung auf 353b StGB der die Offenbarung von Dienstgeheimnissen durch einen Amtstrager unter Strafe stellt wurde Anklage von der Staatsanwaltschaft Potsdam erhoben Am 17 Juli 2006 lehnte das Amtsgericht Potsdam die Eroffnung eines Verfahrens wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat gegen Schirra und gegen Johannes von Dohnanyi dem Auslandschef der Schweizer Zeitung SonntagsBlick ab Die Ablehnung bezog sich auf zwei Punkte zum einen sei eine Beihilfe Schirras zum Geheimnisverrat wie etwa durch deren Veroffentlichung hier nicht gegeben da nicht bekannt ist ob der ihm unbekannte Informant auch deren Veroffentlichung gewunscht habe Dadurch ware der Geheimnisverrat mit der Preisgabe der Informationen an den Journalisten nicht nur vollendet sondern zugleich beendet gewesen Durch die Beendigung sei somit eine Beihilfe ausgeschlossen Zum zweiten hatte bereits der Investigativjournalist und Autor Jean Charles Brisard schon 2004 aus dem BKA Dossier zitiert Die Staatsanwaltschaft legte eine sofortige Beschwerde ein womit nun das OLG als nachste Instanz daruber entscheiden wird Formal und vordergrundig geht es in diesem Rechtsstreit nur um den Verrat von Dienstgeheimnissen inhaltlich und essentiell handelt es sich jedoch um eine Auseinandersetzung um das Grundrecht der Pressefreiheit in Gestalt des Zeugnisverweigerungsrechtes zum Zwecke des Informantenschutzes Der Tenor der Kritik gegenuber dem Urteil bezog sich nur auf das Wie die Pressefreiheit hatte als Schutz interner Informanten gegenuber den Sicherheitsinteressen der jeweiligen Behorden auf eine bessere Weise begrundet werden mussen Journalistenverbande Grune und die Linkspartei fordern daher als Konsequenz aus der Affare die Abschaffung des Straftatbestandes der Beihilfe zum Geheimnisverrat Dieser Fall war jedoch nur ein besonders spektakulares Beispiel von behordlicher Einschuchterung gegenuber deutschen Journalisten die vertrauliche Informationen und Missstande veroffentlicht haben Verfassungsbeschwerden Bearbeiten Siehe auch Cicero Urteil Cicero Chefredakteur Wolfram Weimer hat im November 2006 zwei Verfassungsbeschwerden gegen die vom Potsdamer Amtsgericht angeordnete Durchsuchung und Beschlagnahme beim Bundesverfassungsgericht eingereicht Das Bundesverfassungsgericht gab am 27 Februar 2007 Weimer Recht und bewertete die Durchsuchungen in der Cicero Redaktion und in Schirras Wohnung als verfassungsrechtlich nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die Pressefreiheit 3 15 Akten von Bruno Schirra gingen nach Angaben des Gerichts verloren Schirras Schadigung durch Verfahren Bearbeiten nbsp Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2010 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2010 Seit den Gerichtsverfahren will trotz ihres positiven Ausgangs kein Informant mehr mit ihm zusammenarbeiten Schirra sieht seine berufliche Existenz zerstort da auch sein Archiv und Recherchematerial immer noch beschlagnahmt ist Wahrend des Prozesses erhielt er zu jeder Tageszeit anonyme Anrufe die er auch heute noch bekomme Israelische und arabische Quellen teilten ihm mit keine Informationen mehr geben zu wollen Im Oktober 2007 wurde er in der Nahe seiner Wohnung von zwei Mannern vermutlich arabischer Herkunft zusammengeschlagen Sein Arbeitgeber der Ringier Verlag entliess seinen Auslandsreporter aus Kostengrunden und aus Sorge um den Ruf des Verlags nach der Borer Affare 2002 Schirra klagt daher beim Landgericht Potsdam auf Schadensersatz gegen das Land Brandenburg fur die erlittenen Einkommensverluste 1 Zitate Bearbeiten Ich sehe das die Durchsuchungsaktion und die Beschlagnahmung seiner Unterlagen als glasklare Botschaft auch an Kollegen die ahnlich investigativ arbeiten wie ich selbst Wir alle und unsere Informanten sollen dadurch eingeschuchtert werden 4 Schriften Auswahl Bearbeiten Jetzt beginnt die 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2005Normdaten Person GND 122429532 lobid OGND AKS LCCN n2002115461 VIAF 52570575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schirra BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 1958GEBURTSORT Illingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Schirra amp oldid 220744013