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Die Brunnen Morschach Bahn BrMB oder auch Brunnen Morschach Axenstein Bahn war eine schmalspurige Bergbahn in der Schweiz Die Zahnradbahn fuhrte von 1905 bis 1969 von Brunnen hinauf zum Dorf Morschach und zum Hotel Axenstein Brunnen Morschach BahnRowanzug mit Lok Nr 1 und Beiwagen uber dem VierwaldstatterseeRowanzug mit Lok Nr 1 und Beiwagen uber dem VierwaldstatterseeStrecke der Brunnen Morschach BahnStreckenlange 2 04 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 750 V 50 Hz Maximale Neigung 170 Minimaler Radius 80 mZahnstangensystem StrubBrunnen Morschach AxensteinLegende Brunnen See Schifflande Vierwaldstattersee0 00 Brunnen BrMB 437 m u M Zufahrtsstrasse Grand HotelWasiwand 292 m 0 70 Kehr Grosser Rank AusweicheKehr 10 m Lehnenviadukt Axenfels 110 m Axenfels Brucke1 20 Morschach Axenfels 645 m u M 1 30 Morschach Depot AusweicheDepotAxenstein Brucke 10m 2 04 Morschach Axenstein 705 m u M Zahnstangengleissegment in MorschachAktie uber 500 Franken der AG Elektrische Bahn Brunnen Morschach vom 1 September 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strecke 3 Rollmaterial 4 Technik und Betrieb 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ferienort Morschach sollte besser erschlossen werden weil die in den 1860er Jahren eroffnete Fahrstrasse den von den beiden grossen Belle Epoque Hotels Axenstein und Axenfels ausgehenden Verkehr nicht mehr bewaltigen konnte 1 Bis 1888 entstanden mehrere Projekte zur Erschliessung von Morschach und Axenstein darunter solche fur mit Wasserballast arbeitende Standseilbahnen aber auch ein Projekt fur eine neun Kilometer lange Zahnradbahn von Brunnen uber Morschach auf den Fronalpstock Dieses Projekt erhielt im Marz 1881 eine Konzession scheiterte aber an der Finanzierung 2 Im Februar 1896 schlug Karl Hurlimann aus Brunnen eine elektrische Zahnradbahn vor die in der Ortsmitte von Brunnen beginnen und uber Axenstein nach Morschach fuhren sollte Einen Monat spater stellte das Bauunternehmen Fritz Marti aus Winterthur ein Gegenprojekt vor mit einer Bahn die vom Hotel Mythenstein am Ortsausgang von Brunnen uber Morschach nach Axenstein fuhren sollte Im Juli 1898 erteilte der Gemeinderat Morschach die Konzession fur das Marti Projekt unter der Voraussetzung dass die Bahn in der Ortsmitte und nicht beim Hotel Mythenstein beginnen musse was dann aber 1901 wieder fallen gelassen wurde 2 Am 20 November 1903 wurde die Bahngesellschaft in Luzern gegrundet und der Bauvertrag am 18 Marz 1904 vom Bundesrat genehmigt sodass zehn Tage spater mit dem Bahnbau begonnen werden konnte der von Franceschetti aus Zurich ausgefuhrt wurde einzig der Wasitunnel wurde vom lokalen Bauunternehmen Favetto aus Brunnen erstellt Die Stahlbrucken lieferte die Bell Maschinenfabrik aus Kriens die elektrischen Anlagen Rieter aus Winterthur 1 Die Zahnradbahn konnte am 1 August 1905 ihren Betrieb aufnehmen Die Fahrgastzahlen entwickelten sich unter den Erwartungen woran vor allem die ungunstige vom Bahnhof Brunnen weit entfernte Lage der Talstation schuld war Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges blieben die internationalen Touristen aus was die Bahn an den Rand des finanziellen Ruins brachte 3 Der Betrieb der Bahn wurde stark gepragt von Otto Klein der bereits bei der Eroffnung der Bahn Depotchef war und 1917 Direktor der Bahn wurde Er leitete die Bahn bis ins hohe Alter und galt als altester Bahndirektor der Schweiz bis er am 5 Marz 1969 mit 95 Jahren verstarb und die Bahn noch im gleichen Monat am 29 Marz eingestellt wurde 4 Sie wurde durch eine Buslinie der Auto AG Schwyz AAGS ersetzt welche von der Bahnstation in Brunnen hinauf nach Morschach und zur Talstation der Luftseilbahn Morschach Stoos fuhrt Die Bahnanlagen wurden bis 1970 abgebrochen Das Trassee der Bahn ist teilweise noch erhalten In Brunnen existiert noch die Brucke uber die Zufahrtsstrasse zum Grand Hotel Der anschliessende Tunnel durch die Wasiwand ist ebenfalls noch erhalten aber abgesperrt Er wurde zeitweise von einer Abwasserleitung genutzt Vom oberen Portal bis zur Ausweiche Kehr ist das alte Trassee begehbar Ein weiterer erhaltener Teil des Trassees beginnt beim ebenfalls erhaltenen Depot und fuhrt fast bis zum Standort des ehemaligen Hotels Axenstein An diesem Abschnitt befindet sich auch ein Denkmal 46 984838 8 616432 fur die Zahnradbahn Strecke BearbeitenDie Strecke der Bahn war nur gut zwei Kilometer lang und bediente funf Stationen Sie fuhrte vom Seeufer in Brunnen wo sie Anschluss an die Schiffe der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstattersee hatte zuerst durch einen 292 m 5 langen Tunnel zur schmalen Fahrstrasse von Brunnen nach Morschach Auf dieser Strasse folgte die Bahn einer uberhangenden Felswand entlang hinauf zum Dorf Morschach Von dort erreichte sie nach kurzer Fahrt auch das Hotel Axenstein oberhalb des Vierwaldstattersees von wo aus man das Rutli den Geburtsort der Schweizerischen Eidgenossenschaft auf der anderen Seeseite des Urnersees erkennen konnte Die Kunstbauten der Strecke umfassten neben dem genannten Tunnel eine Unterfuhrung und vier kurze Brucken nbsp Links oben das Hotel Axenstein die Endstation der Bahn Stich nbsp Das Hotel Axenstein Photochromdruck nbsp Talstation ca 1905Rollmaterial BearbeitenDas ganze Rollmaterial wurde 1905 in Betrieb genommen Lokomotiven und Wagen waren ahnlich den Fahrzeugen die fur die Gornergratbahn und die Jungfraubahn ausgefuhrt wurden Es kamen zwei Rowanzuge zum Einsatz die bei Bedarf durch einen Vorstellwagen verstarkt werden konnten Eine dritte Lokomotive wurde als Reserve vorgehalten Das Rollmaterial trug wie die Strassenbahn Schwyz einen hellgelben Anstrich mit roten Schriften LokomotivenDie kleinen zweiachsigen Lokomotiven stammten von SLM und hatten eine elektrische Ausrustung von Rieter Zwei 100 PS Drehstrommotoren trieben uber eine gemeinsame Blindwelle das mittig unter der Lok angeordnete Triebzahnrad an Die Lokomotiven waren nicht mit einer Nutzbremse ausgerustet obwohl diese bei Drehstrombahnen relativ einfach realisiert werden konnte Die Talfahrt erfolgte anfanglich nur mit den beiden auf dem Fuhrerstand angeordneten Handbremsen die auf das Bremszahnrad auf der talseitigen Achse wirkten Wahrend der Talfahrt mussten deshalb die Bremsscheiben mit Kuhlwasser aus einem mitgefuhrten Behalter vor Uberhitzung geschutzt werden Die Lokomotiven wurden nachtraglich mit einer oberleitungsunabhangig funktionierenden gleichstromerregten Widerstandsbremse ausgerustet sodass bei Talfahrt die Rutenstromabnehmer gesenkt werden konnten Die Lokomotiven wogen 10 5 t und vermochten bei der Bergfahrt auf 170 eine Last von 15 5 t mit 9 km h zu befordern He 2 2 1 3 Rieter elektrischer Teil SLM mechanischer Teil nbsp Zeichnung nbsp Innenleben einer LokomotivePersonenwagenDie Personenwagen hatten vier Abteile mit Aussenturen ohne Durchgang im Wageninneren In jedem Abteil fanden auf zwei Querbanken je funf Personen Platz sodass der ganze Wagen 40 Reisenden Platz bot Ab 1916 waren die geschlossenen Abteile der Rowanwagen mit einer Heizung versehen C2 4 5 Bautzen Rowanwagen mit zwei geschlossenen fur den Winterbetrieb und zwei offenen Abteilen C2 7 8 Bautzen nur offene Abteile fur den SommerbetriebGuterwagenDie Guterwagen wurden zeitweise auch zur Personenbeforderung eingesetzt und waren ab 1911 eine Zeit lang mit Dachern versehen Sie dienten hauptsachlich dem Transport von Kohle und Mehl L2 10 11 Bautzen DienstwagenTurmwagen X BrMB Technik und Betrieb BearbeitenDie meterspurige Strecke war mit dem Zahnstangensystem Strub ausgerustet und wurde von Rowanzugen befahren denen bei Bedarf ein zusatzlicher Vorstellwagen beigegeben wurde Die Gesellschaft besass drei zweiachsige zweimotorige Lokomotiven welche durch zwei Stangenstromabnehmer aus einer zweipoligen Oberleitung mit Drehstrom mit einer Spannung von 750 V 50 Hz versorgt wurden Die Stromversorgung erfolgte aus dem Kraftwerk Burglen des Elektrizitatswerkes Altdorf uber eine 8 kV Leitung die beim Depot von einer Transformatorenstation auf die Betriebsspannung der Oberleitung heruntergesetzt wurde Von den vier von Rieter aufgestellten Einphasentransformatoren mit einer Leistung von je 75 kVA wurden im Betrieb nur drei benotigt ein Transformator diente als Reserve Die Energieversorgung genugte um einen Zug bergwarts fahren zu lassen wahrend ein anderer Zug rangierte 6 Die storungsanfalligen Transformatoren von Rieter wurden 1915 durch zwei Dreiphasen Transformatoren mit einer Leistung von 125 kVA ersetzt die von BBC geliefert wurden Die Spannung in der Zuleitung zur Transformatorenstation wurde dabei auf 15 kV erhoht 7 Anfanglich verkehrte die Bahn nur im Sommer wobei taglich 26 bis 54 Zuge verkehrten zeitweise im Viertelstundentakt Ab Oktober 1935 verkehrten die Zuge ganzjahrig Nicht alle Zuge verkehrten bis Axenstein viele wendeten bereits in Morschach In der Regel waren zwei Kompositionen unterwegs in den letzten Jahren nur noch eine 8 Literatur BearbeitenSandro Siegrist Elektrische Zahnradbahn Brunnen Morschach Axenstein Prellbock Druck amp Verlag Leissigen 1996 ISBN 3 907579 01 1 Markus Dillena Zahnradbahn Brunnen Morschach Axenstein In Eisenbahn Amateur Nr 11 2019 S 482 491 Hans Waldburger In memoriam Brunnen Morschach Axenstein In Eisenbahn Amateur Nr 3 1969 S 90 92 eisenbahn amateur ch PDF Die elektrische Zahnradbahn Brunnen Morschach In Schweizerische Bauzeitung Band 46 Teil 1 2 September 1905 Teil 2 9 September 1905 Hans Waldburger Die Brunnen Morschach Axenstein Bahn In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 1 2 1996 S 1 9 datacomm ch PDF 40 kB Hermann Dietler Brunnen Morschach Bahn In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 3 Braunschweigische Eisenbahnen Eilgut Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1912 S 116 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunnen Morschach Bahn Sammlung von Bildern Jurg Ehrbar Brunnen Morschach Bahn BrMB In Eingestellte Bahnen der Schweiz Archiviert vom Original am 10 November 2009 abgerufen am 18 Juli 2023 Die Brunnen Morschach Axenstein Bahn In Eisenbahn Info Abgerufen am 10 November 2019 Brunnen Morschach Bahn BrMB In Bahndaten 1905 1920 ViaStoria abgerufen am 10 November 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hans Waldburger In memoriam Brunnen Morschach Axenstein Abschnitt Vorgeschichte und Bau PDF 9 2 MB a b Hans Rudi Luthy Pavan Brunnen Morschach Axenstein Bahn In Die schmale Spur Abgerufen am 16 November 2019 Waldburger Die Brunnen Morschach Axenstein Bahn 1996 Abschnitt Finanzielles PDF 40 kB Ruedi W Immoos Zwei Rekorde Der alteste Bahndirektor und der amtsalteste Zivilstandsbeamte des ganzen Landes arbeiteten und wohnten in Morschach 31 Mai 2016 abgerufen am 16 November 2019 Fotoblog Die elektrische Zahnradbahn Brunnen Morschach Teil 1 In Schweizerische Bauzeitung S 122 Die elektrische Zahnradbahn Brunnen Morschach Teil 2 In Schweizerische Bauzeitung S 134 135 Waldburger Die Brunnen Morschach Axenstein Bahn 1996 Abschnitt Stromversorgung und elektrische Anlagen Waldburger Die Brunnen Morschach Axenstein Bahn 1996 Abschnitt Betrieb und Verkehr Mit Drehstrom elektrifizierte Eisenbahnstrecken gemass Liste aus Drehstromantrieb Eisenbahn Existierende Strecken Jungfraubahn 1898 Gornergratbahn 1898 Chemin de Fer de la Rhune 1914 24 Corcovado Bergbahn 1910Spater umelektrifizierte Strecken Veltlinbahn Ferrovia Alta Valtellina Bahnstrecke Modane Turin Trento Brenner Bozen Meran Firenze Bologna TEL Tram Lugano 1896 1910 StEB Stansstad Engelberg 1898 1964 BTB Burgdorf Thun Bahn 1899 1933 SSS SStB Schwyzer Strassenbahnen 1900 1914 SBB BBC Drehstrombetrieb Brig Iselle 1906 1930 Great Northern alter Cascade Tunnel 1909 1927 RhW Tram Rheineck 1909 1958 RENFE Gergal Santa Fe Alhama 1911 1966 SBB Sion Brig 1919 1927 EB Hasle Ruegsau Langnau 1919 1932Fruhere Drehstromelektrifikationen Riffelalptram 1898 1960 Hoteltram Evian les Bains 1898 1908 Wollersdorfer Militargleis 1902 1911 BrMB Brunnen Morschach Bahn 1905 1969 CFHMP Luchon Superbagnieres de Luchon 1912 1966 Muhleggbahn 1950 1975 RAG Zahnradbahn Tagebau Gruhlwerk 1927 1949Versuchsbetriebe Drehstrom Versuchbetrieb von Siemens amp Halske Ganz Versuchsstrecke auf der obuda Insel Drehstrom Versuchsbetrieb Brig Iselle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunnen Morschach Bahn amp oldid 235572281