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Die Bruder Klaus Siedlung ist eine Siedlung im Kolner Stadtteil Mulheim Sie wurde nach Bruder Klaus dem Schutzpatron der Schweiz benannt Viele Strassen tragen die Namen Schweizer Orte Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Fehlgeschlagener rassistischer Brandanschlag 4 Katholische Pfarrgemeinde St Bruder Klaus 5 Begrunte ehemalige Militaranlage mit Allee 6 Personlichkeiten mit Bezug zur Bruder Klaus Siedlung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLage BearbeitenDie Siedlung liegt im Nord Osten des Stadtteils Mulheim und grenzt nordlich an den Stadtteil Stammheim und ostlich an den Stadtteil Hohenhaus Sie wird im Sud Osten vom Mulheimer Zubringer im Osten von der A3 im Norden vom Dunnwalder Kommunalweg L101 und im Westen von einer Bahntrasse begrenzt Geschichte Bearbeiten nbsp Grundstein der Siedlung dem Kolner Dom entnommen von 1948Die Grundung der Bruder Klaus Siedlung geht wesentlich auf den damaligen Pfarrer der romisch katholischen Pfarrei St Franziskus in Koln Bilderstockchen Karl Muller 30 Dezember 1898 in Erkelenz zuruck Muller versammelte ab 1946 eine Gruppe von Ausgebombten Kriegsfluchtlingen und ruckkehrern die unter seinem Vorsitz am 18 Marz 1947 die noch heute bestehende Siedlergemeinschaft Neuland e V grundete Unter Einbindung des Siedlungswerks der Erzdiozese Koln die zu Beginn als Bauherr auftrat begann die Planung Am 14 August 1948 erfolgte die Grundsteinlegung durch Kardinal Josef Frings wofur ein Stein aus dem Nordturm des Kolner Domes verwendet wurde Schutzpatron der Siedlung wurde der Schweizer Eremit und Nationalheilige Niklaus von Flue Bruder Klaus genannt Das Grundprinzip der ersten Neubauten war dass sie in Selbst und Nachbarschaftshilfe errichtet wurden Die Grundstucke sollten dabei nach ihrer Grosse in der Lage sein deren Bewohner mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu versorgen wozu auch Kleintierhaltung gehorte Diese Form der Neuansiedlung war jedoch langwieriger als geplant Im Fruhjahr 1949 beteiligt sich die Siedlergemeinschaft Neuland an der Grundung der Gemeinnutzigen Siedlungsgesellschaft m b H Aachen die noch im selben Jahr ihren Sitz nach Koln verlegte Unter deren Regie folgte der planmassige Ausbau der Bruder Klaus Siedlung insbesondere nachdem am 28 Oktober 1949 von der Stadt Koln das erforderliche teilweise bereits in Nutzung und Bebauung befindliche Areal erworben werden konnte Wahrend der 1950er Jahre schritt der Ausbau zugig voran nachdem auch die Deutsche Wohnungsgesellschaft DEWOG als Entwickler des Viertels an die Seite der Aachener Siedlungsgesellschaft trat Aus Dankbarkeit fur Hilfen aus der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die neu angelegten Strassen nach Schweizer Orten und Landschaften benannt z B Davoser Schwyzer Genfer Zuger und Zermatter Klause bzw Solothurner Luzerner oder Zuricher Weg Am 18 Juli 1960 besuchte Bundeskanzler Konrad Adenauer die Bruder Klaus Siedlung und die Stegerwaldsiedlung in Koln Mulheim beides Neubausiedlungen der 1950er Jahre der CDU nahen DEWOG Fehlgeschlagener rassistischer Brandanschlag BearbeitenAm 2 Januar 2016 versuchten zwei Rechtsextreme eine Fluchtlingsunterkunft in der Siedlung anzuzunden Mit Fackeln und Bengalos mit Aufschriften der rassistischen und fremdenfeindlichen Bewegung Pegida versuchten sie die Unterkunft der jugoslawischen Familie anzugreifen Nur durch Zufall scheiterte ihr Angriff und die drei Erwachsenen und neun Kinder in dem Haus blieben unversehrt Am nachsten Tag versammelten sich auf dem Wiener Platz in Mulheim 400 Menschen zu einer spontanen Demonstration gegen den versuchten Brandanschlag Bei der Verhandlung verweigerten die Angeklagten eine personliche Entschuldigung den Opfern gegenuber Die Tater wurden zu zwei Jahren Haft auf Bewahrung verurteilt 1 2 3 Katholische Pfarrgemeinde St Bruder Klaus Bearbeiten Hauptartikel St Bruder Klaus Am 20 August 1956 wurde die Pfarrei St Bruder Klaus als Rektoratspfarre von der Mulheimer Pfarrei St Antonius abgeteilt Am Vorabend des in Koln stattfindenden 77 Deutschen Katholikentages dem 28 August 1956 erfolgte die Grundsteinlegung der nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters a D Fritz Schaller ausgefuhrten Kirchenbaues nach vorheriger Einsegnung der Bruder Klaus Gemeinde durch den damaligen Kolner Erzbischof Josef Kardinal Frings Nach 15 Monaten Bauzeit folgte am 19 November 1957 die Konsekration der Kirche und am 20 November 1957 in Anwesenheit von Kardinal Frings die Einfuhrung des ersten Pfarrers 4 Die Kirche ist ein breit angelegter Bau mit hohem sechseckigem Mittelschiff aus aufragendem Betonmasswerk und einem Turm von 35 m Hohe 5 1966 lebten im Bezirk der Gemeinde 3007 Katholiken 6 Die Pfarrgemeinde unterhielt neben der Kirche und ihren Nebengebauden eine Kindertagesstatte ein Jugendheim und seit 1964 auch ein Landschulheim in Winnerath Die benachbarte 1959 bis 1962 durch die Stadt Koln erbaute Katholische Grundschule 7 wird ebenfalls von der Pfarre betreut Die Gemeinde ist seit der Fusion zum 1 Januar 2011 Teil des Pfarrverbandes Christen am Rhein bestehend aus den Teilen Stammheim Flittard und Bruder Klaus Siedlung Die St Bruder Klaus Kirche ist die Heimatkirche des Kolner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki der hier aufwuchs als Messdiener und Jugendgruppenleiter wirkte und auch 1985 seine Primiz feierte 8 Auch der Kolner Pfarrer Franz Meurer wuchs in der Bruder Klaus Siedlung auf nbsp Sankt Bruder Klaus nbsp Parkseite nbsp Mittelschiff in modernem Masswerk nbsp Sicht vom Jugendheim nbsp Nische mit Skulptur des KirchenpatronsBegrunte ehemalige Militaranlage mit Allee Bearbeiten nbsp Grunanlage der SiedlungDie inmitten der Siedlung gelegene Grunanlage geht auf einen Entwurf des stadtischen Gartendirektors Fritz Encke aus dem Jahr 1925 zuruck nach dem das ehemalige Zwischenwerk XIIa von 1926 bis 1929 zu einem Luft und Lichtbad fur Kinder umgestaltet wurde Die Anlage ist Teil der von Encke geplanten Einbindung des zuvor militarisch genutzten Gelandes des Kolner Festungsringes in den rechtsrheinischen Ausseren Grungurtel In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu Wohn und Versammlungszwecken erster Siedler der in Entstehung begriffenen Bruder Klaus Siedlung genutzt erfolgte 1961 die weitgehende Zerstorung der noch erhaltenen Gebaude Nur noch in Ansatzen sind die ursprunglichen Walle und Graben zu erkennen Die heutige Grosse der Grunanlage betragt 2 56 Hektar und gehort zu den denkmalgeschutzten Einrichtungen der Stadt Personlichkeiten mit Bezug zur Bruder Klaus Siedlung BearbeitenBen Bernhard Hecker 1948 2019 Schauspieler und Synchronsprecher wuchs in der Siedlung auf Franz Meurer 1951 katholischer Priester wuchs in der Siedlung auf Martin Richenhagen 1952 Lehrer dann deutsch amerikanischer Manager Rainer Maria Woelki 1956 Erzbischof von Koln Kardinal wuchs in der Siedlung auf Markus Hoffer Mehlmer 1958 Kabarettist Publizist und Erziehungswissenschaftler wuchs in der Siedlung auf Dieter Overath Grunder des Fairtrade Siegels und seit seiner Grundung 1992 bis Ende Juni 2022 Geschaftsfuhrer von Fairtrade Deutschland wuchs als Sohn eines Brieftragers in der Siedlung auf 9 Wolfgang Schmidtlein 1923 als DEWOG Architekt an Konzeption und Planung der Siedlung beteiligt Literatur BearbeitenHandbuch des Erzbistums Koln 26 Ausgabe Bachem Verlag Koln 1966 Manfred Becker Huberti Hrsg Kolner Kirchen Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Verlag Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 Emanuel Gebauer Fritz Schaller Der Architekt und sein Beitrag zum Sakralbau im 20 Jahrhundert Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 28 J P Bachem Koln 2000 ISBN 3 7616 1355 5 Manfred Gorny 1948 1998 50 Jahre dazwischen Die Geschichte der Bruder Klaus Siedlung in Koln Mulheim Eigenverlag Koln Mulheim 1998 Werner Heinen Anne Marie Pfeffer Koln Siedlungen 1888 1988 Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 10 II J P Bachem Koln 1988 ISBN 3 7616 0934 5 Henriette Meynen Die Kolner Grunanlagen Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 25 Dusseldorf 1979 ISBN 3 590 29025 0 Eva Christine Raschke Koln Schulbauten 1815 1964 Geschichte Bedeutung Dokumentation Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 15 J P Bachem Koln 2001 ISBN 3 7616 1471 3 Einzelnachweise Bearbeiten Jennifer Marken Koln Zwei Jahre Haft auf Bewahrung fur rassistischen Brandanschlag In Zeit Online 3 August 2017 abgerufen am 7 April 2023 deutsch Koln Mulheim Prozess um Brandanschlag in Fluchtlingsheim In Kolnische Rundschau Abgerufen am 7 April 2023 Clemens Schminke Abschworung radikaler Gesinnung Brandanschlag auf Fluchtlingsheim gestanden In Kolner Stadt Anzeiger 27 Dezember 2016 abgerufen am 7 April 2023 Gorny 1948 1998 50 Jahre dazwischen 1998 S 194 242 Carsten Schmalstieg Sankt Bruder Klaus In Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Hrsg Kirchen in Koln Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 40 Handbuch des Erzbistums Koln Band II 1966 S 321 Raschke Koln Schulbauten 1815 1964 2001 S 504 Kolner Stadt Anzeiger vom 17 September 2014 Kolner Stadt Anzeiger vom 8 Juni 2022 Das war ein Fremdwort Wie Fairtrade vom Ein Mann Verein zum Milliarden Siegel wurde von Eliana Berger abgerufen am 9 Juni 2022Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bruder Klaus Siedlung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Grundschule Luzerner Weg Siedlergemeinschaft NEULAND e V 50 984066666667 7 0110444444444 Koordinaten 50 59 2 6 N 7 0 39 8 O Normdaten Geografikum GND 4541060 4 lobid OGND AKS VIAF 246280880 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruder Klaus Siedlung amp oldid 236905624