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Brigitte Heinrich 29 Juni 1941 in Frankfurt am Main 29 Dezember 1987 ebenda war eine deutsche Politikerin der Grunen und Agentin der DDR Staatssicherheit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Agentin der DDR Staatssicherheit 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1966 67 war Brigitte Heinrich als Pressesprecherin des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes tatig Nach ihrem Volkswirtschaftsexamen bereiste sie 1970 den Nahen Osten In den 1970er Jahren wurde sie an der Universitat Frankfurt am Main Lehrbeauftragte fur Internationale Beziehungen und Prasidentin des Studentenparlaments Wahrend dieser Zeit unterhielt sie Kontakte zu verschiedenen terroristischen Gruppen Am 26 November 1974 wurde Heinrich bei der Aktion Winterreise einer bundesweiten Razzia gegen RAF Anhanger festgenommen Die Razzia erfolgte in funfzehn deutschen Stadten und Gemeinden nach der Ermordung des Berliner Kammergerichtsprasidenten Gunter von Drenkmann durch Terroristen der Bewegung 2 Juni kurz nach dem Tod des RAF Mitglieds Holger Meins Bis auf Heinrich wurden alle Festgenommenen wenige Wochen spater wieder freigelassen Nach mehreren Monaten wurde auch Heinrich inzwischen schwer erkrankt vor dem zweiten Haftprufungstermin wieder freigelassen und das Verfahren eingestellt Uber ihre Haft veroffentlichte sie 1978 in Mailand ein Pamphlet auf Italienisch in Form eines Tagebuchs aus dem Kerker in dem sie sich als politisch Verfolgte darstellt 1 Nach ihrer Freilassung schrieb sie sich wieder an der Frankfurter Universitat ein und gehorte dem Studentenparlament mehrere Jahre lang als Prasidentin an Ab 1980 arbeitete Heinrich als Journalistin fur die Berliner tageszeitung Im Jahr 1980 wurde sie wegen Verstosses gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Sprengstoffgesetz zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt die sie ab Ende 1983 im offenen Vollzug verbusste Grund war ihre Verwicklung in ein deutsch italienisch schweizerisches Anarchistennetzwerk dessen Fuhrungsperson Heinrichs Freundin die Deutsch Italienerin Petra Krause 1939 war 2 Nach der Verbussung ihrer Reststrafe boten ihr die Grunen einen Listenplatz fur die Wahl zum Europaparlament 1984 an Von 1984 bis zu ihrem Tod am 29 Dezember 1987 war sie Mitglied des Europaischen Parlaments Sie starb infolge eines Herzinfarkts 3 Die Trauerfeier fand am 6 Januar 1988 in der Haupthalle des Frankfurter Hauptfriedhofs unter Anteilnahme linker Organisationen und Gruppen aus einer Vielzahl von Landern statt Agentin der DDR Staatssicherheit BearbeitenNach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR wurde bekannt dass sie 1982 von ihrem Lebensgefahrten dem Rechtsanwalt und DDR Agenten Klaus Croissant fur die DDR Staatssicherheit angeworben worden war Seit diesem Zeitpunkt war sie als Inoffizielle Mitarbeiterin unter dem Decknamen Beate Schafer fur die Hauptabteilung XXII Terrorismusabwehr tatig Croissant fungierte als ihr Instrukteur und Kurier Den Listenplatz fur die Wahl zum Europaparlament nahm sie nach Rucksprache mit ihrem Stasi Fuhrungsoffizier an Sie war anschliessend zusatzlich fur die Abteilung II der Hauptverwaltung Aufklarung Parteien u Organisationen der BRD tatig arbeitete bis zu ihrem Tod als Spionin und lieferte dem DDR Geheimdienst ihre Kenntnisse aus Parlament Partei und Zeitungsredaktion Sie erhielt die Anweisung sich aus dem terroristischen Umfeld zu losen um in fuhrende Positionen zu gelangen Bei mindestens acht Treffen mit ihren Fuhrungsoffizieren und mit schriftlichen Berichten gab sie ihre Informationen weiter 4 Publikationen Auswahl BearbeitenD Mark Imperialismus Deutsche Industrie und Ausbeutung der Dritten Welt Voltaire Handbuch 12 13 Berlin Edition Voltaire 1971Literatur BearbeitenPeter O Chotjewitz Mein Freund Klaus Berlin 2007 Verbrecher Verlag ISBN 978 3 935843 89 8 Hubertus Knabe Die unterwanderte Republik Propylaen 1999 zur Informantentatigkeit von Heinrich fur die Stasi Jens Gieseke Andrea Bahr Die Staatssicherheit und die Grunen Zwischen SED Westpolitik und Ost West Kontakten Ch Links 2016 ISBN 978 3 86153 842 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Brigitte Heinrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Brigitte Heinrich in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Diario del Carcere 1975 operazione Winterreise e persecuzione degli intellettuali in Germania Mailand 1978 zitiert nach Petra Terhoeven Deutscher Herbst in Europa Oldenbourg Munchen 2014 S 440 Petra Terhoeven Deutscher Herbst in Europa Munchen 2014 S 440 Aufgelost und hilflos In Der Spiegel Nr 39 1992 S 35 38 online Klaus Marxen Gerhard Werle Hrsg Strafjustiz und DDR Unrecht Dokumentation Spionage Band 4 Walter de Gruyter Berlin 2004 ISBN 978 3899490800 S 19 Normdaten Person GND 118548476 lobid OGND AKS VIAF 289709268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich BrigitteKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin Bundnis 90 Die Grunen MdEP Agentin der DDRGEBURTSDATUM 29 Juni 1941GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 29 Dezember 1987STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brigitte Heinrich Politikerin amp oldid 239507134