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Dieser Artikel befasst sich mit dem 1871 angelegten Friedhof der eng umgrenzten Stadt Bremerhaven Fur den Alt Wulsdorfer Friedhof siehe Dionysiuskirche Wulsdorf Der Wulsdorfer Friedhof liegt in Bremerhavens sudlichem Stadtteil Wulsdorf Das Grundstuck ist 93 660 m gross Eingang mit Gartnerhaus und Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Graber und Denkmale 3 Personlichkeiten 4 Denkmalschutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Einwohnerzahl in Bremerhaven stieg ab Mitte des 19 Jahrhunderts stark an Nach der Grundung der Stadt gab es seit 1827 das Recht der Bremerhavener sich in der Nachbargemeinde Lehe bestatten zu lassen Das war inzwischen nichtig geworden Der Boden und die begrenzten Flachen von Bremerhaven liessen eine Neuanlage in Bremerhaven nicht zu Die Anlage eines Friedhofs ausserhalb des Bremischen Hoheitsgebiets erforderte die Zustimmung von Preussen So wurde 1870 71 fur die Verstorbenen der Stadtgemeinde Bremerhaven der Friedhof in Wulsdorf an der Weserstrasse angelegt Der Friedhof entstand nach Planen des Gartenarchitekten Wilhelm Benque Er ist wie die ebenfalls von ihm geplanten Bremer Friedhofe Walle und Riensberg im landschaftlichen Stil eines Parkfriedhofs konzipiert worden Nicht die okonomisch beste Ausnutzung der Flache war das Ziel sondern die Graber in eine abwechslungsreiche Parklandschaft mit vielen Baumen und Rhododendren einzuordnen Das damals rund funfeinhalb Hektar grosse Grundstuck lag in einem zu der Zeit dunn besiedelten und hauptsachlich landwirtschaftlich genutzten Gebiet zwischen Geestendorf und Wulsdorf Die erste Beisetzung fand am 5 Mai 1871 statt Es galten fur Bau und Bestattungswesen und Aufsicht des Leichenzuges die preussischen Regelungen Rucksicht genommen werden musste auch auf den Zugverkehr am alten Geestemunder Bahnhof in der Klussmannstrasse Bahnhofsallee Bremerhaven errichtete deshalb 1888 auf dem Friedhof die von dem Stadtbaumeister Luis Loschner entworfene Kapelle im neuromanischen Stil Dabei liegt die eigentliche Kapelle im 1 Stock des Bauwerks Die Einfriedungsmauer anstelle einer Hecke entstand 1914 Nach dem Ersten Weltkrieg errichtete das Stadtbauamt Bremerhaven 1919 20 fur den Gartner noch ein Wohnhaus an der Weserstrasse nach Entwurfen des Stadtbaurats Julius Hagedorn Das neue Haus am Haupteingang ubernahm auch die Funktion einer Wartehalle und eines Ladens sowie der offentlichen Toiletten 1930 wurde ein Krematorium im Untergeschoss der Friedhofskapelle integriert Die letzte Einascherung fand hier am 17 April 1990 statt Es wurde im selben Jahr von dem heutigen Bremerhavener Krematorium auf dem Friedhof Spadener Hohe abgelost Graber und Denkmale Bearbeitenf1 nbsp Karte mit allen Koordinaten dieses Abschnitts OSM nbsp Kranzniederlegung am Boxer Denkmal 1913 nbsp Kapelle nbsp Pyramide als Ehrenmal fur GefalleneDirekt hinter der Kapelle sieht man den Eingang der heutzutage vollig uberwucherten pyramidenformigen Familiengruft Sprickerhoff Feld 6 Lage 53 513113888889 8 5964444444444 Nordlich davon steht auf einer grosseren Grunflache das im neugotischen Stil gebaute Mausoleum von Hermann Ahlers Feld 5 Lage 53 513575 8 5960833333333 Heute ist das Bauwerk in einem eher schlechten Zustand die Fenster sind teilweise zerstort worden und einige Gotik Ornamente fehlen bereits Im hinteren Teil des Friedhofs wurde 1919 zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkrieges eine auffallig grosse Pyramide aus Backsteinziegeln errichtet Feld 18e Lage 53 513883333333 8 5991138888889 In der naheren Umgebung befinden sich weitere Graber von Gefallenen beider Weltkriege und auch ein Ehrenmal fur die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges welches allerdings eher unauffallig ist Auf einer weiteren daran angrenzenden Grunflache befindet sich der Urnenhain Feld 18b Auch in der naheren Umgebung steht das Ehrenmal fur die Opfer des Sprengstoffanschlags auf das Schiff Mosel auch als Thomas Katastrophe bekannt Feld 15 Lage 53 51385 8 5987055555556 Laut Inschrift wurden hier 43 der insgesamt 83 Opfer bestattet Auch der Korper des Attentaters William King Thomas soll nach einer Notiz auf dem Friedhof an einer anderen Stelle und ohne Grabstein bestattet worden sein Sein abgetrennter Kopf befand sich bis 1945 im Bremer Kriminalmuseum und wurde bei einer Explosion vernichtet Weiterhin findet man einen Gedenkobelisken zu Ehren der Soldaten die bei der China Expedition gegen die Boxeraufstande 1902 umgekommen sind Feld 20 Lage 53 51465 8 5992583333333 1 An die Toten der schlimmen Bombennacht am 18 19 September 1944 erinnert eine schlichte Gedenkstatte Gedacht wird auch der dabei umgekommenen Fremdarbeiter In einem Eichenhain liegen die Opfer der Luftangriffe auf Wesermunde des Zweiten Weltkrieges Ein Stein mit der Inschrift erinnert heute daran 1939 BOMBENOPFER 1945 Beachtenswert sind auch die figurlich gestalteten Grabstatten Marcker Feld 3 5 Lage 53 5134 8 5957777777778 2 Familie Seedorff Feld 10 Lage 53 513788888889 8 5978611111111 Familie R C Rickmers siehe auch unter Personlichkeiten Feld 6 10 Lage 53 513547222222 8 5969361111111 Familie Busse siehe auch unter Personlichkeiten und Familie Scheller Feld 2 Lage 53 512755555556 8 5961083333333 Anna Pane geb Talamo Feld 4 5 Lage 53 513630555556 8 5963694444444 Kapt Hans Tiemann Feld 3 5 Lage 53 513433333333 8 5955527777778 und die Gemeinschaftsgrabanlage fur die Seelsorger der katholischen Gemeinde Bremerhaven Feld 6 Lage 53 513197222222 8 596525 Personlichkeiten BearbeitenWaldemar Becke 1878 1947 Stadtdirektor und Oberburgermeister von Bremerhaven Friedrich Busse 1835 1898 Begrunder der deutschen Hochseefischerei das Familiengrab Busse wird von einem steinernen Engel auf einem Sockel mit einem Bronzerelief geschmuckt siehe Foto Benno Eide Siebs 1891 1977 Jurist Beamter und Heimatschriftsteller die Familie Eide Siebs besitzt eine grosse Familiengrabstatte in der Nahe der Familiengrabstatten Busse und Scheller Carl Friedrich Hanckes 1829 1891 Wasserbauingenieur und Hafenbaudirektor Gerhard van Heukelum 1890 1969 Oberburgermeister und Ehrenburger von Bremerhaven Josef Lechnir 1897 1982 Wasserspringer und Urologe Hermann Noe 1879 1961 Ingenieur und Werftdirektor Siegmund Oss 1865 1920 Kaufmann Rickmer Clasen Rickmers 1807 1886 Werftbesitzer Reeder und Reiskaufmann das grosse Erbbegrabniss R C Rickmers siehe Foto ist durch Rhododendren vom angrenzenden Graberfeld abgetrennt Peter Rickmers 1838 1902 Werftbesitzer Reeder und Reiskaufmann Sohn von R C Rickmers sein Grab befindet sich in der Erbbegrabnissanlage seines Vaters Wilhelm Anton Riedemann 1832 1920 Kaufmann und Reeder Bernhard Scheller 1852 1907 Bauunternehmer und Architekt Hinrich Schmalfeldt 1850 1937 Zigarrenmacher Politiker SPD USPD und Gewerkschafter Ehrenburger von Bremerhaven Wilhelm Schuchmann 1858 1943 Reeder Arthur Seidel 1883 1964 Burgerschaftsabgeordneter SPD Rolf Stormer 1907 1982 Architekt auf dem Familiengrab Brauns StormerDenkmalschutz Bearbeiten2010 wurde der Wulsdorfer Friedhof als Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt 3 Die Kapelle und das Gartnerwohnhaus wurden zudem als Einzeldenkmale unter Schutz gestellt 4 5 Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in BremerhavenLiteratur BearbeitenGerd Schwemer Der Bremerhavener Friedhof in Wulsdorf Geschichte Natur Kultur Bremerhaven 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wulsdorfer Friedhof Sammlung von Bildern Namensliste der Grabsteine des Friedhofs Bremerhaven Wulsdorf auf grabsteine genealogy netEinzelnachweise Bearbeiten Peter Raap Das Ostasiatische Expeditionskorps Ein Obelisk auf dem Bremerhavener Friedhof und seine Geschichte In Manner vom Morgenstern Heimatbund an Elb und Wesermundung e V Hrsg Niederdeutsches Heimatblatt Nr 742 Nordsee Zeitung GmbH Bremerhaven Oktober 2011 S 3 Digitalisat PDF 1 4 MB abgerufen am 9 April 2020 Susanne Schwan Gesetz behutet Gruften und Graber Nicht mehr online verfugbar In Webseite Nordsee Zeitung 5 Januar 2011 archiviert vom Original am 11 Februar 2013 abgerufen am 9 April 2020 Denkmaldatenbank des LfD Gesamtanlage Denkmaldatenbank des LfD Kapelle Denkmaldatenbank des LfD Gartnerhaus 53 513472222222 8 5965277777778 Koordinaten 53 30 48 5 N 8 35 47 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremerhavener Friedhof in Wulsdorf amp oldid 236767923