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Die Unterfamilie der Brachschwalben Glareolinae gehort innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen in die Familie der Brachschwalbenartigen Sie haben ein auffalliges Flugbild und leben in Feuchtgebieten sind Zugvogel und kommen in Teilen von Europa Afrika Asien und Australien vor BrachschwalbenRotflugel Brachschwalbe Glareola pratincola Systematikohne Rang ArchosauriaKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Brachschwalbenartige Glareolidae Unterfamilie BrachschwalbenWissenschaftlicher NameGlareolinaeBrehm 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung 4 Menschen und Brachschwalben 5 Stammesgeschichte 6 Systematik 7 Literatur 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenBrachschwalben haben eine Korperlange zwischen 17 cm Sandbrachschwalbe und 26 cm Schwarzflugelbrachschwalbe Der Name verrat bereits eine aussere Ahnlichkeit zu den uberhaupt nicht verwandten Schwalben die starker ist als die Gemeinsamkeiten mit den tatsachlich verwandten Rennvogeln Mit der Stelzenbrachschwalbe gibt es aber eine Art die gestaltlich zwischen Rennvogeln und ubrigen Brachschwalben vermittelt Im Gefieder der Brachschwalben dominieren braune oder graue Farbtone 1 Der Schnabel ist kurz und gebogen Er ist typischerweise an der Basis rot und zum Ende hin schwarz Oft ist er beim Mannchen etwas heller als beim Weibchen der einzige ausserliche Geschlechtsdimorphismus der dennoch kaum zur Unterscheidung der Geschlechter dient Beim geschlossenen Schnabel bleibt eine Lucke Die Beine sind kurzer als bei den Rennvogeln Ausnahme Stelzenbrachschwalbe aber immer noch lang genug um ein schnelles Laufen am Boden zu ermoglichen Der Fuss ist anisodaktyl es gibt also eine Hinterzehe die allerdings sehr klein und erhoht ist Die Flugel sind lang und zugespitzt Der Schwanz ist in der Regel gegabelt eine Ausnahme bildet auch hier die Stelzenbrachschwalbe die wie die Rennvogel einen rechteckigen Schwanz hat 1 Im Flug geben Brachschwalben sehr lautstarke Rufe von sich die an die Schreie von Seeschwalben erinnern Grosse Arten klingen schriller als die kleineren deren Rufe melodischer erscheinen 2 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Orientbrachschwalbe Glareola maldivarum Der Verbreitungsschwerpunkt der Brachschwalben liegt in Afrika und Asien Mit der Rotflugel und Schwarzflugelbrachschwalbe haben zwei Arten Teile ihres Verbreitungsgebiets auf dem europaischen Kontinent erstere in Sudeuropa letztere im aussersten Sudosten Die abweichende Stelzenbrachschwalbe brutet als einzige Art auf dem australischen Kontinent Typischer Lebensraum sind Flusslandschaften in offenem Gelande Die Nahe von Wasser ist unabdingbar 3 Viele Arten sind ausgesprochene Langstreckenzieher Die Schwarzflugelbrachschwalbe brutet in den osteuropaischen Steppen und zieht von hier nach Ost und Sudafrika Auch die europaischen Populationen der Rotflugelbrachschwalbe uberwintern sudlich der Sahara Die Orientbrachschwalbe brutet in Ostasien und zieht im Winter bis nach Australien wahrend die Stelzenbrachschwalbe die umgekehrte Richtung einschlagt und von Australien nach Indonesien zieht Die Madagaskarbrachschwalbe brutet ausschliesslich auf Madagaskar doch ihre komplette Population zieht nach der Brutzeit nach Ostafrika Auf dem Zug uberqueren Brachschwalben ungeeignete Habitate wie Wusten und Regenwalder in sehr grosser Hohe 4 Lebensweise BearbeitenSowohl wahrend als auch ausserhalb der Brutzeit leben Brachschwalben bevorzugt in Kolonien und Schwarmen Diese haben vor allem fruher eine betrachtliche Anzahl von Individuen umfasst so konnten Verbande von Schwarzflugelbrachschwalben in den sudrussischen Steppen Zehntausende Einzeltiere umfassen Mitglieder einer Kolonie verteidigen gemeinsam Eier und Junge und attackieren im Verband Greifvogel In den Brachschwalben Kolonien bruten oftmals auch andere Vogel so vergesellschaftet sich die Schwarzflugelbrachschwalbe mit dem Kiebitz und die Graubrachschwalbe mit Seeschwalben und Krokodilwachtern Ausserhalb der Brutzeit findet man Brachschwalben oft mit anderen Wasservogeln vergesellschaftet und verschiedene Arten wie Schwarz und Rotflugelbrachschwalben vermischen sich in den Schwarmen Alle Brachschwalben sind vor allem dammerungsaktiv 5 Ernahrung Bearbeiten nbsp Sandbrachschwalbe Glareola lactea Mit ihrem weiten Schnabel keschern Brachschwalben Insekten aus der Luft seltener suchen sie auch andere Wirbellose am Boden Letzteres ist besonders bei der abweichenden Stelzenbrachschwalbe noch haufig zu beobachten die ihre Flugel einsetzt um etwa Kafern den Weg zu versperren und sie leichter zu erbeuten Brachschwalben finden sich ein wenn Schwarme grosser Insekten unterwegs sind So fallen Verbande von Brachschwalben uber Heuschreckenschwarme her kreisen sie ein und erbeuten etliche der Insekten Ebenso geschieht es mit ausschwarmenden flugfahigen Termiten Die Rotflugelbrachschwalbe folgt in Afrika oft den Herden grosser Huftiere um von ihnen aufgescheuchte Insekten zu erbeuten Die Halsband Brachschwalbe findet man in afrikanischen Stadten an Strassenlaternen wo sie Jagd auf Nachtfalter macht Ihren Flussigkeitsbedarf decken Brachschwalben ganz im Gegensatz zu den verwandten Rennvogeln durch haufiges Trinken 6 Fortpflanzung Bearbeiten Brachschwalben sind Koloniebruter die Nester stehen dabei in der Regel einige Meter voneinander entfernt Als Nest dient eine kleine Mulde auf dem Boden die nicht weiter ausgelegt wird Es werden ein bis vier Eier gelegt oft sind Gelegegrosse in den Tropen kleiner als ausserhalb Das gilt auch bei ein und derselben Art So legen Populationen der Rotflugelbrachschwalbe in Europa drei Eier in Afrika hingegen nur ein bis zwei Beide Elternvogel bruten abwechselnd 7 Bei Gefahr tauschen Elternvogel oft Verletzungen vor und locken Feinde laufend mit ausgebreiteten Flugeln vom Nest fort Die Jungen sind zudem bereits im Alter von zwei Tagen schwimmfahig und konnen sofern das Nest direkt am Wasser liegt ins Wasser springen und einem Feind davonschwimmen 7 Menschen und Brachschwalben Bearbeiten nbsp Gelege der Rotflugelbrachschwalbe Glareola pratincola In Ungarn wurden fruher Eier der Kolonien der Rotflugelbrachschwalbe gesammelt bis die dortigen Populationen hierdurch zusammenbrachen In ihren europaischen Verbreitungsgebieten sind Brachschwalben ferner durch die Umwandlung naturlicher Steppen in landwirtschaftliche Nutzflachen bedroht Landwirtschaftliche Maschinen und grosse Nutztiere zerstoren oft die Gelege In Afrika und Australien gelten Brachschwalben allgemein als nutzlich und werden gern gesehen da sie Heuschreckenschwarmen folgen und diese stark dezimieren 8 Wahrend sechs der acht Arten als nicht gefahrdet gelten stuft die IUCN die Schwarzflugelbrachschwalbe als potenziell gefahrdet und die Madagaskarbrachschwalbe als gefahrdet ein Ursachlich sind bei beiden Habitatverluste 9 Stammesgeschichte BearbeitenFossil sind Brachschwalben seit dem Miozan bekannt Sowohl die rezente Gattung Glareola als auch die ausgestorbene Gattung Mioglareola waren in dieser Zeit in Europa beheimatet Vermutet wird allerdings ein afrikanischer Ursprung der Gruppe Die Rotflugelbrachschwalbe war noch wahrend des Pleistozans in Mitteleuropa verbreitet 10 Systematik Bearbeiten nbsp StelzenbrachschwalbeEs werden zwei Gattungen unterschieden Die sieben typischen Brachschwalben werden in die Gattung Glareola gestellt Die deutlich abweichende australische Stelzenbrachschwalbe die gestaltlich zwischen Brachschwalben und den Rennvogeln vermittelt reprasentiert eine eigene Gattung Stiltia Glareola Graubrachschwalbe Glareola cinerea Sandbrachschwalbe Glareola lactea Orientbrachschwalbe Glareola maldivarum Schwarzflugelbrachschwalbe Glareola nordmanni Halsband Brachschwalbe Glareola nuchalis Madagaskarbrachschwalbe Glareola ocularis Rotflugelbrachschwalbe Glareola pratincola Stiltia Stelzenbrachschwalbe Stiltia isabella Literatur BearbeitenJosep del Hoyo et al Handbook of the Birds of the World HBW Band 3 Hoatzin to Auks Lynx Edicions Barcelona 1996 ISBN 84 87334 20 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b del Hoyo et al HBW Band 3 Morphological Aspects S 365 368 siehe Literatur del Hoyo et al HBW Band 3 Voice S 365 368 siehe Literatur del Hoyo et al HBW Band 3 Habitat S 368 369 siehe Literatur del Hoyo et al HBW Band 3 Movements S 372 373 siehe Literatur del Hoyo et al HBW Band 3 General habits S 369 370 siehe Literatur del Hoyo et al HBW Band 3 Food and feeding S 370 371 siehe Literatur a b del Hoyo et al HBW Band 3 Breeding S 371 372 siehe Literatur del Hoyo et al HBW Band 3 Relationship with man und Status and Conservation S 373 375 siehe Literatur IUCN Red List of Threatened Species abgerufen am 13 Juni 2017 del Hoyo et al HBW Band 3 Systematics S 364 365 siehe Literatur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brachschwalben amp oldid 213380579