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Der Familienname Bruhlmeier ist ein Geschlecht aus Wettingen Schweiz im Kanton Aargau Die Familie ist in Wettingen altverburgert und Zweige der Familie wurden im Laufe des 20 Jahrhunderts in den Zurcher Gemeinden Thalwil Kilchberg und Zurich eingeburgert Das Wappen der Familie Bruhlmeier aus Wettingen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Familiennamens 2 Schreibweisen 3 Geographische Verteilung des Familiennamens 4 Namenstrager 5 Weblink 6 EinzelnachweiseHerkunft des Familiennamens BearbeitenDer Grossteil des Dorfes Wettingen kam nach der Grundung des Klosters Wettingen 1227 in dessen Besitz Die Bauern wurden dem Kloster gegenuber zehntpflichtig Das Kloster ernannte die 8 wichtigsten Hofe zu sogenannten Meierhofen und teilte ihnen jeweils so viele kleinere Bauernguter zu dass die zu leistenden Zehnten pro Meierhof etwa gleich gross waren So hatte jeder Meierhof dem Kloster gegenuber dieselbe Verpflichtung wobei die ihnen zugeteilten Bauern den Zehnten in die Meierei zu liefern hatten Um 1500 herum war somit Meier nicht bloss ein Familienname sondern auch eine Funktion Ein Teil des von den Bauern bewirtschafteten Landes wurde Bruhl Feuchtwiese genannt Das Wort Bruhl leitet sich vom mittellateinischen brogilus Bruhl ab das auf dem keltischen Wortstamm brog fusst vgl den keltischen Volksstamm der Allobroger den Ortsnamen Bruhl z B fur eine Stadt bei Heidelberg bzw Bonn oder den niederlandischen Familiennamen Brueghel Der deutschen Bezeichnung der Bruhl entspricht die franzosische le breuil bzw provenzalische brulh oder brolh das wie brouil ausgesprochen wird Man verstand unter Bruhl eine leicht abschussige Wiese die aus dem Dorfbach kunstlich bewassert werden konnte Grundsatzlich wurde im Bruhl nicht gebaut Durch die Umleitung des Dorfbaches im fruhen 15 Jahrhundert kam indessen einer der Meierhofe der topographisch leicht tiefer lag in den neu geschaffenen Bruhl zu liegen weshalb man jenen Meier verstanden als Funktion den Bruhlmeier nannte Diese Bezeichnung war somit eine vom Geschlechtsnamen des jeweiligen Besitzers unabhangige aber an den bestimmten Hof gebundene Funktion Im Jahre 1526 hatte nachweislich ein Bastian Grimm Bruhlmeier als Zunamen gewahlt und rund 60 Jahre spater erscheint Bruhlmeier als Geschlechtsname Bastian Grimm kann somit als Grunder des Geschlechts angesehen werden Dieses ist jedoch vor der Mitte des 17 Jahrhunderts wieder ausgestorben da bloss noch weibliche Nachkommen zu verzeichnen waren Wenig spater hat dann ein Martin Meier ins Bruhlmeierhaus jetzt im Besitz eines Schibli eingeheiratet und kurz nach 1670 den Namen Bruhlmeier angenommen Es dauerte allerdings rund 50 Jahre bis die Namensanderung von Meier zu Bruhlmeier allgemein akzeptiert war Schreibweisen BearbeitenIm Taufbuch von Wettingen 1652 1734 finden sich insgesamt 19 verschiedene Schreibweisen des Geschlechtsnamens Bruhlmeier namlich BrrolMeyer Bruehlmeier Bruehlmeyer BruehlMeyer BruellMeyer Bruelmeier Bruelmeyer Bruhlmeier BruhlMeyer Bruhlmeyer BrulMeyer Bruohlmeyer Bruohlmeyer Bruollmeyer Bruolmeier Bruolmeyer BruolMeyer Bruolmeyer BruolMeyerGeographische Verteilung des Familiennamens BearbeitenDer Grossteil der Namenstrager wohnt noch in Wettingen oder in der Umgebung vereinzelte finden sich im weiteren Gebiet der Schweiz und ganz wenige kommen in Deutschland und Frankreich vor Da der Geschlechtsname Bruhlmeier von einer Funktionsbezeichnung abgeleitet ist findet er sich auch an anderen Orten ohne dass ein genealogischer Zusammenhang vorliegen muss Entsprechend dem Wandel von Sprache und Orthographie tritt der Name auch in zahllosen anderen Varianten auf Als Beispiel mag die schon im 14 Jahrhundert erwahnte Familienbezeichnung Bruhelmeier Bruhlmeier aus Mundingen Wurttemberg dem heutigen Stadtteil von Ehingen an der Donau Deutschland genannt werden deren Lautgestalt sich durch die schwabische Entrundung zu Brielmeier uber die diphthongierte Form Breilmeier durch Abschleifung des l zu Breimeier Breymaier Breymayer Breymeyer Breimair u a amerikanisch auch Brimyer u dgl gewandelt hat Zahlreiche Mitglieder dieser Familie sind in die Vereinigten Staaten besonders in den Staat Ohio ausgewandert Zu den Grundungsmitgliedern der im Jahre 1845 im Vorfeld des Kommunistischen Manifests von Friedrich Engels ausdrucklich gewurdigten radikalpietistischen Gemeinschaftssiedlung Zoar Ohio gehorte Johannes Breimaier geboren am 24 Januar 1776 in Rottenacker Wurttemberg bei Ehingen an der Donau gestorben am 15 August 1834 in Zoar Ohio auf dessen Anregung hin 1819 in Zoar das Gemeineigentum Christlicher Kommunismus also eingefuhrt worden war Breimeier war ein Urenkel des Hufschmieds Martin Breimaier geboren am 5 Oktober 1686 in Mundingen Wurttemberg der sich 1710 I und 1712 II nach Rottenacker verheiratete Im 19 und fruhen 20 Jahrhundert sind Vertreter des Wettinger Geschlechts Bruhlmeier nach Nord und Sudamerika ausgewandert Von jenen in Sudamerika ist nichts Weiteres bekannt jene in Nordamerika vorwiegend Texas und Kalifornien haben entweder nur weibliche Nachkommen oder haben den Namen wieder auf Meyer bzw Meyers vereinfacht Namenstrager BearbeitenDie Bruhlmeier nehmen im Rahmen der Geschichte der Gemeinde Wettingen eine relativ bedeutende Stellung ein Mehrere Namenstrager waren Gemeindeammanner Burgermeister oder Friedensrichter Der bedeutendste Namenstrager war Mathe Leonz Bruhlmeier Wetzel 1762 1822 Er war nicht nur der zweitreichste Burger der Gemeinde Wettingen sondern bekleidete im Laufe seiner politischen Tatigkeit alle bedeutenden Amter Schul und Armenpfleger Gemeinderat Gemeindeseckelmeister Gemeindeammann Kantonsrat Friedensrichter Steuermeier Gemeinde und Bezirksrichter Pfleger des Bruderschaftsrates der Maria Meerstern Bruderschaft und wahrend 37 Jahren 1785 1822 Rebmeister des Klosters Wettingen Weblink BearbeitenArthur Bruhlmeier hat um 2000 das Geschlecht Bruhlmeier von Wettingen erforscht und dabei auch einen vollstandigen Stammbaum seit der Grundung des Geschlechts erstellt 1 Einzelnachweise Bearbeiten Bruhlmeier von Wettingen Forschungsbericht uber die Entstehung und Entwicklung des Geschlechts von 1526 2001 von Dr Arthur Bruhlmeier Oberrohrdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruhlmeier amp oldid 229969084