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Die Botschaft der Republik Osterreich in der Bundesrepublik Deutschland hatte von 1955 bis 1999 ihren Sitz in Bonn mit einer Aussenstelle bis 2006 Das Kanzleigebaude der Botschaft errichtet von 1975 bis 1977 befand sich im Ortsteil Gronau im zum Johanniterviertel gehorenden Teil des Parlaments und Regierungsviertels an der Johanniterstrasse Hausnummer 2 2007 wurde es abgebrochen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Osterreichische Verbindungsstelle 1 2 Osterreichische Botschaft 1 3 Aussenstelle Bonn 2 Gebaude 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenOsterreichische Verbindungsstelle Bearbeiten Nach Grundung der Bundesrepublik Deutschland 1949 unterhielt die Republik Osterreich zu ihr aufgrund des im Zweiten Kontrollabkommen 1946 festgelegten Vorbehalts einer Zustimmung der Alliierten Kommission und damit auch der Sowjetunion keine offiziellen diplomatischen und konsularischen Beziehungen 1 292 Stattdessen hatte Osterreich in den jeweiligen Besatzungszonen Deutschlands Verbindungsstellen mit konsularischer Funktion eingerichtet fur die britische Zone zuletzt in Dusseldorf 1 295 Im Februar 1950 verfugte der Bundesminister fur auswartige Angelegenheiten BMaA die Verbindungsstelle an den Regierungssitz Bonn zu verlegen 1 296 Sie sollte gemass einer Mitteilung an den neu ernannten Leiter der Verbindungsstelle und Generalkonsul 2 Klasse Josef Schoner am 16 Marz 1950 den Charakter einer politischen Vertretung erhalten und fur den internen Verkehr den Verbindungsstellen in Munchen Frankfurt am Main und zukunftig Stuttgart ubergeordnet sein Die Existenz dieser diplomatischen Vertrungsbehorde war aufgrund der nicht zu erwartenden Zustimmung der Sowjetunion zu ihrer Einrichtung nach aussen hin geheim zu halten 1 297 Schoner unternahm nach seiner Amtsubernahme im April 1950 Anstrengungen Amtsraumlichkeiten in Bonn oder der naheren Umgebung zu beschaffen Dies stellte sich zunachst aufgrund der als Folge der neuen Funktion der Stadt als Regierungssitz entstandenen Raumknappheit als unmoglich dar 1 297 ff Am 5 Juni 1950 zog Schoner von Dusseldorf nach Bonn in das Hotel Konigshof um von wo aus er auch seinen Dienstgeschaften nachging Am 14 Juli 1950 wurde Schoner bei der Alliierten Hohen Kommission als Austrian Senior Consular Officer akkreditiert Aufgrund der Notwendigkeit der Geheimhaltung hatte die Verbindungsstelle offiziell nur konsularische Aufgaben 1 300 nbsp Villa Kurt Schumacher Strasse 10 1951 1954 Sitz der osterreichischen Verbindungsstelle 2013 Anfang Februar 1951 zog die Verbindungsstelle in die Villa Kurt Schumacher Strasse 10 um in der sowohl die Kanzlei als auch die Residenz des Amtsleiters eingerichtet wurden 2 Sie erhielt somit erstmals eigene wenn auch beengte Amtsraumlichkeiten die fur die Aufnahme eines regularen Dienstbetriebs geeignet waren Auch an diesem Standort wurde der Geheimhaltung der Mission durch den Verzicht auf die Anbringung von Hoheitszeichen wie der Landesflagge oder eines Amtsschilds Rechnung getragen 1 301 Ab dem 1 Januar 1952 fuhrte Schoner den Titel Generalkonsul 1 Klasse am 2 Februar 1952 wurde er zum ausserordentlichen Gesandten und bevollmachtigten Minister ernannt und erhielt in der Folge auch einen eigenen Dienstwagen 1 302 Nachfolger Schoners als Leiter der Verbindungsstelle wurde im Juli 1953 Heinrich Schmid der seinen bisherigen Titel Botschafter beibehalten durfte Anfang 1954 wurde die Kanzlei der Verbindungsstelle in das zu diesem Zweck ab Jahresbeginn angemietete Haus Poppelsdorfer Allee 55 in der Sudstadt verlegt wo sie ausweislich des Amtsschilds als Osterreichische Vertretung firmierte Der ab Marz 1954 amtierende Amtsleiter Adrian Rotter unternahm Anstrengungen sowohl die Unterbringung der Residenz als auch der Kanzlei der Verbindungsstelle zu losen Als Residenz wurde im Fruhjahr 1954 die Villa Friedrich Wilhelm Strasse 14 3 in Aussicht genommen aufgrund eines Beschlusses des Ministerrats im Juli 1954 angekauft und nach Abschluss eines Umbaus bis Dezember 1954 bezogen Auf einem Teil des Grundstucks der Villa war zunachst auch der Bau eines Kanzleigebaudes geplant fur den sich Rotter drei Entwurfe einholen liess 1 308 Osterreichische Botschaft Bearbeiten nbsp Villa Friedrich Wilhelm Strasse 14 ehemalige Residenz des osterreichischen Botschafters 2013 Am 29 November 1955 beschloss der osterreichische Ministerrat infolge einer Mitte des Monats anlasslich des Staatsbesuchs des deutschen Aussenministers Heinrich von Brentano getroffenen Vereinbarung zur gegenseitigen Errichtung von Botschaften die Verbindungsstelle in eine Botschaft umzuwandeln Diese Entscheidung wurde am 20 Dezember 1955 feierlich umgesetzt und das Haus Poppelsdorfer Allee 55 somit zum ersten Standort der Osterreichischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1 314 Am 6 Juli 1956 folgte die Akkreditierung des ersten osterreichischen Botschafters Adrian Rotter durch Uberreichung des Beglaubigungsschreibens an den Bundesprasidenten 1 314Als sich die osterreichische Regierung auf eine langere Prasenz am Regierungssitz Bonn einzustellen begann griff sie Mitte der 1970er Jahre die Planungen fur einen Neubau der Botschaftskanzlei auf dem zur Johanniterstrasse gelegenen Teil des Grundstucks der als Residenz des Botschafters dienenden Villa Friedrich Wilhelm Strasse 14 wieder auf Mit dem Entwurf wurde der in Wesseling ansassige Architekt Georg Rotter 1921 1999 1 312 beauftragt der bereits Umbauarbeiten an der Residenz geleitet hatte die Planung wurde vom Bundesministerium fur Bauten und Technik durchgefuhrt 4 Nach dem Bauantrag vom 21 Oktober 1975 wurde Mitte Dezember mit dem Bau begonnen An einigen Stellen fanden Baumaterialien aus Osterreich Verwendung Am 1 Juli 1976 fand das Richtfest statt am 23 Marz 1977 wurde das neue Kanzleigebaude feierlich dem Botschafter ubergeben 1 319 und am 1 Mai 1977 wurde es bezogen 5 90 Der Neubau nahm Kosten in Hohe von insgesamt 2 606 440 DM in Anspruch Aussenstelle Bonn Bearbeiten Im Zuge der Verlegung des Parlaments und Regierungssitzes zog die osterreichische Botschaft Mitte August 1999 nach Berlin um der Botschafter residierte dort ab dem 13 August 5 89 am 16 August 1 321 wurde offiziell der Dienstbetrieb in der Hauptstadt aufgenommen Osterreichische Botschaft in Berlin In Bonn wurde eine Aussenstelle der Botschaft belassen deren erste Leiterin Senta Wessely Steiner ab dem 25 November 1999 1 326 amtierte Aufgrund eines Beschlusses zur Umstrukturierung der osterreichischen Vertretungsbehorden in der Bundesrepublik Deutschland Juli 1998 1 320 wurde zum 31 Juli 2000 das Generalkonsulat des Landes in Dusseldorf geschlossen und seine bisherigen Aufgaben der Aussenstelle Bonn ubertragen 5 262 6 Da das ehemalige Kanzleigebaude in Bonn fur den konsularischen Dienstbetrieb ungeeignet war wurde es bei Kosten von 360 000 Euro umgebaut 1 321 f Der Amts und Konsularbezirk der Aussenstelle umfasste die Lander Nordrhein Westfalen Hessen Rheinland Pfalz und das Saarland 5 90 die Aussenhandelsstelle Frankfurt am Main bildete die Handelsabteilung der Aussenstelle Bonn 1 322 Die Aussenstelle nahm ausser konsularischen und kulturellen auch diplomatische Aufgaben wahr die in der Aufrechterhaltung des Kontakts zu den in Bonn als Bundesstadt verbliebenen Bundesministerien und obersten Bundesorganen sowie den neu angesiedelten Einrichtungen der Vereinten Nationen begrundet waren Sie hatte in der Hierarchie der osterreichischen Vertretungsbehorden die Reprasentationsstufe 2 von 5 und wurde demzufolge von einem als standiger Geschaftstrager eingestuften hohen Beamten geleitet fur den die vormalige Residenz des Botschafters als Dienstwohnung beibehalten wurde 1 321Anfang 2002 plante das osterreichische Aussenministerium erstmals die Aussenstelle Bonn aus Kostengrunden als weitere Grunde angefuhrt wurden die Schliessung der Aussenstellen anderer Staaten in Bonn 5 91 und die Umwandlung der deutschen Generalkonsulate in Osterreich in Honorarkonsulate zu schliessen und stattdessen erneut ein Generalkonsulat in Dusseldorf zu eroffnen Die Liegenschaft der Republik Osterreich in Bonn wurde im November 2002 zum Verkauf ausgeschrieben 1 322 der zunachst aufgrund der Preisvorstellungen des Landes nicht gelang 1 323 Ab Februar 2005 amtierte Rudolf Agstner als Leiter der Aussenstelle 1 326 Im Februar 2006 beschloss das osterreichische Aussenministerium erneut die zuletzt mit sieben Planstellen besetzte Aussenstelle Bonn zu schliessen nunmehr unter Verzicht auf Wiedererrichtung eines Generalkonsulats in Dusseldorf Durch Kaufvertrag am 23 Juni 2006 verausserte die Republik Osterreich die Liegenschaft in Bonn an einen Projektentwickler Kanzleigebaude sowie eine Privatperson Residenzgebaude Am 31 Juli wurde der Parteienverkehr in der Aussenstelle eingestellt am 31 August wurde sie geschlossen 1 323 7 Wahrend das bisherige Residenzgebaude erhalten blieb wurde das ehemalige Kanzleigebaude im Fruhjahr 2007 abgebrochen und auf dem Grundstuck bis 2008 drei Mehrfamilienhauser errichtet die jeweils einen auf die Geschichte des Grundstucks Bezug nehmenden Namen tragen Villa Salzburg Villa Wien Villa Graz 1 325 8 Gebaude BearbeitenDas Kanzleigebaude der Botschaft war zweigeschossig und flachgedeckt Es beinhaltete eine Nutzflache von 1 048 98 m bei einem umbauten Raum von 4 411 67 m Die Wohnflache betrug 112 m und die Buroflache auf 18 Raumen im Erd und Obergeschoss 487 m daneben entfielen auf die Nebennutzflachen 64 m auf die Verkehrsflache 245 m auf Lagerflachen 145 m und auf weitere Funktionsflachen 62 m Das Untergeschoss nahm unter anderem die Portierswohnung auf Der zum Kanzleigebaude gehorige Parkplatz umfasste 17 Stellplatze 1 320 f Im Vorgarten des Gebaudes an der Ecke Johanniter Zitelmannstrasse befand sich von 1979 bis August 2006 eine Skulptur Zeit die der osterreichische Kunstler Oskar Hofinger 1969 70 geschaffen hatte 1 321 Sie war eine Dauerleihgabe des Bundesministeriums fur Unterricht Kunst und Sport Die Skulptur mit den Massen 2 2 3 1 3 1 m war eine Eisenkonstruktion die erste Hofingers und in neokubistischen Formen gehalten 9 Siehe auch BearbeitenListe der diplomatischen Vertretungen in Bonn Eintrag Liste der osterreichischen Botschafter in DeutschlandLiteratur BearbeitenRudolf Agstner Vertretung Botschaft Aussenstelle ein Nachruf auf Osterreichs diplomatische Mission in Bonn 1950 bis 2006 In Bonner Heimat und Geschichtsverein Stadtarchiv Bonn Hrsg Bonner Geschichtsblatter Jahrbuch des Bonner Heimat und Geschichtsvereins Band 55 56 Bonn 2006 ISSN 0068 0052 S 293 326 Rudolf Agstner 130 Jahre Osterreichische Botschaft Berlin Von der Moltkestrasse zur Stauffenbergstrasse Handbuch der Vertretungsbehorden von Osterreich Ungarn in Deutschland seit 1720 Philo Verlagsgesellschaft Berlin 2003 ISBN 3 8257 0335 5 S 79 92 Weblinks BearbeitenEintrag zu Ehemaliger Standort der Osterreichischen Botschaft in Bonn in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands RheinlandEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Rudolf Agstner Vertretung Botschaft Aussenstelle ein Nachruf auf Osterreichs diplomatische Mission in Bonn 1950 bis 2006 bis 1968 Drachenfelsstrasse 5 bis 1965 Friedrich Wilhelm Strasse 10 Osterreichisches Jahrbuch 1976 Band 48 Druck und Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei 1977 S 387 a b c d e Rudolf Agstner 130 Jahre Osterreichische Botschaft Berlin Von der Moltkestrasse zur Stauffenbergstrasse Handbuch der Vertretungsbehorden von Osterreich Ungarn in Deutschland seit 1720 Ministerialblatt MBl NRW Ausgabe 2000 Nr 54 vom 14 September 2000 Seite 971 bis 980 Der Gesandte verlasst Bonn hochst unwillig General Anzeiger 26 Juli 2006 Ehemalige osterreichische Botschaft macht Platz fur Wohnhauser General Anzeiger 3 Mai 2007 Gabriele Zabel Zottmann Skulpturen und Objekte im offentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn Aufgestellt von 1970 bis 1991 Dissertation Bonn 2012 Teil 2 S 53 online PDF 5 8 MB V DOsterreich nbsp Osterreichische VertretungsbehordenAfrika Abidjan dzt geschl Abuja Addis Abeba St V AU Algier Dakar Harare dzt geschl Kairo Kinshasa dzt geschl Lusaka dzt geschl Nairobi St V HABITAT UNEP Pretoria Rabat Tripolis Tunis nbsp Asien und Ozeanien Abu Dhabi Amman St V UNRWA Ankara Astana Bagdad dzt geschl Baku Bangkok Beirut Canberra Damaskus Doha Hanoi Islamabad Jakarta Kuala Lumpur Kuwait Manila Maskat dzt geschl New Delhi Peking Ramallah Al Bireh Buro Riad Riyadh Seoul Singapur Teheran Tel Aviv Tiflis i Aufbau TokioEuropa Athen Belgrad Berlin Bern Bratislava Brussel St V EU NATO WEU Budapest St V DK Bukarest Chișinău i Aufbau Den Haag St V OPCW Dublin Genf St V UNO Helsinki Kyjiw Kopenhagen Lissabon Ljubljana London Luxemburg Madrid St V UNWTO Minsk i Aufbau Moskau Nikosia Oslo Paris St V OECD UNESCO Podgorica Prag Pristina Riga Rom B Hl Stuhl Malteser Sarajevo Skopje Sofia Stockholm Strassburg St V EC Tallinn Tirana Valletta ehem Vilnius Wilna Warschau Wien St V UNO CTBTO IAEO UNIDO OSZE B fur Armenien 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